Gastautor / 11.09.2022 / 10:00 / Foto: Helmut Jilka / 78 / Seite ausdrucken

Lexikon der Wokeness: Was Ihre Kinder an Unis lernen

Von Philip Carl Salzman.

Der Wokismus hat die westlichen Unis im Griff. Dabei lässt er sich auf einige Grundgedanken herunterbrechen, die vorschreiben, wie man als Student heute zu „denken“ hat. Eine kurze Übersicht auch für Anfänger

Im 20. Jahrhundert widmeten sich die Unis dem Wissensfortschritt. Auf dem „Marktplatz der Ideen“ wurden Wissenschaft und Forschung betrieben und kontroverse Meinungen ausgetauscht und diskutiert. Heute ist das vorbei. 

Insbesondere in Sozial- und Geisteswissenschaften, der Pädagogik, der Sozialen Arbeit und Rechtswissenschaft hat eine politische Ideologie Wissenschaft und Forschung verdrängt. Diese Ideologie gibt die richtigen Antworten auf alle Fragen vor. Das Wichtigste an Universitäten heute ist „Vielfalt“: Vielfalt von Hautfarbe, Geschlecht, Sexualpraktiken, ethnischer Zugehörigkeit, wirtschaftlicher Status sowie körperlicher bzw. geistiger Leistungsfähigkeit. Doch dafür gibt es keine Meinungsvielfalt mehr. Nur wer dieser politischen Ideologie zustimmt, wird ins wissenschaftliche Personal oder in die Verwaltung rekrutiert. Universitäten wurden durch die nahezu universelle Akzeptanz von drei miteinander verbundenen Theorien transformiert: „Postmodernismus“, „Postkolonialismus“ und „Soziale Gerechtigkeit“. Diese Theorien und die Folgen sollen hier erklärt werden.

Postmodernismus: Es gibt keine Wahrheit, kein Gut oder Schlecht

Postmodernismus: In der Vergangenheit wurden Akademiker dafür ausgebildet, die Wahrheit zu suchen. Heute bestreiten Akademiker, dass es so etwas wie objektive Wahrheit gibt. Stattdessen argumentieren sie, dass niemand objektiv sein kann, dass jeder zwangsläufig subjektiv ist und folglich jeder seine eigene Wahrheit hat. Der richtige Standpunkt, so drängen sie, ist allein der Relativismus. Das bedeutet nicht nur, dass Wahrheit relativ und subjektiv für jedes Individuum ist, sondern auch, dass jede Ethik und Moral individuell und kulturell bedingt ist: Gut und Böse oder gar Richtig und Falsch existieren nicht. So verhält es sich auch mit Wissen an sich.

Ihre Kinder werden lernen, dass es keine objektive Grundlage dafür gibt, Chemie der Alchemie, Astronomie der Astrologie oder Medizin der Hexenmagie vorzuziehen. Sie werden lernen, dass es keine Tatsachen gibt, lediglich Interpretationen.

Alle Kulturen sind gleich gut, Vielfalt bedeutet Stärke

Auch unser Gesellschaftsbild wurde durch diesen postmodernen Relativismus verändert. Da unsere ethischen Prinzipien lediglich als subjektiver Bestandteil unserer Kultur angesehen werden, gilt es heute als verwegen, die Prinzipien und Handlungen anderer Kulturen zu beurteilen. Dies lehrt der „Kulturrelativismus“: Während etwa Rassismus im Westen als höchste Sünde und Sklaverei historische Bürde gelten, werden Ihre Kinder lernen, dass es ihnen nicht erlaubt ist, zeitgenössischen Rassismus und Sklaverei in Afrika, dem Nahen Osten und Asien zu kritisieren. 

Die politische Manifestation des Kuturrelativismus ist Multikulturalismus, ein inkohärentes Konzept, welches die Integration unvereinbarer Kulturen vorschreibt. Diversität an sich wird bereits als Tugend gepriesen. Stellen Sie sich ein Land mit fünfzig verschiedenen Sprachen vor, die jeweils aus einer anderen Kultur stammen: Das wäre keine funktionierende Gesellschaft, sondern ein babylonisches Chaos. Kann es wirklich Gesetze gäben, die bestimmtes Verhalten gleichzeitig gebieten und verbieten? Linksverkehr und Rechtsverkehr; Monogamie und Polygamie; männliche Dominanz und Gleichstellung der Geschlechter; arrangierte Ehe und individuelle Wahl? 

Ihre Kinder lernen, dass ihre eigene Kultur nichts Besonderes, aber alle andere Kulturen großartig seien.

Postkolonialismus: Der Westen ist böse; der Rest ist fehlerfrei

Postkolonialismus, die heute die Sozialwissenschaften dominierende Theorie, ist inspiriert von der marxistisch-leninistischen Theorie des Imperialismus. Der Konflikt zwischen Kapitalisten- und Arbeiterklasse wird angeblich durch die Ausbeutung kolonialisierter Länder exportiert. Laut dieser Theorie verschiebt sich die Unterdrückung und Armut von der großstädtischen Arbeiterklasse nun in die ehemaligen Kolonien. Der Postkolonialismus behauptet, alle heutigen Probleme auf der ganzen Welt seien Ergebnis durch die Zeit westlicher Kolonialisierung. So werden dem britischen Imperialismus auch einheimische Traditionen wie das südasiatische Kastensystem und das afrikanische Stammessystem angelastet. Ebenso werden Probleme der Rückständigkeit und Korruption in Ländern, die vor Jahrzehnten Kolonien waren, weiterhin dem westlichen Imperialismus angelastet. Der Westen dient damit als Zielscheibe für antiimperialistische und antikoloniale Stimmungen.

Ihre Kinder werden lernen, dass unsere Gesellschaft böse ist. Sie ist sogar die Ursache alles Bösen auf der ganzen Welt.

Nur der Westen war imperialistisch und kolonialistisch

Dieser ahistorische Ansatz des Postkolonialismus ignoriert die Hunderte von Imperien und ihre Kolonien im Laufe der Geschichte sowie zeitgenössische Imperien: etwa das arabisch-muslimische Reich, das den gesamten zentralen Nahen Osten, Nordafrika, Südeuropa, Persien und Teile Zentralasiens über 1.000 Jahre lang besetzte. Oder China: Nachdem die Kommunisten die Macht übernommen hatten, fiel China im Norden in die Innere Mongolei, im Westen in Chinesisch-Turkestan und im Süden in Tibet ein. Sobald die Regierung die Kontrolle hatte, überflutete sie diese Kolonien mit Han-Chinesen und führte ethnische Säuberungen durch. Postkolonialisten haben dazu nichts zu sagen; sie wollen ausschließlich den Westen verurteilen. 

Ihre Kinder werden lernen, Vergleiche mit der Weltgeschichte und mit anderen Gesellschaften abzulehnen, damit die angeblich einzigartigen Sünden des Westens nicht infrage gestellt werden.

Nur der westliche Imperialismus war ein rassistisches Projekt

Postkolonialisten betonen gern die rassische Dimension des westlichen Imperialismus: Das Paradebeispiel des Rassismus. Aber Postmodernisten interessieren sich nicht für arabische Sklavenüberfälle im „schwarzen“ Afrika oder für osmanische Sklavenüberfälle auf Weiße auf dem Balkan oder nordafrikanische Sklavenüberfälle in Europa. 

Ihre Kinder werden lernen, dass nur Weiße rassistisch sind.

Israelische Siedler sind weiße Rassisten

Ein bemerkenswertes Beispiel für diese Denkweise ist die Charakterisierung der Israelis als „kolonialistische Siedler“, „weiße Rassisten“ und Apartheidgesellschaft, die palästinensische „People of Color“ unterdrücken. Die (nicht-postmodernen) Tatsachen widersprechen: Wie gut belegt ist, herrschten jüdische Stämme und Königreiche in Judäa und Samaria 1.000 Jahre lang, bevor die Römer einmarschierten und Krieg gegen die einheimischen Juden führten, die meisten von ihnen versklavten oder ins Exil schickten und das Land in „Palästina“ umbenannten. 500 Jahre später fielen Araber aus Arabien ein und eroberten Palästina, um die halbe Welt zu erobern. Die Juden kehrten nach 1.400 Jahren nach „Palästina“ zurück; die meisten waren Flüchtlinge oder Staatenlose, also keine Kolonisten aus einer Metropole. Fast die Hälfte der Israelis sind jüdische Araber, die aus arabischen Ländern vertrieben wurden, ganz zu schweigen von äthiopischen und indischen Juden. Darüber hinaus machen arabische Muslime und Christen 21 Prozent der israelischen Bürger aus. Vielfarbige Israelis als „Weiße“ zu sehen, die „palästinensische Farbige“ unterdrücken, braucht jede Menge Phantasie.

Die Kanadier haben kein Recht auf „gestohlenes Land“

Falls angenommen wird, dass Juden keinen Anspruch auf ihre angestammte Heimat haben, dann sind Euro-Kanadier, asiatische Kanadier, afrikanische Kanadier und lateinamerikanische Kanadier auch nur kolonialistische Siedler ohne jedes Recht: Sie haben das Land den Ureinwohnern gestohlen. Das einzig Richtige wäre es, alles zurückzugeben. Zumindest müssen die Ureinwohner für die „Entkolonialisierung“ über den Kolonialisten stehen und bevorzugt werden; das Gesetz muss Ausnahmen für sie machen. Ureinwohner sollen spezielle Stipendien bekommen, keine Steuern zahlen, reservierte Plätze in Universitäten und Regierungsämtern und Vetorechte in der Politik erhalten.

Da wir den Postkolonialismus den Menschenrechten vorziehen, können wir das Menschenrecht auf Gleichbehandlung vor dem Gesetz missachten. Das ist sowieso nur eine koloniale Regel. Gemäß der Dekolonisierungsbewegung sollen Städte und Institutionen, die von Siedlern gebaut wurden, den Ureinwohnern gehören, obwohl diese zuvor in einfachen Siedlungen lebten oder Nomaden waren und von Jagd oder Subsistenzwirtschaft lebten. Jedoch herrschte damals unter den indigenen Stämmen kein Frieden, Plünderungen, Versklavung, Krieg und Folter waren an der Tagesordnung.

Soziale Gerechtigkeit: Weiße Männer sind böse; Schwarze Frauen sind tugendhaft

Die Theorie der „Sozialen Gerechtigkeit“ lehrt, dass die Welt in Unterdrücker und Opfer aufgeteilt ist. Bestimmte Menschen sind Unterdrücker, Andere deren Opfer: Männer sind Unterdrücker, Frauen sind Opfer; Weiße sind Unterdrücker und Schwarze sind Opfer; Heterosexuelle sind Unterdrücker und Schwule, Lesben, Bisexuelle usw. sind Opfer; Christen und Juden sind Unterdrücker und Muslime sind Opfer. Ihre Söhne werden lernen, dass sie wegen ihrer toxischen Männlichkeit Unterdrücker sind.

Das Individuum ist irrelevant; nur die Gruppenidentität zählt

Die Theorie der „Sozialen Gerechtigkeit“ hat nun das akademische Leben im Sturm erobert. Das alles ist das Ergebnis unermüdlicher Arbeit marxistischer Theoretiker. Marxistische Ideologie wurde während der amerikanischen Kulturrevolution der 1960er Jahre von jungen Menschen übernommen und in die Universitäten gebracht. Viele dieser Jugendlichen wurden später Professoren. Die akademischen Marxismus-Theorie wurde zwar in den 70er und 80er Jahren ausdrücklich verfolgt, aber sie dominierte nicht alle anderen Bereiche, weil die Idee eines wirtschaftlichen Klassenkampfes innerhalb einer wohlhabenden nordamerikanischen Allgemeinbevölkerung unpopulär war. Die kultur-marxistische Erneuerung war die Ausweitung des Klassenkonflikts von der Ökonomie auf weitere Kategorien: Geschlecht, Rasse, Sexualpraktiken, Ethnizität, Religion und andere. 

Soziologie ist schon seit Jahrzehnten nicht mehr die Erforschung der Gesellschaft, sondern nur noch die Erforschung von „Ungleichheiten“. Für die Theorie der „Sozialen Gerechtigkeit“ bedeutet Gleichheit nicht Chancengleichheit, welche sich an meritokratischen Idealen messen liese, sondern Ergebnisgleichheit: Gruppenkategorien werden unabhängig ihrer Leistung gleiche Ergebnisse garantiert.

Ihre Söhne werden lernen, dass sie „beiseite treten“ sollen, um Frauen mehr Raum zu geben. Ihre Töchter werden lernen, dass sie für Angehörige rassischer Minderheiten „beiseite treten“ sollen, wenn sie weiß sind.

Gerechtigkeit ist gleiche Repräsentation nach Bevölkerungsanteil

Da alle Angehörigen von Opferkategorien angeblich strukturell diskriminiert werden, muss in allen Organisationen, in allen Büchern, in allen Auszeichnungen und Zuwendungen eine proportionale Verteilung gemäß Bevölkerungsanteilen vorgeschrieben werden, damit Ergebnisgleichheit herrscht. Ideen wie Verdienst und Exzellenz werden als Kennzeichen weißer männlichen Dominanz abgetan; sie werden durch „Diversität/Vielfalt“ von Geschlecht, Rasse, sexueller Präferenz, ethnischer Zugehörigkeit, wirtschaftlicher Klasse, Religion usw. ersetzt. Manche Administrationen gehen sogar so weit, zu behaupten: „Vielfalt ist Exzellenz.“

 (Zu beachten gilt, dass „Vielfalt“ nicht „Meinungsvielfalt“ beinhaltet. Nur die Ideologie der sozialen Gerechtigkeit ist akzeptabel, jede Kritik wird als „Hassrede“ angesehen.) 

Unterdrückende Klassen müssen unterdrückt werden

Das Erfordernis der Repräsentation nach Bevölkerungszahl geht nur in einer Richtung: für Angehörige der Opferklassen. Wenn Weiße, Männer, Heterosexuelle, Christen usw. unterrepräsentiert sind, ist das in Ordnung; je weniger desto besser. So machen Frauen heute beispielsweise 60 Prozent der Hochschulabsolventen aus. Niemand innerhalb der Sozialen Gerechtigkeit spricht sich dafür aus, Männer proportional zu vertreten. Mitglieder der Unterdrückerklassen sollen diskriminiert werde. Klassiker der westlichen Zivilisation, fast ausschließlich das Werk „toter weißer Männer“, sollen vergessen werden. Nur Werke von Frauen, People of Color und nicht-westlichen Autoren sollen anerkannt werden. Ähnlich ist der Umgang mit der politischen Vergangenheit: Die amerikanische Verfassung sollte vergessen werden, da die damaligen Verfasser Sklavenhalter waren.

Intersektionalität: Opfer der Welt vereinigt euch!

„Intersektionalität“ ist eine Idee, die von der feministischen Rechtsprofessorin Kimberlé Crenshaw erfunden wurde. Dabei wird so argumentiert: Bestimmte Personen fallen gleichzeitig in mehrere Opferkategorien: Zum Beispiel haben schwarze lesbische Frauen drei Punkte in der Opferhierarchie, im Gegensatz zu indigenen Männern, die nur einen Punkt erhalten. Dann werden alle Opferklassen dazu aufgefordert, sich zu verbünden: Die gemeinsame Opferidentität ist der wichtigste Status der Welt. Dies führt zu merkwürdigen Konstellationen: Schwarze Opfer des Rassismus sollen sich mit den arabischen Opfern des Kolonialismus zu vereinen, obwohl Araber Sklavenhalter waren und zum Teil noch immer sind.

Frauen (als Opfer von Sexismus) werden dazu aufgefordert, palästinensische Opfer des „weißen“ Kolonialismus zu unterstützen, obwohl Palästinenserinnen gravierender sexistischer Misshandlung ausgesetzt sind. 

Ihre Kinder werden lernen, dass sie, um akzeptiert zu werden, sich mit einem Opferstatus identifizieren und mit allen anderen Opfern verbünden müssen.

Gebildet zu sein bedeutet, auf der richtigen Seite zu stehen

Wie Karl Marx sagte: "Philosophen haben bisher die Welt nur auf verschiedene Weise interpretiert. Es kommt darauf an, sie zu verändern." 

Das Ziel einer universitären Ausbildung ist es, dass Studenten auf „der richtigen Seite“ stehen, um die Welt zu verändern. Die Vorstellung, es sei sinnvoller, zu versuchen, die Welt zu verstehen, bevor man sie zu ändern sucht, wird als veralteter modernistischer Empirismus und Realismus abgetan. Mit Postmodernismus und Aktivismus für Soziale Gerechtigkeit wird diese Vorstellung ersetzt. Wenn es keine Wahrheit gibt und alles, was man fühlt oder glaubt, eine „eigene Wahrheit“ ist, dann ist der Versuch, ein objektives Verständnis der Welt zu erlangen, sowieso vergeblich. Die neomarxistische Soziale Gerechtigkeit bietet ja alle Antworten, die man braucht. Keine ernsthafte Forschung ist nötig. Sie können sicher sein, dass Ihre Kinder an der Universität wenigstens lernen werden, auf „der richtige Seite" zu stehen.

 

Philip Carl Salzman ist emeritierter Professor für Anthropologie an der McGill University, Senior Fellow am Frontier Centre for Public Policy, Fellow am Middle East Forum und Präsident von Scholars for Peace in the Middle East. Dies ist eine Übersetzung von Achgut-Autor Adrian Müller aus dem Englischen.

Foto: Helmut Jilka CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

G. Kramler / 11.09.2022

Alles ist subjektiv, ausgenommen der Subjektivismus. Es gibt keine Wahrheit, ausgenommen der Relativismus. Alle sind gleich, ausgenommen die Apparatschiks. Altes Spiel, neue Karten.

Thomas Szabó / 11.09.2022

Der Nationalsozialismus reduziert das Judentum auf wenige Schlagwörter wie Kapitalismus, Ausbeutung & Weltverschwörung. Der Kommunismus reduziert die Demokratie auf wenige Schlagwörter wie Kapitalismus, Ausbeutung & Imperialismus. Der Wokismus reduziert die westliche Zivilisation auf wenige Schlagwörter wie Kapitalismus, Ausbeutung, Rassismus, Faschismus & Imperialismus.

Hjalmar Kreutzer / 11.09.2022

Da hilft wohl nur zur Behebung des Fachkräftemangels in den wirklich wichtigen Fächern raus aus den Universitäten und Medical und Technical und Science Schools zu gründen. Zugang bevorzugt für Leute mit entsprechendem beruflichen Hintergrund, wobei ich hier nur für die Medizin, dank meiner Tochter für die Zahnmedizin sprechen kann. Also gelernte Heil- und Pflegeberufe, Medizinische, Zahnmedizinische, Pharmazeutische Fachangestellte, Zahntechniker, Orthoptistinnen, Logopädinnen, op.technische Assistentinnen usw. Über Sponsoring, Alumni, vom Staat Stipendien bei sehr guten Berufsabschlüssen und analog Anspruch auf BaFöG. Nach viel Gemoser und Quertreibereien existiert z.B. eine Medizinische Hochschule Brandenburg in Brandenburg/Havel und Neuruppin mit den Studiengängen Psychologie und Humanmedizin.

H.Milde / 11.09.2022

Dazu frage man gerne bei -> Danisch nach, und seine Erfahrungen bezüglich der “Transformation”  durch Kulturmarxisten in den Unis, bis hin zu deren Ausgeburten, die es in die höchsten Stellen wie zB. das BVerfG ua., “geschafft” haben, um das teuflische Werk des sozialistischen Paradies/Apoptose in tot(o) zu vollenden. Da fällt mir der Son ein: “The night they drove old Dixie down….”

Wiebke Ruschewski / 11.09.2022

Links-Grüne Ideologien waren in den Unis bereits vor Jahrzehnten stark vorherrschend. Und man konnte es sich leisten, besagte Ideologien ganz offen und unverhohlen ohne Angst vor ernsthaften Konsequenzen heraushängen zu lassen. Nichts Neues. Aber ich gehe auch davon aus, dass all das in den letzten Jahren -sagen wir mal- nicht gerade besser geworden ist. Was die Problematik und die sich hieraus ergebenden gesellschaftlichen Folgen sicher noch zusätzlich verschärft ist die Tatsache, dass immer mehr junge Leute studieren und somit dieser Gehirnwäsche ausgesetzt sind. Außerdem sind auch die Elternhäuser heute weniger konservativ als noch vor Jahrzehnten. Und die Medien ebenfalls. Insbesondere die gebildeteren jungen Leute lernen kaum noch andere Ansichten oder das “reale Leben” kennen. Die ohnehin bei Akademikern weit verbreitete Arroganz gegenüber Nicht-Akademikern kommt noch erschwerend hinzu. Wer sich aber heute als junger Mensch noch für eine Lehre entscheidet läuft weit weniger Gefahr derart indoktriniert zu werden. Ich glaube generell, dass die Lehre tendenziell deutlich gereiftere Persönlichkeiten hervorbringt als ein Studium. Das war in mehr oder weniger starker Ausprägung sicher auch schon immer so. Unter Akademikern und Studenten finden sich schon teilweise ziemlich weltfremde Kindsköpfe!

Cyril Sneer / 11.09.2022

Das meiste ist freilich Kokolores. Allerdings ist wohl was dran, dass es so etwas wie objektive Wahrheit nicht gibt. Nicht nur hat jeder seine eigene Wahrheit, auch das Vorhadensein einer objektiven Wahrheit ist zweifelhaft. Es gibt zwo verschiedene Begründungsansätze der Kopenhagener Deutung, die im Ergebnis freilich beide Indeterminismus bedeuten. Heisenberg meinte, dass es bloß unmöglich sei, Richtung und Spin eines Teilchens exakt zu messen. Es gäbe damit zwar eine “objektive Wahrheit”, sie ist aber unzugänglich. Wir können nicht hinter den Vorhang schauen, damit bleibt die Zukunft für uns unbekannt (obwohl sie strenggenommen determiniert wäre, wenn ” man” dahinter schauen könnte. Wie etwa Gott, falls es den gibt. Eine Frage des Beobachterhorizonts also.) Bohr dagegen meinte, dass es auf dieser Ebene tatsächlich keine objektive Wahrheit gibt, wir können nicht hinter den Vorhang gucken, weil da tatsächlich nichts ist. Das Teilchen ist unbestimmt. Es wäre sinnvoll zwischen Ethik und Moral zu differenzieren, das sind nicht etwa Synonyme, sondern meistens Gegensätze. Im Falle der Moral ist es sicherlich so, dass sie relativ und individuell ist. Ein alter Hut allerdings, einfach mal den Herrn Nietzsche fragen. Alles ist relativ, ja und? Das muss nicht zum Relativismus (im engeren Sinne) führen, gesunder Perspektivismus tut es auch. Den Wokies mangelt es eben daran, sie halten ihre Ideen für absolut. Was das Wissen an sich angeht: Woher wissen wir, was wir wissen? Bedeuten nicht Wissen und Glauben in letzter Konsequenz dasselbe, nämlich “für wahr halten”? Wer sagt denn, dass wir nicht in der Matrix leben? Natürlich führt diese philosophische Frage zwangsläufig ins ontologische Nirwana. Es kommt eben auf die Definition an. In den Naturwissenschaften sind Wissen und Glauben Gegensätze, es gibt objektives Wissen. In der Philosophie ist es anders. Und ab einem bestimmten Punkt lassen sich beide nicht mehr trennen.

Uwe Samsel / 11.09.2022

Die Tyrannei der Dummheit.

Maren Müller / 11.09.2022

“Sie werden lernen, dass es keine Tatsachen gibt, lediglich Interpretationen.” Das ist aber bei Corona ganz anders gewesen. Da gab es “Tatsachen” - auch wenn diese mit der Realität und der seriösen Wissenschaft nichts gemein hatten - und diese durften nur in eine Richtung, nämlich der einzig “wahren” interpretiert werden. Und in der Klimawandel-Frage ist es doch genauso. Da geht alles in eine Richtung und wer etwas anderes behauptet, wird gecancelt. Die Interpretationsmöglichkeiten betreffen nur Themen, die das Geschlecht betreffen, sonst gibt es lediglich die “Wahrheit” der Herrschenden.

Weitere anzeigen Leserbrief schreiben:

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
Gastautor / 17.04.2024 / 13:00 / 15

Islamismus: Täter und Wohltäter

Von Sam Westrop. Die globale islamistische Wohltätigkeitsorganisation Islamic Relief arbeitet mit hochrangigen Hamas-Beamten zusammen, darunter der Sohn des Terroristenführers Ismail Haniyeh. Während Mitglieder des Europäischen Parlaments im Januar…/ mehr

Gastautor / 16.04.2024 / 06:00 / 203

Doch, es war alles falsch!

Von Andreas Zimmermann. Wir brauchen eine Aufarbeitung der Corona-Jahre, bei der eben nicht diejenigen das Sagen haben, die die Verantwortung für die Verheerungen dieser Zeit…/ mehr

Gastautor / 13.04.2024 / 15:00 / 6

Aufbau eines menschenwürdigen Gazastreifens (2)

Von Daniel Pipes. In Live-Interviews auf Al Jazeera und in anderen arabischen Medien machen immer mehr Bewohner des Gazastreifens ihrer Abneigung gegen die Hamas Luft.…/ mehr

Gastautor / 06.04.2024 / 14:00 / 13

Der Westen muss Geiselnehmer ächten – nicht belohnen

Von Michael Rubin. US-Präsident Joe Biden erlaubt es der Hamas, Geiseln als Druckmittel für Zugeständnisse Israels einzusetzen. Diese Haltung ist inzwischen eher die Regel als die Ausnahme,…/ mehr

Gastautor / 02.04.2024 / 06:25 / 60

„Traditional Wife“: Rotes Tuch oder Häkeldecke?

Von Marie Wiesner. Der „Tradwife“-Trend bringt die Verhältnisse zum Tanzen: Junge Frauen besinnen sich auf das gute alte Dasein als Hausfrau. Irgendwo zwischen rebellischem Akt und Sendungsbewusstsein…/ mehr

Gastautor / 01.04.2024 / 14:00 / 11

Neue Trans-Kinder-Leitlinie: Konsens statt Evidenz

Von Martin Voigt. Trans-Ideologie ante portas: Der neuen Leitlinie zur Behandlung minderjähriger Trans-Patienten mangelt es an wissenschaftlicher Evidenz. Sie ist nun eine "Konsens-Leitlinie". Pubertätsblocker, Hormone…/ mehr

Gastautor / 31.03.2024 / 12:00 / 5

Der Bücher-Gärtner: Warum die Giraffe nicht ohmächtig wird

Von Edgar L. Gärtner. Dieses Buch erzählt Geschichten von kleinen und großen Tieren von Seepferdchen bis zu Elefanten und Narwalen, in denen sich manchmal jahrtausendealte…/ mehr

Gastautor / 30.03.2024 / 14:00 / 6

Islamische Expansion: Israels Wehrhaftigkeit als Vorbild

Von Eric Angerer. Angesichts arabisch-muslimischer Expansion verordnen die westlichen Eliten ihren Völkern Selbstverleugnung und Appeasement. Dabei sollten wir von Israel lernen, wie man sich mit…/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com