Ulli Kulke / 19.07.2023 / 14:00 / Foto: Achgut.com / 88 / Seite ausdrucken

Kurzkommentar: Wie Rotrotgrün von einer starken AfD profitiert

Eines sollten wir im tagesaktuellen politischen Diskurs nicht vergessen: Das rotrotgrüne Lager profitiert unmittelbar von einer starken AfD. Durch sie wird – in Kombination mit der heiligen Brandmauer – dauerhaft eine regierungsfähige konservative Mehrheit im Parlament verhindert, die dem Mehrheitswillen in der Bevölkerung entspricht.

Einem Mehrheitswillen, der durch „Sonntagsfragen“ oder auch themenbezogenen Meinungsumfragen derzeit klar zum Ausdruck kommt. Mindestens Teile des rotrotgrünen Lagers behalten so durch eine starke AfD dauerhaft eine Machtoption. Überlegungen in der CDU, zur Not auch mit der Linken zu koalieren, zeugen davon.

Diesen Hintergrund müssen wir immer im Auge haben, wenn wir jetzt kluge Ratschläge aus jenem Lager an die Union hören, doch bitteschön nicht die Merkellinie zu verlassen –  verbrämt mit angeblichem „Antifaschismus“, durchaus aber im wohlverstandenen eigenen Interesse. Ein Besinnen der Union auf ihre Wurzeln könnte ja der AfD schaden und so auch der eigenen Machtoption. Derselbe Hintergrund schwebt natürlich über der Diskussion um die heilige Brandmauer.

Es ist schon auffällig, wie sehr derzeit von außerhalb der Union und ihrem Umfeld sich die öffentlichen „Empfehlungen“ an sie häufen, angeblich, um deren Performance zu verbessern.

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Gert Friederichs / 19.07.2023

Liebe Achgüter! Lest doch mal das Grundsatzprogramm der Schwefelpartei und vergleicht das mit dem der Vor-Angela-CDU! Und wenn ihr schon über “Typen wie Höcke” herfallt, vllt. sogar berechtigt, da bin ich ein wenig aussen vor, dann beschäftigt euch in euren Moralstudien mal mit etwa Helge Lindh, Pöbel-Ralle oder den bajuwarischen Wendehälsen! Evangelisch orientierte Dämlichkeiten noch so als Zuckerl hinterher! Die Welt ist halt bunt, aber ich hab mich nicht darauf gefreut! Und Deutschland finde ich nun mal nur zum Kotzen, wenn ich mir anschaue, wie das etwa ab 2010 runtergewirtschaftet worden ist.

P. F. Hilker / 19.07.2023

Hä? “Ein Besinnen der Union auf ihre eigenen Wurzeln könnte ja der AfD schaden und so auch der eigenen Machtoption”. Ist das nicht ein bisschen abstrus?

Steffen Huebner / 19.07.2023

In Gefahr und größter Not, ist der Mittelweg der Tod —> AfD wählen, freiheitlich- demokratische Ordnung retten.

gerhard giesemann / 19.07.2023

CDU + Linke = SED. Fürchtet euch nicht, alles schon da gewesen.

armin wacker / 19.07.2023

Also ich bin ja kein Quotenmensch, aber ich fand jetzt keine Frau in den Lesermeinungen. Wenn sich da auf der Achse nichts tut, dann können wir Männer Rumpelstilzchen spielen, solange wir wollen.

Alexander Rostert / 19.07.2023

Was gab es in der politischen Geschicjte der BRD nicht schon für “Unvereinbarkeitsbeschlüsse”... Die Grünen waren einst davon betroffen, dann die SED mit ihren Nachfolgeorganisationen, dann Lafontaines “Wahlalternative Soziale Gerechtigkeit”. Und nun halt die AfD. Nichts davon war von Dauer. Der Hunger nach Macht siegt über kurz oder lang immer über pseudomoralische leere Versprechungen jnd gespielte Empörung. Und so ist auch die erste liberal-national-konservative Regierungskoalition nur noch eine Frage der Zeit.

Karl Schmidt / 19.07.2023

Das ist ein wahrlich bizarrer Kommentar: Unabhängig davon, ob es ein “konservatives Lager” derzeit gibt und ob dazu dann ausgerechnet CDU oder FDP gehören, stellt sich zuerst die Frage nach dem Inhalt - und nicht nach dem Etikett oder der Verortung diesseits oder jenseits neuer Antifaschistischer Schutzwälle oder politischer Landkarten. Was nützt ein Lager - nennen wir es konservativ -, welches nur grünen Wahnsinn konserviert? Warum sollte es schädlich sein, dass Kernkraftgegner, Grenzöffner, Covid-Irre, Wetterhysteriker oder Denunziantenanwerber keine politischen Mehrheiten erringen können? Ich habe da keine Idee. Ich meine: Das ist auch gut so.

Reinhart Max / 19.07.2023

Das würde bedeuten das die CDU noch konservativ ist, was sie meines Erachtens nicht mehr ist. Dementsprechend kann es Brandmauer hin oder her keine konservative Regierung mehr geben. Den die Brandmauer kann nur bestehen bei einer links grünen CDU.

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