Leider ist es so. Die Mainstreammedien und die Regierenden gehören zu den Krisengewinnlern auch in dieser Krise. Aus diesem Grund werden ja permanent Krisenszenarien befeuert und mit allen Facetten des möglichen Schreckens bis ins kleinste Detail ausgemalt (vor den uns nur die weise Führung unserer Kanzlerin alternativlos retten kann). Das dabei die relevanten Informationen untergehen ist durchaus Absicht, denn Verunsicherung und Angst fördern wie der Autor so treffend beschreibt, den Absatz und lässt die Schafe den „guten“ Hirten suchen. Da die Herrschenden das wissen, werden Sie Ihnen geneigte Medien wo Sie können mit Geld fördern. Diese merkwürdigen Rechercheverbünde zwischen ÖR Rundfunk und Leitmedien wie SZ, FAZ sind solche Mittelumlenkung aus Zwangsabgaben. Was die systemrelevanten Journalisten hier machen, ist das ekelhafte Winseln darum sich gekauft zu lassen. Aber wie heißt es so schön erst kommt das Fressen und dann die Moral.
Politiker und ihre treue Medienmeute - wer von den beiden ist eigentlich der Parasit des anderen? Oder sind es am Ende beide, nämlich des kleinen Bürgers?
Systemrelevant? ich habe gerade in der NZZ, dem angeblichen Westfernsehn eine Eloge auf Merkel gelesen. “Merkels Authentizität. Wie man selbst in Krisenzeiten in der Politik eine unaufgeregte Zuversicht artikuliert, zeigte die Fernsehrede der deutschen Bundeskanzlerin in der Krise: Sie zeigte die hohe Kunst des nüchternen Pragmatismus.” Autor Tilman Allert ist Professor emeritus für Soziologie und Sozialpsychologie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Zuletzt von ihm erschien 2017 im S.-Fischer-Verlag: “Gruss aus der Küche. Soziologie der kleinen Dinge”. Natürlich ohne Kommentarfunktion. Man möchte sicher nicht, dass die Systemrelvanz des Textes durch andere aka falsche Meinungen kontaminiert wird. Ich finde der Text ist eine Unverschämtheit und hat mit Journalismus nichts zu tun. Noch ein Zitat: “Unter den Bedingungen einer parteipolitisch diktierten und gegen alles Bürgerliche gerichteten öffentlichen Erziehung entfaltet sich im Familienleben der Angela Merkel ein bürgerliches Muster von elterlicher Zuwendung, in dem Neugier und Zukunftsvertrauen ein unerschütterliches Selbstgefühl gedeihen lassen. Das sind politische Tugenden, mit denen Merkel ihrer Kanzlerschaft ein Gepräge gibt: Hier entstehen ein nüchterner Pragmatismus und eine Kunst, sich gesprächsbereit um einen Kompromiss zu bemühen, eine politische Performanz, die selbst in Krisenzeiten eine unaufgeregte Zuversicht artikuliert. Das hat Merkels Amtsführung national wie international bis in die jüngste Gegenwart hohe Wertschätzung garantiert.” Unfassbar.
So ist es und so wird es kommen, weil eine derartige Instrumentalisierung auch nach dem Motto do ut des fuer jeden Totalitarismus ueberlebensnotwendig ist. Die MachthaberInnen werden sich nun noch stärker als bisher, siehe dazu China, mit den Kanälen jenseits des alimentierten Agitationsfunkes befassen, denn da gibt es unerwünschte und etwas problematische Störenfriede fuer das linksgruene Establishment. Man darf auf das Zensurkartell (und sein Wirken) zwischen Merkel und Co einerseits und dem Grosskapital und den Multis andererseits gespannt sein. Da ziehen ja zwei Gruppierungen am selben Strang um den buergerlich/liberalen Hals und die eine Gruppe wird der anderen zweifellos “helfen”.
Der wichtigste Treibstoff für Merkels Notstromaggregat ist GEZ. Klar, dass da jetzt nochmal kräftig nachbestellt wurde. Überhaupt ist unser Geld das, was Merkels politische Bedeutung in der Welt ausmacht. Wir erwitschaften Steuergelter und Mutti verteilt sie in der Welt, kauft sich damit “Freunde” wie Erdogan und lässt davon die Bundeswehr geopolitische Ziele anderer Länder flankieren. Außerdem kauft sie sich davon das Image, ein besonders guter Mensch zu sein. Leider sind die Deutschen mehrheitlich bereit, für dieses Image das Fundament ihres Wohlstands, ihre Freiheit und Sicherheit zu riskieren.
Das System Merkel besteht geradezu aus der Symbiose von Politik und Medien. Merkel regiert (immer noch) wegen und zusammen mit den Medien. Die Medien sitzen mit auf der Regierungsbank. Merkel kann ohne ihre Unterstützung nicht. Das ist spätestens seit Herbst 2015 so. Von kritischen Medien wäre sie längst ausgezählt worden, dafür würde es viele Anlässe gegeben haben. Die Medien halten Merkel im Amt, im Gegenzug liefert sie linksgrüne Politik ab. So scheint der Deal zu lauten. Der Rest der Politiker spielt seine ihm zugewiesene Rolle im Kasperltheater. Von Haus aus linksgrüne Politiker tun dieses mit etwas mehr Spielfreude, die anderen spielen ihre Rolle ein klein wenig verzagter. Trotzdem ist auf die Verlass. Im Grunde könnte Merkel auf jeden von ihnen verzichten. Auf wen sie nicht verzichten kann, sind Claus K. und Co. Und für Linksgrün gilt : Lieber mit Merkel als ohne. Auf das unser Wille geschehe.
Ich sehe die deutschen Qualitätsmedien als das Grundübel. Würden dem Wähler neutrale Berichterstattungen zu den Vorgängen im Land und in der Welt zur Verfügung stehen, wäre der Spuk längst vorbei. Stattdessen wurden Heute, Heute Journal, Tagesschau, Tagesthemen und was auch immer für den normalen Zuschauer unbemerkt auf ” Aktuelle Kamera ” umgestellt. Man war als Zuschauer, Bürger und Konsument in West Deutschland gewohnt, mit vernünftigen, einigermaßen neutralen Nachrichten versorgt zu werden und glaubt das man es auch heute noch wird. Das stelle ich z.B. fest, wenn ich meine alten Eltern befrage warum sie sich sowas wie Heute Journal noch antun. Die aktuell führende Politikkaste in Deutschland und die deutschen Qualitätsmedien sind auf Gedeih und Verderb aufeinander angewiesen. Beide haben sich durch ihr Versagen angreifbar gemacht und müssen sich stützen, koste es was es wolle. Fällt das Eine, fällt das Andere !
Werter Herr Röhl, stimmt ja leider alles. Allein, auf eine Frage, die alles entscheidende, geben auch Sie keine Antwort, können Sie ja auch nicht: Wie konnte es passieren, dass ein nahezu ganzer Berufsstand in Deutschland moralisch derart verkommen konnte? Was ist da los in diesem Land? Dass ich mich fast schäme, zuzugeben, dass ich selbst Journalist bin - “i.R.”, inzwischen 70yo schreibe ich nicht mehr, bis auf ein paar Zeilen ab und an auf dieser Achse.
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