Auf dem Weg zum Hitzetod – Der Klimawandel im Wahlkampf – Das unweigerliche Ende des Planeten naht: Unaufhaltsam steigt das CO2 – Mit Horrormeldungen in die Klimaapokalypse
Beim Betrachten des Gebalzes der zwei Kanzlerkandidaten und der einen Kanzlerkandidatin fällt mir ein Sprichwort der alten Römer ein, mit dem sie Angeber einordneten, wenn sich eine Debatte gar zu albern entwickelte. Das lautet: „Der Rabe wirft dem Raben die Schwärze vor“ (corvus corvo negridinem oblicit). Nur werfen sich die drei nicht gegenseitig ihre Schwärze vor, sondern, dass sie nicht „grün“ genug seien. In Baden-Württemberg beim grünen Ministerpräsidenten Kretschmann stehen zum Beispiel weniger Windkraftanlagen als in NRW, so ein Vorwurf der CDU und SPD. Und alle drei wollen natürlich das Klimaziel, das heißt „klimaneutral sein“, schon 2045 erreichen. Klimaneutralität haben sie schließlich mit der Unterschrift unter das Pariser Klimaabkommen zugesagt.
Pandemie und Lockdowns, gigantische Staatsverschuldung, Rentenfinanzierung, Digitalisierung, Überalterung, Wohnungsmarktverwerfungen – alles Peanuts, Themen, die nur am Rande der Bewerber ums Kanzleramt vorkommen. Für sie ist das entscheidende, alles überlagernde Thema die Klimaerwärmung unseres Planeten – was schreibe ich: Es geht nicht um die Klimaerwärmung – es geht um die totale Katastrophe, um den Hitzetod der Erde, um das Überleben der Menschheit schlechthin!
Und zeigen uns die in immer schneller aufeinander folgenden Wetterextreme nicht fast täglich, dass der Weltuntergang nur noch aufgehalten werden kann, wenn wir jetzt rigoros die Treibhausgase schnell auf null reduzieren? Die trockenen Sommer in Mitteleuropa, die Starkregen an der Erft und Ahr, die Waldbrände in Südeuropa, Sibirien und Kalifornien, der Wintereinbruch in Texas, die Dürre in Afghanistan. Die Aufzählung ließe sich beliebig fortsetzen. Dank des technischen Fortschritts können wir live an allen Wetterkapriolen der Welt teilhaben. Irgendwo ist immer entweder zu viel oder zu wenig Wasser.
Das Dogma vom giftigen Treibhausgas CO2
Folgt man den politischen und wirtschaftlichen Diskursen, so wird noch nicht einmal in einem Nebensatz ein Zweifel laut, ob Treibhausgase für den Klimawandel verantwortlich sind – und zwar die von Menschen verursachten Treibhausgase. Vor mittlerweile 25 Jahren machte es noch Sinn, wenn ich in ARD-Filmen Wissenschaftler interviewte, die gemäß ihren Forschungen vor allem die Sonne für den Klimawandel verantwortlich machten. Es gab sogar noch Unternehmen, die auf die Widersprüche der Klimauntergangsaktivisten hinwiesen. Heute tönt es von überall: CO2-Reduktion oder Weltuntergang! Also verkneife ich mir skeptische Hinweise, die die Treibhaus-Theorie infrage stellen. Schließlich wird, wie eine tibetanische Gebetsmühle, die Behauptung wiederholt: 99 Prozent der Wissenschaftler sind sich einig: „Der Mensch ist für das Klima wegen der Treibhausgase verantwortlich“.
Eine journalistische Nachfrage drängt sich dann doch auf: Wer sind die 99 Prozent der Wissenschaftler und wer hat sie ausgewählt? Die kanadische Journalistin Donna Laframboise hat sich die Mühe gemacht und 18.331 Quellen des 4. Sachstandsbericht des Weltklimarates (IPCC) untersucht und dabei festgestellt, dass 21 von 44 Kapiteln weniger als 60 Prozent „peer reviewed“ Veröffentlichungen enthielten. Dafür aber „Aktivisten“ von Umweltverbänden als Autoren aufgeführt wurden, die keinen akademischen Abschluss nachweisen könnten. Ihr Buch wird in Deutschland totgeschwiegen. Wie Wissenschaft auch arbeitet, zeigt das Beispiel von Phil Jones von der Universität of East Anglia, die vom Weltklimarat zusammen mit der NASA dazu ausersehen ist, die Temperaturmeldungen auszuwerten. Jones wurde erwischt, als er in E-Mails aufforderte, nur Wissenschaftler für „peer review“-Arbeiten auszusuchen, die das gewünschte Ergebnis liefern.
Zu diesen „wissenschaftlichen Wahrheiten“ gehören auch die mühsamen und detaillierten Arbeiten von Prof. Ewert, der nachweist, dass die NASA aus bisher unerklärlichen Gründen die früheren jahrzehntealten Temperaturmessungen von hunderten Stationen weltweit zwischen 2010 und 2012 so veränderte, dass sie einen steileren Anstieg der Temperaturen anzeigten. Nicht ein einziger Politiker hat diese Arbeiten angefordert. Die mit großer Inbrunst im öffentlich-rechtlichen Fernsehen vorgetragenen Rekordhitzemeldungen als die heißesten Monate seit Beginn der Klimaaufzeichnungen basieren also auf frisierten Daten. Dabei wäre es eine lohnende Aufgabe, herauszufinden, warum die NASA die Daten verändert. Aber möglicherweise passt das Ergebnis der Recherchen nicht in das Horrornarrativ des drohenden Hitzekollapses.
Die Parteien zur Wahl: Grün, Grüner, am Grünsten
So erleben wir also einen Wahlkampf, der den menschengemachten Klimawandel zum wichtigsten Thema macht. Angefeuert vom Bundesverfassungsgericht, das die Regierung auffordert, Treibhausgase schneller zu senken, damit die nächste Generation nicht zu sehr belastet wird. Dahinter steckt eine einfache Logik: Wenn jetzt Schulden in Milliardenhöhe gemacht werden, die viele Generationen noch belasten werden, so ist dies nicht so schlimm wie ein von Treibhausgasen verursachter Weltuntergang. Der ist nämlich endgültig. Der macht den Planeten unbewohnbar. Die Schulden dagegen kann man mit dem Drucken von Geld begleichen, belasten somit die Zukunft weniger als der Klimawandel.
Und wieder schleicht sich so eine journalistische Frage in den Vordergrund. Ob einer der Verfassungsrichter und mehr als eine Handvoll Politiker erklären können, wie das Spurengas CO2 auf das Klima einwirkt? Und wie viele Politiker können die Computerberechnungen nachvollziehen, die zu den Erkenntnissen des menschengemachten Klimawandels führen? Schon die Frage, wie hoch der Anteil an CO2 in der Luft ist, und wie viel davon durch die menschlichen Aktivitäten verursacht werden, konnte mir jedenfalls noch nicht ein einziger Abgeordneter einer Partei beantworten. Vielleicht habe ich ja auch immer nur die Falschen gefragt. Aber in einem sind sich alle einig: Wer jetzt die Klimafrage nicht mehrheitskonform beantwortet, wird in einem Shitstorm begraben, es sei denn, er gehört zur AfD, wo es auf einen Shitstorm mehr oder weniger nicht ankommt.
Also akzeptieren wir hier den menschengemachten Klimawandel durch Treibhausgase, vor allem durch CO2. Wir wissen aber, dass es kein Leben ohne CO2 gibt. Nicht nur die Pflanzen brauchen es für die Photosynthese, sondern auch für uns Menschen ist es ein wesentlicher Bestandteil der Atmung. Wir akzeptieren also wider besseres 5.-Klasse-Biologie-Wissen, dass CO2 giftig ist – weil das so jeden Tag von den Medien behauptet wird. Wir akzeptieren, dass die Reduzierung der Treibhausgase die entscheidende Aufgabe ist, um unseren Planeten zu retten, denn das wird uns ununterbrochen eingebläut. Wenn ich öffentlich-rechtliche Sender sehe und höre und innerhalb einer Stunde nicht einmal ein Hinweis auf die Klimaerwärmung fällt, bekomme ich schon regelrecht Entzugserscheinungen.
Das tragische an der eingebläuten Akzeptanz der menschengemachten Klimaerhitzung ist die damit verbundene Akzeptanz des unvermeidlichen Endes unseres Planeten. Bei diesem Narrativ gibt es keine Rettung. Nur – und das ist die unausgesprochene Wirklichkeit –, was im Pariser Klimabkommen von 197 Staaten beschlossen wurde, ist zum Scheitern verdammt – so sehr auch Parteien, NGOs und ganze Staatenbünde wie die EU daran arbeiten. Um zu diesem Urteil zu kommen, muss man nur das Schicksal anderer von der Weltgemeinschaft unterzeichneter Verträge genauer betrachten.
Die Alarmistenorganisation IPCC oder: Was ist der Weltklimarat?
Die Bedeutung des IPCC, also des „zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimawandel,“ wächst, je mehr sich die Welt dem Abgrund nähert. In seinen Veröffentlichungen bewertet er die Wissenschaft, die sich mit dem Klima befasst. Er betreibt keine eigene Forschung und hat kein Mandat, irgendwelche Regeln oder Verordnungen umzusetzen. Die deutsche gebräuchliche Übersetzung „Weltklimarat“ ist, vorsichtig ausgedrückt, eine versteckte Hochstapelei. Der IPCC ist ergo so etwas wie eine Unterorganisation der UN. Wenn also 197 Staaten und Organisationen Mitglieder des IPCC sind und das Pariser Abkommen unterschrieben haben, so ist das Schicksal der Welt ähnlich betroffen wie die Einhaltung der Charta der Vereinten Nationen. Alle UN-Mitglieder haben die Charta der Menschenrechte mit ihrer Aufnahme in die UN ratifiziert. Aber noch nicht einmal die Hälfte denkt daran, die Menschenrechte auch nur im Ansatz zu respektieren. Zurzeit hat Ägypten den Vorsitz im Menschenrechtsausschuss inne und Russland und China sorgen im Sicherheitsrat dafür, dass nicht nur ihre eigenen Unterdrückungssysteme ungeschoren bleiben, sondern machen es Dutzenden von Verbrechern möglich, ihre Völker auszubeuten.
Die Mehrheit der 197 IPCC-Staaten verhalten sich gegenüber dem Klimawandel wie gegenüber den Menschenrechten. Sie kümmern sich einen Dreck um die Inhalte der Abkommen, die sie unterschrieben haben. Und wie bei den Menschenrechtsverletzungen sind bei Nichteinhaltung der Verträge keine Sanktionen vorgesehen oder werden von den Atom-Großmächten einfach torpediert. Das gilt übrigens auch für die USA.
Die Kunst für den IPCC ist die Notwendigkeit, die knapp 200 Staaten, die an den jährlichen Massenveranstaltungen des Weltklimarates teilnehmen, von zustimmungsfähigen Absichtserklärungen zu überzeugen. Dabei haben sich einige Narrative entwickelt, die zwar der ideologischen Tendenz einiger Staatengruppen entsprechen, aber dem Weltklima nicht helfen. So ist ein Narrativ: Die Industriestaaten sind an der Erwärmung wegen ihres hohen Treibhausgasausstoßes seit der Industrialisierung schuld. Deswegen müssen sie jetzt erst einmal ihre „Verschmutzung“ herunterfahren – sprich: ihre Energiequellen und Industrieprozesse auf das Niveau der Entwicklungsländer senken. Hauptankläger ist dabei Indien. Das bedeutet gleichzeitig: Die Schwellenstaaten müssen erst einmal wenig und die Entwicklungsländer sogar überhaupt kein Treibhausgas einsparen. Über 70 der ärmsten Staaten haben das Klimaabkommen erst unterzeichnet, als sich die Industriestaaten verpflichteten, jährlich 100 Milliarden Dollar zu spenden, damit sich die Drittweltstaaten mit diesem Geld erneuerbare Energien leisten können. Dabei war allen klar: Die 100 Milliarden werden nie zusammenkommen. Sie wurden bisher nicht eingezahlt und werden auch in Zukunft nicht eingesammelt.
Weltklimakonferenzen: Palaverrunden ohne Macht
Mittlerweile beläuft sich die Forderung der Entwicklungsländer auf 750 Millionen Dollar pro Jahr. Und das ist die zweite Crux des hochgelobten Pariser Klimabkommens: Es gibt keinen Mechanismus, der die Staaten bestraft, die ihre selbst festgelegten Zahlungsversprechen und Treibhausgasreduzierungen nicht einhalten. Diese jährlichen IPCC-Palaverrunden dienen hervorragend für Selbstinszenierungen und politische Fensterreden. Auf das Klima haben sie keinen Einfluss. Was immer vor allem die Europäer versprechen und unternehmen: Der Anteil des CO2 in der Luft steigt weiter. Wenn es also stimmt, dass die Treibhausgase an dem Klimawandel schuld sind, dann geht die Welt unter.
Während die EU sich zu immer strengeren Klimazielen verpflichtet und dabei ganze Industrieprozesse infrage stellt, wird in China jede Woche ein neues Kohlekraftwerk in Betrieb genommen. Stammten 2020 in der EU 11 Prozent der fossilen Energien aus Kohle (3,1 Milliarden Tonnen CO2), sind es in China 58 Prozent aus Kohle (11,6 Milliarden Tonnen CO2).
Dazu kommt, dass China über 600 neue Kohlekraftwerke baut und vor allem in Asien finanziert. Die angegrünten europäischen Politiker verweisen gerne auf Chinas Zusage, bis 2060 seine Wirtschaft klimaneutral umzubauen. Damit soll die Leidensfähigkeit der EU-Bürger wegen steigender Energiepreise erhöht werden, denn so naiv kann ja wohl niemand sein, zu glauben, dass China seine neuen gerade in Betrieb genommenen Kohlekraftwerke wieder abreißt.
Die Illusion vom Vorbild Deutschland
Zu den Beschwichtigungsmärchen, vor allem in Deutschland, gehört auch die Erzählung, China würde sich Deutschland als Vorbild nehmen und habe das EEG übernommen. Außerdem setze China massiv auf Windkraft und Sonnenenergie. Ja, es ist richtig: China erzeugt mehr Strom aus Wind- und Sonnenenergie als Deutschland. Aber 58 Prozent der Energie in China wird in Kohlekraftwerken erzeugt. Das bedeutet: Die Elektroautos in China werden mehr als zur Hälfte mit Strom aus Kohle betrieben. Ein großer Zuwachs nicht fossiler Energieerzeugung in China wird in Kernkraftwerken erzeugt. 47 Reaktoren sind in Betrieb, weitere 25 im Bau oder geplant. Vorbild Deutschland? Das ist lächerlich. Vor allem ist Deutschland Vorreiter im Strompreis. Da gehören wir zur absoluten Weltspitze. Warum soll das nachahmenswert sein?
Während die deutschen Parteien sich in CO2-Einsparungsprogrammen geradezu überschlagen, hat sich der Preis für Kohle wegen der rekordhohen Nachfrage auf dem Weltmarkt verdreifacht, plant die OPEC eine Erhöhung der Rohölproduktion und steigen zur Freude der Russen die Erdgaspreise. Von einer Dekarbonisierung der Energieerzeugung ist noch nicht einmal im Ansatz etwas zu erahnen. Stimmen also die Treibhaustheorien, dann rücken wir dem Hitzetod immer näher.
Aber nicht nur Chinesen, Inder und Indonesier setzen egoistisch auf Kohle, Öl und Gas, um ihren Energiehunger zu stillen, auch die konsequentesten Kohlegegner in Deutschland haben ihre ideologischen Wertvorstellungen, die noch fester verankert sind als ihre Angst vor dem CO2-Treibhausgas. Wenn es um die Abschaltung der Nuklearkraftwerke geht, sind sie rigoros, CO2 hin oder her. Ja sie sind sogar dagegen, weiter forschen zu lassen, ob neue Kernkraftwerke eine weitgehende CO2-freie, kostengünstige Energieerzeugung ermöglichen würden. Da ist ihnen der Weltuntergang durch den Hitzetod doch lieber als der Atomtod.
Deutschland hat noch nicht einmal einen Anteil von 2 Prozent des Weltausstoßes von CO2. Das heißt, wir haben keinen Einfluss auf die Klimakatastrophe des Planeten, es sei denn, wir schaffen es, technisch, wirtschaftlich und politisch die Lösungen der Welt zu präsentieren, die uns zum großen Vorbild machen. Das ist auch so ein Narrativ, das die Diskussion vor der Bundestagswahl beherrscht. Davon sind wir aber weit entfernt. Bis jetzt zeigen wir vor allem, wie wir es geschafft haben, mit die höchsten Energiepreise der Welt von den unteren und mittleren Einkommensschichten einzufordern – und das mit tätiger Mithilfe der linken Parteien. Die trostlose Botschaft dieser Erkenntnis lautet damit aber auch: Wenn die Rettung des Planeten nur über die Minderung der Treibhausgase zu schaffen ist, dann gibt es keine Rettung – dann geht die Welt unter. Das kann ich gar nicht oft genug wiederholen.
Die Umweltbilanz der „Erneuerbaren“
Selbst die als Heilsbringer angepriesenen Erneuerbaren Energien aus Photovoltaik und Wind haben bei neutraler Betrachtung eine verheerende Umweltbilanz. Bei der Errichtung der Windtürme müssen gigantische Fundamente ins Erdreich getrieben werden, die dort wohl ewig verbleiben. Und was nach der Beseitigung einer alten Windkraftanlage mit den Rotorblättern geschehen soll, ist noch völlig unklar. Apropos Windkraftflügel: Für 100 Meter Flügel werden 150 Kubikmeter Balsaholz verarbeitet. Das wird vor allem aus dem Amazonasbecken in Ecuador gewonnen. Weil es so wertvoll ist, zerstören illegale Holzfäller unter anderem die Schutzzonen der Waroani-Ureinwohner, deren Reservoir sich in eine verwüstete Ödnis verwandelt. Einer ihrer Sprecher, Roman de Pinto, formuliert das so: Wer würde in Stockholm sein E-Auto mit Strom aus illegal gefälltem Holz fahren? Antwort: Ein Schwede würde das wahrscheinlich ablehnen – aber auch ein Chinese?
Die Umweltzerstörung in Ecuador ist nur ein Beispiel dafür, dass Klimaschutz mit Umweltschutz nichts zu tun hat. Im Gegenteil. Die Klimadebatte besteht aus einer schier endlosen Kette moralischer Anwürfe, angefacht aus Angstszenarien und scheinheiliger Lösungen. 2 Millionen Liter Wasser sind nötig, um eine Tonne Lithium zu gewinnen. Das ist notwendig für die Batterien der Elektroautos. Das ist in unseren Klimaredaktionen kein Thema, wohl aber wird ständig vorgerechnet, wie viele Liter Wasser für die Gewinnung von Milch angeblich gebraucht werden. So muss der Klimawandel für die Uraltanliegen grüner Linker herhalten: Das ist der Kampf gegen den Individualverkehr und die Verteufelung des Fleischkonsums. Beide Themen gehören schon seit Jahrzehnten zum Repertoire der Grünsozis, lange bevor der Klimawandel seinen heutigen politischen Stellenwert bekam. Darüber werde ich eigene „Achse"-Beiträge schreiben.
Die demografische Keule
Vor lauter Fixierung auf die Reduktion des Treibhausgases CO2 durch Einschränkung der Mobilität, dem Ausbau „Erneuerbarer Energien“, der Eingriffe in die Landwirtschaft, um nur drei der vielen Sektoren zu nennen, deren totaler Umbau den Weltuntergang verhindern soll, werden von den „Aktivisten“ der „Grünen Front“ CO2-Quellen übersehen, vielleicht sogar absichtlich nicht bemerkt, weil sie sich nicht durch technologische Eingriffe stoppen lassen. Professor Reiner Eichenberger, der an der Universität Freiburg (Schweiz) lehrt, hat in der Zürcher NZZ zur Kostenwahrheit für CO2 einen beachtenswerten Beitrag geschrieben. Anlass war die Volksabstimmung am 13. Juni 2021, in der die Schweizer Stimmbürger mehrere Gesetzesvorhaben ablehnten, darunter das Verbot für die Landwirte, Pestizide anzuwenden, und die Ermächtigung des Bundesrates, den Preis der Tonne CO2 auf 210 Franken zu erhöhen. Eichenberger stellt fest, dass jeder Einwanderer 6 Tonnen CO2 pro Jahr erzeugt, allein weil er lebt und atmet. Das wiederum verursacht 3.000 Franken pro Jahr, um dieses Mehr an CO2 wieder zu beseitigen.
In Deutschland sind solche Feststellungen tabu. Dabei wäre es doch sicher sehr informativ, die Klimabilanz der Flüchtlinge bei der Reduktion der Treibhausgase gleich mitzuberechnen. Das wäre sicher auch ein Beispiel dafür, dass der Mensch tatsächlich für den Anstieg des CO2 verantwortlich ist – einfach, weil jährlich weltweit rund 83 Millionen hinzukommen, also so viele Einwohner, wie Deutschland hat. Dieser potenzielle menschliche Klima-Zuwachs muss dann in die Klimabilanz eingerechnet werden, damit er klimaneutral, also klimaunschädlich aufgefangen werden kann.
Dringende Eingriffe im Kampf gegen den Klimawandel
Nein, ich leugne den Klimawandel nicht, im Gegenteil: Es wird höchste Zeit, dass die Gesellschaft und die verantwortlichen Politiker sich auf Wetterkapriolen einstellen – wobei es nicht darauf ankommt, ob wir ein Jahr oder zehn Jahre früher aus der Braunkohle aussteigen. Den Bewohnern im Ahrtal wäre geholfen gewesen, wenn die Behörden nicht so erbärmlich versagt hätten: keine Wasserrückhaltebecken, kein funktionierendes Warnsystem, keine vorausschauenden Bebauungsrichtlinien. Bei der Trauerfeier für die 134 Toten wurden aber vor allem mehr Investitionen in den Klimaschutz gefordert. Die ständige Berieselung und Propaganda für einen schnelleren Ausstieg aus der Kohle, mehr Windkraftanlagen und Photovoltaik, weniger Fleisch essen, weniger Autofahren und was sonst alles noch zum Weltuntergangsszenarium gehört, wirkt.
Aber all diese „Umstellungen“ für ein klimaneutrales Deutschland werden keine einzige Wetterkatastrophe in Deutschland verhindern. Und deshalb bleibt die bittere Erkenntnis, die ich schon mehrfach betont habe: Wenn die Aktivisten der CO2-Bekämpfung mit ihren Vorausagen richtig liegen, dann treiben wir unweigerlich auf die Klima-Apokalypse zu. Daran ändern die Mammutkonferenzen des IPCC nichts und erst recht nicht das Wahlergebnis am 26. September für den deutschen Bundestag. Zum einem, weil die Beschlüsse der IPCC-Konferenzen nicht umgesetzt werden müssen, und zum anderen, weil Deutschland einfach zu klein ist, um das Klima zu beeinflussen.
Nach der Bundestagswahl werden wir dann erleben, was eine – wie auch immer zusammengesetzte – Bundesregierung unternimmt, trotzdem von Deutschland aus die Welt vor der Klimakatastrophe zu bewahren.