Lieber Herr Ederer, Ausführungen, welche sämtliche gängigen Klischees über die Italiener bedienen und bei so manchem Zeitgenossen die Anita Ekberg im Trevi-Brunnen vor dem geistigen Auge vorbei schweben lassen, helfen nicht wirklich weiter. Das Problem sind nicht die Normalbürger in Italien, welche angeblich nichts anderes als Dolce Vita im Kopf haben, sondern korrupte Politiker und zum Teil kriminelle Banker(MPS-Skandal). Hier ein kleines Beispiel: Die meisten Flüchtlingsunterkünfte in Italien werden von der Mafia betrieben, welche mit weit überhöhten Belegungszahlen die Steuerzahler abzockt und die “Menschenfreunde” von der PD(Renzi, Gentiloni) unternehmen absolut nichts gegen die dreiste Betrügerei. Zum Teil, weil sie zu faul dafür sind und zum Teil, weil ihre Parteigenossen vor Ort mit den Mafiosi unter einer Decke stecken. Und den Eurokraten in Brüssel fällt dazu nichts besseres ein, als noch mehr Steuergelder in dem kriminellen Sumpf zu versenken.
Oh, ich staune! Die Einstellung „My Country first“ soll jetzt “dummdreist” sein? Was für eine dummdreiste Aussage.
Sehr geehrter Herr Ederer, interessant und auch nachvollziehbar Ihre Ausführung. Was mir jedoch fast körperliche Schmerzen bereitet ist die Tatsache, dass Sie neben zig Anderen - Journos, Politikdarstellern, Meinungsmachern etc - ständig EUROPA sagen und tatsächlich die EU meinen. Das sind ZWEI verschiedene Dinge: Europa ist ein Kontinent, den auch die Thommys nicht verlassen können und die EU ist ein politisches Konstrukt, das uns in die KATASTROPHE reitet! Ich verstehe einfach nicht, dass diese beiden Begriffe ständig vermischt wird. Alle wollen Europa retten? Wir sollen europafreundlich werden? Was soll denn dieser Unsinn. Manchmal kommt mir der Gedanke, dass unsere Politikdarsteller dauernd Europa in den Mund nehmen, um sich so wichtiger zu fühlen, also aus reiner Hybris. Und das tut so weh. MfG C. Rabanus
„......die den Menschen die Angst nimmt, von einer nichtverstandenen Globalisierung, vom Freihandel, und von fremdartiger Einwanderung bedroht zu werden.“ Meint man damit, dass diese Ängste unbegründet sind? Der Versuch, fremdartige (illegale!) Einwanderung und deren mittlerweile unleugbaren Folgen als bereichernd und alternatives zu verkaufen, ist seit vielen Jahrzehnten erste Priorität der Qualitätsmedien, ÖR und etablierter Politik, ohne den erwünschten Erfolg. Die „Furcht“ bleibt! Aber nennen wir es es nicht Furcht, sondern empirische Erkenntnis und schon steht die Sache wieder gerade.
Die Beschimpfungen („dummdreiste Nationalisten, „nichtverstandene Globalisierung“) nehmen dem Artikel seine Substanz. Die Kolonialisierung ist der Vorläufer der Globalisierung. Sie wurde nicht nach dem II. Weltkrieg abgeschafft, um sie nun unter neuem Namen wieder einzuführen. Schon Dahrendorf beschrieb das Entstehen einer neuen „globalen Klasse“ und das Aufkommen eines neuen Autoritarismus als eine Wirkung der Globalisierung, die die Freiheit der Menschen gefährde, wenn dieser Entwicklung keine ausreichend starke politische Gegenkraft gegenüber stehe. Diese politische Gegenkraft entsteht gerade auf konservativer Seite. Eigentlich sind Sozialdemokraten prädestiniert diese Gegenkraft zum Schutz der „kleinen Leute“ zu bilden. Aber sie haben sich verirrt und stehen auf der völlig falschen Seite.
Diese gutmenschlichen Reflexe, alles zu verdammen, was auch nur annähernd in den Verdacht geraten könnte, nationalistisch zu sein, ist eine deutsche, krankhafte Eigenschaft, von der sich offenbar auch Herr Ederer nicht ganz freimachen kann. Was ist an “my Country first” bitte schön dummdreist? Die Charaktereigenschaft, immer nur an andere zu denken, ist Auslöser der Krise, in der sich Europa gerade befindet. Jeder Psychologe, jeder Lebensratgeber empfiehlt Mensche, zunächst einmal an sich zu denken (was eben auch nicht gleichbedeutend mit Egoismus ist) und auf staatlicher bzw. supranationaler Ebene soll das alles nicht mehr funktionieren? Klingt schlicht, ist aber was dran: Wenn jeder an sich denkt, ist an alle gedacht. Ich kann dem Autor nur empfehlen, den auf der Achse erschienen Artikel von Johannes Eisleben zu lesen (“Der Staat als Gegner seiner Bürger”). Auszug: “Es sind Gemeinschaften auf lokaler Ebene, die familiären Traditionen, die tradierten Institutionen, das ungeschriebene Gewohnheitsrecht und die Sitten, die die Menschen einander verpflichten und unsichtbar-bewusst das Zusammenleben ermöglichen.” Dem ist nichts hinzuzufügen.
Herr Diesel hat recht, danke. Eine Währung ist nicht mit der Nuss zu vergleichen, die das Eichhörnchen in seinen Kobel schleppt. Sie dient nicht dazu, angehäuft zu werden, sondern, den Austausch von Waren- und Dienstleistungen zu vereinfachen (oder sogar erst zu ermöglichen). Der Euro ist insoweit ein Segen für alle. Dieses populistische Geschwätz bringt uns nicht weiter. Eine ganz andere Frage ist, wie sich eine - starke - Währung in unterschiedlich wirtschaftlichen starken oder schwachen Volkswirtschaften auswirkt; insbesondere, wenn Politiker den Staat - die Wurzel allen Übels - und damit die Währung dazu missbraucht, durch Wohltaten und unhaltbare Versprechen Wählerstimmen zu sammeln. Ich verweise darauf, dass diese Methode nicht nur in Südeuropa, sondern auch bei uns anzutreffen ist; siehe Koalitionsvertrag.
“Daraus ließe sich ableiten: Die Sozialdemokratie ist in Europa schon marginalisiert; die CDU hat noch nicht mitbekommen, dass ihr Politikstil in Italien vernichtet und in Frankreich zerlegt ist und in Großbritannien keinen Partner mehr hat.” Dazu paßt doch hervorragend, daß Maas in Frankreich bei seiner Antrittsrede “die wachsende Verantwortung in der WELT !! ” betonte, obwohl er weiß, daß niemand eine deutsche Außenpolitik braucht aber eine Außenpolitik die sich “wegduckt” noch gefährlicher ist. Mit dem “wegducken” hat er es bissel. Vielleicht schenkt er Macron sein Buch ? Fazit, niemand braucht eine deutsche Außenpolitik und gerade darum wird sie den anderen aufs Auge gedrückt, oder ?? Na ja, schließlich sollen doch wohl alle am deutschen Wesen genesen ? Jedenfalls sollten alle EU Bürger dankbar sein, daß jetzt Macron und Maas, zwei ausgewiesen “Experten”, die EU erneuern wollen. Hurra. Da lt. t-online heute Deutschland zuletzt deutlich mehr Waffenlieferungen in die Türkei genehmigte, kann sie doch gleich in die EU aufgenommen werden. Wann ist die Spitze des Wahnsinns erreicht ?
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