Der Vorstandschef (a.D.) der Thyssen-AG Prof. Spethmann meinte schon am 19.01.2011 im Interview FAZ, Deutschland schenkt die Überschüsse, die es im Außenhandel erzielt, der EZB und die EZB benützt diese Überschüsse, um damit die Defizite von Griechenland, Italien, Frankreich u.a. zu bezahlen. Wir verschenken jedes Jahr im Abrechnungskreislauf der Zentralbanken fünf bis sechs Prozent unseres Sozialproduktes, Waren gegen Papier. Im Bereich der Geschäftsbanken verschenken wir noch einmal zwei bis drei Prozent. Dazu kommt ein Nettobeitrag an die Europäische Union (EU) in Höhe von einem Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Wir verschenken jedes Jahr zehn Prozent unseres BIP. Das sind 250 Milliarden Euro und das war 2011 - der deutsche Malocher als Trüffelschwein.
Danke für den interessanten und fundierten Artikel. Hinsichtlich des angeblichen Euro-Profiteurs Deutschland springt der Beitrag aber leider viel zu kurz. Die bösen “Populisten” von der AfD sind nicht gegen den Euro, weil nun über die Bankenunion und Einlagensicherung unsere Exportvorteile wieder abgeschöpft werden sollen, sondern weil generell nur die exportorientierten Unternehmen profitieren, der deutsche Staat bzw. die deutsche Bevölkerung aber lange nicht in dem Maße und die Bezahlung der Export-Rechnungen auf die Allgemeinheit verschoben wurde (siehe Target-Salden-Forderungen der Bundesbank). Zudem ist die AfD von Anfang an auch deswegen zurecht gegen den Euro in seiner derzeitigen Konstruktion, weil die Spannungen, die innerhalb Europas hierdurch erzeugt werden, das Potenzial haben, die europäische Idee zu sprengen. Zumindest in Deutschland sind die sog. Populisten die einzigen, die ihre Politik auf Basis vernünftiger Analyse begründen und nicht auf Wolkenkuckucks-Träumereien wie die Parteien, die schon länger im Bundestag sitzen.
Dass die Achse für derart ideologisch gefärbte Pseudoanalysen eines klischeehaft fabulierenden Autors sich offensichtlich nicht zu schade ist, wundert mich sehr.
Vor Kurzem fragte Autor Thilo Schneider: “Wo geht’s denn hier zum Mainstream”. Ich gewinne immer mehr den Eindruck, daß man hierzu auch “auf ACHSE” sein muß. Soll das der neue Weg zum “Qualitätsjournalismus” auf “WELT-Niveau” werden ?????
Ich folge einer noch fieseren Parole: “My family first”, was ja absolut völkisch und rassistisch ist. Da es sich bei meiner Familie überwiegend um Blutsverwandte und dann in den Clan Eingeheiratete handelt. Mit Familie meine ich die über Jahrzehnte gewachsene Verantwortungsgemeinschaft, die jedem seine Entfaltungschancen läßt und eventuell fördert, und jedem in der Not beisteht. Das Kümmern um meine Nächsten und deren Kümmern um mich schließt ja nicht aus, daß wir uns auch um beste Freunde, Freunde, Bekannte usw. kümmern. Wenn Jeder sich um seine Nächsten kümmern würde, und nicht seine Oma im Altenheim allein ließe, um am Bahnhof die Einwanderer in die weltoffenen Sozialsysteme zu beklatschen, hätten wir tatsächlich familiäre, lokale, regionale und nationale Verantwortungsgemeinschften, die auch nicht die ständig ausgedehnte staatliche Sozialbürokratie,überstaatlichen NGO’s, EUs, UNs, usw. benötigten, um die Einkommen für die Fernsten zu verpulvern.
Es ist doch völlig unbestritten, dass eine Wirtschafts- und Zollunion kombiniert mit freiem Handel, so wie es seinerzeit die EWG war, von Vorteil ist. Nur damit hat dieser Moloch namens EU mit der Kunstwährung Euro doch gar nichts mehr zu tun. Tatsächlich dienen diese EU und dieser Euro nicht der UEBERWINDUNG des Nationalismus, sondern viel mehr der AUSLEBUNG des Nationalismus, nämlich der Auslebung des Nationalismus der “europaeischen Suedstaaten” angeführt von Frankreich, um möglichst bedingungslos möglichst viel deutsches Steuergeld in Europa umzuverteilen. Man muss doch nur mal die folgenden Fragen beantworten: Warum war Griechenland seinerzeit so “scharf” darauf, den Euro einzuführen, Dänemark aber nicht? Was unterscheidet Griechenland und Dänemark diesbezueglich? Warum durfte die Bevölkerung in Dänemark bei einem Referendum Anfang der 2000er über die Einführung des Euro selbst entscheiden, Deutschland aber nicht? Was unterscheidet Deutschland und Dänemark diesbezueglich? Warum drängt es u.a. die Türkei in die EU, Grossbritannien aber aus der EU heraus?Warum sind EU und Euro für alle anderen Länder nur eine OPTION, nur für Deutschland aber eine PFLICHT? Wenn man diese Fragen beantwortet, dann ist klar, worum es bei EU und Euro eigentlich geht.
“Die einzige gesunde Grundlage eines großen Staates, und dadurch unterscheidet er sich wesentlich von einem kleinen Staate, ist der staatliche Egoismus und nicht die Romantik, und es ist eines großen Staates unwürdig, für eine Sache zu streiten, die nicht seinem eigenen Interessen angehört.” Bismarck, Deutsche Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Golo Mann Heute regieren die Romantiker! Bismarck dreht sich im Grab!
Die bisherigen Kommentare werden der Klasse des Artikels nicht gerecht. Selbst wenn das ein oder andere Wort ungünstig gewählt sein sollte, so mindert dies nicht den Rest. Beim Lesen der Kommentare kommt für mich eher der Verdacht, dass sich deren Autoren nicht im geringsten von den von ihnen verhassten “Gutmenschen” unterscheiden. Die einen bekommen Schnappatmung wenn sie politische Unkorrektheiten wittern, die anderen Bluthochdruck wenn jemand das Wort “Europa” in den Mund nimmt. Da kann man ja wirklich nur beide Seiten zur Mäßigung aufrufen, möchte man zu einem konstruktiven Dialog kommen. Wenn natürlich ein blindes Draufhaufen gewünscht ist dann schreit weiterhin eure blinden Parolen (links wie rechts!). Dass eine Währungsunion wie sie derzeit in Europa (und bitte! Spizfindigkeiten sind hier einfach nur unnüntz. Man schlage stattdessen das Wort “Synonym” nach) herrscht, einer Nation die Souveränität ihrer Geldpolitik nimmt, ist - denke ich - offensichtlich. Was dies für Auswirkungen haben kann, darf gerne in dezidierter Fachliteratur nachgschlagen werden. (Nein, Online-Quellen und Blog-Kommentare gelten nicht als solche. Man greife zum geschriebenden Buch eines Menschen mit entsprechender akademischer Reputation. Das Forschungsgebiet ist nun auch nicht mehr so neu, es gibt mehrere Autoren). Ich jedenfalls danke recht herzlich für diese beiden Artikel.
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