Kein Mahnmal auf zwei Beinen

Die Juden die ich kenne, wollen nicht dazu missbraucht werden, Andersdenkende auszugrenzen.

Juden sind kein Mahnmal auf zwei Beinen, die das schlechte Gewissen Deutschlands verkörpern wollen. Ich kenne niemanden aus der jüdischen Community, der der heutigen Generation Schuldgefühle einimpfen möchte. Wir sind auch keine wandelnden Trauerweiden, die ausschließlich dazu da sind, den Holocaust zu verkörpern. Traurig, geduckt und graumäusig.

Die Juden die ich kenne, wollen nicht dazu dienen, aus allem und jedem einen N*zi zu machen, um von denjenigen instrumentalisiert zu werden, die mit einer konservativen Politik nichts anfangen können und die die Geschichte als Lanze auf Andersdenkende richten. Die Juden, die ich kenne, sind durchaus in der Lage zu differenzieren, wollen nicht als chronisches Opfer dargestellt werden, haben eine Riesenportion Humor, feiern das Leben, entscheiden selbst, wen oder was sie kritisieren und sie fühlen sich nicht auserwählt, nicht besonders.

Sie wollen nur eines: gleichwertig und vorurteilslos behandelt werden, und ein sicheres, normales Leben führen. Wir werden den Holocaust niemals vergessen, aber wir leben und richten unseren Blick auf die Gegenwart, auf die Zukunft. Und wer uns missbraucht, muss sich über ein Eigentor nicht wundern! Auf das Leben!

 

Malca Goldstein-Wolf ist eine deutsch-jüdische Aktivistin und Publizistin, die sich gegen Judenhass einsetzt. Neben ihrem Aktivismus als ehrenamtliches, geschäftsführendes Mitglied des deutschen Präsidiums von Keren Hayesod, Israels größter Spendenorganisation, sammelt sie Gelder für israelische Menschen in Not.

Foto: Malca Goldstein-Wolf

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Leserpost

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Anton Köhler / 12.02.2024

Chapeau!!...für diese Zeilen!! Ja, wir benutzen die toten Juden um Andersdenkende als Nazis zu denunzieren. Im Umgang mit dem Staate Israel und den hier lebenden Juden trennt sich die Spreu vom Weizen. Pro Hamas Demos, BDS..Bewegung gipfelt in die Forderung from the River to the sea…..sagt alles aus.

Rena Duroche / 12.02.2024

Liebe Malca, genau meine erfahrung als deutscher christ, als mensch, aufgewachsen in zentraleuropa. Ich habe bisher keinen juden kennengelent, der mir vor 30 jahren als jungen deutschen, oder jetzt, eine schuld vorgeworfen hätte. Nahezu verdattert waren meine ersten begenungen damals, bis ich begriff, und heute begreife warum, und weshalb israel und das jüdische volk das tut, was dieses volk tun muss, um zu überleben.

Karsten Dörre / 12.02.2024

Als alle Völker dieser Welt von Anbeginn der Zivilisation bis ins 19.Jahrhundert reichlich gegenseitig Sklaverei betrieben…

Wilfried Cremer / 12.02.2024

Sehr geehrte Frau Goldstein-Wolf, im Land und in der Zeit der Selbstgerechtigkeit ist Antisemitismus eine Zutat in der Suppe des Rassismus und Sexismus. (Ochsenschwanz und anschließend gibt’s Ochsenmaulsalat.)

sybille eden / 12.02.2024

Rainer NIERSBERGER, - .... soviel ich weiss, wird der Zentralrat von der Bundesregierung mit ? finanziert. Das erklärt doch seine Haltung, oder irre ich mich ?

Michael Müller / 12.02.2024

Tja, das ist natürlich ein ganz üble Geschichte, die da unlängst wieder gelaufen ist, als man das Treffen in einer Potsdamer Villa nicht nur örtlich in die Nähe des Treffens in einer Villa am Wannsee im Januar 1942 rückte. Aber so ist Rotgrün halt: krank. Das ganze Gedenken an den Holocaust ist von der deutschen Politik und den deutschen Massenmedien schon lange zu etwas gemacht worden, wofür man sich nur fremdschämen kann. Wo waren denn all die demonstrationsfreudigen Gutmenschen als Israel am 7.10.23 überfallen wurde? Wo waren die Demonstrationen der Massen für die Freilassung der israelischen Geiseln? Es ist schon lange ein ganz krankes Bild in Deutschland entstanden: Durch jahrzehntelange Berieselung mit dem Holocaust in Politik, Schule und Massenmedien ist ein nekrophiler Todeskult erwachsen. Als Gegengewicht interessiert man sich nicht die Bohne für die lebenden Juden in Deutschland und sonstwo. Wenn man so will, kann man sagen, dass als Ausgleich für den Todeskult um den Holocaust eine krankhafte Gleichgültigkeit den lebenden Juden gegenüber entwickelt wurde. Das Ganze wohl mehr in Deutschland als in anderen Ländern, aber dort eben auch.

Anneliese Bendit / 12.02.2024

Die heutige Generation macht sich des Sozialismus schuldig. L‘heim!

Dr. Günter Crecelius / 12.02.2024

Wenn Kinder von SS-Mitgliedern ‘die Deutschen’ zu Buße und Selbstkasteiung aufrufen, dann ist das aus deren Sicht nachvollziehbar. Insbesondere, wenn deren persönliche Buße, die ihnen niemand abverlangt, darin besteht, sich mangels einer brauchbaren Ausbildung lukrative Posten in der Politik zu beschaffen, dort entsprechende Sprechblasen abzusondern und sich von den Lasten dieses Wirkens auf ihrer Finka in Spanien zu erholen.

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