Die deutsche Presse und die Terrorverharmloser

„Ich finde es nicht richtig, dass man sich nur auf den 7. Oktober fokussiert“, wird eine „Deutsch-Palästinenserin“ im Zeit Magazin zitiert.

„Ich finde es nicht richtig, dass man sich nur auf den 7. Oktober fokussiert“, wird eine „Deutsch-Palästinenserin“, mit Hijab und Palästinensertuch abgebildet, in der Titelgeschichte des Zeit Magazins zitiert.

Wessen Geistes Kind die Redakteure dieses Blatts sind, kann man nur erahnen. Es gehört schon eine große Portion Empathielosigkeit und möglicherweise auch Aversion gegen Israel dazu, pro-palästinensischen Akteuren eine plakative Möglichkeit zur Täter-Opfer-Umkehr zu bieten. Immer noch befinden sich unschuldige Israelis in Gefangenschaft der Barbaren. Der 7. Oktober steht für den größten Massenmord an Juden nach dem Holocaust. Frauen wurden auf bestialische Weise sexuell missbraucht, Kinder, Alte wahllos abgeschlachtet, und diese vom Zeit Magazin interviewte Dame namens Youmna möchte den Fokus nicht nur auf den 7. Oktober lenken.

In einem Punkt hat sie natürlich recht, der irrationale Hass palästinensischer Mörder auf Juden begann nicht erst am 7. Oktober. Israel wurde bereits kurz nach seiner Existenzgründung von all seinen islamistischen Nachbarstaaten angegriffen, und seitdem verging kaum ein Monat, in dem auf den jüdischen Staat keine Raketen regneten, in dem palästinensische Selbstmordattentäter keine Anschläge auf israelische Zivilisten verübten. Grundlos, einfach nur, weil sie Juden waren.

An die Gesinnung derer, die kurz nach dem Massaker auf Deutschlands Straßen gefeiert und Süßigkeiten verteilt haben, hat man sich hierzulande bereits gewöhnt. Niemand rechnet so wirklich damit, dass sich diese Judenhasser in unsere westliche Welt integrieren werden, viele wissen, dass es nicht bei Angriffen auf Juden bleiben wird. Frauen, Schwule und „Ungläubige“ dürfen sich auch warm anziehen, im besten Deutschland aller Zeiten.

Neu ist allerdings die Unverfrorenheit, mit der sich große Teile der linken Presse demonstrativ auf die Seite der Terrorverharmloser, der Hamas-Versteher und Antisemiten stellen. Was sie noch vor einigen Jahren nicht gewagt hätten abzudrucken, trauen sie sich nun in deutsche Wohnzimmer zu tragen. Israelbashing ist en vogue, sie schämen sich nicht, und sie machen sich auch keine Mühe mehr, die Fassade aufrechtzuerhalten.

Wer Akteure als Testimonials für Titelgeschichten wählt, die darauf abzielen, Massaker an Juden zu verharmlosen, der pfeift auf jüdisches Leben, der liefert uns aus, dem können wir nicht trauen. Und wieder sind es die „Intellektuellen Linken“, die einserseits salonfähig Antisemitismus schüren, um am nächsten Tag scheinheilig gegen rechts zu demonstrieren.

 

Malca Goldstein-Wolf ist eine deutsch-jüdische Aktivistin und Publizistin, die sich gegen Judenhass einsetzt. Neben ihrem Aktivismus als ehrenamtliches, geschäftsführendes Mitglied des deutschen Präsidiums von Keren Hayesod, Israels größter Spendenorganisation, sammelt sie Gelder für israelische Menschen in Not.

Foto: Malca Goldstein-Wolf

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Markus Viktor / 24.02.2024

@Thomas Taterka: ich habe mich über das Bild dieser schönen Frau gefreut, auch, weil ich es besser finde als das frühere. Auch das neue von Ulrike Stockmann finde ich besser als ihr früheres. Wie sprach Angelus Silesius: “Mensch, werde wesentlich!”

Markus Kranz / 24.02.2024

Wenn ihr wollt, dass sich die Europäer mit Israel solidarisieren, müsst ihr betonen, dass Hamas/IS auch *Europäer* angreifen. Solange ihr so tut, als wenn die Hamas auf unseren Straßen nur Angriffe auf Israel feiert - statt auch 9/11, Bataclan & Angriffe auf Europäer - werden die Linken natürlich damit durchkommen, die Hamas zu verharmlosen oder von ihr abzulenken.

Thomas Szabó / 24.02.2024

@ Volker Kleinophorst: Ich halte Zensur für kontraproduktiv. Ich stehe für den Darwinismus der Argumente, das Überleben der besten Argumente. Die 2 Milliarden Muslime können zwar die 16 Millionen Juden verbal zumüllen, aber wir haben noch die edlen Kreuzritter des Ordens der Islamkritiker. Gegen 1 wahres Wort helfen keine Million Imame. Der erhabene Prophet Mohamed definiert im edlen Koran die Heilige Dreifaltigkeit als Vater, Sohn, Mutter. Allah und sein Prophet haben die Dreifaltigkeit nicht verstanden. Die braven Muselmannen müssen schon selber den Koran verbrennen, um diesen und viele andere Fehler zu tilgen. Im freien Kampf der Ideen gewinnen zwar oft die schlechtesten, ich bin aber dennoch optimistisch, dass wir Anhänger der Vernunft inzwischen stark genug sind, um die Sturmflut der Dummheit zu brechen. Der ergebnisoffene Kampf der Ideen ist immer noch besser als Defätismus & Kapitulation. Der linke Kampf gegen die Diskriminierung ist im Endeffekt nichts als ein Kampf gegen die Kritik. Die Linken erfinden immer mehr Diskriminierungen und verengen so immer mehr den Diskurs. Das und das und das und das und das darf man nicht sagen. Den und den und den und den darf man nicht kritisieren denn das ist ja diskriminierend. So wird die Kritik, die freie Rede mittels Salamitaktik dezimiert. Zum Schluss stellt sich täglich neu die Frage, was man überhaupt noch sagen darf. Wir dürfen uns auf dieses satanische Spiel nicht einlassen.

Talman Rahmenschneider / 24.02.2024

@ Volker Kleinophorst: “Sieht man doch gut bei Assad und Rabin.” Sie meinen Anwar El Sadat, Ägypten.

Michael Müller / 24.02.2024

“Israelbashing ist en vogue” in vielen deutschen Medien, das ist keine Frage. Das wird mal etwas verdeckt, mal etwas offener gemacht. Aber: Diese Leute verstehen das nicht als Antisemitismus. Mir persönlich ist auch noch keine Äußerung eines namhaften deutschen Journalisten oder deutschen Politikers der BRD der letzten Jahrzehnte bekannt geworden, die klar antisemitisch ist. Das ist in Deutschland nämlich total “karrierezerstörend” - und das ist natürlich auch jedem bewusst. Und da unsere Politiker und unsere Journalisten nun einmal ängstliche Anpasser sind, gibt es so etwas eben auch gar nicht. Was die wirklich denken, erschließt sich uns somit nicht. Ob es tatsächlich namhafte antisemitische Journalisten und Politiker in Deutschland gibt, ist uns unbekannt. Alles andere ist Spekulation. Von Gregor Gysi, dessen Vater - zumindest nach der Halacha -  jüdisch war und dessen Urgroßmutter mütterlicherseits ebenfalls jüdisch war, stammt das Wort, dass es Antisemitismus bei den Linken in Deutschland nicht gibt und dass sich das auch allein vom Linkssein her verbietet. Das deckt sich auch mit meinen Erfahrungen. Ich hatte und habe vielen Kontakt mit politisch Linken, auch Linksradikalen. Da ist kein einziger Antisemit darunter. Viele meiner Kumpels, mit denen ich aufwuchs, sind rechtsradikal. Einige waren es früher schon, andere wurden es über die Jahre. Unter denen gibt es schon einige Antisemiten. Prinzipiell gilt natürlich, dass man neben dem Leid, das Israel 10/7 angetan wurde, auch das Leid sehen muss, das die Bevölkerung im Gazastreifen zu erleiden hatte und hat - und das lässt sich ja nicht verleugnen.

sybille eden / 24.02.2024

Der Hass auf die Juden ist jahrhunderte alt. Aber Ich will nur an das Massaker in Hebron und anderen Städten von 1929 erinnern. Die Art und Weise wie massakriert wurde, gleicht auffällig dem des 7. Oktober. Es war ein Schlachten, kein “einfaches” Töten.

Ralf Pöhling / 24.02.2024

Zitat:”„Ich finde es nicht richtig, dass man sich nur auf den 7. Oktober fokussiert“, wird eine „Deutsch-Palästinenserin“ im Zeit Magazin zitiert.” Ich korrigiere: Nicht eine “Deutsch-Palästinenserin” sondern eine Agentin der Muslimbrüder. Und unsere Presse fällt darauf rein. Sieht man überall in Deutschland. Seit Jahren. Leider auch zuhauf in der Politik.

Markus Viktor / 24.02.2024

Wann werden die deutschen katholischen Bischöfe sich dafür verantworten müssen, der AFD die Nazi-bewundernden Muslime vorgezogen zu haben?

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