Henryk M. Broder / 02.07.2008 / 14:16 / 0 / Seite ausdrucken

Kein Groupie vom Dienst

Anfang des Jahres 2004 fand in Beirut eine Konferenz statt, zu der die Friedrich Ebert Stiftung der SPD, vertreten durch den Leiter der Abteilung Naher/Mittlerer Osten, eingeladen hatte. “The Islamic World and Europe; From Dialogue towards Understanding”. An der Konferenz nahmen neben Hizbollah-Vertretern auch anerkannte Kapazitäten wie Volker Perthes und die Wiener Nahost-Fachfrau Karin Kneissl teil.  Thomas von der Osten Sacken und Thomas Uwer schrieben über die Beiruter Konferenz in der “Jüdischen” einen ausführlichen Bericht: “Verständnisvolles Europa” http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/thomas_v_d_osten_sacken_und_thomas_uwer_verstaendnisvolles_europa/
Vor kurzem war die Ebert Stiftung Mitveranstalterin einer Konferenz in Berlin, zu der auch Mohammad Javad Ardashir Larijani, ein ehemaliger stellvertretender iranischer Außenminister, eingeladen war. In seinem Beitrag rief er das zu auf, das “zionistische Projekt” zu beenden. Daraus ergab sich eine Korrespondenz zwischen dem Herausgeber der “Jüdischen”, Samuel Laster, und dem Leiter des Referats Naher/Mittlerer Osten und Nordafrika/Abteilung Internationale Entwicklungszusammenarbeit, Dr. Andrä Gärber, in der es darum ging, wer Larijani eingeladen und wer seine Reise bezahlt hatte. In diesem Zusammenhang stellte Laster die Behauptung auf: “Friedrich Ebert Stiftung arbeitet weiter mit Linksfaschisten zusammen” und nannte Dr. Andrä Gärber einen “Hizbollah-Groupie”.  Worauf Gärber so reagierte:


sehr geehrter herr laster,

wir haben ihren o.a. beitrag, der vom 30.6.08 bis 1.7.08 auf der website
http://www.juedische.at zu finden war, zur kenntnis genommen. nach rücksprache
mit der rechtsabteilung der fes erwarten wir eine schriftliche
entschuldigung für ihre diffamierenden bemerkungen bis spätestens
freitag, 4. juli 2008, 12.00 uhr. andernfalls sehen wir uns gezwungen,
rechtliche schritte gegen sie einzuleiten.

mit freundlichen grüssen

Dr. Andrä Gärber
Leiter
Referat Naher/Mittlerer Osten und Nordafrika
Abteilung Internationale Entwicklungszusammenarbeit
Friedrich-Ebert-Stiftung
Hiroshimastraße 17
D-10785 Berlin
TEL:    ++49 30 26 935 729
FAX:    ++49 30 26 9357 57
E-MAIL:  gaerbera@fes.de

Was lernen wir daraus? Mit Leuten zusammenzuarbeiten, die den Job zu Ende bringen wollen, den die Nazis unvollendet abbrechen mussten, ist nicht ehrenrührig. Ehrenrührig ist nur, “Hizbollah-Groupie”  genannt zu werden. Welche Bezeichnung wäre denn okay gewesen? Fan? Kollaborateur? Mitläufer? Oder einfach nur: Sozi?

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