Liebe Frau Lengsfeld, vielen Dank für diesen geistreichen und zu Recht bissigen Text. Die Lektüre hat mir viel Vergnügen bereitet, da er die unerträglich einseitige Situation beim “Kampf gegen Rechts” treffend aufs Korn nimmt. Auch mich hätte interessiert, wie Helmut Schümann eigentlich aussieht, denn selbst ein Tagesspiegel-Leser kennt nur die Federzeichnung. Jedenfalls muss er einen unverwechselbaren Hinterkopf haben ... Wie beim ungelösten Fall des Polizeidirektors Alois Mannichl aus Passau kann man wohl auch hier der Lösung des Rätsels am besten mit der Frage “cui bono” auf die Spur kommen.
Hier in Göttingen gab es vor ca zwei Jahren ein multimediales Großaufgebot mit Bekenntnis-Veranstaltungen, mehreren Demos, allerlei Politiker geklärt und erfolgreiche Spenden Sammelaktionen für einen “rassistischen Übergriff” gegen einen Taxifahrer. Seinen Schilderungen bei der Polizei zufolge wurde er telefonisch gerufen und konnte dann aber wohl die Adresse bzw den Kunden nicht finden, sprach daraufhin einen Passanten an (den er wohl für den Gast hielt) und “nach einer Diskussion” schubste dieser den Taxifahrer, der daraufhin ungünstig hinfiel und dabei die Hand anbrach. Der “Täter” wurde nie gestellt. Selbst wenn der Vorfall so abgelaufen wäre - niemanden hätte es einen Dreck geschert, wenn es kein Migrant gewesen wäre. Unter einheimischen geniesst der Taxibetrieb übrigens keinen sonderlichen Ruf, viele berichten von “unfreundlichen” Fahrern und “rowdyhaftem” Verhalten im Straßenverkehr. Wie der Vorfall tatsächlich ablief, bleibt da nur zu erahnen. Der Taxifirma brachte der Vorfall enorme Publissity und der Taxifahrer wurde wie ein Messias gefeiert. Ich bin übrigens selbst Opfer brauner Sozialisten und habe nur durch Glück und eine stabile Tür zum Krankenhaus über lebt, wo die Angreifer mich noch auf dem OP Tisch liegend “zum schweigen” bringen wollten. Der Vorfall war gerade mal einer Tageszeitung einen Zweizeiler im Polizeibericht wert, wobei die Kirche mithalf, den Artikel zu entstellen… Ich gehöre aber weder zur politischen Herrenklasse noch zu ihren “Lieblingen”...
Ist Berlin eine “failed city”? Und war es am Ende wirklich falsch, die Bundeshauptstadt zurück in die Metropole zu verlegen, in der bereits die erste Republik gescheitert war und die nun zum Schauplatz des nächsten Scheiterns wird? Denn dass diese Republik scheitert, ist kaum noch abzuwenden, zu groß sind bereits jetzt die Verwerfungen und Hypotheken, die nur unter allerglücklichsten Umständen nicht zur Katastrophe führen würden.
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