Sie unterstellen, dass der “Anti-Intellektualismus” letztlich auf einer Entscheidung der Medienvertreter beruht. Was wäre, wenn sie es nicht besser können und lediglich erfolgreiche Strategien entwickelt haben, um die Kollegen zu verdrängen, die über die nötigen Fähigkeiten verfügen? Vielleicht ist die Behauptung, die Leser wollten (alle) emotional angesprochen werden, nur das Schutzschild dieser Versager. Denken Sie mal an die Vorgänge, die uns derzeit von den Universitäten geschildert werden: Da bekennen Studenten, die ein Kesseltreiben gegen Lehrkräfte organisieren, ganz offen, dass sie ihrem Professor argumentativ nicht gewachsen wären. Daher schalten sie diesen aus, in dem sie Empörung schüren mit der Absicht, dass der Professor gar nicht erst gehört wird. Die Emotion wird hier gezielt zur Isolierung und Beseitigung der geistig reiferen Person, ihres Widerspruchs eingesetzt. Sie meinen, dass das in den Redaktionen - mit unter Umständen subtileren Mitteln - nicht stattfindet? Das halte ich für wenig wahrscheinlich. Ich denke, dass (nicht nur in den Redaktionen) der Aussiebeprozess zur Bildung der Eliten gestört ist: Die Vernetzung durch die neuen Medien eröffnet neue Möglichkeiten für Menschen, die vor allem darin geschult sind, andere schnell zu beeindrucken, schnell Verbindung aufzubauen; für Blender. Das ist nicht die Kernkompetenz von Denkern: Die sind häufig weder (vor)schnell noch liegt ihnen an Schmeicheleien oder dem Einvernehmen mit anderen.
Am ” roten Teppich ” dieser apokalyptischen Brüschen schreibt sich mittlerweile die halbe Zunft ins intellektuelle Wachkoma und - hoffentlich auch wieder ‘raus. Manche Groschen fallen sehr, sehr langsam. Drücken wir die Daumen!
Prominentenklatsch ist doch die absolut adäquate Form der Berichterstattung, da macht die Journaille alles richtig. Das will der linksgrün gute Mensch und Klimaretter lesen. Mit dem Intellektuellen, dem Denken überhaupt hat er’s ohnehin nicht so. Er würde gerne die Gala kaufen, aber das schickt sich nicht, das verhindert ein überkommener Gruppendruck. So ist es eine wunderbare win-win-Situation sowohl für Schreiberling als auch für den Leser: Das Klatschverlangen befriedigen und gleichzeitig das politisch Richtige in’s Schaufenster zu stellen. Aber, liebe Frau Stein, wie konnten Sie nur Annalena und Robbi, die feuchte-Träume-Projektionsflächen klimaschützender Männlein und Weiblein (und vermutlich mancher Diverser), unerwähnt lassen?
Wenn es sich nicht um ein zwangsfinanziertes System handeln würde, wäre das alles nicht sonderlich schlimm und die freien Marktkräfte von Angebot und Nachfrage würden für einen Ausgleich sorgen. Um diese Aufrechterhaltung der Zwangsfinanzierung geht es jedoch, da ohne diese so ein geistloser Ideologiebetrieb nicht lange überleben würde und seine Protagonisten sehr schnell dem Arbeitsmarkt anheimfielen. Der dortige Markt sucht aber eher gute Handwerker als Politologen, Genderforscher oder sonstige Geschwätzwissenschaftler. Daher ja auch diese unsägliche Hetze gegen eine neue politische Konkurrenz, die relativ offen zu erkennen gibt, dass genau diese Frage der Zwangsfinanzierung einer anders gelagerten Antwort zugeführt werden könnte.
Vielleicht ist es kein Zufall, dass gerade diese drei jungen Frauen aufs Podium gestellt werden. Die tatsächlichen Probleme von Frauen werden nicht angesprochen, ebenso wenig die tatsächlichen Leistungen von Frauen über die Jahrhunderte hinweg in und für die Gesellschaft. Ein paar nicht besonders intelligente junge Frauen, ohne eigene Ideen und Perspektiven werden medienwirksam in den Weltuntergangshimmel gehoben, Für was und von wem? Ein Schelm, der Böses dabei denkt…
Toller Bericht, denn ich habe bereits an meinem eigenen Verstand gezweifelt. Beruhigt zu sehe, dass auch andere verwundert über den Gleichklang der Medien sind, so beängstigt aber auch die Vorstellung wie breit gefächert dieses System bereits implementiert wurde. Eingekaufte Wissenschaftler, konforme Medien, subventionierte NGO´s und dem Volk bietet man “Brot & Spiele”. Vielleicht hätten wir Älteren diese Signale früher deuten müssen - bereist seit Jahren hat sich das Bildungswesen in eine Richtung entwickelt, die kritisches Hinterfragen überhaupt nicht zulässt. Ich bin eigentlich kein paranoider Mensch, jedoch seit ich diese Seite mitlese, macht mein PC ganz merkwürdige Spielchen - mich wundert langsam aber sicher gar nichts mehr.
Es gibt etwas, was man in Deutschland definitiv nicht mehr werden und sein darf - erwachsen. Und alle gesellschaftlichen Kräfte arbeiten seit mindestens 20 Jahren kräftig an diesem Projekt. Die erste daueradoleszente Generation (“Millennials”) macht es sich gerade an den Schaltstellen bequem, die nächste (“Generation Z”) folgt schon bald. Selbstverständlich hat das Folgen auf allen gesellschaftlichen Ebenen.
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