Das Zeitalter der Spezialisten und der Generalisten ist angebrochen. Nie waren sie wertvoller als gerade Heute. “Der Spezalist”, auch “Experte” genannt: Unverzichtbarer Partner von Regierung und Medien. Zeichnet sich durch “Spezialisierung” aus. Meist in der Sozial-Populismus- Klima- und Klimafolgen- sowie in der Gender"forschung” tätig. Hin und wieder ist diese Spezies auch in der Kriminologie zu finden. Er/Sie neigt dazu, von immer weniger immer mehr zu wissen. Die Vollendung ist erreicht, wenn er/sie von Nichts Alles weiß. Drum ist er/sie der kongeniale Partner des Generalisten. Dieser ist häufig (maßlose Untertreibung) in der Politik und bei “irgendwas mit Medien” anzutreffen. Im Gegensatz zum Spezialisten interessiert den Generalistenden (analog zum Studierenden) Alles. Das bringt mit sich, daß er/sie von immer mehr immer weniger weiß. Die höchste Vollendung ist erreicht, wenn er/sie von Allem Nichts weiß. /// Diese Symbionten haben sich gerade auf den Weg gemacht, die “Weltherrschaft” an sich zu reissen. ;-)
Ich frage mich, was müssen Menschen ... ,müssen sie betextet werden? Müssen Menschen beschallt werden, bebildert, verwaltet, reglementiert? Von allem ein bisschen, denke ich. Was uns die Medien (auch Politik) derzeit bieten, ist einfach zu viel. Es ist ein Durcheinander und ein Wust an Gestricktem! Jeder Medienschaffende muss / will seine Medien-Konkurrenten übertreffen. In Zeiten, ohne “Ereignisse” müssen sie trotzdem etwas liefern. Da darf dann auch erfunden werden, gepuscht werden, tyrannisiert werden, skandalisiert werden, da dürfen Infernos erfunden werden und der Untergang der Welt prognostiziert werden. Leute, die diesen Irrsinn für sich auszunutzen wissen, können z.b. Lichtgestalten kreieren und um diese herum Geschichten weben, die die Gazetten dann gierig aufnehmen, betexten und bebildern, bejubeln oder verteufeln. Die Kreateure dieser Lichtgestalten haben letztlich beste Einnahmequellen generiert – Rummel, Bewegung – in diesen Tages ist ein laues Sommerlüftchen nicht gefragt ... ! Auf dem vorhandenen, politisch schon urbar gemachten Acker kann dann so manche Pflanze wachsen und seltsam große Blüten treiben.
Liebe Frau Stein, Sie schreiben aus meiner Seele. Ich bin intellektuell und stehe auch dazu und ich möchte und muss mit meinem Intellekt gefordert werden. Das ist notwendig für die geistige und auch körperliche Gesundheit. Nach Abschaffung des Fernsehers vor einigen Jahren hat das eigene Denkvermögen nochmal einen Schub bekommen. Seitdem leide ich enorm unter dieser Verflachung von Inhalten und dem Anspruch von ehemals qualitätsvollen journalistischen Produkten. Wo gibt es in der Medienwelt ein ordentliches Maß an täglicher geistiger Nahrung? Man muss sehr viel suchen. Da hilft ein anspruchsvolles Buch schon sehr. Aber mit wem darüber diskutieren? Da geht es schon weiter. Menschen mit eigenem reflektierten Denken kenne ich kaum. Und das schlimme ist, dass diese Verflachung auch an den Universitäten Einzug gehalten hat. Habe die Erfahrung gemacht, dass dort an einiger Stellen nur der Mainstream die Denkrichtung vorgibt.
Man schlägt den Sack und meint den Esel, eine alte Volksweisheit. Wer aber ist der Sack und wer der Esel ? Wenn man mit dem Sack die Journaille meint, dann greift das sicher zu kurz, genau so kurz wie wenn man den Esel mit dem Publikum gleich setzt. Aber zwischen Sack und Esel besteht eine Wechselwirkung. Der Esel mag nämlich Hysterie und Hype, auch wenn er ursprünglich träge und bockig sein mag. Die Journaille füttert den Esel damit, weil sie weiß , dass er fast alles schluckt . Selbst Greta, Carola und Luisa. Auch wenn man noch so sehr auf den Sack einprügelt, leer wird er - leider - nicht.
Hinzu kommt, dass die Unterscheidung zwischen Nachricht und Kommentar endgültig abgeschafft wurde. Nur Meinungen wecken Emotionen und kreieren Klicks. Die fatale Folge ist, dass ein Sack in China nicht mehr einfach umfällt. Da muss pov rein. Kraus hat in der tat das Problem schon klar erkannt. Erdbeben in Wien ist so ein schoener Beitrag der Fackel, der das Phänomen gut beschreibt.
Es geht ja nicht um niveaureiche Debatte, sondern um Beeinflussung. Ob der deutsche „Intellektuelle“ zu dieser überhaupt in der Lage wäre, steht auf einem anderen Fragebogen. Man packt den Kunden an seiner empfindlichen Stelle und die liegt eher am Hintern als im Hirn. Außerdem ist die intellektuelle Debatte der Deutschen Sache nie gewesen. Sie haben es eher mit Handfestem, im Gegensatz beispielsweise zum Franzos‘. Der liebt die Debatte. Da geht‘s von rechts nach links. Rauf und runter. Den Deutschen würde so etwas verwirren. Er müsste ja bei jedem ausgesprochenen Gedanken zunächst überlegen, ob man das denn überhaupt sagen darf. Oder ob er damit gegen die mittlerweile tausend ungeschriebenen Gesetze der Political Correctness verstößt. Aber soweit ich gehört habe, ist dieses in Frankreich mittlerweile nicht so viel anders. Immer auf der Hut sein. Bloß nicht in Verdacht geraten. Niemandem, oder besser ganz Bestimmten, nicht auf die Füße treten, ihnen auf keinen Fall zu nahe treten. Da gibt es eindeutige No Gos. Verminte Regionen. Fettnäpfchen so tief wie ein Eimer Farbe. Schade, der Diskurs verkommt. An die Stelle tritt Scheinheiligkeit. Verbiesterte Moral. Verlogene Schein-Religiosität. Hatten wir doch schon alles. „Das tut man nicht“ , „das sagt man nicht“, „das denkt man nicht“. Alles alte Kamellen. Nur das Motto hat sich leicht verändert. Und die Intellektuellen? Versagen auf kompletter Linie. Wieder einmal. Was viel über ihre Bedeutung aussagt.
Bei beiden heutigen Achgut-Morgenartikeln fallen mir die “Ketzer” des Mittelalters ein, denen man unter vielem anderen zur Last legte, auf die “Hostie”, also den “Leib des Herrn”, gespuckt zu haben, was ich bisher immer für abstruse, leere Anschuldigungen gehalten habe. Aber eigentlich scheint es mir immer vorstellbarer, daß den einen oder anderen nicht vom christlichen Köhlerglauben korrumpierten Geist mitunter eine namenlose, hilflose Wut über die epidemische Selbstentmündigung der menschlichen Vernunft durch das christliche Dogma überkam und ihn zu solchen hilflosen Gebärden hinriss.
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