Das hier und permanent behandelte Problem hat nichts mit Kommunikation zu tun, sondern mit psychopathogischen Phänomenen oder schlicht dem Streben nach der totalen Macht ueber andere. Versuchen Sie mal, verehrte Autorin, mit einem überzeugten Glaeubigen, idealerweise Muslim, ueber Allah und seinen Glauben zu diskutieren, mit einem verbohrten Sozialisten ueber den Sozialismus oder versuchen Sie mal, mit Merkel ueber ihre Politik und ihre Entscheidungen zu diskutieren. Da koennen Sie kommunizieren und argumentieren wie eine Weltmeisterin. Allein. es nuetzt nichts. In den ersten Faellen waere zumindest eine vorherige Therapie angesagt, im letzten Fall eine andere Loesung. Es gilt zur Kenntnis zu nehmen, dass es sich hier nicht um technische, sondern psychische Probleme handelt, die demzufolge auch nicht technisch zu loesen sind. Bestenfalls koennen Sie den Glaeubigen oder besser Abhaengigen “gesündere “Kompensationen anbieten und bei den Kleinsten anfangen, sie zu starken, innerlich gefestigten und unabhängigen Persönlichkeiten werden zu lassen. Viel Erfolg dafuer angesichts der aktuellen Elterngeneration. Bei bestimmten TypInnen mit narzisstischen Zügen waere zumindest zu verhindern, dass sie die totale Macht erlangen. Hier gibt es nichts, aber auch gar nichts zu kommunizieren, wie die Geschichte hinlänglich bewiesen hat.
Tja, Frau Stein “Auf Inhalte zu gucken und den anderen verstehen zu wollen, sind die besten Berater. So gelingt ein konstruktiver Dialog.” Das ist zutreffend, wenn man tatsächlich einen konstruktiven Dialog anstrebt. Aber: Wer glaubt denn im Ernst daran, dass es z.B. bei der Kritik an Amthor um einen konstruktiven Dialog geht? Man will ganz offensichtlich den politischen Mitbewerber abwerten, das ist das Ziel und genau dazu eignen sich solche scheinbaren Kommunikationsprobleme bestens.
@Helge Grimme. Ich stimme ihnen absolut zu. Hannah Arendt liefert die Antworten, Watzlawick nicht. Wie will man kommunizieren, um eine verunglückte Kommunikation zu führen? Gar nicht. Watzlawick liest sich super gut, trotzdem liegt er falsch. Das war ein Obskurant. Seine Bücher wurden millionenfach verbreitet. Und? Hat es was genutzt? Wir haben genau das, was er vorgab beheben zu wollen.
Diese Art der Kommunikation läßt mich Verse Günter Kunerts von 1977 erinnern: “Weil ich gesagt habe: / Hier stinkt’s / wurden über meinem Kopf / einige Nachttöpfe entleert: / als Gegenbeweis.”
Was ich mich frage; Wie lange soll man mit Bildung noch tatenlos neben einem Zustand stehen, der mit Weisheit ohne Hammer nicht zu regeln ist ? Man kann dies und jenes bemängeln, es beseitigt die Politik der Einfallslosigkeit nicht, es zementiert sie. Watzlawick war der Verstand der Nachkriegszeit, es war die Psychologie nach der Schockwelle - heute baut sich die nächste Sprengladung auf, sei es europäisch - sei es in der Gestalt des wachsenden Antisemitismus. Was will man also mit der Psychologie der Zeit nach dem Krieg vor der nächsten Verwerfung ? Soll das geistreich sein, oder hilflos. Ich mag Watzlawick, ich halte ihn für teils zeitlich, teils zeitlos gut und ich konsumiere ihn gerne. ABER Das Nachschwätzen der alten Meister macht keine neuen und die Gesetze von Gestern liefern auf das Morgen keine Antwort. Und das ist meine Kritik an Achgut: Es geht von vorne bis hinten um das Nörgeln am Bestehenden, es gibt keinerlei Diskussion über mögliche Modelle. Wer nicht spekuliert macht auch kein Geschäft. Was hilft also jede Diskussion, wenn sie sich um einen verfallenen Hühnerstall dreht und keiner über das Fundament für ein neues Haus spricht ? ... Die Ruine des Bürgertums poliert ihre Steine. Die Stärke jeder Forderung nach einer kulturellen Revolution von Lenin bis Greta ist nicht der Ausdruck einer neuen Kraft, sondern einer alten Schwäche…..
Statt Paul Watzlawick wären Hannah Arendt und manche klugen Opfer der Inquisition gute Ratgeber für die heutige Situation. Wer von durch Irrsinn Verblendeten attackiert wird weiß, es geht um kein Missverständnis sondern um ausgelebten blinden Hass.
Liebe Frau Stein, irgendwann in den achtziger Jahren saß ich in Düsseldorf-Bilk an einem Weiher. Es war Sommer, alles friedlich, und ich blätterte, im Grase lagernd (würde ich heute eher nicht machen), in Watzlawicks Bestseller. Kam zu dem Kapitel “Diese verrückten Ausländer”. Plötzlich schreckte ich hoch - ein Mann (heute Einmann?) - stand hinter mir und schimpfte wie ein Rohrspatz. Den genauen Wortlaut weiß ich nicht mehr, aber er verdächtigte mich vehement der Ausländerfeindlichkeit. Dies nur zum Thema Mißverständnis! Ich glaube, ich habe dem Autor damals sogar die Geschichte nach Palo Alto geschickt. Im Zeitalter der Aufweichung von Regelwerken, Grenzen und Übereinkünften feiern Mißverständnisse Hochkonjunktur und können böse Folgen haben!
In einem (einstmals) demokratischen Rechtsstaat agieren viele Medien und leider nicht nur die öffentlich rechtlichen, wie in einer Diktatur, berufen sich dreist auf die gesetzlich garantierte Pressefreiheit, um diese dann eiskalt zu missbrauchen. Es ist nicht nur so, dass sie die ebenfalls gesetzlich garantierte Meinungsfreiheit unterdrücken, die nach Artikel 5 GG übrigens noch vor der Pressefreiheit rangiert, sie unterdrücken auch schwerwiegende Verstöße von Politik, Verwaltung und Justiz gegen das Grundgesetz und andere Vorschriften. Stattdessen erleben wie die Verbreitung von Lügen (Lesotius ist nur die Spitze eines Eisberges), abenteuerliche Verdrehungen und den Versuch unbescholtene Bürger, die kritikwürdige Zustände aufs Korn nehmen, als Rechtsradikale, Ausländerfeinde, Rassisten, Homophobe oder sonstwas zu diffamieren. Das nimmt langsam manische Züge an und bei gewissen Zeitungen sowie Zeitschriften wundert man sich, dass sie sich einerseits als “Erziehungsberechtigte” aufspielen und andererseits ihre Blätter mit großen Vorteilen den zu “Erziehenden” wie Sauerbier anbieten.
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