Peter Grimm / 05.11.2021 / 16:00 / Foto: André Zehetbauer / 54 / Seite ausdrucken

Jetzt sprechen die Weimarer Zahlen

„Weimar verschweigt infektiöse Zahlen“ war hier auf achgut.com ein Artikel von Erik Lommatzsch überschrieben, in dem es um eine Entscheidung des Oberbürgermeisters Peter Kleine ging. Darin hieß es:

Die Zahlen der „Personen, die mit vollständigem Impfschutz in Kliniken behandelt werden“, weist Weimar jetzt nicht mehr separat aus. Herr Oberbürgermeister Kleine erklärt, man wolle „in unserer Zahlenmeldung so transparent wie irgend möglich sein“. Die „Angabe der Personen, die mit Impfung im Klinikum behandelt werde, verzerrt die Realität jedoch deutlich und spielt damit Corona-Leugnern und Impfgegnern in die Hände“.

Nachdem über diese Entscheidung von verschiedenen Medien berichtet wurde, gab es verständlicherweise großen Unmut und Empörung. Das hat OB Kleine immerhin schnell verstanden und ist zurückgerudert. Jetzt weist die Stadt Weimar in ihren Wochenberichten zur Corona-Lage die Zahlen, die „Corona-Leugnern und Impfgegnern in die Hände“ spielen könnten, wieder aus. Hätte sich der Versuch des Verschweigens nun gelohnt? Werfen wir einen Blick auf den aktuell verfügbaren Wochenbericht aus der 43. Kalenderwoche, also aus den letzten Oktobertagen. Zur besseren Einordnung der Zahlen sei vorausgeschickt: Weimar hat nach Angaben des Statistischen Landesamts von Thüringen 65.098 Einwohner.

In besagter Woche wurden 234 Fälle positiver PCR-Tests registriert (0,36 Prozent der Bevölkerung), davon waren 42 Betroffene vollständig geimpft, in 53 Fällen ist der Impfstatus nicht bekannt und 139 Betroffene waren ungeimpft oder unvollständig geimpft. Nun sagt das wenig aus, denn es wird ja nirgends repräsentativ getestet und es unterziehen sich viel mehr Ungeimpfte als Geimpfte einem Corona-Test, weil man selbigen den Geimpften ja möglichst nicht mehr zumuten möchte. Also schauen wir nun in die Krankenhausbetten.

Im Krankenhaus lagen in Weimar insgesamt zwölf Menschen (0,018 Prozent der Bevölkerung) mit einem positiven PCR-Test. Allerdings waren nur vier von ihnen (0,006 Prozent der Bevölkerung) wegen einer SARS-CoV-2-Infektion ins Krankenhaus gekommen. Von diesen vier Patienten waren zwei vollständig geimpft und die anderen beiden ungeimpft bzw. unvollständig geimpft.

Einer der ungeimpften Patienten gehörte zur Altersgruppe der 18- bis 59-Jährigen. Genauer wurde das nicht aufgeschlüsselt. Der andere Ungeimpfte und die beiden Geimpften waren über 60 Jahre alt.

Mit der Tagesmeldung vom Freitag, 5. November 2021, gelten in der Stadt Weimar 415 Menschen (0,64 Prozent der Bevölkerung) als aktuell „infiziert“, also positiv PCR-getestet, zumeist nicht an Covid-19 erkrankt und amtlich noch nicht für „genesen“ erklärt.

Amtliches und auf der Webseite fettgedrucktes Fazit: „Weimar befindet sich aktuell in der Warnstufe 3 (rot)“. Es gibt offenbar eine sehr unterschiedliche Wahrnehmung, wenn es darum geht, welche Zahlen man für alarmierend hält. Vielleicht ist es alarmierend, wenn Politiker, die für eine gute medizinische Versorgung der Bevölkerung zuständig sind, schon angesichts solcher Zahlen fürchten, das von ihnen zu verantwortende System könne zusammenbrechen.

Zurück nach Weimar und zu seinen Zahlen: Nach den amtlichen Zahlen wurden (Stand 5. November 2021) „seit Beginn der Pandemie“, also in den letzten 19 Monaten, 3.570 Menschen in Weimar positiv getestet. Das sind in der ganzen Zeit 5,48 Prozent der Einwohner. In dieser gesamten Zeit sind dort an und sicher vor allem mit Corona 109 Menschen verstorben, also ungefähr 0,17 Prozent der Bevölkerung.

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Joachim Krämer / 05.11.2021

@Severin Schönfelder: Wen wollen Sie denn bitteschön zwangsweise testen? Symptomatisch Erkrankte oder auch Gesunde bzw. auf Neusprech: Asymptomatische? Ich unterstelle mal, dass Sie die Gesunden von der Testpflicht ausnehmen möchten. Ansonsten haben Sie unerfreulicherwise auch nach mehr als 1,5 Jahren immer noch nicht verstanden, dass wir es mit einer Test-Pandemie mit einem mehr als fragwürdigen Messystem (PCR-Test) zu tun haben.  Näheres finden Sie in einschlägigen Fachbeiträgen, z.B. auf achgut.

Reinmar von Bielau / 05.11.2021

Eine Horrormeldung jagd die nächste und hinter alldem steckt einfach nur die Gier nach Macht und Kontrolle. Ich hoffe, dass wir es noch erleben, dass die Lauterbachs und Drostens und die politikmachenden Medienhuren für ihre Taten zur Verantwortung gezogen werden!

Paul Diehl / 05.11.2021

Mich nervt das alles nur noch. Wenn täglich Zahlen von Schlaganfällen veröffentlicht würden, würde vermutlich auch eine Hysterie entstehen. Die wichtigste Rolle in dieser “Pandemie” spielen die Angstmacher in den Redaktionen! Das ist eindeutig ein Fall von Hysterie durch selektive Wahrnehmung.

Silas Loy / 05.11.2021

@ Severin Schönfelder - Das mittelprächtige “Coronavirus” ist für Menschen keine grössere Gefahr als ein Influenzavirus und der beste Schutz besteht nicht in einer Impfung, sondern einzig und allein in einer Infektion. Die stärkste Waffe gegen eine Ausbreitung solcher Viren sind die Immunsysteme der Menschen und nur so gelangt man zu einer wirklich wirksamen Herdenimmunität und einer Verdrängung der jeweils aktuellen Erreger. Das war immer so und wird immer so sein. Begleitend kann man Vorsorge betreiben, Vorsicht walten lassen und im seltenen Falle einer ernsthafteren Erkrankung diese auch erfolgreich therapieren. Massenimpfungen oder auch Verpflichtungen zu Schrottstests braucht hingegen kein vernünftiger Mensch. Und auch das war schon immer so, bevor die Politiker durchgedreht sind und Milliardensummen vom öffentlichen in den privatwirtschaftlichen Sektor verschoben wurden.

Peter Mielcarek / 05.11.2021

Die Impfung - welche Impfung? Gibt es überhaupt eine Impfung gegen Covid-19 bzw gegen SARS-CoV-2? Die erschütternde Antwort: nein. Es gibt keine Impfung. Es gibt Substanzen, die Menschen in den Oberarmmuskel gespritzt werden, die entweder DIREKT in die Erbsubstanz gehen (Vektorimpfstoffe, Asta Zeneca, Janssen ) oder die indirekt die genetische Information der Zelle verändern und sie Dinge tun lassen, die nicht vorgesehen sind ( Pfizer/ Moderna). In beiden Fällen handelt es sich definitionsgemäss nicht um Impfungen sondern um Medizinierungen. Es werden Medikamente verabreicht, keine Impfstoffe. Deshalb wird selbstverständlich auch kein Impfschutz aufgebaut - wie sollte auch? Es wird ein (gewisser) Schutz durch Medikamente verabreicht über die Wirkdauer der verabreichten Medikamente. Bezüglich der Nebenwirkungen und Risiken befragen Sie ihren Arzt oder Apotheker. Liebe Grüsse vom Verschwörungstheoretiker

Wolfgang Richter / 05.11.2021

@ Severin Schpnfelder - “Statt einer Impfpflicht, benötigen wir also tatsächlich eine Testpflicht.” Auzs meiner Sicht brauchen wir vor allem und zuerst eine brauchbare Therapie, ggf. auch Prävention. Und da sei an die vielen Beispiele erinnert, die mit Ivermectin, Vitaminpräparaten und Zink erfolgreich arbeiten, genannt Mexiko, Dr. Cory(NY), Uttar Pradesh /Indien, und Japan.Aber solange mit der Gentherapie als “Impfung” und den dazu aulaufenden politischen und Geld kassierenden Propagandisten das Feld bestellt wird, wird das klare Denken keinen Erfolg haben. Bleibt die Frage an die der Politik folgenden “Weißkittel” und die abgetauchten Juristen, wie sie am Ende des Tages den Nachkommen erklären wollen, warum sie nicht bereit waren, erfolgreiche Behandlungskonzepte zu übernehmen, stattdessen den alschen Propheten folgten und ihre Berufung vergaßen.

Paul Greenwood / 05.11.2021

Wenn die in Weimar in dem Sophien- und Hufeland Klinikum behandelt werden sind die sowieso erledigt

Walter Weimar / 05.11.2021

Herr Grimm, Sie können die Zahlen hier drehen und wenden wie sie wollen, in Sachen Statistik sind sie jedem Politker und Verwaltung unterlegen. Die können das besser. Lügen und Sachverhalte zu verdrehen ist schließlich das ihr Lebenszweck. Die können in vier Dimensionen Sachen verfälschen.

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