Dirk Maxeiner / 12.01.2016 / 20:35 / 13 / Seite ausdrucken

Je tiefer das Loch, desto schneller graben sie

Ehrlich gesagt, ich finde es ganz prima, was Jakob Augstein & Co zu den Ereignissen in Köln so zum Besten geben. Bitte, bitte macht weiter so! Das gilt auch für einen großen Teil des Politikbetriebs, der sich wie Renate Künast und Hannelore Kraft in Talkshows blamiert (wie beispielsweise gestern bei Plasberg). Mehr davon!

Ich finde all die relativierenden, verharmlosenden und rechthaberischen Einlassungen ganz wunderbar. Schließlich werden die Bürger hier Zeuge, wie der Realitätsverlust einer sogenannten Elite bis zur intellektuellen Selbst-Entleibung durchgehalten wird. Wenn ihr diese Leute los werden wollt, hindert sie bloss nicht an ihrem Tun. Es genügt vollkommen, einfach nur zuzuschauen, wie sie sich selbst unmöglich machen, ihre Blätter, Sender und Parteien ruinieren. Je tiefer das Loch ist, in dem sie sitzen, desto schneller graben sie.

Politik-Wissenschaftler künftiger Generationen werden ihre Doktorarbeiten darüber schreiben. Als die Elite der ehemaligen DDR auf ähnliche Weise in den Orkus fuhr, hatte das Volk allerdings eine attraktive Alternative jenseits der Mauer. Die haben wir leider nicht. Und das besorgt mich dann doch etwas.

 

 

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Ulrich Spinner / 15.01.2016

“Rechthaberei”? Das ist eine böse Unterstellung. Diese Leute sind prinzipientreu! Stegner ist so ein Exemplar. Der Mann ist permanentes Gift für die SPD und merkt es vielleicht gar nicht.

Hjalmar Kreutzer / 13.01.2016

Sehr geehrter Herr Michel, bitte gestatten Sie eine kleine Bemerkung zu Ihrer größtenteils berechtigten Kritik an unserer Parteiendemokratur. Dank der ungleich größeren, zum Teil auch steuerfinanzierten logistischen, medialen nd finanziellen Ausstattung der größeren Parteien im Wahlkampf haben kleinere Parteien so gut wie nie eine Chance, ihren Direktkandidaten im Wahlkreis durchzusetzen. Ohne Verhältniswahlrecht wären FDP, Grüne, Linke u.a. nie im Parlament vertreten gewesen. Aktuell wäre mir die AfD in allen Parlamenten sehr recht, gern auch zu Lasten von NPD, FDP, Grünen oder Linken. Andere Wähler präferieren wieder andere kleinere Parteien, so sollte eigentlich Demokratie funktionieren. Man stelle sich einen Bundestag nur mit CDU und SPD vor, wie in den USA nur Republikaner oder Demokraten! Nein danke, lieber nicht!

Wolfgang Richter / 13.01.2016

Denken wir doch die beschriebenen Thesen weiter. Die beschriebene Klientel entlarvt sich (hoffentlich) zusehends selbst. Dazu gibt es den schönen Spruch, “jemand steht voll hinter einem”, der Chef hinter dem Mitarbeiter, daß Volk hinter seiner Elite. Wie wenn sich selbiger sprichwörtlich selbst an den Rand des Abgrundes positioniert hat - dann fehlt nur jemand, der noch mit einem kleinen Antippen den Rest besorgt. Und vielleicht besorgen sie sich das im Zuge der eigenen Selbstüberschätzung auch noch.

Rainer Steck / 13.01.2016

Sehr geehrter Herr Maxeiner, ich verweigere mich schon seit einem Monat solche Sendungen zu verfolgen und zu ertragen. Leider kommt immer das gleiche Gerede zum Vorschein. Momentan beginnt aber , hinsichtlich der in diesem Jahr bevorstehenden Landtagswahlen, eine Propagandawelle der öffentlich rechtlichen um den Verfassungsbruch und die Vergewaltigung der deutschen Mitbürger und des deutschen Steuerzahlers zu rechtfertigen. Mit allen Mitteln wird versucht ,das Elend der Flüchtlinge ins Wohnzimmer der Bürger zu bekommen. Mit allen Mitteln wird versucht, konnservative Meinungen als rechts und Rechtspoulismus zu verkaufen und somit dem Wähler ein schlechtes Gewissen einzureden. Es gibt so viele Menschen die sich Sorge um unser Vaterland machen. Ja ich sage Vaterland und bin noch Stolz darauf. Aber selbst diesen Ausdruck Vaterland zu verwenden gilt auch schon als rechts.

Martin Wolff / 13.01.2016

Ich weiß nicht, ob es in der Diskussionsrunde auch darum ging, die Herkunft von Straftätern zu nennen. Schon vor Köln hatte ich mir angewöhnt, bei Meldungen über Straftaten, bei denen nichts zur Herkunft der Täter gesagt wurde, anzunehmen, es handelt sich um Einwanderer. Klar, der Schuss kann natürlich nach hinten losgehen, und man liegt damit falsch. Aber man überlässt es ja mir und meiner Phantasie. Wenn die Mehrheit der Bevölkerung das so macht?

Andreas Hartig-Tauber / 13.01.2016

Lieber Herr Maxeiner, in der Tat: die Alternative fehlt. Letztlich haben sich unsere DDR-Landsleute ins gemachte Nest setzen können, aber ohne eigne Anstrengungen ging es auch da nicht. Wir im Westen haben dabei so gut wie nichts verdauen müssen, allenfalls den Soli-Zuschlag, der jetzt vermutlich irgendwann zum “Flüchtlings”-Soli mutieren wird. Das Fehlen einer “fertigen” Alternative kann auch ungeheurere Chancen mit sich bringen, im selben Maße, wie das Vorhandensein eingefahrener Konzepte auch Risiken in sich birgt. Einen ideologischen Neuanfang jedenfalls hat es im Westen in keiner Weise gegeben. Es kann auch keine fertige Alternative bereits ausgestaltet sein, weil wir vor grundsätzlich Neuem stehen! Viele von uns (spätestens ab den 50er-Jahrgängen, ich selbst bin ein 68er) sind wohlstandsgenährte Nachkriegskinder, die nur noch wenig, höchstens indirekt durch die Erziehung, von den psychologischen Prämissen eines Totalzusammenbruchs, mit all den fürchterlichen Begleiterscheinungen, etwas absorbiert haben,- von handfester Aufbauarbeit ganz zu schweigen. Spätestens ab den 80er/90er-Jahrgängen fehlen solche Impulse, die ja auch Sozial- und Verantwortungsgefühl bilden, nun völlig, in beängstigender Dimension. Da wäre eigentlich mal was fällig… Dass wir, nie einer ernsthaften Bedrohung ausgesetzt, nun “Muffensausen” bekommen, ist daher verständlich. OHNE (!!) die Millionen Menschenopfer und den ideologischen Unterbau zwischen 1933 bzw. 1939 und 1945 durch einen Vergleich relativieren zu wollen: Eine psychologische, wie gesagt nicht sachliche, Parallele sehe ich schon: Der Krieg war mutwillig. Der gegenwärtige Schweinsgalopp, mit dem die innere Sicherheit und der soziale Friede gefährdet, mittelfristig unser Wohlstand und vor allem auch internationale Leistungsfähigkeit ruiniert wird, ist ebenso mutwillig! Von wegen aus der Geschichte lernen…

Andreas Hanfeld / 13.01.2016

Sehr geehrter Herr Maxeiner, volle Zustimmung zu ihrer Meinung, dass dieses unsägliche Gutmenschengelaber jeden Bürger mit gesundem Menschenverstand auf die Palme bringen sollte. Ich befürchte aber, dass Herr Martin Lederer (siehe seinen Kommentar) recht hat, seine Hoffnung mit einem Fragezeichen zu versehen! Die Dreistigkeit, mit der Medien nun zu verstehen geben möchten, dass die Regierung den Ernst der Lage erkannt hat und scharfe Massnahmen gegen solches Verhalten (Köln, Hamburg usw.) sofort beschließen und auch durchsetzen wird, macht mich unheimlich sauer! Alles Nebelkerzen! Dreister Schwindel! Leider befürchte ich aber, dass dieser Schwindel bei einem (hoffentlich nicht großem) Teil der Bevölkerung seine beabsichtigte einlullende Wirkung entfalten wird.

Hans Michel / 13.01.2016

Guten Abend Herr Maxeiner sie haben schon recht, lasst sie schwätzen die Gutmenschen (weil oben gerade dieser Begriff behandelt wurde). Aber ihr letzter Satz gibt mir auch zu denken. Wie werden wir die wieder los? Also nicht körperlich sondern los von Macht? und Einfluss. Sie werden, so lange sie sich noch in der staatlichen Alimentierung suhlen, nicht so einfach aufgeben!! Das was die Leute unter Demokratie verstehen hat nichts mit meinem und bei vielen meiner Bekannten vorhandenem Demokratiebegriff zu tun. Ich bin der Meinung, dass viele Missstände in unserer derzeitigen demokratischen Befindlichkeit sich nur lösen lassen wenn die Diktatur der Parteien in diesem Lande aufhört. Ich bin überhaupt nicht dagegen, dass sich Menschen zu Partei und Interessengruppen zusammen schließen. Ich bin der Ansicht, dass bei unseren Wahlen die 2. Stimme generell weg fällt. Wählen wir doch nur unsere Abgeordneten die wir kennen. Die uns Rechenschaft geben müssen, da wir sie persönlich gewählt haben. Damit ist auch das Problem der Überhangmandate gelöst. Aber dies verlangt natürlich eine Verfassungsänderung und die ist sicher nicht zu machen, da die Listenabgeordneten sich mit aller Macht dagegen stellen würden. Allerdings werden wir nur so die uns mit Gefühlen und Dummschwatz einlullenden Leute los. Danke für ihren Artikel Hans Michel

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