Antizionismus (Israelfeindschaft) - Sucht und Seuche Lieber Markus Vahlefeld, in der Pädagogik verwendet man häufig modellhafte Vergleiche, um komplexe und nicht sichtbar zu machende Zusammenhänge zu beschreiben und verständlich zu machen. Im naturwissenschaftlichen Unterricht können z.B. durch vereinfachende Atommodelle Wirkungen erklärt werden, obwohl diese modellhaften Darstellungen nur wenig oder gar nicht mit der Wirklichkeit übereinstimmen. Im politischen Unterricht könnten entsprechend z.B. aus der Medizin Begriffe und Zusammenhänge verwendet werden, obwohl der zu erklärende Sachverhalt nicht medizinischer Natur ist. Die Begriffe „Sucht“ und „Seuche“ sind für mich hervorragend geeignet, Phänomene wie Antisemitismus und in seiner modernen Spielart, den Antizionismus, die Israelfeindschaft zu erklären. 1. Antizionismus als Sucht Ein wesentliches Merkmal einer Sucht ist, dass der Süchtige sein Suchtmittel zur Befriedigung seines Unwohlseins ständig und in zunehmender Dosis benötigt. So braucht er bei der antizionistischen Sucht Aussagen, die Israel als böse erscheinen lassen. Nur diese sammelt er und er ist geradezu besessen davon, israelfeindliche Fakten und Informationen, falsch oder richtig, zu sammeln und weiter zu verbreiten. Aus diesem letzteren Bedürfnis ergibt sich der Seuchencharakter des Antizionismus. Proisraelische Argumente werden ausgeblendet und abgelehnt. 2. Antizionismus als Seuche Die antizionistische Seuche wird nicht nur durch den Süchtigen weiterverbreitet, sondern wie im Drogenbereich auch, durch Dealer. Diese Dealer können politische Motive haben, noch häufiger und mit stärkerer Wirkung, sind sie jedoch unter Journalisten in den verschiedenen Medien zu finden. Letztere können entweder selbst süchtig sein oder sie haben materielle Interessen an der Verbreitung von Antizionismus. Interessant ist nun auch die Frage, welche Menschen besonders suchtanfällig sind für Antizionismus. Aus meiner Sicht die häufigsten möglichen Ursachen (unter weiteren Anderen): a. Wohlmeinende und sozial sensible Menschen (auch oft als „Gutmenschen“ verspottet) b. Ideologisch antikapitalistisch und antiamerikanisch eingestellte Menschen c. Kirchlich-christlich beeinflusste Menschen (ebenso islamisch Beeinflusste) d. National bis nationalistisch eingestellt Menschen Die in Ihrem Artikel fiktive oder tatsächlich existierende Tochter gehört wohl zum Typus a. Ob man ihr in einem Gespräch bewusst machen kann, dass sie sich bei Teilnahme an einer propalästinensischen Veranstaltung in Sucht- und Seuchengefahr begibt, wäre zu versuchen. Dieser Ansatz ist selbstverständlich in diesem Rahmen nur ansatzweise beschreibbar. Aber vielleicht ist der Grundgedanke verständlich geworden.
Bevor Sie Ihrer Tochter oder sonst jemand tatsächlich einen solchen Brief schreiben, sollten Sie sich mit der Geschichte des Antisemitismus vertrauter machen - wenn Sie sie denn meinen, argumentativ aufgreifen zu müssen. Denn Antisemitismus war schon in der vorchristlich(-polytheistisch)en europäischen und außereuropäischen Antike verbreitet, was sogar ein kurzer Blick in Wikipedia vermitteln würde. Ihr Ergründungsversuch der Quelle des Antisemitismus ist deshalb leider prinzipiell nicht überzeugend. Dazu kommt die fehlende Erklärung, wie sich der dem Monotheismus entfleuchende Antisemitismus im Prozess der Säkularisierung durchhalten konnte bis in die postmoderne, postchristliche, postmonotheistische Gesellschaft mit ihren Kindern und vermeintlichen Vordenkern. Sie bieten da mehr Behauptung und Meta-Narrative (”“Antisemitismus-Gen”” ““Europas”“) als Analyse und Begründung. Wozu SIe als Experte in Sachen Grün meiner Ansicht nach einen substanziellen Teilaspekt zum Thema liefern könnten, wäre eine Erklärung der Entwicklung der prä-grünen linken Bewegungen von pro-Israel zu anti-Israel im Zuge des 6-Tage-Krieges. Denn mir scheint die grüne Vorherrschaft in den Medien - die selektive und tendenziöse Berichterstattung - eine plausiblere Quelle für den aktuellen Antisemitismus zu sein als ein ominöses metaphorisches Gen der europäischen Kultur. Interessant wäre in diesem Zusammenhang auch die - empirisch beantwortbare - Frage, inwieweit im Ländervergleich der aktuelle Antisemitismus im Zug des Gazakrieges mit der Grünheit der Medien (oder Islamischer Prägung) korrelliert, dh ob in Ländern mit weniger politischer Schlagseite der Leitmedien die gesellschaftliche bzw. “artikulierte” (Demos etc). Meinung zum Gazakrieg anders war.
Sehr geehrter Herr Vahlefeld, ich beabsichtige aufgrund Ihres im Konjunktiv abgefassten Briefes an Ihre Tochter, auch einen im Konjunktiv abgefassten Brief an meinen Sohn zu senden. Gleichwohl erbitte ich die Bitte zu prüfen, ob Sie den Inhalt meines Briefes, den ich mir erlaube, Ihnen vorab zur Kenntnis zu gereichen, mittragen könnten. “Mein lieber Sohn, mich plagt Kümmernis. Was kann ich nur noch tun? Meine Großeltern, deren Leben nicht die Gnade der späten Geburt widerfuhr, aber über die ich mich täglich zu Tode schäme, und über meinen Vater, der 1966 geboren wurde, und sich immer noch grämt über das, was ihm in seiner Kinderzeit vorgehalten wurde, nämlich seinen Vater nicht verdroschen, oder wenigstens bespuckt, wenigstens aber mit Blick und Wort, rund um die Uhr malträtiert zu haben. Weil aber mein Vater sich erdreistet hat, mich zu zeugen, erbe ich die Kollektivschuld. Gleichwohl bin ich glücklich, gezeugt worden zu sein. Denn wenn es keine deutschen Kinder mehr gäbe, wer trüge dann die Erb- und Kollektivschuld bis zum jüngsten Gericht weiter? Deshalb, lieber Sohn, bin ich dankbar, Dich gezeugt zu haben, damit meine Schuld der Schuld meiner Ahnen auf Deine Schultern übertragen werden kann. Dein Vater”. Sehr geehrter Herr Vahlefeld, mir ist die Ironie des Abgefassten bewusst. Aber sollten wir nicht endlich damit aufhören, mit der Keule wieder und wieder zu argumentieren. Die dritte Generation nach 45 können wir damit nicht mehr überzeugen. Der dümmliche Hass von Menschen auf Juden, rund um den Erdball, sollte nicht weiter auf Deutschland fokussiert werden. Von uns Deutschen, seien Sie versichert, wird es ein neues 33 nicht mehr geben. Mit freundlichen Grüßen, Jens Kehrmann
Wenn es so einfach wäre, gäbe es ein einfaches Heilmittel gegen Antisemitismus. Imagine…... No religion,too…... Trallala….... John Lennon läßt grüßen. Richard Dawkins grüßt gleich mit. Doof nur, dass in der staatsverordeten Antichristenheit der programmatisch atheistischen Sowjetunion der Antisemitismus kein Schattendasein führte, sondern in voller Blüte stand. Frieden war auch nicht. Das Paradies für andersdenkende Minderheiten auch nicht. Deshalb ist mir unbegreiflich, dass immer wieder Menschen das Heil vom Atheismus erwarten. Wie ist es möglich, dass das Grauen des Archipel Gulag schon vergessen ist? Deshalb widme ich meinen Beitrag dem Andenken an einen der ganz großen Schriftsteller der letzten 100 Jahre: Solschenizyn
Sie hätten noch eine Frage stellen sollen: Was weißt Du eigentlich über Hamas?
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