@F.Lutz: » Und klar, hätten genug Menschen früh genug sich gegen das System gewehrt, wären alle Gräuel die geschahen nie geschehen.«——- Und nun erleben wir gerade die Wiederauferstehung einer deutschen Diktatur. Wie die Lage sich weiterentwickelt, weiß derzeit niemand. Eventuell macht das neue Corona-Virus alle Planspiele kaputt. Aber dass die Entwicklung in eine hoch gefährliche Richtung geht (grün-sozialistischer Totalitarismus mit allem Drum und Dran), erkennen die meisten Foristen hier auf der Achse ganz klar. Aber was tun wir? Gar nichts! Wir schreiben uns die Finger wund und schaffen unserem Frust und unserer Ohnmacht auf diese Weise ein Ventil. Aber was erreichen wir damit? Gar nichts! Die Greuel von damals würden sich auch heute ohne größeren Widerstand wiederholen können. Mit anderen Opfern, aber Greuel nichtsdestotrotz.
Sehr geehrter Herr Sarrazin, zunächst herzlichen Glückwunsch zu Ihrem 75. Geburtstag. Neben Gesundheit, ohne die alles nichts ist, wünsche ich Ihnen weiterhin Widerstandskraft gegen ihre Widersacher, Erfolg ihrer Publikationen und Befriedigung durch das von Ihnen Erreichte. Ihrem Artikel ist wenig hinzuzufügen. I could not more agree, wie man neudeutsch sagt. Ich stimme Ihnen auch zu, was die Beurteilung einiger Äußerungen von Höcke und Gauland angeht. Andererseits wurden diese auch oft genug skandalisiert, ohne zu beachten, dass Ähnliches oder Gleiches schon weit vor der AfD von anderen gesagt wurde, sowohl von ehemaligen Bundeskanzlern, sogar von Ihrer Partei, als auch von Medienfürsten wie Rudolph Augstein. Ich denke, heutzutage muss man zwischen Inhalt und Form unterscheiden. Die Form lässt bei den vorgenannten AfDlern, aber auch einigen anderen, manchmal zu wünschen übrig. Inhaltlich jedoch ist nur in den wenigsten Fällen wirklich Kritik zu üben. Dazu gehört jedoch gewiss der Terminus “historische 180°-Wende”, die automatisch die Interpretation einer Voll-Rehabilitation des Dritten Reiches nahelegt. Andererseits wird mit der political correctness, der auch Sie selber ja schon mehrfach zum Opfer gefallen sind, versucht, einen kritischen Diskurs über drängende Themen unserer Zeit zu verhindern, die anderenfalls die Deutungshoheit und die Ziele der Regierungsparteien gefährden bzw. diese entlarven würden. DIESE Grenzverletzungen MÜSSEN sein, wenn die einzige wahre Opposition in Deutschland noch etwas bewegen will.
@Hajo Wolf: Ihre Kritik an Herrn Sarrazin kann ich nicht nachvollziehen. Es ehrt Sie ja, dass Sie Gauland korrekt und im Zusammenhang rezitieren. Allerdings bin ich wie hoffentlich auch Sie der Meinung, dass der Begriff “Vogelschiss” im Zusammenhang mit den größten Verbrechen der Menschheitsgeschichte mehr als nur deplatziert ist. Mit einem “Vogelschiss” bezeichnet man bekanntlich umgangssprachlich eine relative Kleinigkeit. In Bezug auf den reinen Zeitfaktor mag das auf die 12 Jahre im Vergleich zu 1000 Jahren deutscher Geschichte auch zutreffen. Aber: Zum einen hat Gauland den Zeitfaktor nicht genannt. Selbst wenn er ihn gemeint hätte, was ich zu seinen Gunsten unterstelle, wäre eine unverfänglichere Ausdrucksweise mit Blick auf die Gefühle der noch lebenden Opfer und der Nachkommen der Ermordeten und Kriegsopfer angezeigt gewesen. Diese Brachialrhetorik ist einfach nur zum Abgewöhnen und liefert dem politischen Gegner eine Steilvorlage nach der anderen. Da Gauland im Politzirkus nicht gerade ein Neuling ist, hätte ihm dies klar sein müssen. Was sollen also diese Provokationen? Ich schätze Gauland und seine Bundestagsreden sind stets sachliche und rhetorische Volltreffer. Aber in diesem Punkt muss die AfD noch viel lernen. Leider ist ihr Ruf aufrgund von solchen Aussagen schon weitestgehend ruiniert.
Vielleicht können sich die Kontrahenten ja auf einen Kuhfladen einigen. Welchem Zweck aber soll es überhaupt dienen, gute Vergangenheit gegen schlechte aufzuwiegen? Entscheidend ist, was von der Geschichte in der Gegenwart übrig bleibt. Lernen sollte man aus Fehlern und Verfehlungen, nicht aus Ruhmestaten. Stolz sein sollte jede Generation in erster Linie auf eigene Leistungen, nicht nur auf die, die in Museen zu bewundern sind. Herr Gauland hat ohne Notwendigkeit den Versuch unternommen, zu einem überfällig erscheindenden Freiheitsschlag anzusetzen. In der Geschichte Europas, die von den Siegermächten diktiert worden ist, sind ohne Zweifel einige Dinge zurechtzurücken. Gegen die Hüter dieser Geschichtsschreibung hat jedoch eine so junge Oppositionspartei wie die AfD derzeit nichts auszurichten. Dazu muss erst mühsam weiteres Terrain gewonnen werden. Dann wird es weniger darum gehen, die Deutschen zu entlasten, als die Siegermächte zu belasten. Die werden sich allerdings mit übelsten Methoden davor zu bewahren wissen.
@Andreas Rühl. Nun haben Sie das ganze Zitat vor der Nase und interpretieren doch noch falsch? Warum? Gauland hat NICHT Hitler oder die Nazis oder deren Greueltaten als Vogelschiss bezeichnet, sondern 12 Jahre in Relation zu 1000 Jahren. Sehen Sie den Unterschied?... Wenn nicht, denken Sie bitte nochmal in Ruhe drüber nach.
Sehr geehrter Herr Sarrazin, Sie berühren mit Ihrer Geburt Krieg und Frieden. Sie haben deutsche Geschichte in der Schule gelernt und Frieden mit gestaltet. Dazu gehört auch, als Mahner für den Frieden aufzutreten. Dieser hier ausgezeichnete Artikel macht auf die heutigen Ränder des Unfriedens aufmerksam, die bei Stalin und Hitler relativieren. Die bürgerliche Galionsfigur der LINKEN, Bodo Ramelow, mitsamt alter SED Kader haben den Ungeist Stalins im Gepäck. Die CDU will das nicht sehen, Sie finden das wie ich verwerflich. Der zukünftige Umgang mit der Macht der LINKEN, ist schon sichtbar mit dem Umgang der MACHT in ihrer unseligen Diktatur verbunden. Die AfD hat dahin gehend nichts zu bieten.
@ Rainer Hanisch. Fuer das von Ihnen angefuehrte Zitat koennen Sie und alle Interessierten eine Erlkaerung bei Herrn Klonovsky finden; vorletzte Abbildung am 8.2.20
Hier berichtet einer, der nicht nur aufgrund persönlicher Erfahrungen mitreden kann. Sarrazin berichtet wie gewohnt in allen Aspekten auf hohem Niveau. Sein Schreibstil ist klug und bereitet Freude. In diesen Zeiten sind solche Menschen wichtig, wichtiger, als manchem lieb ist.
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