Heute bei WELT: EU Armee, Corona App wird zu wenig genutzt, Impfbereitschaft, und weiter unten ein Artikel über vorchristlichen Bergbau, die archäologischen Forschungen haben gezeigt, dass komplexer Bergbau nur möglich ist, wenn ein Staat Sicherheit garantiert. Die Experten haben raus gefunden, dass die Bergleute einen staatlichen Arbeitsdienst versahen, aber eindeutig keine Sklaven waren, eindeutig, da der Arbeiter Kleidung trug, und sogar ein Messer und ein Gefäß besaß. Nun weiß ich, wo ich stehe!
Die Mara Delius checkt die ganz Sache nicht richtig, ist aber erst mal auf der guten Seite. Kritik im Detail an solcher Haltung lässt die weLT in den Leserkommentaren in aller Regel nicht zu. Man hält sich stur an die 85%. Verleumdungen von monika Maron werden dagegen zack-zack gedruckt. Ähnlich geist- und kulturfern verfuhr Moritz von Uslar in der Zeit - auch im Sommer, noch bevor Artur lanz erschienen war mit sienem Hit-Piece auf Monika Maron.
Was ist denn “rechts”? Die Kanzlerin hat mal geschworen, dem deutschen (uups) Volk (uuuups) zu dienen. Für die meisten den Diskurs beherrschen Wollenden ist doch normalerweise schon an dieser Stelle die Nähe (Nähe, was immer das sein soll) zum Rechtsradikalismus gegeben, oder? “Ich bin rechts und das ist auch gut so”. Wer traut sich das zu sagen? Gibt es irgendwo ein Nachschlagewerk, wo man sich orientieren kann? Wer bestimmt, was sein darf und was nicht? Wer bestimmt, wo die Grenze verläuft? Kommt einem doch fast vor wie ein Medienwettbewerb, in dem sie alle darum wetteifern, den neuesten rechten Kram zu präsentieren. Hier ist meiner: Er hat Disziplin gesagt. Und er hier: Das Kalkbergstadion in Bad Segeberg (Karl-May-Festspiele) hat der Reichsarbeitdienst gebaut. Abreißen. Und noch einer: Mein Großvater hat in der Wehrmacht gedient. (Beide schon weg.) Und so weiter und so weiter. Es fängt an, zu ermüden. Wir hatten Hitlers Helden, Hitlers Helfer und vermutlich auch schon Hitlers Hunde. Sendungen zu Hitlers Haaren sind sicherlich in Vorbereitung und womöglich auch zu Hitlers Hämorrhoiden. Ich bin inzwischen völlig überhitlert, aber die Presse reitet das rechte Pferd unermüdlich. Man fühlt sich an DDR-Zeiten erinnert, in dem “der Kampf der Werktätigen für den Sozialismus… blablabla..” Haben die eigentlich sonst nichts zu tun, als auf einmal “Rechte” zu jagen wie weiland der Stümer Juden ausfindig gemacht hat? Na, das wäre mal eine Presse-Tradition. Wir haben eine veritable Wirtschaftskrise, einen nicht wissenschaftlich belegten Corona-Hype und sonst noch einen Haufen echter Probleme, aber die Presse-Mode Gespensterjagd ist in vollem Gange. Ich bin kein Psychologe, aber mir scheint´s, die haben da was.
Die Haltungsphilosophen betreiben ihren religiösen Kult umfassend, die moderne Stasi kann keinen Fehler machen, wenn sie das einzig noch verbliebene Argument (Nazi-Clearing) anwendet. Denken wird dabei ausgeschaltet und verunmöglicht, wie der große Philosoph und Kinderbuchautor Robert H. es so schön ausdrückt. Lnksläuternde Beglückungsaktivisten sind heute überall und vor allem in den Redaktionsstuben, moderne Schamanen, Faktenchecker und Gesinnungsschnüffler.
Und Herr Schuler, meinen Sie, Sie kommen so davon? Eine Distanzierung muß ja auch immer ‘glaubwürdig’ sein. Und davon kann ja wohl keine Rede sein. Schließlich schreiben Sie hier auf der rächtz-populistischen ‘Achse’. Und in Ihrem ordentlichen historischen Abriß fehlt etwas. Sie haben die ‘Einlasser’ verschweigen. Weil sie selber einer sind. Als Autor der Achse haben sie sich mit ‘Röchten’ ‘eingelassen’! Sich mit den falschen Leuten ‘eingelassen’ zu haben, ist heute ein quasi standardisierter Vorwurf eines Teils unserer ‘Qualitäts-Medien’ und guter ‘Aktivisten’. Betroffene waren zum Beispiel die junge Ruderin Nadja Drygalla und zuletzt Abdel Hamad Samad (der sich mit AfD-ler’n ‘eingelassen’ hat). Es gibt aber inzwischen unzählige Beispiele. Darum erinnern wir uns: Es gab in diesem Deutschland Zeiten, da wurden Leute (gerne Frauen) mit kahlgeschor’nen Köpfen durch die Stadt geführt. Sie mußten ein Schild tragen, auf welches man geschrieben hatte: ‘Ich bin im Ort das größte Schwein, ich lasse mich mit <Staatsfeinden> ein!’ (vgl. Klemperer; LTI). Wir wissen auch, was mit den <Staatsfeinden> und den ‘Einlassern’ in NS-Deutschland wenig später passiert ist. Eine solche Sprache schürt Ängste. Und sie soll auch Angste schüren! Ich möchte mir deshalb auch folgende Ergänzung nicht versagen: Nachdem Ende des großen Krieges wurde diese unseligen NS-Tradition in einigen zeitweise von der Wehrmacht besetzten Ländern (Frankreich, Norwegen) mit großem ‘Erfolg’ fortgesetzt. Selbstnannte ‘mutige’ - aber leider etwas ‘verspätete’ - Widerstandskämpfer rächten sich so an wehrlosen Frauen, denen eine ‘Beziehung’ zu Besatzungssoldaten vorgeworfen wurde. Die Frauen mußten büßen, weil sie - im Gegensatz zu den wirklich Schuldigen - gerade greifbar waren. Vergessen wir das alles nicht. Treten wir denen, die heute im Meinungsstreit von ‘einlassen’ und ‘Einlassern’ reden, mit der Entschiedenheit und der VERACHTUNG entgegen, die sie als Anwender von NAZI-METHODEN verdienen !!!
Herr Schuler distanziert sich also von einem Produkt seines Hauses Springer. Wie unglaubwürdig ist das denn…
Wird auch schon ein Jahr her sein, dass ich mein WELT Onlineabo kündigte. Bei uns in Österreich werden die Zeitungen nicht mehr vom Leser sondern der jeweiligen Regierung über Presseförderung und Bestechungsinserate (4farbig, ganzseitig) bezahlt. Auch das sichert wohlwollende Berichterstattung ohne sich um die Befindlichkeiten der Leser kümmern zu müssen.
Habe Monika Marons Buch “Munin oder Chaos im Kopf” gelesen. Die ganze Hetzjagd von LinksGrün gegen sie erinnert mich an die Der Anderen gegen Salman Rushdie.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.