Als “Wessi” und vehementen Gegner der derzeitigen Politik stößt mir Ihre Analyse schon sehr sauer auf, denn Sie lassen eine extrem wichtige Tatsache einfach unter den Tisch fallen: Die Exponenten der herrschenden Spaltung sind “Ossis” (mit großer Nähe zur SED, wenn auch nicht als Mitglieder): Die GröKaZ A. Merkel und der inzwischen abgetretene Wortschöpfer des “Hell- und Dunkeldeutschland”, der GröPaZ (größter Plapperer aller Zeiten) J. Gauck. Merke: Nicht an allem sind wir “Wessis” schuld! So viel Objektivität muss sein, Herr Schneider.
Ich bin von meinen westdeutschen Landsleuten enorm enttäuscht, was deren Willen zur Demokratie angeht. Sie scheinen das Gemeinwesen nicht wirklich als die eigene Verantwortung angenommen zu haben. Das gilt traurigerweise gerade für die Funktionseliten, die gebildeten bürgerlichen Kreise, die Politik “schmutzig” finden und sie anderen überlassen. Dass auch eine langjährige Demokratie lebendig bleiben kann, sieht man an den USA. Natürlich hat deren Demokratie ebenfalls große Mängel. Aber dass die Gebildeten sich so entmündigen lassen wie bei uns, ist nicht der Fall.
Sehr gut formuliert! Warum gehen wir nicht auf die Straße? Sicher, es wird nicht geschossen, aber das braucht es ja heute auch nicht. Du wirst medial ausgemerzt, wirst zum Nazi gestempelt, verlierst deinen Job, wirst neben die Mülltonnen gestellt, zum Dreck und Abfall deklariert, alles ohne Gewalt!
Willy Brandt sprach zwar von “mehr Demokratie wagen”, doch begann gerade in seiner Regierungszeit das genaue Gegenteil - das zunehmende Moralisieren der Politik und die damit verbundene Verteufelung Andersdenkender. Die Bundesrepublik Deutschland war vor Brandt entschieden demokratischer und freiheitlicher als sie während Brandt wurde. Brandt war Sozialist, und Sozialismus ist und bleibt eben Sozialismus. So reden ja auch heute Linke=Sozialisten immer wieder von Demokratie, Toleranz und Freiheit - und betreiben das genaue Gegenteil.
Ich Teile ihre Meinung zu 100%!
Wir haben erlebt was es bedeutet in einem Unrechtsstaat der pleite ist, zu leben. Wir haben für unsere Freiheit und die Demokratie eingestanden. Und das wollen wir nicht nochmal erleben! Aber Ihr lieben Brüder und Schwestern aus den Bundesländern, welche es schon länger gibt, wir wissen, wie man unter widrigen Verhältnissen ausharrt! Wir haben damit lange gelebt. Ihr werdet ganz hart auf den Boden der Realitäten fallen.
Sehr geehrter Herr Schneider, ein treffender Artikel. Aber gehen Sie bitte mit unseren westdeutschen Brüdern und Schwestern nicht zu hart ins Gericht. Es ist immer eine Frage der Sozialisierung und der Lebensumstände, wie man sich positioniert. Wer die Hölle nicht kennt, kann den Himmel nicht schätzen. Es erkennen jedoch immer mehr Menschen, dass sich eine Demokatieaushöhlung entwickelt hat. Der Wind dreht sich und wir werden darüber stärker zusammenwachsen als in den letzten 26 Jahren. Davon bin ich überzeugt!
Sehr geehrter Herr Schneider, in der Bundesrepublik Deutschland herrschte mitnichten der Kapitalismus. Mitnichten! Es herrschte eine Soziale Marktwirtschaft, die allerdings in den 80ern schon starke Komponenten eines Wohlfahrtsstaates (schwedischer Prägung) aufwies. Das Wort Demokratie, das in diesen Zeiten allüberall aus jedem Knopfloch sprießt, kann ich nicht mehr hören. Die Bundesrepublik sollte nach dem Willen der (vereinzelten) Mütter und den Vätern des Grundgesetzes eine Freiheitlich Demokratische Grundordnung sein. Eine FDGO, wie sie von den Grünen lange, lange Jahre bezeichnet wurde, ist unendlich mehr als eine bloße Demokratie. Die bloße Demokratie hat, so wussten es jedenfalls die alten Griechen, hat das Potential zur Ochlokratie. Ihr Satz: Politik hat dem Volk zu dienen,! Nun ja, empfinde ich als nichtssagend. Wer ist das Volk? Und was wem dient, ist immer abhängig vom Standpunkt des Betrachters und seinen Interessen. Politik sollte sich, müsste sich in ihrer Regulierungswut zurückhalten, der Selbstverantwortung des Einzelnen und seinem Tun Platz einräumen. Dass dieses in den letzten 30 Jahren (und auch schon in Ansätzen zuvor) durch die Parteien missachtet wurde, ist die Tragödie dieses Gemeinwesens. Im übrigen die Wahl von extremistischen Parteien, wie es die Linke immer noch im Kern ist, und der NPD als demokratisches Bewusstsein zu bezeichnen, das mögen sie behaupten. Ich hege meine Zweifel. In einem stimme ich Ihrem Beitrag ausdrücklich zu: Widerstandsgeist, Misstrauen gegenüber der Staatsmacht sind in den (nicht mehr so ganz) neuen Bundesländern, Gott sei Dank, entschieden stärker ausgeprägt, als im phlegmatischen Westen.
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