Stefan Frank / 04.03.2020 / 12:00 / Foto: Stefan Kühn / 33 / Seite ausdrucken

High-Tech aus Israel im Kampf gegen das Coronavirus

Angesichts der Corona-Epidemie wird Israel seinem Ruf als einer der innovativsten Hightech-Nationen der Welt einmal mehr gerecht: Israelische Forscher, Mediziner und Unternehmer haben eine Reihe von neuen medizintechnischen Geräten zur Marktreife gebracht, die zukünftig Ärzten, Pflegern und Patienten helfen und Menschenleben retten könnten.

In Israel selbst ist neue Technologie bereits im Kampf gegen Corona im Einsatz. In einem medizinischen Zentrum außerhalb von Tel Aviv sind elf Israelis unter Quarantäne, die an Bord des Kreuzfahrtschiffs Diamond Princess in Japan waren, auf dem hunderte von Passagiere am Coronavirus erkrankt sind. Die israelischen Ärzte und Pfleger brauchen sich nicht in Gefahr zu bringen, sondern nutzen telemedizinische Geräte, um die isolierten Patienten aus der Ferne zu überwachen und mit ihnen zu kommunizieren, erklärt Eyal Zimlichman, der die Isolation und Pflege der Gruppe im Chaim Sheba Medical Center überwacht, das in einer ehemaligen Militärkaserne untergebracht ist.

Mit Geräten des in Israel ansässigen Start-ups TytoCare, die die Patienten sich selbst an die entsprechenden Körperteile halten, können Ärzte aus der Ferne Herz und Lunge abhören und in die Ohren und Rachen der Patienten schauen. Unter den Matratzen überwacht ein Sensorsystem des israelischen Medizinprodukteherstellers Early Sense die Atmungsmuster der Patienten auf subtile Veränderungen und mögliche Anzeichen einer Atemwegsinfektion. Das EarlySense-System soll mehr Daten als herkömmliche Methoden sammeln und ist nicht invasiv. Dies sei der Schlüssel, um Menschen, die möglicherweise nicht einmal krank sind, dazu zu bringen, die vorsorgliche medizinische Überwachung einzuhalten, sagen Ärzte und Unternehmensbeamte. „Diese Patienten fühlen sich als gesund. Warum sollten sie also leiden?“, so Guy Meger, Chief Technology Officer bei EarlySense.

Die unter Quarantäne gestellten Patienten können auch Live-Yoga-Kurse besuchen und andere soziale Aktivitäten unternehmen – dank Uniper, einer interaktiven Videokommunikationsplattform, die in Israel für ältere Menschen erfunden wurde, die nicht von zu Hause weg können oder wollen, und im medizinischen Bereich auch in Deutschland bereits im Einsatz ist. „Für Leute, die bereits auf dem Schiff unter Quarantäne gestellt wurden und jetzt hier sind, ist dieser Kontakt wirklich wichtig“, sagt Zimlichman.

Ein Gerät, das Husten simuliert

Ein in Israel entwickeltes Gerät, das die Behandlung von Coronavirus-Opfer mit Lungenentzündung erheblich vereinfachen und die Ansteckungsgefahr für Ärzte und Pflegepersonal verringern soll, könnte in den nächsten Monaten in China auf den Markt kommen. Der CoughSync, der ursprünglich im Alyn-Hospital, einer Rehabilitationseinrichtung für Kinder und Jugendliche in Jerusalem, entwickelt wurde, um Kindern zu helfen, die nicht selbst husten können, wartet nun auf die Genehmigung durch die chinesische Gesundheitsbehörde. Das Gerät, das von Dr. Eliezer Be’eri, dem Direktor der Abteilung für Atemrehabilitation am Alyn-Hospital, erfunden wurde, wurde für Personen entwickelt, die an ein Beatmungsgerät angeschlossen sind.

Es simuliert einen normalen Husten, der Schleim aus den Atemwegen eines Patienten entfernt. „Derzeit, wenn Menschen an Beatmungsgeräten arbeiten, besteht die Standardmethode zum Entfernen von Sekreten aus den Atemwegen darin, dass die Krankenschwester sie von der Maschine trennt und mit einem Katheter Sekrete absaugt“, sagt Be’eri gegenüber der israelischen Nachrichtenwebsite Israel21c. „CoughSync ist eine natürlichere und weitaus weniger invasive Alternative. Der Patient muss nicht husten, stattdessen simuliert das Gerät, was ein Husten bewirken würde, und dieser künstliche Husten entfernt alle Sekrete.“

Neues Diagnoseverfahren für Coronafälle

Die israelische Bar-Ilan-Universität meldete am 14. Februar einen neuartigen Test, der die Zeit zur Diagnose eines Virus deutlich reduziert. Laut der Pressemitteilung dauert ein Test derzeit etwa eine Stunde – eine der größten Herausforderungen, wenn es darum geht, zahlreiche Personen auf das Virus zu testen. Mit der neuen Testmethode soll es schon nach 15 Minuten ein Ergebnis geben. Aus der Pressemitteilung:

„Mit einer neuen Technologie, die von Dr. Amos Danielli von der Alexander Kofkin-Fakultät für Ingenieurwissenschaften an der Bar-Ilan-Universität entwickelt wurde, können Speicheltests innerhalb von 15 Minuten analysiert werden. Es wurde bereits nachgewiesen, dass die Technologie die Diagnosezeit des Zika-Virus verkürzt, und sie wird derzeit im zentralen Virologielabor des israelischen Gesundheitsministeriums im Tel Hashomer Hospital eingesetzt. Dr. Daniellis Labor hat eine Technologie zum sensitiven Nachweis virusspezifischer RNA-Sequenzen entwickelt, indem die Virus-RNA an ein fluoreszierendes Molekül gebunden wird, das Licht emittiert, wenn es von einem Laserstrahl beleuchtet wird.

Bei sehr geringen RNA-Konzentrationen ist das emittierte Signal so gering, dass vorhandene Geräte es nicht erkennen können. ‚Wenn wir an den Speichel eines Coronapatienten denken, der einen ganzen Raum füllt, kann dieser Laserstrahl mit der Größe einer Faust verglichen werden. Bei niedrigen Konzentrationen an Virus-RNA befinden sich möglicherweise nur 2-3 fluoreszierende Moleküle in dieser Faust’, erklärt Danielli. Durch Zugabe von Magnetpartikeln zur Lösung können diese an den fluoreszierenden Molekülen haften. Dies ermöglicht eine größere Konzentration fluoreszierender Moleküle und eine viel genauere Messung.“

Ein „Schnappschuss“ des Immunsystems des Patienten

Der Diagnoseprozess werde zudem schneller und einfacher, so Danielli. Derzeit arbeite das medizintechnische Unternehmen MagBiosense daran, ein Diagnosegerät von der Größe einer Kaffeemaschine herzustellen, das auf Daniellis Technologie basiert. Danielli hofft, einen Investor zu finden, um die Entwicklung zu beschleunigen, damit das Gerät schnell Krankenhäusern zur Verfügung gestellt werden kann.

Das israelische Startup MeMed möchte dem medizinischen Personal helfen, Menschen zu erkennen, die das Virus in sich tragen, bevor Symptome auftreten. Das erste Produkt von MeMedImmunoXpert, wird bereits in der Europäischen Union (die sich an der Entwicklung finanziell beteiligt hat), in der Schweiz und in Israel eingesetzt, um innerhalb von zwei Stunden zu unterscheiden, ob eine Krankheit viral oder bakteriell ist. Mit einer Blutprobe macht ImmunoXpert einen „Schnappschuss“ des Immunsystems des Patienten. Algorithmen und Sensoren überwachen die Moleküle, um festzustellen, ob sie irgendwo im Körper gegen Bakterien oder Viren kämpfen.

„Das Problem ist, dass Sie bei Krankheiten nicht wissen, ob es sich um eine bakterielle Infektion handelt, die mit Antibiotika behandelt werden soll, oder um ein Virus, das mit Hühnersuppe zu ‚behandeln’ ist. Sie sind klinisch oft nicht zu unterscheiden“, sagt MeMed-CEO Eran Eden. „Dies führt zu einer der größten Herausforderungen im Gesundheitswesen unserer Zeit: Übermäßiger Einsatz von Antibiotika und der Anstieg resistenter Bakterienstämme.“ Für Epidemien wie das Coronavirus arbeitet MeMed laut Eden mit Kollegen auf der ganzen Welt zusammen, um herauszufinden, ob „einige Derivate dieser Technologie“ infektiöse Patienten im präsymptomatischen Stadium erkennen können. „Wir haben einige vorläufige Daten – die noch in Arbeit sind –, wonach man möglicherweise die Immunantwort überwachen und feststellen könnte, ob jemand krank sein wird, bevor er sich krank fühlt“, sagte er.

Waschbare und antivirale Atemmasken

Andere israelische Unternehmen entwickeln waschbare Atemmasken. Zwei Chemieprofessoren der Bar-Ilan University haben eine Ultraschall-Stoffveredelungstechnologie erfunden, die Textilien für Gesichtsmasken und andere Schutzprodukte mit antiviral wirkenden antimikrobiellen Zink- und Kupferoxid-Nanopartikeln kombiniert. Auch dies könnte eine Lösung für ein dringendes Problem sein: Einweg-Gesichtsmasken können – abgesehen davon, dass sie bei einer andauernden Pandemie nicht in der erforderlichen Stückzahl zur Verfügung stehen – nicht alle Krankheitserreger blockieren und sie auch nicht abtöten. Eine gebrauchte und weggeworfene Maske kann sogar zu einem Überträger für Krankheiten werden, da sich die Krankheitserreger in ihren Fasern vermehren.

Aus diesem Grund könnten waschbare, wiederverwendbare Masken mit Anti-Pathogen-Eigenschaften ein wirksames Präventionsinstrument gegen das COVID-19 und andere Coronaviren darstellen, die sich zu schwereren Krankheiten wie SARS und MERS entwickelt haben, sagt Liat Goldhammer-Steinberg, die Chefentwicklerin des israelischen Unternehmens Sonovia, gegenüber Israel 21c.

Die Maske aus imprägniertem Polyester-Baumwollgewebe könne 65-mal bei 92°C gewaschen werden und habe sich gegen einige Influenzastämme als wirksam erwiesen. Ob sie auch vor dem Corona-Virus schützt, sollen Tests zeigen. Wenn ja, will Sonovia die Maske nicht auf dem freien Markt verkaufen, sondern an Krankenhäuser verteilen. „Im Moment gibt es einen Mangel an Vorräten, sodass wir dazu beitragen können, diese Belastung abzubauen. Selbst wenn es nur eine geringe Chance gibt, dass es helfen könnte, lohnt es sich, es zu versuchen “, so Goldhammer-Steinberg gegenüber Israel21c.

„Ich kann einen Unterschied bewirken.“

Auch das in Jerusalem ansässige Unternehmen Argaman steht kurz vor der Vermarktung einer wiederverwendbaren, waschbaren und atmungsaktiven antiviralen Gesichtsmaske. Laut Gründer und CEO Jeff Gabbay, einem Textilingenieur mit einem Hintergrund in Pathologie und Infektionskrankheiten, ist die Maske namens Bio-Block eine Schichtmaske. Sie besteht aus einer patentierten Baumwollfaser mit Kupferoxidpartikeln und einem Nanofasertextil, das Krankheitserreger blockiert.

„Die Poren des Nanofaser-Pads sind so klein, dass keine Bakterien hindurchtreten können – auch kein Tröpfchen, das ein aktives Virus enthält. Die Maske blockiert nicht nur das Virus, sondern tötet auch die Viren ab, die sowohl zum Träger als auch vom Träger weg gelangen, falls der Träger infiziert ist“, so Gabbay. Auch diese Maske wird derzeit erstmals auf Wirksamkeit gegen das Corona-Virus getestet.

Im Februar 2019 eröffnete im Peres Center for Peace & Innovation in Tel Aviv das Israeli Innovation Center, wo interessierte Besucher sich über israelische Innovationen, wie das autonome Fahren oder Weltraumteleskope, informieren können. Jeder wisse, dass Israel die Start-up Nation sei, sagte Yarden Leal, die stellvertretende Leiterin des Innovationszentrums, damals der New York Times, „doch die meisten Leute, ob Israelis oder Internationale, wissen nicht notwendigerweise, warum. Der Kern des Unternehmertums ist der Glaube: ‚Ich kann einen Unterschied bewirken.‘“

Dieser Beitrag erschien zuerst bei Mena-Watch.

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Test 45: 58920

Silvia Orlandi / 04.03.2020

@ Herr Frank, Danke für den interessanten Artikel.Während unsere hoch bezahlten Schwätzer nur zu„Hände waschen „ raten, forschen israelische Wissenschaftler an der Lösung der Probleme.Silvia Orlandi

Gabriele Klein / 04.03.2020

@Michael Löhr: Recht haben Sie,. Unsäglich, während ein H. Trump und Boris JohnsonPresseberichte zur Lage und Vorgehensweise in ihrem Lande abgeben und vor allem auch als höchste Instanz verantworten, hüllt sich die oberste Regierung Deutschlands ziemlich in Schweigen hinter H. Spahn. Aber es kommt noch besser,: Während die WHO vor ein paar Tagen empfahl dass alle ab 60 und gesundheitlich Vorbelasteten den öffentlichen Nah und Fernverkehr meiden sollten, sieht ein Herr Spahn hier anscheinend keinen Grund zur Beunruhigung. Dies bei einer DB die keinerlei Kontrolle über ihr Fahrgastvolumen zu haben scheint, wo teils kein Blatt zwischen die Fahrgäste mehr passt und wo, wie ich wiederholt eben deshalb Zwangsräumungen durch die Polizei erleben musste,, weil die DB das mit Angebot und Nachfrage nicht so richtig beherrscht. Vor dem Hintergrund, dass vermutlich sehr viel mehr mit dieser Grippe kämpfen als wir annehmen, (denn die vorliegenden Zahlen scheinen mir eher die Meßfrequenz denn das tatsächliche Virusvorkommen zu reflektieren) ist es geradezu zynisch, auf Ministerebene über jene Warnung der WHO, die nichts weiter als gesunder Menschenverstand ist, hinwegzugehen. Man stelle sich vor, jemand aus dem Ausland würde den Einschätzungen eines H. Spahns folgend, hierher reisen. Man stelle sich vor er würde sich im guten Glauben an normale Abstände in einer DB "Sardienenbüchsen" bei nicht funktionierender Belüftung anstecken, um dann kurz nach Beginn seines 8 bis 16 stündigen Rückflugs voll mit den Symptomen der Ansteckung "über den Wolken" konfrontiert zu werden. Sorry, in so einem nicht unwahrscheinlichen Falle dürfte dann die Todesrate ein wenig höher liegen als die Statistik suggeriert . Von daher bewerte ich das Verhalten der hiesigen Regierung als geradezu zynisch.

Gabriele Klein / 04.03.2020

Auch ich bin sehr dankbar für die Ratschläge die ich aus Israel bezog und noch beziehe. Sie halfen mir u.A. einst beim Überleben der von der DB verursachten Stressfolgen....... (Ist nicht leicht wenn man weite Strecken zur Arbeit pendelt pünktlich zur Arbeit erwartet wird und die DB statt 2 bis zu 8 Stunden für sich beansprucht von nur 24 Stunden die der Tag hat. Wahrscheinlich finden sich die Tipps die ich in Punkto Reisestress und DB Trauma aus der belagerten "Stresshochburg" Israel zum Thema Stress einst erhielt in etwa 60-100 Jahren auf dem deutschen Buchmarkt. Schade, dass mir mein sauer verdientes Geld von den ÖR Konfetti Clowns geraubt wird. Schulungen aus Israel würde ich jenen aus den Sendestudios von ARD und ZDF vorziehen (zumal ich selbst von der kostenlosen Apotheker Rundschau in solchen Fragen besser bedient werde, als durch AOK, ZDF und Co.) . Aber da ich auch mit 50 plus nicht frei über meine Bildungseinkäufe entscheiden darf bleibt mir nur, auf des Fiedlers Dach zu singen: Wenn ich einmal FREI wär.........oje widiwidiwidiwidibum......

Sam Lowry / 04.03.2020

Ich glaube weder an einen Impfstoff, noch an schnellstens verfügbare Gesichtsmasken. Das ist nur alles Beschwichtigung und Kaffeesatz-Leserei. Es gibt genug Viren, gegen die auch nach Jahrzehnten kein Kraut gewachsen ist, und hier ist es nichts anderes. Man kann nur hoffen, dass man zufällig ein Medikament findet, das zufällig auch die Todesfälle bei "Corona"-Viren reduziert, wie etwa Resochin (Malaria) oder Ibuprofen. Ach, Ibu ist ja auch kaum noch erhältlich... nee, dann lassen wir es halt. Und was den Dampfplauderer Spahn betrifft, mit seiner untersagten Ausfuhr von Schutzkleidung: Erst allen Vorrat verschenken und jetzt einschränken, was eh nicht mehr vorhanden ist. Ganz großes Tennis, Herr Dummkopf.

Christopher Sprung / 04.03.2020

Wie? Seit Jahrhunderten keine Innovation aus arabischen Ländern? Das geht unter Freunden aber gar nicht. Ob sich Linksgrüne Merkelianer nun von israelischen Geräten untersuchen lassen oder diese in Deutschland propagieren wollen? Und ob ARD + ZDF + SPIEGELZEIT-SZ das den Israelis je vergessen können? Aber vielleicht brauchen sie es nicht zu vergessen, weil sie es wissentlich verschweigen.

Gereon Stupp / 04.03.2020

Auch wenn in Israel nicht alles Gold sein dürfte, was glänzt, erzeugen Berichte aus diesem besonderen Land bei mir stets Hoffnung und Optimismus. Umso bemerkenswerter, wo doch das pp, meiner chronifizierten Depressivität eine stark dämpfende Wirkung in dieser Hinsicht hat. Die Vorstellung einer fruchtbaren Zusammenarbeit über Völker-, Kultur- und Staatsgrenzen hinweg, hier zw. Chinesen und Israelis, ist sehr wohl ein erfolgversprechendes Modell für die Welt im 21. Jhd. Religiöse wie ideologische Verbohrtheit, Eroberungsgelüste, Neid und Mißgunst sind es nicht. Der Islam in seiner heutigen Verfassung ist es ebensowenig wie es der Sozialismus in all seinen Facetten jemals sein kann. Beide sind als Feinde des Menschengeschlechts dorthin zu verweisen, wohin sie gehören, auf den Müllhaufen der Geschichte.

Rolf Lindner / 04.03.2020

Vor 13 Jahen konnte ich einen eklatanten Unterschied zwischen Deutschland und Israel auf dem Gebiet der Herstellung von Medizinprodukten feststellen. Ein Unternehmer hatte sich in Tel Aviv in einer ehemaligen Werkhalle eine Produktionsstätte für ein solches Produkt aufgebaut, um an einem rasant wachsenden Markt teilzunehmen. Es handelte sich - ich betone - um keine neue, sondern um eine etablierte Substanz zur Krebsdiagnose, deren Herstellung mit einer ebenfalls etablierten Methode erfolgte. Mit den ersten Produktionen konnte er nachweisen, dass sein Produkt genauso wirksam und sauber wie das bereits im Markt befindliche ist und erhielt nach 14 (vierzehn!) Tagen die Produktionsgenehmigung. In Deutschland dauerte die Beantragung und Genehmigung für eine derartige Produktion zu dieser Zeit - und wahrscheinlich immer noch - mindestens ein Jahr verbunden mit der Erzeugung einer kleinen Bibliothek von Schriftverkehr mit den verschiedensten Ämtern. In Deutschland vervielfacht sich die Zeit bis zur Erteilung der Produktionsgenehmigung, wenn es sich um ein neues oder verbessertes Medizinprodukt oder auch nur eine neue Produktionsmethode handelt. Nebenbei bemerkt: In dem israelischen Unternehmen arbeiteten jüdische und muslimische Mitarbeiter friedlich und freundschaftlich zusammen - alle mit Hochschulausbildung.

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