Besonders eindrücklich zeigt dieses Ereignis, wie pragmatisch Helmut Kohl es verstand, einerseits dankbare Rücksichtnahme auf die Verdienste der USA und GB für die 40 Jahre Freiheit in Westdeutschland zu nehmen. Andererseits mutige Schritte für die Zukunft zu ergreifen und Vorschläge zu machen, die dann letztendlich von den Regierungen beider Länder geteilt wurden. Die Standhaftigkeit beider Länder hat überhaupt erst zu den Protesten in der DDR geführt. Meiner Meinung nach wäre es ohne die Aussage des geschätzten US Präsidenten Ronald Reagan: ” Mr. Gorbatschov tear down this wall!”, (Berlin 1987) nicht dazu gekommen. Ich betrachte diese unerwartete Ansage, als mutigste Aufforderung dazu, sich im Ostblock friedlich zu erheben. Als Wink mit dem Zaunpfahl. Seit dem dieser Zeit achte ich sehr genau darauf, was der amtierende US Präsident sagt. Mit Kritik an GB und den USA symphatisiere ich in den seltendsten Fällen. Vor allem erkenne ich jedes Wahlergebnis an.
Schon Kohl war nur ein guter Verwalter. ein Mann ohne Charisma. Ihm ist die deutsche Einheit sozusagen in den Schoß gefallen, und das in einem Moment der Geschichte, als keiner mehr daran geglaubt hat und alle, auch Kohl sich mit den beiden deutschen Staaten abgefunden hatten. Das traurige an der Sache ist, dass Helmut Kohl, würde er heute eine solche Rede halten, von “seinen” Kirchenleuten und “seiner” Partei als voll Nazi tituliert werden würde. Deutsche Nation, deutsches Vaterland, wie gesagt voll Nazi. Wir haben kein Vaterland und keine kulturelle Identität zu haben, wir haben aber rumzuheulen, wenn andere ihr Vaterland zu verlassen haben, und denen zu helfen hier ihre kulturelle Identität zu bewahren, Das ist das eigentlich Schizophrene an der aktuellen Lage.
@Steffen Schwarz: Ihre Meinung kann ich nur eingeschränkt teilen. Nach meiner Kenntnis sind sowohl die Gelder aus den “Vermächtnissen verstorbener Juden”, anderer Großspender und sogar die 100.000-Schreiber-DM in Leisler-Kieps Parteikasse gelandet und nicht etwa auf Kohls oder Schäubles Privatkonten. Damit will ich die Geschehnisse nicht schönreden. Das war weder “sauber” noch gesetzeskonform - aber verglichen mit dem was heute abläuft, war es ein “Vogelschiß”. +++ Aus heutiger Sicht mag die sofortige Umstellung aller DDR-Mark-Guthaben in DM ein Fehler gewesen sein. Kohls Entscheidung war eine unter mehreren Möglichkeiten. Ob es anders besser gelaufen wäre, werden wir nie erfahren. +++ Bis 1990 wurde die wirtschaftlich immer stärker werdende Bundesrepublik von den Besatzungsmächten USA, GB und F eingehegt. Ein in die Selbstbestimmung entlassenes, wieder vereinigtes, Deutschland war dazu angetan, Frankreich und England eine Heidenangst einzujagen. Wie man damals an den Reaktionen Thatchers und Mitterands sehen konnte. Der €, Schengen und die Stärkung der EU? Das waren die Instrumente, denen man jetzt “die Aufsicht” über und die Einhegung von “Großdeutschland” übertrug. Ziel: Nie wieder Angst vor Deutschland haben zu müssen. Das war der Preis, den die Regierung Kohl für die Wiedervereinigung zahlen mußte. Mit dem sie, bis 1998, ziemlich verantwortungsvoll umgegangen ist. Ohne dem, kein vereintes Deutschland. Daß alle “linken Regierungen” seit 1998 eine ehemals durchaus gute Idee zunehmend pervertierten, kann m.E. nicht Kohl angelastet werden. Massiv gegen den abgelegten Amtseid verstiessen m.E. erst Angehörige der Regierungen ab 2005.
“Kohl hatte kein Porzellan zerschlagen. Er hatte vielmehr das Kunststück fertiggebracht, es heil durch turbulente Zeiten zu bringen, die einer hoffungsvollen Aufbruchsstimmung wichen.” Das Porzellan zertrümmert jetzt Kohls “Mädchen” - rigoros! Dieses Versprechen, “damit die Menschen in ihrer Heimat bleiben und sich dort wohlfühlen und ihr Glück finden könnten” hat sich ja teilweise schon während, spätestens aber nach seiner Kanzlerschaft erledigt. Und unter den “neuzeitlichen” Politclowns ist es zu einer reinen Farce verkommen.
Sicher war Kohl, zumindest in der letzten Amtszeit, nicht mehr die hellste Leuchte und hatte sich zunehmend in den üblichen korruptionsähnlichen Machenschaften langjähriges Machtinhaber vestrickt. 1989 hat im aber auf jeden Fall nochmal die Gelegenheit gegeben, einiges an StaatsPolitik zu betreiben. Wesentliche Fehler in den Nachwendejahren müssen ihm zwar angekreidet werden. Ich war nie ein Anhänger von ihm, schon eher von seiner CDU. Gegenüber den Parteien heute und vorallem dem heutigen Personal darf man ihn in weiten Teilen vermissen. Was war das z.B. für eine patriotische Außenpolitik! Heute? : Maas, Roth und sonstige ..Die nimmt doch weder Trump, Putin oder sonstwer ernst.
Danke dafür, Frau Drewes, diesen Teil der Geschichte wieder ins Gedächtnis gerufen zu haben. Schmerzlich wird mir beim Lesen Ihres Textes und beim Ansehen der Bilder auf Youtube wieder einmal bewußt, wie groß die Lücke zwischen unseren ehemaligen “Staatsmännern” und unserem heutigen, staatlichen “Matriarchat” ist. Die Einen förderten den Zusammenhalt und die Prosperität - die Anderen fördern die Spaltung und den Zusammenbruch. +++ Je länger “Mutti” dilettiert umso heller strahlt “Birnes” Stern.
was für ein großer Politiker Dr. Helmut Kohl doch war! Danke, dass Sie uns dies wieder in Erinnerung riefen - damit wird vor allem krass wieder mal klar: was für eine erbärmliche Figur Merkel macht
Man vergleiche die Stimmung damals mit der heute. Ich versuche mir vorzustellen es hätte damals ein “Rede-Talent” in Dresden auf der Bühne gestanden wie Angela Merkel, wie AKK, Habeck, Claudia Roth oder ähnliche “Kaliber” aus der gegenwärtigen Politik. Das wäre in der uns bekannten Form der Geschichte wohl nichts geworden.
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