Manfred Haferburg / 10.04.2023 / 12:00 / Foto: www.grüne.de / 133 / Seite ausdrucken

Habeck – „die Energieversorgung ist sicher”

Dass Herr Habeck kein Problem damit hat, frech Unwahrheiten zu verbreiten, zeigte er in einem Interview mit einer dänischen Reporterin, die ihn gegen jede Gewohnheit mal etwas kritischer befragte. Gemeinsam mit Frau Baerbock, die wilde Fantasien zur Realität erklärt, lebt er offenbar auf einem anderen Stern.

Ein Land, das solche Fantasten als Politiker hat, braucht keine Feinde. Bundeswirtschaftsminister Habeck sagte, dass der bevorstehende Atomausstieg am 15. April unumkehrbar sei. Der Grünen-Politiker zeigte sich zuversichtlich, die Sicherheit der Energieversorgung auch nach dem Atomausstieg garantieren zu können. „Die Energieversorgungssicherheit in Deutschland wurde in diesem schwierigen Winter gewährleistet und wird auch weiter gewährleistet sein“.

Dieser Spruch reiht sich würdig ein in eine Reihe von Politikersprüchen, die ebenso unzutreffend wie verlogen waren. Hier ein paar Beispiele:

  • „Ich will Meier heißen, wenn auch nur ein feindliches Flugzeug über Deutschland erscheint“, Hermann Göring
  • „Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten“, Walter Ulbricht
  • „Die Rente ist sicher“, Norbert Blüm
  • „Die Energiewende kostet eine Familie nicht mehr als eine Kugel Eis im Monat“, Jürgen Trittin
  • „Wir schaffen das“, Angela Merkel

Die geneigten Leser können sicher noch weitere verlogene Politikersprüche beitragen. Habeck ließ gleich noch einen weiteren Spruch ab, der viel Potenzial für unsere Politiker-Unfug-Liste birgt: „Wir werden bis 2030 zu 80 Prozent erneuerbare Energien haben.“ Nein, lieber Herr Dr. phil. Habeck, werden wir nicht. Nach mehr als 20 Jahren Energiewende decken die Erneuerbaren gerade mal 8 Prozent unseres Primärenergiebedarfs. 

Habeck fantasierte in dem Interview: „Durch die hohen Füllstände in den Gasspeichern, die neuen Flüssiggasterminals an den norddeutschen Küsten und mehr Erneuerbare Energien haben wir die Lage unter Kontrolle“. Habeck weiß genau, dass hohe Füllstände in Gasspeichern keine Kilowattstunde Strom garantieren, wenn nicht die von seinem eigenen Ministerium propagierten 30 neuen Gaskraftwerke ihn erzeugen. Und die sind weder bereits in der Projektphase, noch im Bau. Da sie Wasserstoff-Ready sein sollen, sind sie noch nicht mal konstruiert. Sie sind ein Produkt aus einer Habeckschen Märchenwelt, aus Kinderbüchern mit dem Bundeswirtschaftsminister als Autor.

Mit Strom aus Tiefkühlhähnchen gespeist?

Habecks Ministerkollegin Baerbock faselt inzwischen von einer elektrischen LKW-Flotte. „Wir sehen ja auch im LKW-Bereich, dass bereits deutlich damit begonnen wurde, andere Antriebe zu benutzen“, so Baerbock wörtlich. „deutlich“ heißt, dass in Deutschland ganze 173 schwere LKWs elektrisch fahren – von 800.000 die täglich durch Deutschland dieseln, das sind gerade mal 0,02 Prozent. Die „anderen Antriebe“ existieren nur in Baerbocks Phantasie und werden wahrscheinlich mit Strom aus Tiefkühlhähnchen gespeist, der von Kobolden in Batterien transportiert wird. Oder von den Gaskraftwerken, die nur in Habecks Phantasie existieren. Oder gar von den ukrainischen Kernkraftwerken, deren Betrieb laut Habeck in Ordnung sei, „weil sie schon gebaut sind“. 

Dass Herr Habeck kein Problem damit hat, frech Unwahrheiten zu verbreiten, zeigte er in einem Interview mit einer dänischen Reporterin, die ihn gegen jede Gewohnheit mal etwas kritischer befragte. Dort behauptete er – in die Enge getrieben –, dass Kernbrennstoffe aus Russland kommen und Deutschland wieder in eine Abhängigkeit gerate, obwohl er genau weiß, dass neue Brennstäbe auch von Framatome oder Westinghouse geliefert werden und entsprechende Kernbrennstoffe sogar in Deutschland produziert werden.

Ich hätte es nicht für möglich gehalten, aber sie ziehen es völlig angstfrei durch. Und genauso werden sie die Enteignung von Millionen kleiner Hauseigentümer durch ihre Heizungswende mit Zwang zur Wärmepumpe durchziehen. Die Häuschen sind ja nicht weg, sie gehören dann nur jemand anderem.

Foto: www.gruene.de

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Leserpost

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Florian Bode / 10.04.2023

Der Strom kommt künftig aus der Kokaine, wenn die erfolgreich durch die Ampel befreit wurde. Aus den sehr korrekten Kernkraftwerken, denn die sind ja schon gebaut. Wer sich über die famosen koboldgetriebenen LKWs informieren will, kann auf der A5 von Frankfurt nach Darmstadt fahren. Da wurde eine millionenschwere Oberleitung installiert. Was man nicht sieht, sind die Laster mit Stromabnehmern. Keiner, nie, nichts, null. Aber irgendein Agoraenergiewender hat da sicher ein Beratungshonorar kassiert. BDAZ wie es täglich brilliert.

Xaver Huber / 10.04.2023

Niemand kennt das Urteil, das die Zukunft über die Gegenwart fällen wird, doch möglicherweise greift man auf Friedrich Schiller zurück, der über Demokratie literarisch richtete: „ ... Mehrheit ist der Unsinn, Verstand ist stets bei wen’gen nur gewesen. Bekümmert sich ums Ganze, wer nicht hat? Hat der Bettler eine Freiheit, eine Wahl?“ und in “Demetrius“ schreibt der Dramatiker: „Man soll die Stimmen wägen und nicht zählen; Der Staat muß untergehn, früh oder spät, wo Mehrheit siegt und Unverstand entscheidet.“\\\ Mit anderen Worten: die Mehrheit der Massen steht hinter der Regierung. Die Schwankungen im niedrigen Prozentbereich sind Staffage…\\\ Der intellektuelle Selbsthaß der Funktionseliten verbindet sich derart mit ungenierter Bereicherung wie sich seine instinktive Form bei den Wahlschafen mit offenkundigem Phlegma gegenüber des eigenen Untergangs paart.

A. Ostrovsky / 10.04.2023

Herr Haferburg, Frankreich und Deutschland sind nicht vergleichbar. Frankreich ist ein Zentralstaat, in dem der Sonnenkönig seinen Vasallen und Leibeigenen das Lebnsrecht gewährt und dafür im Gegenzug das Recht der Ersten Nacht fordert. Alles ist auf Paris ausgerichtet, alle Straßen führen nach Paris. Konsequenterweise stellt der Staat auch den Strom bereit, der in Kathedralen des Zentralismus produziert wird. Aber es gibt auch einen Riss im Raumzeitkontinuum, weil ja diese Kathedralen nicht im Zentrum von Paris stehen, sondern irgendwo anders, z.B. an der Rhone. Das ist eigentlich ein Bruch des Zentralgedankens. In Deutschland, einem Flickenteppich aus Kleinstfürtentümern, in der Kleinheit nur noch von Luxemburg übertroffen, versucht man nachträglich, Berlin zum Zentrum zu machen. Und weil dort auf dem Kurfürstendamm kein KKW gebaut werden kann, ist man gegen sowas. In Deutschland wäre die dezentrale Energieversorgung durch Balkonkraftwerke die strukturell angepassteste Version. Auch wenn die Demokratie in Deutschland, wie überall im “Westen” ein Auslaufmodell ist, wäre das die demokratischste Art der Energieversorgung. Ich habe z.B. weitgehend Selbstversorgung und große Batterien. Aber der Deutsche ist Mieter oder Wohnungs-Eigentümer eher als Haus-Eigentümer. Ihm gehört kein Dach, sondern höchstens ein Balkon, aber meistens im Schatten. Das verbindet ihn mit dem Pariser. Er wird nicht bereit sein, auf dem Dach, das einem Anderen gehört, zu investieren. Und das ist auch gut so. So werden Mietwohnungen und Eigentumswohnungen im Schatten tendenziell entwertet. Die Deutschen sind nicht frei, weil sie Mieter sind und höchstens zwei Zimmer wirklich besitzen. die aber für Energieerzeugung ungeeignet sind. Also läuft alles wieder auf den Sonnenkönig hinaus, den Sie vertreten. Sein Problem: Sein ganzes Land wird wertlos, weil es strukturell veraltet ist. Die zentrale Frage einer Gesellschaft kristallisiert sich heraus: Wie hältst Du es mit der Energieerzeugung?

Tuvia Deuczman / 10.04.2023

Einen Märchenerzähler, zum Verantwortlichen für die Energieversorgung eines Landes zu machen, das ist fürwahr überaus symbolhaft.

Lutz Herrmann / 10.04.2023

So sicher wie die vermeintliche Corona-Impfung.

Josef Katz / 10.04.2023

Guter Artikel. Aber, diese Personen sind ja gewählt worden und im übrigen beherrschen die Grünen die Medien. Und darauf kommt es in der modernen Gesellschaft an. Dieser Prozess ist total abgeschlossen und da werden auch keine anderen Wahlergebnisse mehr daran rütteln können. Man hat sich dem grünen Mantra einfach unterworfen. Siehe hierzu auch den letzten Tatort vom vergangenen Sonntag. Selbst die Kriminalserien sind rot grün! Das erinnert doch die ältere Generation an die Zeit von 1949-1989 oder nicht?

Ingo Minos / 10.04.2023

Der französische Präsident Macron hat ja bereits erklärt “Frankreich befindet sich in einer KRIEGSWIRTSCHAFT. In der deutschen Presse wird jetzt ebenfalls von Kriegswirtschaft gesprochen. Wenn Frankreich schon erklärt, sich in einer Kriegswirtschaft zu befinden, dann wird Deutschland und die EU wohl folgen müssen. Den Menschen wird allerdings nicht erklärt, was Kriegswirtschaft tatsächlich bedeutet. Aber heutzutage kann man ja googeln. Ein Blick zurück in die deutsche Geschichte der ersten Hälfte des 20.Jahrhunderts ist diesbezüglich zu empfehlen. In einer Kriegswirtschaft wird die Wirtschaft so eingerichtet, daß sie den Anforderungen der Kriegslage gerecht werden, da wird auch das Privateigentum, die Produktionsmittel oder die Freizügigkeit der Arbeitnehmer gelegentlich vollständig aufgehoben und alles zentralwirtschaftlich gesteuert. Da werden die verfügbaren Rohstoffe nicht mehr für Wärmepumpen vorgesehen sein, sondern für die Rüstungsindustrie. Dann werden also ökologisch, biologisch, CO2 freie und klimafreundliche Raketen, Panzer und Granaten gefertigt, ganz im Sinne der Grünen Revolution und Transformation. Insoweit ist Habeck, wie seinerzeit Reichsmarschall Göring auf der sicheren Seite. Wenn es mit der Energieversorgung nicht klappen sollte, dann ist das eben der Kriegslage geschuldet und Schuld haben dann abwechselnd Russland oder China- oder Russland und China, die neue Achse des Bösen. Als Autor von Märchenbücher hat Habeck ja diesbezüglich Erfahrungen. Im Märchen wendet sich das Böse immer zum Guten. Märchen beflügeln die Phantasie, sie helfen, die Welt zu begreifen und machen Hoffnung.

E. Hof / 10.04.2023

Tja, und der durch die Mainstream-Medien - allen voran den Programmen von ARD und ZDF - auf Linie gebrachte dumme deutsche Michel wird es hinnehmen, ohne mit der Wimper zu zucken. Schließlich werden nur wir Deutschen das Weltklima retten. Und wenn es dann doch nicht funktionieren sollte, dann liegt das nur daran, dass die Deutschen nicht engagiert genug die Energiewende vorangetrieben haben und nicht genug Geld für die Weltrettung bereitgestellt haben. So what? Das Land ist bereits hoffnungslos verloren. Die Ampel und die darin mit Überheblichkeit regierenden Grün(hicks)Innen (m/w/d und sonstige) reiten den Gaul nur noch schneller auf den Abgrund zu.

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