Der Energiepreis in den USA ist nicht “bis um zwei Drittel” niedriger als hierzulande, sondern um drei Viertel. So viel Zeit muss sein. Und die Franzosen zahlen für Strom ein Drittel. Was sich der Spiegel hier leistet ist ein handfester Skandal. Eine bösartige und verstrahlte (pun intended) Politikern ist ja nur die halbe Miete, es bedarf eines grünen Agitprop-Journalisten (einer von vielen), dass diese vielfach staatlich gepämperte Nichtsnutzin ihren Blödsinn unwidersprochen verbreiten kann. Die Herablassung und Verachtung für den zahlenden Arbeitsmichel (der nicht irgendwas-mit-Medien macht) ist geradezu köperlich spürbar. Es hilft einfach nichts, auf die Politiker zu schimpfen wenn man die Journos davonkommen lässt. Ehrlich gesagt bin ich dafür, hier schon einmal Listen anzulegen…
Der Artikel sprang mir auf SPON ebenfalls sofort ins Auge. Bei der Aussage von Frau Höhn angekommen, wusste ich zuerst nicht, ob ich aufgrund des skurrilen Inhalts nun lachen oder (weil ja wohl ernst gemeint) weinen sollte. Die Tendenz geht in Richtung der Trauer, nicht nur darüber, eine solche “Umweltexpertin” zu haben, sondern auch wegen der - auf SPIEGEL online inzwischen eigentlich üblichen - komplett unkritischen Übernahme selbst der haarsträubendsten Aussagen, sofern nur der Mund grün genug ist, aus welchem sie kommen. Gottlob gibt es die “Achse”, auf der solche Artikel journalistisch noch reflektiert werden.
Man ist als Hausbesitzer ja schon froh, wenn die energetische Sanierung gefördert werden soll, anstatt per Gesetz die Ausgaben einfach aufgebrummt zu bekommen (s. z.B. Baden-Württemberg Zwangsanteil an erneuerbaren Energien, oder zwangsweise Rauchmelder, zwangsweise Energiepass usw etc. pp.).
Bei uns in der Schweiz hat die energetische Sanierung von Häusern gar einen eigenen Label erhalten, man nennt es suggestiv „MINERGIE-Standard“; der größte Vorzeige-Blender des Schweizer Bundesrates. Jedoch genau das Gegenteil, nämlich ein maximaler Stromverbrauch (bei Altbauten bis Faktor 13) ist leider die Realität. Dass fast alle hiesigen Journalisten diesen Lug einfach von den Studienergebnissen der vollsubventionierten Cleantech-Lobby abschreiben, zeugt nur für deren Quantitätsarbeit. Wahrlich ein „cleanes“ Geschäft; 100%-ig nicht für die Wohnungsmieter, die das Ganze via Stromrechnung bezahlen müssen. Immerhin ist aber der Hochtarif-Strompreis, gegenüber Deutschland in der Schweiz immer noch zwischen 35% (bis zu 65% Niedertarif) günstiger; man fragt sich nur, wie lange noch! Dieser ganze Energiewendeschrott ist tatsächlich ein einziges Armutsbeschaffungs-Programm!
Die „hohe Kunst der Politik“? Wenn Frau Höhn tatsächlich eine so feine Intrige gesponnen hätte, dann könnte man sich wenigstens darüber amüsieren. Leider ist es nur platte Unwissenheit, die dreist vorgetragen wird. Aber warum ist dieses Verfahren so erfolgreich? Wieso beherrscht platte Unwissenheit den öffentlichen Diskurs und dringt in die Parlamente und in die Exekutive ein? Man nehme die Grundlehren des grünen Katechismus her: Kernkraft und überhaupt konventionelle Kraftwerke sind böse, Sonne, Wind und Gezeitenkraft sind gut, mit staatlichem Fördergeld zum ökologischen Bauen und anderen Energiesparmaßnahmen lässt sich die Nachfrage so weit herunterfahren, dass die guten Energiequellen auch ausreichen. Fertig ist das Weltbild. Und wie kommt das Weltbild in die Köpfe der Bürger hinein? Der Trick ist uralt: Wiederhole Deine Meinungen und Forderungen in einfacher Sprache und bei jeder sich bietenden Gelegenheit gebetsmühlenhaft immer wieder. Kümmere Dich nicht um Widersprüche oder um widerstreitende Erfahrungstatsachen, sondern überlasse solch kompliziertes Argumentieren Deinen Gegnern. Die Leute wollen es nicht kompliziert. Sage nur immer wieder Deinen Katechismus auf. Höre niemanden zu. Versprich das Blaue vom Himmel. Am Ende glaubt man Dir, denn der Mensch liebt die Zirkusnummer und scheut den schwierigen Diskurs. Und im zweiten Schritt füge den Zirkusnummern das Brot hinzu ( panem et circenses): Wenn erst einmal genügend Leute Solarzellen auf den Dächern, Windmühlen auf ihrem Acker, Biomasseverwerter in ihrer Gemeinde haben, wenn so das süße Gift der Subventionen einmal ins Volk hineingeflossen ist, dann hast Du gewonnen.
Der Sinn von Politik ist eigentlich die Freiheit. Für die Blockparteien in der Volkskammer des Berliner Reichstag und den Volkskammern in den Bundesländern ist der Sinn von Politik die Reglemtierung und dann die Umverteilung, mit der man dann Wahlkampf macht. Die Beschaffungs- und Förderprogramme erinnern immer mehr an das Arbeiter und Bauernparadies mit ihren volkseigenen Betrieben. Die Vollkasko-Mentalität der deutschen Gutmenschen-Community sehnt sich nach diesem untergegangen “Geschäftsmodell” und spült solche Apparatschik’s wie die Qutenfrau der Grünen nach oben.
Selten haben Sie mit einer Analyse so weit danebengelegen. Oder könnten Sie wirklich plausibel begründen, warum Sie Frau Höhn als Dame einstufen?
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