Tageszeitung aufschlagen und Leserbriefe durchforsten. Wahrlich: das Sein bestimmt das Bewusstsein. Pensionierte Pauker mit ihrer Altersradikalität und dem Verlangen, den arbeitenden Teil der Bevölkerung zu knechten. Einfach nur zum Kotzen.
Schön und richtig herausgearbeitet, dass die Wähler der Grün*innen auf Grund ihrer “Ausbildung” am stärksten auf einen starken Staat mit guter Wirtschaft angewiesen sind. Wenn man sich die “Berufe” von grünen Kandidat*innen (m/w/d) auf Wahllisten ansieht stellt man fest, dass kaum einer von ihnen ohne Staat überleben könnte. Es ist ein Paradox, dass genau diese Leute einer Partei nahe stehen, die eigentlich immer gegen die Wirtschaft und die Vernunft entscheidet. Ein MINT-Absolvent oder ein Handwerker werden immer ihr Auskommen finden, egal wer regiert. Aber eigenartigerweise interessieren sich diese überhaupt nicht für die Grün*innen. Ein weiteres Paradox ist, dass die politische Linke intellektuell so schwach ist wie nie zuvor. Aber trotzdem haben die Linken fast die gesamte öffentliche (veröffentlichte) politische Meinung in der Hand.
Ich hatte bereits Ihren Text „Warten in der Welle des Wahns“ kommentiert. Ihr aktueller Versuch kommt, meiner ganz persönlichen Wahrnehmung und Denke nach, weiterhin nicht über Ihre Beschäftigung mit sich selbst hinaus. Das finde ich auch nicht weiter tragisch, tue ich selber auch. Aber ich publiziere diese „Innereien“ zum einen nicht, zum anderen formuliere ich keine zwei Fragen zur Lösung, die ich später im Text aufdröseln will, um mich kurz darauf in autobiografischen Anekdoten zu verfangen, während dessen ich die aktuelle Ursachenlage nahezu komplett (Goethes Anmerkung macht zwar Sinn, aber offenbar ist er ja selber nicht in pubertärer Rebellion hängen geblieben) verschussle. Dennoch Dank für diesen Text und für‘s Gedankenmachen.
Als Auchmaljunggewesener kann ich mich genau an die jugendliche Ignoranz erinnern. Man war der Meinung, den entscheidenden Punkt verstanden zu haben und nicht Willens, Gegenargumente auch nur zu prüfen. Gleichzeitig nahm man selbstverständlich eine “kritische” Haltung für sich in Anspruch. Hätte ich damals dieses schmale Bändchen über soziale Markwirtschaft, von Röpke glaube ich, gelesen, so hätte ich sicher mit meinem Taschengeld schon mal eine Aktie gekauft, statt weiterhin für die Verstaatlichung der Banken zu agitieren. Ein wichtiger Punkt ist der Herdentrieb, der in der Jugend nun mal übermächtig ist. Man verwendet unglaublich viel Zeit und Energie mit der Erkundung des Trends, um bloß nicht hintendran zu sein. Einfach, weil man gern in Gemeinschaft mit seinesgleichen sein möchte. Und um sich von der Elterngerneration abzugrenzen natürlich. Übrigens werden die Annalenas und Roberts ja wohl nicht als Großeltern wahrgenommen, die kultivieren Reste von Jugendlichkeit sorgfältig, und rätselhafterweise scheint das zu funktionieren. Ein weiteres Thema wäre das Wahlverhalten der Frauen. Bekanntermaßen unterscheiden sich Männer und Frauen genetisch ebenso stark wie Menschen und Schimpansen. Den Frauen scheint die “männliche” Ratio teilweise femd zu sein und den Männern die emotionalen Entscheidungskriterien der Frauen. Bis vor Kurzem hatten wir eine männliche Welt, die Frauen waren auf Küche und Kinder beschränkt. Die männliche Ratio hat in den westlichen Ländern eine neue Welt geschaffen, von der die Frauen offenbar denken, sie sei naturgegeben. Oder verstehe ich da etwas grundsätzlich falsch, vereehrte Damen in diesem Forum?
Ich hab früher auch grün/links gewählt, deswegen fordere ich heute: Das Mindestalter für die Ausübung des aktiven Wahlrechts sollte mindestens 30 Jahre betragen. Mit 18 Jahren fällt man aus dem wohlbehüteten Elternhaus, und sucht ersatzweise Nestwärme in kollektivistischen „Bewegungen“, will die Welt erobern. Das kann unter Umständen gut sein, in Deutschland war das mit dem Kollektivismus und dem Erobern ganz sicher noch nie eine gute Idee. Besonders bei jungen Frauen aus wohlbehüteten Häusern fällt dieser Nest-Bruch, dieser Drang zum Kollektivismus heute extrem auf. Mit ihren Teddybären und Pappschildchen wirken viele tatsächlich wie aus dem Nest gefallen, und sind es letztlich auch. Wo früher Männer und Frauen in ihre klassischen Rollen förmlich hinein getrieben wurden, werden sie heute von linken Ideologen mit aller Macht aus diesen klassischen Rollen herausgetrieben, um (wieder) für eine „größere Sache“ zu kämpfen. Das verunsichert viele, viele zerbrechen daran, es fehlt die Identität. Und nun kommt das Beste: Migranten, und besonders Muslime, werden von den linken Ideologen verschont, bei ihnen sind konservative, klassische Rollen erlaubt. Weswegen wir in Deutschland und im Westen allgemein gerade das Phänomen erleben, das ein Teil der autochtonen Jugend in migrantische Kulturen flüchtet. Dort darf der Mann ein Mann, und die Frau eine Frau sein. Verrückt oder?
Ganz wichtiger Artikel/Kommentar. Weil er versucht Ursachen und Motiven auf den Grund zu gehen. Bitte genau an diesem Thema dranbleiben. Zum Inhalt: 1. Wieso wird den Grünenwählern eigentlich nicht klargemacht, dass gerade sie von einem auch wegen Migration kollabierendem Sozial- und Steuernstaat betroffen sein werden ? Weil gerade sie, vom Bundeskanzler, über Beamte, öffentliche Diener bis hinunter zum Hartz4ler von staatlichem Geld abhängig sind, auch in der Pension. 2. Ich bin etwas jünger, aus der Punk-/Wavegeneration. Die Stones waren für mich immer schon Opas. Punk war eigentlich apolitisch. Aber es gab nicht nur Linksanarchisten dabei, sondern auch Konservative, und, ja sogar, eher Rechte. Allen gemeinsam (auch der linken Teile) war die Ablehnung der 68er. Das waren für uns verachtenswerte Hippies. Dass ich kein Linksgrüner wurde, stammt zB aus dieser Zeit. Hat sich nicht durchgesetzt. Die 68er Hippies siegten, dank der Medienunterstützung, auf der ganzen Linie. 3. Die 4 Attraktivitätskriterien für die Jugend sind gut definiert. Mit dem Freiheits- und Demokratiebegriff könnte man die ersten 3 durchaus positiv belegen. Am vierten, der Gegenwartskultur, scheitert es dann. Die ist bis heute voll von linksgrün 68er Hippie besetzt. Denn genau die sitzen in den Redaktionsstuben und geben den Ton an. Fazit: Ziel muss sein, dass alle, =die Mehrheit, die sich noch nicht von linksgrün überfahren lassen wollen eine positive, aber zugleich auch chic/sexy/coole positive Vision anbieten müssen. Vielleicht ist “Freiheit” noch etwas zu abstrakt, aber irgendwas muss her. Es kann doch einfach nicht sein, dass inferiore 68er Underperformer die jahrtausendealte westliche Kultur übernehmen und abschaffen. Und gehen wird es nur über die Medien.
Diese grüne Generation wird erwachsen geworden in einer selbstgewählten Welt aufwachen, die spürbar weniger kollektiven und individuellen Wohlstand bietet und eine deutlich höhere Lebensarbeitsleistung von fast jedem erfordert, um selbst dieses niedrigere Niveau noch zu finanzieren (reich erben werden wohl die wenigsten). Die Deindustrialisierung ist bereits unter einer CDU (!) ganz ohne grüne Regierungsbeteiligung im Gang und ist die internationale Konkurrenzfähigkeit einmal verloren, ist ein Weg zurück kaum vorstellbar. Von den bekannten gesellschaftlichen Dauerkonflikten in der gewünschten multikulturellen Gesellschaft fange ich gar nicht an. Klar, dass solche Rechnungen am jugendlichen Idealismus abprallen, das war bei uns nicht viel anders, auch wenn es nicht die gleichen gravierenden Konsequenzen hatte wie heute. Aber fairerweise sollte man sie ihnen zumindest vorlegen, bevor die ganze Kohle von Oma und Opa endgültig verpulvert ist.
Der Autor hat eine der wichtigsten Fragen aufgeworfen, wichtiger als Corona, Merkel oder das Versagen von FDP-Lindner. Danke! Bevor ich zu diesem Artikel etwas Kluges (oder Dummes) schreibe, lasse ich die Aussagen erst einmal auf mich wirken.
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