Grüne Sprossen

Die Ergebnisse der Wahlen der letzten Jahre in Deutschland zeigen einen deutlichen Trend: Die mobilisierbare Wählerschaft der Grünen in der Alterskohorte bis 30 nimmt stetig zu, und bewegt sich generell langsam gegen 40 Prozent. Ein anderer Trend ist ebenfalls sichtbar: Weibliche Wähler, bis hinauf in die 60, wählen ebenfalls überdurchschnittlich grün. Denkt man diese Trends weiter, dann scheint Ökotopia nicht mehr fern. Auch die etablierten Parteien scheinen zu wissen, dass man sich nicht gegen diesen Trend stellen kann: Koalitionen mit den Grünen sind hochgradig wahrscheinlich, nur Söder ist nach dem etwas schwachen Ergebnis in der bairischen Landtagswahl der Ergrünung nochmals von der Schippe gesprungen und hat sich die Freien Wähler ins Boot geholt.

Dieser Trend hat sicherlich eher eine kulturelle, ja wie zu zeigen sein wird, ästhetische Grundlage. Abgesehen davon, dass er medial maximal unterstützt wird, muss man davon ausgehen, dass hinter ihm etwas Ungreifbares wie der „Zeitgeist“ steht, fast in Hegelschem Sinne. Goethes Aussage, wer als junger Mensch kein Rebell sei, sei herzlos und wer´s als Alter noch sei, habe kein Hirn (sinngemäß zitiert), ist sicher nicht falsch, aber so schnell geht das mit dem vernünftig werden dann doch nicht.

Konservative sehen die Gefahr, dass durch „grüne“ Wirtschaftspolitik der Ast, auf dem unsere Gesellschaft sitzt, abgesägt, dass in Forschung und Entwicklung der Anschluss an Asien verpasst wird und die Kobolde übernehmen. Zudem sind die Grünen längst nicht mehr die Friedenspartei, die sie mal waren und auch die umweltpolitische Perspektive hat sich auf das böse CO2 eingeengt. In der Frage der Migration scheint auch das Plädoyer für offene Grenzen die Stabilität des Sozialstaates zu bedrohen, von der drolligerweise nicht wenige der Grünenwähler abhängen und zwar vom Abgeordneten bis zum Harzer.

Wie man aus Neid und Ressentiments Kapital schlägt

So weit, so gut oder schlecht, je nachdem, wie die vorrationale Fixierung politisches Wünschen determiniert. Vorbild, wie immer, für diese Entwicklung ist die politische Situation in den USA.

Im Moment werde ich immer wieder in Diskussionen über die Aussichten Trumps und Bidens bei den kommenden amerikanischen Präsidentschaftswahlen verwickelt. In einem sehr interessanten Artikel auf der amerikanischen Seite „Zerohedge“ führt der Autor Doug Casey Argumente für einen Wahlsieg Bidens an. Ich zitiere daraus einen kurzen Auszug, in dem er auf die erhebliche Rolle der Parteilinken der Demokraten, hier repräsentiert durch Anastasia Ocasio Cortez, einer übrigens sehr gut aussehenden und populären Abgeordnete aus New York, eingeht:

„Alexandria Ocasio-Cortez (AOC) und Menschen wie sie sind sowohl die aktuelle Realität als auch die Zukunft der Demokratischen Partei – und der USA selbst, egal. Sie weiß, wie man aus Neid und Ressentiments Kapital schlägt. Die Bewegungen Black Lives Matter und Antifa haben der Mischung den Geschmack eines Rassenkrieges hinzugefügt. Der Rassengegensatz wird stärker werden, wenn Weiße in den nächsten 30 Jahren ihren Mehrheitsstatus verlieren. Niemand außer ein paar Libertären und Konservativen widerspricht den absichtlich destruktiven Ideen, die AOC vertritt. Aber ihre Kritiker haben ein sehr begrenztes Publikum und keine große Plattform. Die Argumente für gesundes Geld (sound money) und eine begrenzte Regierung lässt sie für Millenials wie alttestamentliche Propheten erscheinen. Kollektivismus und Etatismus überwältigen die Werte von Individualismus und Freiheit.“

Vereinigung relativ rückgratloser Karrieristen

Casey führt weiter aus: „Die Demokraten stehen zumindest für einige Ideen – obwohl sie alle schlechte Ideen sind. Die Republikaner dagegen haben nie für irgendwelche Prinzipien gestanden; sie sagten nur, die Demokraten wollten zu viel Sozialismus, und das zu schnell, weshalb sie immer – und das ist korrekt – als Heuchler wahrgenommen wurden. Der Antagonismus zwischen rechts und links ist nicht länger politisch oder wirtschaftlich – er ist kulturell. Das ist viel ernster.

Unabhängig von dem ja noch im Dunkel der Zukunft liegenden Wahlausgang hat Casey, denke ich, recht. Was er als kulturellen Antagonismus beschreibt, habe ich oben „Zeitgeist“ genannt, den Faktor, der vor allem für die jüngere Generation die vorrationalen Tendenzen und Urteile bestimmt. In weniger krasser Ausprägung wirkt das auch auf unsere Parteienlandschaft. Betrachten wir zum Beispiel die FDP: Sie wird, wie von Anabel Schunke und Thilo Schneider auf Achgut.com oft und detailliert ausgeführt wurde, nicht mehr als Vertreterin eines prinzipiellen Liberalismus wahrgenommen, sondern als eine Vereinigung relativ rückgratloser Karrieristen. Eine Ausnahme in der deutschen Parteienlandschaft (die AFD lasse ich hier mal außen vor) sind die Grünen, bei denen noch ein gewisses idealistisches Potential zu existieren scheint. Der SPD und der Linken dürfte dabei die Anbiederung an deren Positionen eher wenig helfen. Für die CDU/CSU gilt wohl Casey´s Verdikt über die Republikaner.

Radikalisierung und fast nicht vorhandene Selbstreflektion

Für mich stellen sich nun zwei Fragen:

1. Was ist das existentiell politische Begehren der jüngeren Generation oder eines erheblichen Teils davon, das die Grünen als Exponenten des „Zeitgeists“ erfüllen?

2. Wie funktioniert die „Wertebildung“ in dieser Altersgruppe grundsätzlich?

Ich fange erst mal mit Frage zwei an, anhand meiner eigenen Biografie, um die Wucht dieses Begehrens nach Idealen exemplarisch darzustellen. Ablehnung von Traditionen, Radikalisierung und fast nicht vorhandene Selbstreflektion zusammen mit einer sehr verengten Außenwahrnehmung spielen dabei eine große Rolle. Gleichzeitig wirkt auch eine historische Dialektik, der man berechtigte Ziele nicht absprechen kann.

Ab ovo will ich nicht anfangen, aber 1965 kam ich mit 10 Jahren in ein katholisches Internat mit allem, was man sich unter Internat in den 60ern vorstellen mag: Vom Schlafsaal zur Morgenandacht zum Singen gregorianischer Choräle. Um es klar zu sagen: Kein Missbrauch, im Gegenteil eher zeittypische, verständnisvolle Pädagogik, etwas überstrukturiert, allerdings mit dem nicht offen erklärten Ziel, uns Schäflein zu Schäferhunden einer immer mehr verwaisenden katholischen Herde umzubilden.

Wenn man so will, bin ich aus dem ländlichen schwäbischen Arbeitermilieu flugs in die Zeit der Gegenreformation versetzt worden und das nicht nur geistig, sondern auch architektonisch. Wenn man winters bibbernd in der eiskalten Studienkirche stand, erhob sich zur Rechten das Grabmal des Truchsess von Waldburg, des Herrn, der sich im „Counterterrorism“ gegen die Aufständischen im Bauernkrieg einen Namen gemacht hatte. Er hat sie einfach in Scharen massakriert.

Die Kirche hatte für uns keine Helden zu bieten

Vor einem lag ein Büchlein des Pater Perreira aus den 50ern: „Jugend vor Gott.“ Auf dem Umschlag eine winzige Seilschaft, die sich einen vereisten Gipfel hocharbeitete. Oben war wohl Gott zu vermuten. Nichts Genaues wusste man nicht. Viel war von Berufung die Rede, gemeint war das Pfarramt. Einer meiner Mitschüler ist jetzt Ordenschef in Südamerika. Er tut bestimmt viel Gutes. In meinem Fall scheiterte allerdings das „Schiff, das sich Gemeinde nennt“ an den Rolling Stones. Die waren härter. Mit 16 kam nicht nur der Fall in die Materie, sondern geradezu der in den dialektischen Materialismus der Studentenbewegung.

Die war zwar schon vorbei, aber ihre Ausläufer mit seltsamen psychologischen und esoterischen Beimischungen waren auf jeden Fall faszinierender als die Perspektive eines Katholons, das sich etwas existenzialistisch aufzuhübschen versuchte. Die Kirche hatte für uns keine Helden zu bieten: Beim kirchlichen Personal zeigte sich „Menschliches, Allzumenschliches“ oft nur allzu deutlich. Und den lateinamerikanischen Befreiungstheologen wurde der Mund verboten. Anspruch und Wirklichkeit fielen zu krass auseinander. Das ferne Gute, repräsentiert durch die Kämpfer des spanischen Bürgerkriegs, Castro und Che, Mao und Ho Chi Minh, schien attraktiver. Da die Haare in der Suppe zu entdecken waren wir weder Willens noch in der Lage. Und hätte sie uns einer rausgefischt, dann hätte man ihn als Erzreaktionär abgetan.

In meiner Klasse gab's einen Mitschüler, der bekennender Anhänger der „Jungen Union“ war. Auf unseren Schreibtischen landeten stapelweise Schriften der Landeszentrale für politische Bildung: Alles rausgeschmissenes Geld! Heute sehe ich die Lebensphase natürlich anders. Klar war ich, waren wir beschränkt: Mea culpa, mea culpa, mea maxima culpa.

Aber eins muss festgehalten werden. Die idealistische „Energie“ war riesig. Und in der Reflektion vielleicht dieselbe, als reine Energie, die die Jugend im Nationalsozialismus motiviert hat, auch im Militarismus der Kaiserzeit, eine typische Jugendenergie, die mit der Pubertät plötzlich aufbricht, sich auf ideale Ziele und Erzählungen fixiert, unbelehrbar, voller Kraft, aber leider auch verführbar und beeinflussbar: Wohl nicht in ihrer Genese, da scheinen mir tiefere Kräfte zu wirken, aber dann doch in ihrer Ausprägung als kulturelles Phänomen und am Ende als Modeerscheinung, die vermarktbar ist. Latzhose, Paka und Lammfellmantel kosteten auch ihr Geld. Die Musikbeschallung ohnehin. Die erste Großinvestition meines Lebens war nach einem alten VW-Käfer ein Tonbandgerät, damals für 800 gute deutsche Mark. Opfer wurden schon gebracht für die Konsistenz des Lebensgefühls.

Gewaltiger Schub von der Subkultur

Festzuhalten bleibt, dass man in den 70ern keine Mühe hatte, für das Bedürfnis nach Idealen politische Fixierungen zu finden. Natürlich war der Vietnamkrieg ein Desaster, natürlich war die Lage in der Dritten Welt deplorabel, natürlich gab’s einen Neoimperialismus. Dass aber die Dinge sich „from bad to worse“ entwickeln könnten, in einer Weise, dass sich die bundesrepublikanische Gesellschaft existentiell in Frage stellt und auf ihre Selbstauflösung, sowohl wirtschaftlich wie demographisch wie kulturell hinzuarbeiten scheint, das war für uns Jungspunde nicht absehbar.

Was passiert aber, wenn im politischen System kein Angebot an Zielen besteht und ich behaupte, dass das überwiegend so ist, abgesehen von der ökologischen Karte, die gespielt und jetzt auch noch durch das Rassismusthema getoppt wird.

Was für eine politisch bewegte Jugend attraktiv sein soll, muss immer folgende Kriterien erfüllen:

- das Thema muss universalistisch sein,

- es muss klar verständliche, geradezu simple Ziele benennen,

- es muss einen moralischen Mehrwert erbringen, indem seine Vertreter aufgewertet und die Gegner abgewertet werden   

- und es muss von der Gegenwartskultur unterstützt werden.

Dass das '68 und später alles der Fall war, braucht nicht erörtert zu werden. Hingewiesen soll auf den gewaltigen Schub, der von der damaligen Sub-, Pop-, oder Gegenkultur ausging.

Die Rettung des Planeten ist ein Riesengeschäft

Wie sieht das gegenwärtig aus? Natur und Zukunft, ja den Planeten selbst zu verteidigen: Universalistischer geht’s nicht. Jede Kritik an diesen Zielen kommt da nur als diplomingenieurische Nörgelei rüber, zumal Zahlen und Fakten nichts sind gegenüber Gefühlen und Überzeugungen.

Eine nicht unerhebliche kulturelle Unterstützung sehe ich im zunehmenden Nahrungsfetischismus, der gerade in der angesprochenen Altersgruppe epidemisch ist: Veganer, Vegetarier, Frugivoren und diverse davon abtgeleitete Trends werden mit geradezu religiöser Verve vertreten. Es gibt einen neuen Körperkult: Diäten, Yoga, Sport, Workout, Körpertherapien – alles um das Himmelreich hier auf Erden schon zu erreichen. Die Beschäftigung mit der natürlichen Grundlage des eigenen Körpers legt nun den Wunsch nach einer Gesundung der Erde nahe. Daran ist ja im Kern nichts Falsches, außer der Tendenz, selektiv zu kritisieren und sich als einzigen Gegner nur die Kultur der alten weißen Männer vorzunehmen, weil denen am besten ein schlechtes Gewissen zu machen ist: Greta war nicht in China und Joe Käser von Siemens wollte Fräulein Neubauer flugs in den Aufsichtsrat aufnehmen.

Davon abgesehen ist die Rettung des Planeten ein Riesengeschäft und bezahlen sollen das natürlich nicht die, die die Moralflagge hissen.

Clemens Traub, eine „dissidenter“ ehemaliger Fridaysaktivist äußert sich dazu so: „Wer – wie viele Aktivisten bei Fridays for Future – so behütet groß wird, hat kaum Einblicke in das Leben, das Millionen Menschen in unserem Land führen.“ Und weiter meint er, seine Mitstreiter hätten das Gefühl „die einzige Wahrheit gepachtet zu haben“… „Das Denken konzentrierte sich zunehmend auf ein Schwarz gegen Weiß, Gut gegen Böse. Irgendwann fühlte sich der Klimaprotest an wie ein totaler, autoritärer Kampf gegen den Rest der Menschheit.“ Im Grunde war's in meiner Jugend nicht anders: Der Gegner war das „Establishment“, die strukturelle Gewalt des Staates oder die konkrete einer Militärmaschinerie.

Mir geht es aber nicht um Inhalte, sondern um die Energie dahinter und ihre kulturelle Einbettung. Einen großen Unterschied der heutigen zu vergangenen Revolten gibt es aber: Die Akzeptanz, die die dominierende politische Klasse gegenüber ihren aufmüpfigen und Schule schwänzenden Enkeln zeigt. Und mit Enkel meine ich Enkel, zumindest aber nicht nur im übertragenen Sinn. Dass nicht wenige dieser Enkel auch Erben sind, soll hier nicht weiter thematisiert werden.

Staat und Revolution sind sich einig wie nie

Letzten Freitag marschierte bei einem Besuch in Bremen die FFF-Demo vorbei: Schätzungsweise so 300 Teilnehmer, entweder sehr jung oder über Sechzigjährige. Freitag so um 11 waren wohl die anderen Altersgruppen noch am Arbeiten. Mir schien die Mischung aber typisch. Der Teil der 68er, der den Marsch durch die Institutionen angetreten hat, und nicht in einen missmutigen Wertekonservativismus (wie ich und Vorsicht: Ironie!) abgeschwenkt ist, begleitet seine Enkel, die sein (Gottes?) Werk  fortführen. Für die anderen ist's Teufels Beitrag. Alle übrigens mit Maske, wie´s der Büttel befahl. Hinten Polizei, vorne Polizei, offensichtlich keineswegs, um die Domtreppen oder die der Bremer Bürgerschaft zu verteidigen.

Staat und Revolution sind sich einig wie nie. Schon die von mir geschätzte Simone de Beauvoir beschreibt in ihrem Buch über das Alter die normalerweise existierende Einigkeit zwischen Großeltern und Enkelgeneration. Die einen sind mit der Ratio noch nicht soweit, die anderen verabschieden sich von ihr. „Vernunft ist stets bei wenigen gewesen“, schreibt Goethe. Vermutlich hat er Recht, Vernunft war noch nie „cool“ oder „sexy“. Aber dem Cryptohegelianer bleibt zum 200. Geburtstag des Meisters die Hoffnung, dass die Antithese schon kommen wird. So sicher wie das Amen in der Kirche. Erste Bruchstellen gibt es schon. Die Begeisterung scheint abzuflauen. Ein Thema verschwindet schon deshalb, weil es langweilig geworden ist. Und von einem toten Pferd sollte man absteigen.

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Ilona Grimm / 29.09.2020

@Martina Hagedorn, IMHO haben Sie mit allem recht, was Sie schreiben. Nur hier nicht: „Der grüne Kadaver ist längst am Verwesen“. Dazu kann ich nur sagen, „schön wär’s“. Die islamischen Grünen sind so eng mit den politischen Grünen verwoben, dass sie sich z.Zt. noch gegenseitig stützen. Aber der Tag kommt unerbittlich näher, da die islamischen Grünen die grünen Stränge voneinander trennen und die politischen Grünen an Laternenpfählen, Kränen und dergleichen aufhängen werden. Die ganz braven politischen Grünen (z.B. Claudia Roth mit ihren exzellenten Verbindungen in den Iran) dürfen zum Islam konvertieren und sich der Scharia unterwerfen. Aber das wissen die Grünwähler (ob jung gemischt oder weiblich alt) noch nicht. Die können nämlich allesamt den Koran und seine Begleitschriften nicht lesen.

Thomas Taterka / 29.09.2020

Wenn andere es bezahlen müssen, nennt man es Vernunft. Wenn man es selbst bezahlen muß, eine Unverschämtheit. Ich würd’ drauf wetten, daß die Vernunft siegt.

Detlef Rogge / 29.09.2020

Jürgen Falter hat sich eingehend mit der Wählerschaft der NSDAP befasst. Daneben, dass jedermann aus dem Parteiprogramm herauslesen konnte, was er wollte, für Konservative, Reaktionäre, Linke, Arbeiter, Kleinbürger und Bauern, für jeden war etwas dabei, zeichnete sich die Wählerschaft durch ihre Jugendlichkeit aus. Leichtfertigkeit ist die Tugend der Jugend geblieben, wenn man an das Abschneiden der Grünen in dieser Altersgruppe denkt. Wie ältere Damen sich seinerzeit zur NSDAP verhalten haben, ist mir nicht erinnerlich, um Falters Wahlanalysen nachzulesen, bin ich heute zu faul.

Hans Kloss / 29.09.2020

Jede Gesellschaft hat eine Identität und eine Ideologie die meiste Untergruppierungen zusammen halten. Mindestens dann wenn es ernst wird. Der Westen hat sich einen Haufen schädlichen Ideologien und Identitäten geholt und die Minderheit die Deutungshoheit hat, forciert sie stark. Die meisten hier glauben dass es in ihren Interessen ist das Zeug zu glauben und dass Kräfte der Dunkelheit (AfD, Reichsbürger, Leugner und Idioten der unterschiedlichsten Provenienz usw usf) schon an der Tierschwelle stehen. Sie denken auch dass es wenig kosten wird, diese Ideologien zu befolgen. Das macht aus dem Westen die größte pseudo-religiöse Sekte der Welt. Wenn schon meine knapp 90J Mutter sagt dass es zu weit gegangen ist dann ist es zu weit gegangen. Mal sehen ob Mutti weitere 15 Jahre hier herrscht und was sie so in der Zeit anrichtet. Ich glaube mittlerweile dass sie nicht mal schuld ist - sie befolgt ja den Willen der Mehrheit. Das ist es nämlich eine ultimative Katastrophe wenn man die Mehrheit belügt oder miss informiert und dann sie dazu benutzt die Richtung zu bestimmen.

Sabine Lotus / 29.09.2020

Psst @ A. Ostrovsky, ganz meine Einschätzung…aber nicht so laut. Wir wollen uns doch hier nicht für Herzkammerflimmern mitverantwortlich machen ;). Nebenbei: Was treiben Sie da bloß immer mit Ihrem Garten? In meinem habe ich seltenst Unkrautfaxen und gehe da maximal alle zwei Wochen durch. Leben Sie auf Vulkanasche?

Claudius Pappe / 29.09.2020

Gestern wollte ich auf der ARD ” Börse vor acht” schauen. Vorher ” Wissen vor acht” . Mehrwürmer sollen in Zukunft unser Nahrungsmittelproblem lösen. Soundso viel Prozent CO2 weniger. .......................Mehrwürmer essen,................... mir blieb der ” Bissen vor acht ” im Halse stecken-mir wurde kotzübel. Danach die Börsennachrichten. Der Moderator schwafelte was ” von in Aktien von Unternehmen investieren” die auf ” Nachhaltigkeit ” setzen. Dann habe ich rechtzeitig vor den ” Belehrungen der Bundesregierung nach acht ” ausgeschaltet.

Andreas Bayer / 29.09.2020

Frauen wählen überdurchschnittlich oft die Grünen. Ist bekannt. Auch dass lt. WELT “ältere Frauen” bei der letzen Bundestagswahl Merkel die Kanzlerschaft gerettet haben. An allen Fronten, an denen die ACHSE kämpft, stehen Frauen in der ersten Reihe- allerdings auf der Gegenseite, Ihre schärfste Waffe ist nicht das, was sie sagen, sondern die Art, w i e sie es sagen: Ihr Gequäke und Geblöke (die Namen Annalena, Katha und Luisa möchte ich in diesem Zusammenhang unerwähnt lassen) treibt uns die Haare zu Berge. Gesinnungsethik, weibliche Subjektivität als Wahrheitskriterium, Emphatie (wer kann es noch hören!) und derlei Mumpitz als Gegenentwurf zur “toxischen Männlichkeit” - welche Frau, die diesen Namen verdient und die nennenswerte mentale Blessuren nicht ihr Eigen nennt, kann allen Ernstes der Meinung sein, dass dies der Stoff zur Rettung des Universums ist? Habe ich noch was vergessen? Ach ja, natürlich! Den Robert, und das ist nun doch so ein ganz Süßer….

A. Ostrovsky / 29.09.2020

Herr Geißler, ich glaube, dass bei den Kriterien das Hauptziel fehlt. Das gegenwärtige Hauptziel. Die Fokussierung auf CO2 ist so verräterisch, dass man eigentlich schnell dahinter kommen müßte, dass noch etwas dahinter ist. Wir erleben nach einem Jahrhundert der Chemieindustrie, die sich zunehmend in Pharmaindustrie gewandelt hat, in dem Maße, wie die Elite den menschlichen Körper als ihr Eigentum begreift, nun eine Wandlung vom Erdöl als Rohstoff und Energie"Quelle” zum Edgas. Alle Fortschritte der “regenerativen” Energie"Erzeugung” führten dazu, dass die Wind- und Sonnen-Kapazitäten durch Erdgasbetriebene Backup-Kraftwerke unterfüttert werden müssen. Der “grüne” Strom ist in Wahrheit eine grandiose Nachfrage-Initiative für Methan. Methan kennt man schon lange. Es ist der Stoff um aus einem “Furz einen Fackelzug” zu machen. Während sich der CO2-Anteil der Atmosphäre in den letzten 150 Jahren mal gerade um 45% erhöht hat (wobei ein großer Teil auch auf Messfehler zurückgehen könnte), hat sich der Methananteils verdreifacht. Die Wirkung des Mathan als Treibhausgas ist (wie bei Ozon und NOx) nicht gesättigt, bei CO2 allerdings schon. Das CO2-Geheul hat nur einen Zweck:  Die tatsächlich spürbare Erderwärmung nicht in Verbindung mit Methan zu bringen, um den weiteren Ausbau der systematischen Methanfreisetzung im Windschatten der Dilettanten durchsetzen zu können. Und selbst dort, wo zwischen Russengas und “Schiefergas” gar kein Unterschied besteht, muss man die “Abhängigkeit von diktatorischen Systemen” bemühen, um die Konservativen zu verklapsen, so als gäbe es Systeme, die nicht diktatorisch wären. In Wahrheit steckt eine technologische Schwäche dahinter. Man kann nicht eine Methanwirtschaft betreiben, ohne dass relevante Teile des Methans bei Fracking, Verarbeitung, Transport oder Lagerung entweichen. Wenn Methan verbrennt, entsteht CO2, das da erstaunlicherweise ungefährlich ist. Klimakiller ist nur unverbranntes Methan.

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