Herr WEDELL, ihrem Beitrag möchte ich beipflichten. Was den Beitrag von Herrn Mullan betrifft, blicke ich da nicht durch. Ist das nun ein Artikel FÜR oder GEGEN den Liberalismus ? Wenn man eine freie Weltwirtschaft-b.z.w. handel als Globalisierung bezeichnet, nun gut,- aber Regeln und eine Rechtsordnung mit der das funktionieren soll in Frage zu stellen, was soll das werden ? Aber vielleicht verstehe ich es nach Teil 2 ?
Sehr interessant, inklusive der Kommentare!
Herr Unger , China geht so ( im Prinzip ) : Kommt ein Chinese an die Bar , sagt zum Barkeeper, einem Schwarzen : ” Ich hätte geln ein Biel.” Sagt der Schwarze : ” Das heißt Bier! ” Darauf der Chinese : ” Sag ich ja, ein Biel. ” ” Nein, nein, nein “ sagt der Schwarze, “ich mach das mal vor.Wir tauschen die Rollen. Sie sind der Barkeeper und ich der Gast. ” - Der Chinese steht hinter der Bar und der Schwarze kommt rein: ” Ich hätte gern ein Bier “. Sagt der Chinese : ” Schwalllze welden hier nicht bedient ! ” “Schwarze” kann beliebig ersetzt werden.
Die Macht der Greenspans und insbesondere der Superreichen und ihren Strippenziehern hat keine demokratische Legitimation. Sie zu gekämpfen ist Aufgabe der gewählten Politiker. Wenn diese dem Geld bzw dem Markt verfallen sind, gibt es nur ein Wort: Verräter.
Was man bräuchte, wäre eine Weltkarte mit den aktuellen, weltweiten Kapitalflüssen; die Kapitalflüsse sollen nicht die des Handels (bzgl. Import/Export) sein, sondern dediziert die von Kapitalanlagen (somit inklusive die von Investitionen), ob privat oder durch Firmen. Denn das Geld geht in die Wirtschafträume, wo man jetzt und in Zukunft am besten wirtschaften kann, wo es am besten angelegt ist aber auch, wo die Anlagen sicher sind und nicht mit Enteignung gedroht wird !! Das bringt nicht nur am meisten für die Anleger, sondern noch mehr für diejenigen in den Zielräumen, die damit Wertschöpfung und Wohlstand für alle dort erwirtschaften. Firmen sind nicht mehr national sondern in beliebigen Wirtschaftsräumen. So haben deutsche Firmen schön längst in den USA/N-Amerika/S-Amerika und China/Asien investiert, mit entsprechenden Managementfunktionen. Haben sie ihr Head Quarter noch hier, so müssen nur sie schön langsam ihr Gewicht vom einen Bein auf das andere verlagern. Denn in den Wirtschaftsräumen, in denen die Politik, sei es durch Korruption, sei es durch Verteuerung durch Planwirtschaft und somit durch Produkte, die keiner haben will, in denen also die Wirtschaft abgewürgt wird, setzt Kapitalflucht ein. Nimmt aber dieser Wirtschaftsraum den Wettbewerb nicht an sondern reagiert die Politik mit Kapitalverkehrsbeschränkungen (jaja, niemand hat vor, eine Mauer zu bauen), ist das mangels Interesse der Anfang vom Ende des Wohlstands. Die Staatseinnahmen sinken, es folgen Steuererhöhungen zur Finanzierung der Sozialleistungen, dem größten Posten zum Ruhigstellen der größten Wählerklientel (und das Land verdreckt). Nachdem das nicht nützt (siehe Venezuela) reagiert die Politik dann mit Totalitarismus, das Schlimmste (Stalinismus) ist noch nicht erreicht, aber es ist nah. Nachdem ein bisschen Sozialismus nicht stabil ist, verbleiben nur zwei Richtungen: Stalinismus/Nordkorea oder der Zusammenbruch des Systems wie bei der UDSSR oder der DDR. Wie gesagt, was man bräuchte ....
Ich versuche meine Verwirrung geordnet zu formulieren. 1) Der Begriff des Globalismus ist ziemlich nebulös. Er deckt meines Erachtens verschiedene Phänomene ab. 2) Der freie Welthandel und die weltweite Produktion von Gütern und Dienstleistungen, wie schon im 19. Jahrhundert propagiert und praktiziert, führen zu mehr Wohlstand als eine merkantilistische Weltordnung. Außerdem sind sie unvermeidbar für hochgradig technisierte Volkswirtschaften. Ich habe das diffuse Gefühl, dass damit eigentlich nicht der “Globalismus” gemeint ist. 3) “Die Herrschaft der Regeln”. Da ist etwas dran. Aber stehen dahinter nicht anonyme bürokratische Apparate, deren Macht unaufhaltsam zu wachsen scheint. Es sind national-staatliche Bürokratien, supra-nationale staatliche Bürokratien (EU, UNO, ...) und Bürokratien großer Konzerne. Wobei ich die letzteren für harmloser halte als die ersten beiden (solange sie nicht zu groß werden). 4) Das weltweite Bevölkerungswachstum bei schrumpfenden Ressourcen (Bodenschätze, etc.) setzt weltweit alle sozialen Systeme unter Druck. Dieses Problem ist eng mit dem “Globalismus” verwoben. 5) Die industrielle Revolution hat zwangsläufig zu einer weltweit laufenden Industriealisierung geführt. Das Monopol Europas und der USA auf High-Tech ist unwiederbringlich erledigt. Auch das erzeugt Druck aufgrund der weltweiten Konkurrenz. Hierzu gehört auch, dass die moderne Technik, vor allem die Elektronik, aufgrund objektiver technischer Zwänge ein “globalistisches” Umfeld erzeugt. Die Vernetzung nimmt dabei immer mehr zu, siehe zum Beispiel das Internet. 6) Alles in allem ensteht ein Sog in Richtung einer weltweiten, unangreifbaren Diktatur von Orwell’schen Dimensionen.
Die Globalisierung ist zunächst ein Ergebnis technischer Innovationen, die es erlauben, Personen, Waren und Informationen über große Distanzen auf der Welt zu bewegen. Im Warenfall bedeutet dies, daß die Güterproduktion nicht mehr auf die Länder beschränkt ist, in denen die Güter konsumiert werden, sondern praktisch überall stattfinden kann. Unter marktwirtschaftlichen Bedingungen wird sie dann dort stattfinden, wo die Produktionsbedingungen am günstigsten sind. Inwieweit eine theoretische Möglichkeit einer Globalisierung in der Güterproduktion zur praktischen wird, hängt davon ab, wie groß Handelshemmnissen wie Zölle und andere Regulierungen sind. Es ist sowohl links wie rechts üblich, die Globalisierung der Güterproduktion kritisch zu sehen. Sieht man die wirtschaftliche Entwicklung aller Länder der Welt als Ganzes, ist ihr Nettoeffekt auf den Wohlstand der Menschen aber positiv, d.h. wenn Fabriken aus USA nach China wandern, mag dies die Fähigkeit der USA beeinträchtigen, Wohlstand zu generieren, aber gleichzeitig wird enormer Wohlstand auf chinesischer Seite generiert. Die Zumutung für die Menschen in den USA besteht dann darin, neue Ideen zu haben, neue Methoden zu entwickeln, eine neue Konkurrenzfähigkeit zu entwickeln, die neue Wohlstandsgeneratoren kreiert oder gar die alten zurückholt. Sowohl Linke wie auch Rechte versprechen, diese Zumutung den Menschen ersparen zu wollen, was ich kritisch sehe. Im Fall “Brexit” z.B. handelt es sich überhaupt nicht um eine Flucht der Menschen vor dieser Zumutung, denn er ist ja nie ein Angriff auf den freien Warenverkehr, auf eine gemeinsame Wirtschaftsregion gewesen. Zu kritisieren ist hingegen das politische Bemühen (für gewöhnlich am Demos vorbei), eine globale Vereinheitlichung von politischen Bedingungen voranzutreiben: Gemeinsame Wirtschaftspolitik, gemeinsame Sozialpolitik usw. Ich habe noch keine überzeugende Darstellung gesehen, warum solche Vereinheitlichungen im Ergebnis zu Wohlstandssteigerungen führen sollen.
Man braucht keine verquast-intellektuellen Definitionen zu erstellen, denn eigentlich ist der Kern der “Globalisierung” doch die simple Suche nach einem Doofen, der die gleiche Arbeit , in gleicher oder besserer Qualität , jedoch zum halben Preis anbietet. Das und nichts anderes treibt die Globalisierung voran. Es sind doch nicht die bösen Chinesen, die den armen Amerikanern die Arbeit weggenommen haben. Nein, es sind deren vermeintliche Eliten, die im Zuge des sog. neokonservativen Denkens, alles outgesourced haben was outsourcebar war, immer nach der Devise: Bilanzschönung geht vor Nachhaltigkeit ! Denn alle 3 Monate will die Börse Zahlen sehen, und die Shareholder wollen Dividenten , also ran an die Bilanzschönung mit Kostensenkung bis zum Verrecken ! Ja , man kann leanen , das heißt das zündfähige Gemisch verarmen, um den effektivsten Arbeitspunkt im Motormanagement zu finden. Eines kann man aber eben nicht: weiter und weiter leanen , denn dann kommt der Punkt , wo das Gemisch so arm ist, das es nicht mehr zünden kann. Das ist bei Unternehmen nicht anders und bei Volkswirtschaften erst recht. Die Neocons sind also nicht die Lösung , sondern sie sind Teil des Problems. Soweit zum Hoffnungsträger Merz. Jetzt kommt der Punkt , wo man sein Augenmerk mal weg vom kurzfristigen Erfolg und hin auf Langfristigkeit lenken sollte. Es kommt mir so vor, als wären wir beim frierenden Jungen, der sich vor lauter Kältefrust in die Hose pinkelt. Ja , das hilft, denn kurzfristig wird es schön warm, aber dann eben auch längerfristig erst recht ordentlich eisig in der Hose. Man suche sich aus , an welcher Stelle der Erzählung wir uns jetzt befinden. Ich schätze mal , es wird sehr, sehr eisig und es wäre besser , jetzt die Bekleidung zu wechseln! Dazu kommen aber auch noch machtpolitische Interessen , wie sie Torsten Schulte beschreibt und die real existent sind und absolut keine Verschwörungstheorie. Alles zusammen ist die Melange , in der wir gefangen sind. Das zu erkennen, ...
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