Chaim Noll / 01.04.2019 / 06:08 / Foto: Freud / 64 / Seite ausdrucken

Gern auf der Schwarzen Liste

Durch das Amt der „Antisemitismus-Beauftragten“ wird der Antisemitismus in Deutschland institutionalisiert. Er wird zur stehenden Einrichtung erklärt, um hochbezahlte Regierungsbeamte beschäftigen zu können. Sie tun zwar außer Geschwätz und Steuergeld-Verbrauch nichts wirksames gegen den wachsenden Judenhass, attackieren aber jüdische Mitbürger wie der „Antisemitismus-Beauftragte“ in Baden-Württemberg, Herr Blume. Die ganze Einrichtung wendet sich, wie üblich, „gegen Rechts“, dafür wird linker oder muslimischer Antisemitismus möglichst übersehen.

Wie auch nicht, wenn zur gleichen Zeit in der Bundesregierung linke Antisemiten sitzen, jedenfalls Antisemiten, die sich selbst „links“ nennen. Ihre Aktivitäten richten sich hauptsächlich gegen den Staat Israel, weil sich auch in geistig beschränkten Kreisen herumgesprochen hat, dass sich damit das Judentum am wirksamsten schädigen lässt. Erstens allgemein, da man zwar gern ein paar artige Zentralrats-Juden für Holocaust-Feiern und als Legitimation für gutbezahlte Regierungsposten („Antisemitismus-Beauftragte“) um sich hat, aber nicht einen jüdischen Staat mit schlagkräftiger Luftwaffe und aufblühender Wirtschaft. Der eigenen Ambitionen, sagen wir: Geschäften mit finsteren Regimen wie im Iran, in die Quere kommt. Und dann schädigt man, zweitens, auch einzelne Juden, wenn sie etwa in der Westbank leben oder nahe der Gaza-Grenze, indem man durch generöse Hilfsgeldzahlungen dafür sorgt, dass den arabischen Terror-Gruppen niemals das Geld ausgeht.

Dabei erklärt sich Deutschland zum judenfreundlichen Land. Auch die „Antisemitismus-Beauftragten“ dienen dieser Inszenierung, zugleich der Geldverschwendung für Plauderrunden und Hochglanzbroschüren, die schon am Tag ihres Erscheinens Makulatur sind. Da sieht man etwa Herrn Blume in flotten Anzügen, mit Querbinder und süßlichem Lächeln verbale Versatzstücke ins Mikrofon säuseln, assistiert von Vertretern der „Religion des Friedens“, die er als Vorsitzender der Christlich-Islamischen Gesellschaft schätzen gelernt hat. Hörbare jüdische Stimmen schätzt er weniger, gegen Malca Goldstein-Wolf, Benjamin Weinthal oder Henryk Broder kann er rüpelhaft werden. Sie „Lügner“ und „Trolle“ nennen. Und mit Beobachtung drohen: „Mal schauen“, postete er am 21. März, „ob und ggf. wer sich einspannen lässt.“ Lieber Herr Blume, mich dürfen Sie getrost notieren. In einem Land, das Sie als „Antisemitismus-Beauftragten“ besoldet, stehe ich gern auf der Schwarzen Liste.

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Rolf Lindner / 01.04.2019

Wie und wo kann man sich auf der schwarzen Liste von Herrn Blume eintragen lassen?

Anders Dairie / 01.04.2019

Muslimscher Judenhass ist das eigentliche Problem.  Er kommt nämlich konsequent und mit dem Willen zur Gewalt daher.  Die Gewalt richtet sich sofort auch gegen die Unterstützer von Juden.  Die tun dies oft aus Scham über die Untaten der Großväter.  Kurz, muslimischer Judenhass ist der “Nenn-Grund” für Pöbeleien, tätliche An-und Übergriffe und schwere Straftaten.  Fragte man nach den Verhinderungs-Erfolgen, bekäme man von den “Abwehr-Beauftragten” keinerlei konkrete Anwort.  Es ist etwa so wie bei einem Bäckerladen, bei dem es nach Gebäck riecht, von dem kein Stück über den Ladentisch geht.  Der Innungs-Obermeister brüstet sich,  den “Anstoss für diese wichtige Idee”  gegeben zu haben.  Von Gebäck ist keine Rede.

Kay R. Ströhmer / 01.04.2019

Funktioniert doch unheimlich gut, diese Institutionalisierung. Während in den 30er Jahren (dvJ) noch Gesetze gemacht wurden, die ganz offen judenfeindlich waren und sich Politik und Verwaltung direkt gegen Juden richteten, ist man nun dazu übergegangen, andere das Werk verrichten zu lassen und einfach den Widerstand dagegen niederzuhalten. Und jeder muss bzw. darf - je nach Einstellung - dabei mitmachen. Zum Beispiel durch die Zahlung der Rundfunkabgabe. Damit der öffentlich-rechtliche Rundfunk dann wieder vom israelischen Terror gegen wer weiß wen fabulieren kann. Noch einfacher geht es, dem Lastschriftverfahren der deutschen Banken sei Dank, kaum.

Richard Kaufmann / 01.04.2019

Herr Noll, ich pflichte Ihnen bei. Leider gilt in diesem Land der “Dichter und Denker”, das von einer Lampe des Friedens und Weltenlenkerin angeführt wird, der Grundsatz, dass man in der Politik desto höher kommt, je niedriger der IQ. Wie katastrophal die Nachfolger der   nationalen Sozialisten dieses Land im letzten Jahrzehnt regiert haben, sieht man an allen Ecken und Enden (der Deutsche mag Alliterationen). Und in dieses Land kommt Mr. Cooper aus LA und ist begeistert: von Linken, von Grünen, von Sozis, von der Vielfalt jüdischen Lebens. Wenn dieser gute Mann nun seinen Schwachsinn bei sich zu Hause verbreitet, bleiben wir hier mit unseren Meinungen allein.

Klaus Biskaborn / 01.04.2019

Sehr guter, prägnanter Artikel, der die ganze Verlogenheit der aktuellen deutschen Politik, hier am Beispiel Antisemitismus festgemacht, hervorragend entlarvt. Dieser Darstellung ist beispielhaft für mittlerweile alle Politikfelder des Landes. Da stehen nur noch der Kampf gegen Rechts, die Hofierung des Islams, Klimahysterie und vor allem der eigene Machterhalt im Zentrum jeglichen Handelns. Frage nur, wo führt dieser komplett irrlichternde Weg eines nicht allzu fernen Tages hin ? Und, wer steckt hinter dieser Entwicklung die mit dem Tag der Grenzöffnung 2015 begann? Dieser Frage hat sich noch niemand wirklich, zumindest für mich erkennbar,  gestellt.

Peter Rosé / 01.04.2019

Sehr geehrter Herr Noll, dem Fazit aus ihrem hervorragenden Artikel sollten sich sehr viele Menschen anschließen und Herrn Blume mit diesem Angebot auf Twitter etc. zudecken (was aber sicher nicht geschehen wird). Vielleicht sollte man auch hinzufügen, dass dieser Satz auch als Paraphrase eines Briefes des Komponisten Béla Bartòk an einen gewissen Minister Doktor G. aufgefasst werden könnte, in dem er diesem mitteilte, er wäre beleidigt, würde man ihn künftig nicht zu den entarteten Künstlern zählen (Bartòk schrieb den Brief, als er sich bereits auf dem Weg in die Emigration befand, [S. F.K. Prieberg, Musik im Dritten Reich]).

René Nacht / 01.04.2019

Wie erfolgreich antisemitisch die grünrotschwarzen Nationalspezialisten gerieren kann man ermessen, wenn man sich voller Entsetzen fragt, wie die es wohl geschafft haben bsplw. Frau Knobloch umzupolen. Oder wie soll man deren unglaublich antisemitische Plakatierung der Juden in der AfD als Nazis interpretieren? Auch andere “artige Zentralrats-Juden” blasen fleissig in das selbe Horn - und meinen damit nicht nur all die jüdischen Männer u. Frauen in Deutschland mit einer abweichenden, politischen Präferenz, sondern unisono den aufrechten Rest demokratisch-kritischer Menschen in diesem Land überhaupt. Entsetzlich, was in der neuen, bunten Deutschen Demokratischen Bundesrepublik abgeht. Ganz, ganz grosses Kino!

Gottfried Meier / 01.04.2019

Ich schäme mich für mein Land.

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