In Anlehnung an den Titel eines Standardwerks des britischen Historikers Christopher Clark ist für den Vorlauf von Kriegen gern von den „Schlafwandlern“ die Rede. Nun berichtet n-tv über einen einfachen Satz des damaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck zur Annexion der Krim durch Russland: So sagte Gauck im September 2014 anlässlich eines Gedenktags zum deutschen Überfall auf Polen: „Die Geschichte lehrt uns, dass territoriale Zugeständnisse den Appetit von Aggressoren oft nur vergrößern." (…) In der Tat war es so, dass Gauck wegen dieser Äußerungen, aber auch wegen Äußerungen auf der Münchner Sicherheitskonferenz scharf kritisiert wurde. Ein Bundespräsident möge sich doch bitte nicht so in außenpolitische Angelegenheiten einmischen, hieß es beispielsweise aus der Linkspartei und der SPD. Gauck mag sich in anderen Sachen auch erhebliche Fehler geleistet haben, dennoch bleibt die Sache aus einem ganz anderen Grund pikant: Es handelt sich um dieselbe Sicherheitskonferenz, die heute die AfD ohne jede Begründung ausschließt, unter dem Vorsitz des ehemaligen außenpolitischen Beraters der Angela Merkel. Dieser Christoph Heusgen ist ein Mann, der immer alles richtig macht, und er will damals sogar gegen Nord-Stream 2 gewesen sein; na ja, jedenfalls ungefähr. Noch Fragen?
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