Ulli Kulke / 13.04.2020 / 16:00 / Foto: Blömke/Kosinsky/Tschöpe / 44 / Seite ausdrucken

Frau Kipping rutscht von der Bremse

Es ändert sich ja vieles dieser Tage, auf eine Konstante kann man sich verlassen: Das bleibende Intelligenzniveau von Katja Kipping. Jetzt zeige sich, meint die Linken-Chefin allen Ernstes, wie falsch das Prinzip einer Schuldenbremse gewesen sei, schließlich könne man ohne neue Schulden die Corona-Krise nicht bewältigen. Richtig, jetzt müssen wieder neue Schulden aufgenommen werden. Doch Kipping wehrt sich mit Händen und Füßen und ihrem Mund in schon grotesker Weise gegen die Erkenntnis, warum Deutschland jetzt überhaupt Reserven hat und genau darum zu halbwegs vernünftigen Bedingungen Geld aufnehmen kann. Nämlich, gerade weil man die schwarze Null in den letzten Jahren hochgehalten hat.

Die Tatsache, dass man jetzt natürlich – aus komfortabler weil solventer Situation heraus – Schulden aufnehmen muss, sieht sie (in einem Interview mit dem Deutschlandfunk) offenbar als Beweis dafür, dass auch in der Vergangenheit besser mehr Schulden hätten aufgenommen werden müssen, als ob es uns dann jetzt besser ginge: 

„Also ich will noch mal sagen, die Gelder sind doch nicht jetzt über die Jahre peu à peu angespart worden, um sie jetzt einem guten Zweck zuzuführen, sondern die sind jetzt nur möglich, weil man die schwarze Null aussetzt. Also wenn es eine Lehre gibt, dann die, dass man so was wie eine Schuldenbremse überhaupt nicht in eine Verfassung hätte schreiben sollen, sondern dass die Politik der Schuldenbremse falsch ist, weil das ist ja nur jetzt möglich, die Gelder zu akquirieren, weil es eine Ausnahmemöglichkeit von der schwarzen Null gibt.“ 

Ihre Devise lautet ganz offenbar: „Wenn man sich in der Not verschulden kann, warum hat man es dann nicht schon viel früher getan, als es einem noch besser ging.“

Grotesk besserwisserisch

In einer grotesk besserwisserischen Art nach der Art „da seht ihr mal" und dem Prinzip der Umkehrlogik will sie jetzt suggerieren, Deutschland hätte in den letzten Jahren besser eine abenteuerliche Finanzpolitik wie die Südländer betrieben. Die Frage, wer dann – wie es die Bundesregierung gemeinsam mit anderen Geberländern ja doch auch fest plant – heute den Pleitekandidaten in der EU mit dreistelligen Milliardenbeträgen helfen könnte, stellt sie sich lieber nicht.

Eine Sache wäre allerdings gelöst: Den Streit um die Coronabonds würde es bei einem tief verschuldeten Deutschland nicht geben. Sie würden keinen Sinn mehr machen. Italien könnte sich dann ganz allein zu genauso miserablen Bedingungen Geld leihen wie ein ebenso unsolides Deutschland. Die Bonds wären überflüssig.

Auf dem Weg zu diesem Zustand wären wir allerdings auch bald, wenn die Coronabonds jetzt kämen. Die Intelligenzbestie Kipping muss also noch nicht alle Hoffnung fahren lassen auf ein „einheitliches" Bonitätsniveau, die Debatte wird vom italienischen Premier am Kochen gehalten.

Dass der Spruch: "Spare in der Zeit, dann hast du in der Not" nichts für Sozialisten ist, ist ja nichts Neues. Aber dass auch 1+1=2 aufgegeben werden soll, das ist dann offenbar Chefsache bei den Linken.

Foto: Blömke/Kosinsky/Tschöpe CC BY-SA 3.0 de via Wikimedia Commons

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

Jürgen Fischer / 13.04.2020

@A. Ostrovsky, Engels hätte sich seinen Schrieb sparen können; die Menschwerdung des Affen war ein Rückschritt: Kein Affe der Welt käme auf die Idee, die Dümmsten der Sippe zu Anführern zu machen. Arbeit hin oder her.

Thomas Hechinger / 13.04.2020

Frau Kipping fehlt es in der Tat an Intelligenz. Das sicherste Anzeichen dafür ist ihre absolute Humorlosigkeit.

Frank Mertes / 13.04.2020

Und wenn dann aufgrund ungebremsten Schuldenmachens der ganze Laden zusammenbricht, verkündet nicht nur Frau Kipping, sondern verkünden auch die amtlichen Medien und die Merkel-CDU: Der Kapitalismus ist schuld und es wird wieder auf Sozialismus gemacht. Mit dem gleichen Ergebnis wie in der DDR. Ich gönne es den merkelgetreuen Deutschen. Der Intelligenzquotient der deutschen Politiker liegt inzwischen unter der Nachweisgrenze.

Jochen Brühl / 13.04.2020

Solche Geisteskapazitäten passen ja sehr gut zu Koalitionen mit den Grünen. “Kobold, wo kommt das eigentlich her”, “das Netz ist der Speicher”, “jeder Deutsche emitiert neun Gigatonnen CO2 pro Jahr” (alles von Bearbock) oder “die Frauenkirche wurde von den Nazis zerstört (Göring-Eckardt) ... . Für diese Leute ist die Abkürzung von IQ “im Kopf”.

Dr. Roland Mock / 13.04.2020

@Wolfgang Nirada: Wenn man die von Ihnen als Grünlinke Bezeichneten über die Mauer hieven würde, wären sie weg, und das wäre schön, zweifellos. Aber wer bliebe noch? Merkel, AKK, Laschet, von der Leyen .... Alle CDU. Und glauben Sie, die haben wesentlich mehr Ahnung von Wirtschaft als die Dummschwätzer von Grünen, PDS und SPD? Vergessen Sie‘s. AKK und Laschet haben mehrfach Steuererhöhungen ins Spiel gebracht, für von der Leyen ist Geld etwas, womit man Windeln für die SoldatInnen oder ominöse grüne „Projekte“ („Green Deal“) bezahlt, und selbst der von der „liberalen“ Presse zum Finanzexperten ausgerufene Schäuble hatte bis zum Ende seiner Amtszeit standhaft steuerliche Entlastungen verweigert. Und dem chronisch seine Verbündeten anbettelnden und austricksenden Griechenland zig Milliarden ins Nirvana hinterhergeschmissen. Wie auch Merkel, für die Geld nie etwas anderes war als politische Verfügungsmasse, welches man unendlich schöpfen und ungestraft in Fässer ohne Boden wie „Energiewende“ oder eben die besagte „Griechenlandrettung“ werfen darf.  Insofern: Die rote Katja und der grüne Robert sind mit ihrem zugegebenermaßen selten einfältigen Wirtschaftsverständnis mitnichten allein zu Haus in Deutschland.

Ralf Pöhling / 13.04.2020

Was dem linken Spektrum einfach nicht rein geht: Geld ist nur dann etwas wert, wenn man sich dafür auch etwas kaufen kann. Wenn man sich fortwährend auf Pump finanziert, die Geldmenge erhöht und die Produktivität (also die Arbeitsleistung) nicht in gleichem Maße steigt, weil keiner mehr arbeiten will oder in Quarantäne steckt, wird die produzierte Ware rar (es wird ja keine mehr hergestellt) und dann darauf folgend dann teurer, weil der Bedarf größer als das Angebot ist. Siehe Toilettenpapier. Im Extremfall einer völlig aus dem Ruder laufenden Staatsverschuldung kostet ein Brot dann nicht mehr 2,- €, sondern 1.000.000,- €. Ohne Fleiß, kein Preis, Geld ist ein Tauschmittel mit relativem Wert. Wenn keine Ware produziert wird, kann man sich mit den Geldscheinen nur noch das Hinterteil abwischen. Und damit schließt sich dann der Kreis zum Toilettenpapier.

Matthias Böhnki / 13.04.2020

Hallo Herr Nirada, Sie haben da gerade etwas verwechselt: ” Ich will die DDR zurück! Sofort und mit einer Mauer drum rum die noch höher ist als die alte! Dann dieses linksgrüne dämliche Gesindel ab über die Mauer - sämtliche geschenkte Menschen und Goldstücke hinterher UND GUT ISTS!!! “. Für den Fall, daß die Mauer dann noch höher gebaut wird, möchte ich Ihnen mitteilen, daß wir hinter der Mauer von den “linksgrün dämlichen Gesindel” nur den linken Teil zurücknehmen, den grünen Teil weisen wir zurück - die grünen Hochburgen sind ja nun gerade nicht im Osten. Ebenso die geschenkten Menschen und Goldstücke - die können Sie doch nicht ernsthaft in die deutschen AfD-Hochburgen verfrachten ? Damit müssen die Teddybär-Winker im Westen schon selber klar kommen. Wir nehmen die Linken, mit denen kennen wir uns aus, die haben wir schon einmal in den Allerwertesten getreten, die jagen wir auch noch mal zum Teufel. Und dieses Mal richtig, denn durch die hohe Mauer kommt uns dabei auch keiner in die Quere, wie damals noch vor 30 Jahren…... Und Frau Kipping kommt in die Produktion, dort vergeht ihr hoffentlich ihr unsäglich dämliches Dauergegrinse.

R. Schäfer / 13.04.2020

Ach Du lieber Gott!!! Auch unter Berücksichtigung der Tatasache, daß man in der Politik mit Logik und gesundem Menschenverstand nicht weit kommt, ist das ein neuer Tiefschlag. Politik ist zu >90% nur noch etwas für Leute, die im echten Leben scheitern würden. Frau Kippings Forderung ergänzt gut Herrn Habeck, der die Hoteliers mit Heizungssanierung beschäftigen möchte. W Diesen Leuten möchte ich gerne zwei Fagen stellen: wann kommt die Forderung nach Rückgängigmachen der Coronakrise? Und wann kommt das Konzept, das uns alle vom Schuldenmachen ernährt?

Weitere anzeigen Leserbrief schreiben:

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
Ulli Kulke / 24.02.2024 / 06:05 / 119

Herr Fratzscher fühlt sich nicht wohl

Marcel Fratzscher, Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, hat ein Interview gegeben und erzählt zum Thema Migration unglaublich dummes Zeug. Präsident Marcel Fratzscher und sein…/ mehr

Ulli Kulke / 20.02.2024 / 06:00 / 77

Als die Grünen jenseits der Brandmauer saßen

Der neueste Hit gegen die AfD heißt: Zielführendes Regierungshandeln, etwa in der Migrationspolitik, nutze nur der radikalen Opposition! Hätte man sich früher daran gehalten, gäbe…/ mehr

Ulli Kulke / 23.01.2024 / 06:00 / 208

Wem helfen die Massen-Demonstrationen?

Es gibt Massendemonstrationen „gegen rechts". „Wir sind mehr“, stand auf den hochgehaltenen Spruchbändern. Aber repräsentieren sie alle wirklich die Mehrheit der 81 Millionen Deutschen? Was erreichen…/ mehr

Ulli Kulke / 30.11.2023 / 12:00 / 45

Beim Thema Klimawandel kühlen Kopf bewahren

Heute beginnt die Weltklimakonferenz in Dubai. Ein guter Anlass, das Buch „Der Mensch-Klima-Komplex“ vorzustellen. Der Autor Hans von Storch ist Insider, hat selbst an Berichten des UN-Klimarates IPCC…/ mehr

Ulli Kulke / 22.11.2023 / 06:00 / 70

Kein EU-Verbot von Glyphosat

Harte Zeiten dürften auf Cem Özdemir zukommen. Die EU hat ihm – und seiner grünen Partei – nicht wie erhofft den Gefallen getan, dem in…/ mehr

Ulli Kulke / 27.09.2023 / 06:15 / 59

Gendern in Thüringen: Große Mehrheit dagegen, CDU traut sich selbst nicht

Demokratie Paradox in Thüringen, mal wieder. Was zählt Volkes Stimme, was soll sie zählen? Vor allem aber: Was darf sie zählen – und was darf…/ mehr

Ulli Kulke / 16.09.2023 / 06:15 / 81

Die Sirenen der Brandmauer-Profiteure

Warum reagieren die linken Parteien so hysterisch auf ein mit CDU, AfD und FDP-Mehrheit beschlossenes Gesetz in Thüringen? Ganz einfach: Sie – vor allem die Grünen…/ mehr

Ulli Kulke / 23.08.2023 / 06:00 / 43

Die Zwei im irren Germanistan

Henryk M. Broder und Reinhard Mohr liefern in ihrem neuen Buch „Durchs irre Germanistan. Notizen aus der Ampel-Republik“ eine Momentaufnahme des Öffentlichen Raums zur Halbzeit…/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com