@Christoph Friedrich Der Brennwert von Erdgas (Typ H) aus den GUS-Staaten liegt bei etwa 50 MJ/kg und damit über den 45,4 MJ/kg von Heizöl/Diesel. Das Problem ist, daß Erdgas unter Normalbedingungen eine sehr geringe Dichte hat. Um eine vergleichbare Menge Treibstoff mitzuführen, benötigen Sie einen Druckbehälter für ca, 200 bar. Das ist technisch machbar, aber aufwendig, sprich teuer. Wie ist die Lebensdauer dieses Hochdrucktanks angesetzt, für das ganze Autoleben von ca. 20 Jahren? Oder muß er alle paar Jahre ausgetauscht werden? Ich sehe erdgasbetriebene Fahrzeuge ausschließlich in kommunalen Fuhrparks. Da diese Fhrzge. zu Schichtende stets zur Basis zurückkehren, ist das Betanken dort kein Problem. Betriebskosten spielen ebenfalls keine Rolle, da das Geld ja vom Steuerzahler kommt. Ggf. kann der Austausch der Tanks in der betriebseigenen Werkstatt erledigt werden und kostet damit deutlich weniger, als der private Nutzer aufwenden müßte. Um diesen Energieträger landesweit nutzen zu können, muß eine Infrastruktur aufgebaut werden. Die Milliarden und Abermilliarden dafür kommen dann woher? Als Insellösung sicher bedenkenswert, für den sog. Individualverkehr weniger geeignet.
Die Nutzung von gasförmigen Brennstoffen unterliegt stengen Vorschriften und die Installation, Wartung und Überwachung wird von kartellartigen Strukturen vorgenommen. Die bestimmen letztlich die totalen Kosten, der Marktpreis des Gases ist da eher nebensächlich. Und ob das gegenwärtige Gas-Fracking-Fieber in den USA ein Strohfeuer ist, das lässt sich aus der Ferne nur schwer beurteilen. Die Chemikalien, die dort in gewaltigen Mengen in die Erde gepumpt werden, dürften in Deutschland von Privatleuten jedenfalls nicht erworben werden. Ich nehme auch an, viele Quellen liefern nicht lange. Und wenn man immer wieder neu bohren muss, dann ist natürlich viel Spekulation darin.
“Daniel Oehler / 30.10.2019 Wie .. ist der Artikel leider nur ein transatlantisch orientierter russophober Werbeartikel für die USA. Die Erfahrung zeigt, dass man sich auf Verträge mit Russland verlassen kann. Es geht mal wieder darum, den Erdgaslieferanten aus den USA einen geschäftlichen Vorteil gegenüber Gasprom zu verschaffen. ..Der Artikel bestätigt meinen Verdacht, dass USA-Verherrlichung im Verbund mit offene Polemik gegen russisches Gas rein kommerziellen Interessen dient. Wäre es den USA gelungen, wie geplant unter Jelzin die russische Öl- und Gasindustrie zu übernehmen, würde kein einziger Transatlantiker gegen russisches Gas polemisieren, weil US-Konzerne daran verdienen würden.” Exakt so verhält es sich. Auf den bösen Russen wollen einige Autoren der ACHSE nur ungern verzichten. Insbesondere der letzte Satz könnte wahrer nicht sein. Was muss er denn konkret tun, der Russe, der Iwan, damit er es auch einmal recht machen kann? Doch noch den Amerikanern “deren Öl und Gas unter russischem Boden” rausrücken, wie es weiland Rummy-Rumsfeld forderte?
@ Anfread Spata danke für die Erklärung,kann mich jedenfalls and die Dinger noch gut erinnern. bei 300 Bar wirds dann bei starken Auffahrunfaellen richtig interessantkam mir bei den erklärten 30Bar in der kleinen Kiste(irgend ein lokal zusammen geschraubter Suzi-Kleinwagen) schon wie auf einer Bombe reitend vor. ich denke nicht,das diese Variante zukunftsträchtig ist, wenn ein Land nicht selbst über Vorkommen verfügt
Der Artikel bleibt m.E. weit hinter dem Achse-Niveau zurück und ist auch für den Laien wie mich einfach falsifizierbar. Insbesondere scheint dem Autor völlig verborgen geblieben zu sein, dass Deutschland und die EU über erhebliche Erdgasspeicher (Kavernen) verfügen. Nach schnellem Googlen beläuft sich die Speicherkapazität in DE auf knapp 24 Mrd. Kubikmeter - nach der Faustformel 1 m3 Gas = 1 Liter Diesel im Energiegehalt also etwa in der Größenordnung der deutschen strategischen Erdölreserve von 25 Mio. Tonnen. Ja, “Annalena” und das Speichern vom Strom im Netz ist legendär - wenn man aber meint, diesen Vergleich auch auf Gas ausdehnen zu können, hat man offensichtlich vom deutschen Gas-Netz keine Ahnung. Danach folgen detaillierte Ausführungen zur US-Situation. Alles ganz interessant, aber wir haben in Deutschland ein funktionierendes Gasnetz. Und warum wurden die Pipelines gebaut? Weil diese Transportform eben billiger ist als der Transport auf Schiff, Schiene oder Straße. Sollte der Autor dies nachvollziehen können - das Pipelines aus ökonomischen Erwägungen gebaut werden, dann kann er ja noch einmal über den intellektuellen Gehalt seiner Aussage “Solche Kuriositäten wie Nord Stream oder die Schwarzmeer-Pipeline werden wohl zukünftig nie mehr gebaut werden” reflektieren. Oder alternativ - ganz nach der Aussage seines Artikels - sich bemühen, einen kleinen mittelständischen LNG-Lieferservice aufzubauen, der z.B. deutschen Gaskraftwerken Gas liefert, wenn “besonders an kalten Tagen ... sie ... extrem hohe Preise bezahlen”. Viel Glück!
@ Klaus-Dieter Humpich: In Ihrem Artikel sind eigentlich nur alte Kamellen genannt. Ihr Artikel hätte mich vor 35 Jahren begeistert. Da einzig neue ist die Schiefer-Gas-Produktion(Fraking). Da die Amerikaner jedoch nichts von Resourcensparen, Umweltschutz (!!!) und Nachhaltiger Produktion halten bzw. verstehen, traue ich hier den Amerikanern nicht. Die Regen- bzw. Urwälder werden von amerikanischen Firmen auch ohne Rücksicht auf Regeneration ausgebeutet. Das konnte sich z. B. in Europa kaum jemand leisten. Insofern müßten die Amerikaner deshalb mal das Verfahren des Frakings offen legen - um mal klar zu sagen, dass danach die Landschaft noch nutzbar oder vergiftet ist . Die genannten Ideen zu Gaskraftwerken sind mind. schon 50 Jahre alt. Ab und zu, da wo man sich einen wirtschaftlichen Gewinn verspricht, werden auch welche gebaut (z. B. Kraftwerk Süd in München, ehemaliges Müllheizkraftwerk). Alle Probleme logistischer Art zum Transport des Erd-/Methangases waren, sind und bleiben vorhanden. Einige Lösungswege wurden erfolgreich begangen. Im übrigen fehlt mir in Ihrem Artikel eine Lösung zu dem Methangas, welches in dem sibirischen Eis gefroren ist. Da wo das Eis taut, geht es einfach in die Atmosphäre. Dafür ist das Gas viel zu schade. Man könnte es nutzen. Das Methangas stellt in der Atmosphäre einen viel schlimmeren Klimakiller dar, als das CO2.
Klar, kann man den US-amerikanischen Unternehmen so einiges vorhalten - auch politisch - schließlich haben einige dort Fäden in der Hand die bis zu den Freitagshüpfern hier reichen. Ja, die USA werden mit diesen Untiefen fertig, selten zum Wohlwollen der EU, aber hey, das kann auch keine Zielvorgabe in Washington D.C. sein. NICHT vorwerfen kann man Unternehmen, Bürgern und Politik der USA, dass sie den Fortschritt behindern würdern. DAS ist die Kernkompetenz des Siedlungsgebiets zwischen Rhein und Elbe, ich hab vergessen wie der Name war. Die fossilen Kraftstoffe sind noch lange nicht ausgereizt, weder quantitativ noch qualitiv. Und je Wettbewerb, desto weiter die Fortschritte. Die, die das Regieren silumieren, fuchteln mit blendend hellen, leider dysfunktionalen Lichtschwertern der Marke “Wende” herum und viele der Mit-Michel und -Michelinen lieben diese farbige Magie, die ihnen da untergejubelt wird. Geld scheint bei vielen noch unbegrenzt da zu sein, sonst würde sich Widerstand im Michelland regen… @Robert Krischik: Jaaaa, sehr schön - so wird´s wahrscheinlich kommen, @Andreas Rühl: einfach grandioser Kommentar - danke! Gefahrengefahr - klasse, das. @Karsten Kaden - nein, Sie müssen die Begeisterung nicht teilen, bleiben Sie skeptisch. Die Gasleitung von Russland hat eine Maximalkapazität, und Michelland ist nur einer von vielen Abnehmern, Schiffe mit Gas können (fast) beliebig viele fahren und die Abnehmer bekommen, was sie bestellt haben. Mir wäre es wohler eine Alternative zu Nord-Stream zu haben.
Mal eine Richtigstellung: Mein Erdgasauto (Golf) benötigt für 100 km unter günstigen Bedingungen 3 kg Erdgas, unter gleichen Bedingungen benötigte der Vorgänger (ebenfalls Golf) etwas über 4 Liter (= 3,5 kg). Eine Masse Erdgas leistet folglich mehr als dieselbe Masse Diesel, darüber hinaus verbrennt Erdgas sauberer als Diesel (und Heizöl). Das russische Erdgas muß nicht aufwendig erst verflüssigt und dann über den Großen Teich auf Tankern (die ja auch eine ganze Menge Treibstoff benötigen) nach Europa gebracht werden. Und einmal an die Rohrleitung angeschlossen, steht Erdgas ohne Einschränkung zur Verfügung, man muß also nicht wie bei Ölheizungen immer wieder einen Tankwagen bestellen (der ja auch wieder Treibstoff benötigt).
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