Wenn man die Kommentare liesst braucht man sich nicht zu wundern, dass Deutsche Technikfeindlichkeit zu De-industrialisierung führen wird! Und jeder sollte wissen, nur in einem Rechtsstaat mit Marktwirtschaft, mit billiger Energie, starken Wirtschaftsleistungen und vielen MINT-Fächern Studenten, ist Wohlstand zu generieren und zu erhalten. Massenhysterie, Klimawahn und s.g. Energiewende sind ideologische, wissenschaft- und realitätsferne Entgleisungen ! Wer sich noch erinnern kann an hysterische Debatten über „Fracking“ in Deutschland und Europa und heute sieht wo sich USA Erdöl und Erdgas Industrie befindet wird verstehen warum sich Deutschland nicht im Aufschwung befindet. Für Menschen die immer Geld am Automaten und Strom an Steckdosen erwarten bleibt viel Zeit über Utopien, Gesinnung und Trump zu debattieren, bis die Fakten sie einholen.
““Gibt es keinen Gasanschluss, kann man auch kein Erdgas nutzen. Soviel nur zum Thema „Abschaffung der Ölheizungen wegen Klima“.”“ Schon richtig, aber ist der stationäre Gastank im Garten, zu befüllen von einem Gas-Tank-Wagen nicht mehr erlaubt? Wäre auf jeden Fall neben Festbrennstoffen eine Alternative zu Wärmepumpe, Geo-Thermie (mit der Aussicht, bei Gips im Untergrund seinen Bau zu zerstören) .
Ich habe als Ghostwriter zu exakt dieser Thematik eine Masterarbeit angefertigt und bestätige nachdrücklich die Korrektheit der im Artikel genannten Fakten, möchte jedoch diese um weitere erweitern, da sie meines Erachtens für eine Beurteilung dieser Technologie nötig sind. Energetische Verluste durch Verflüssigung, Transport und Regasifizierung von Erdgas betragen 33,9%: Die modernsten Anlagen zur Gasverflüssigung benötigen ca. 17% der Energie des zu verflüssigenden, gasförmigen Erdgas. Hinzu kommen die Teilenergiebeträge welche 1. für den Bau der Verflüssigungsanlagen 2. Bau der Transportschiffe und 3. Regasifizierungsanlagen anfallen. Diese machen weitere ca. 4% des eingesetzten Erdgas aus. Die Energie für den Transport 9,6%. Die Verluste beim Transport durch “boil-off” und Regasifizierung betragen ca. 3,3 % der ursprünglich zur Verfügung stehenden Energie. Weltmarktpreise des verflüssigtem Erdgas (LNG) Die seit Jahren in diesem Bereich geschaffenen Kapazitäten werden weltweit subventioniert und ergeben eine dreifache Überkapazität im Vergleich zum tatsächlichen Bedarf. Unter diesem Hintergrund muss man auch den Druck der europäischen US-Botschafter betrachten, die Anfang 2019 erheblichen Druck auf die einzelnen EU-Staaten ausübten, entsprechende EU-Richtlinien zu ändern, um Nord Stream 2 zu verhindern. Liefersicherheit der bestehenden Erdgasimporte und Betrachtung der bestehenden Abhängigkeit von Erdgasimporten Erinnern wir uns bitte an den Erdgas-Lieferstopp vom 1. Januar 2006. Gazprom stoppte die Gaseinspeisung in die Pipelines die durch die Ukraine verlaufen. Mit Nord Stream 2 wurde ein direkter Lieferweg in die EU geschaffen. Mit dem niederländischen Beschluss aus der Erdgasförderung auszusteigen und den stark rückläufigen Fördermengen norwegischen Erdgases, werden 51% der bisherigen bundesdeutschen Erdgasimporte zu ersetzen sein. Deutschland muss als entsprechende LNG-Kapazitäten schaffen.
Erdgas, oder besser Methan ist ein geeigneter Brennstoff, aber nicht für eine krisengeschüttelte Welt. Nach Aufbrauch der norddeutschen und in absehbarer Zeit der Niederländischen Vorkommen muß es nach Westeuropa geliefert, sprich importiert werden. Quellen sind zur Zeit Norwegen, Nordafrika, Rußland, Rußland und Rußland. Für die Diversifizierung der Quellen ist die interkontinentale Anlieferung von verflüssigtem (tiefgekühlten) Methan per Tankschiff erforderlich. Das benötigt erhebliche Mengen Energie in den Verdichter- und Kühlanlagen. Dann kann Flüssigmethan auch aus der Golfregion, Brunei, den USA oder Norwegen in das Gasleitungsnetz eingespeist oder tiefgekühlt im flüssigen Aggregatzustand verteilt und z.B. als LNG in Fahrzeugen oder Flugzeugen als Energiequelle genutzt werden. Machen viele Länder, die Deutschen, die ja Kohle und Kernenergie zeitgleich abschalten wollen, komischerweise nicht. Es gibt keinen LNG-Hafen im Lande. Wie so was aussieht, kann man beim nächsten Usedomurlaub besichtigen. Einfach nach Wolin übersetzen. Stattdessen bauen die Musterdemokraten Putun und Schröder eine Gasleitung nach der anderen aus Rußland unter Umgehung der EU- und NATO-Partner in Ostmitteleuropa. Oder soll man besser “Partner” in Anführungszeichen setzen? Die setzen aus Erfahrung mit dem Lieferanten übrigens auf LNG. Independence heißt das Terminal in Klaipeda. Über die Förderung und den Transport von Bohrprodukten hört man immer wieder Proteste und Widerstand der indigenen Bevölkerung. In Kanada und den USA. Die Russen scheinen da keinerlei Probleme zu haben. Mit der Technologie, dem Umweltschutz und er indigenen Bevölkerung in Sibirien und Polarregion. Übrigens wurde zu DDR-Zeiten eine Erdgastrasse aus Orenburg (zwischen Ural und Kaspischen Meer) nach Westen gebaut. Das geförderte Erdgas mußte wohl von erheblichen Mengen Schwefel “befreit” werden. Wo ist dieser Schwefel geblieben?
@ Gereon Stupp: Wie schon geschrieben, fahre ich einen Erdgasgolf - und das als Privatauto (das schrieb ich noch nicht), und ich sah auch schon so manches andere Privatauto mit Erdgasantrieb. Das Betanken ist überhaupt kein Problem, zwei Erdgastankstellen gibt es in der Stadt, in der ich arbeite und meistens auch einkaufe. Und auch auf der Fahrt durch Deutschland in der Nähe von Autobahnen gibt es genug Erdgastankstellen, wobei nicht abzustreiten ist, daß es abseits der Autobahnen schon noch einige Lücken gibt (aber auch nicht sooo viele). Da ich eben einen Erdgasgolf fahre, weiß ich natürlich auch, daß der Tank mit 200 bar gefüllt wird. So teuer ist das aber offenbar nicht, kostet das Kilogramm Erdgas doch deutlich weniger als der Liter Diesel, und mit einem Kilogramm Erdgas komme ich obendrein auch noch deutlich weiter als mit einem Liter Diesel. Auch schön: Die Erdgaspreise sind weitgehend konstant, Preiswechsel während des Tages oder der Woche gibt es nicht. Meinen Erdgasgolf habe ich schon einige Jahre, und immer noch mit dem ersten Tank. Mir ist auch nicht bekannt, daß die Erdgastanks öfter ausgewechselt werden müssen.
Was mich schockiert, ist der vulgäre USA-Hass, der hier bei vielen Kommentaren herausbricht.
Das amerikanische Erdgas stammt fast ausschliesslich aus Fracking. Das wäre akzeptabel, wenn nicht inzwischen zahlreiche Frackingunternehmen bankrott gegangen wären, die ihre Hinterlassenschaften wie Kraut und Rüben in der Landschaft zurück gelassen haben. Das heisst im Klartext, das wie auch bei bankrotten Windmüllern in Deutschland die Steuerzahler unfreiwillig für die Müllentsorgung zuständig sind. Da ist mir seit Jahrzehnten zuverlässig geliefertes russisches Erdgas wesentlich sympathischer.
In dem Artikel lese ich vieles, jedoch keine Russophobie, keine Werbung für die USA, keine USA-Verherrlichung und keine Polemik gegen Russland oder russisches Gas. Über diese Vorwürfe kann ich mich nur wundern, genauso wie über Aussagen wie “Die Erfahrung zeigt, dass man sich auf Verträge mit Russland verlassen kann.” Wenn man mit Geschäftsleuten redet, welche Handel mit russischen Unternehmen und Behörden betreiben, bekommt man früher oder später immer den Rat, an russische Geschäftspartner niemals zu liefern bzw. zu leisten, ohne dass die Bezahlung vorab erfolgt oder durch Bürgschaften westlicher Banken oder Behörden gesichert ist. Bei Geschäften mit kleinen Unternehmen und Institutionen in Russland werden die Waren meist nur gegen vorherige bzw. zeitgleich mit der Anlieferung erfolgende Barzahlung ausgehändigt. Bei größeren Summen ist die Inanspruchnahme von Sicherheitsdiensten angebracht, wobei man natürlich auch auf die Zuverlässigkeit achten muss.
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