Wolfgang Röhl / 25.06.2019 / 06:05 / Foto: Pixabay / 48 / Seite ausdrucken

FAZ, Monitor, mutmaßliche Fakenews im Mordfall Lübcke – ups, war da was?

In einer Philippika gegen den Verfassungsschutz, der womöglich „auf dem rechten Auge blind?“ sei (das Fragezeichen in der Titelzeile konnte und wollte wohl auch das Frankfurter Tendenzstück kaum untendenziöser gestalten), beruft sich die „FAZ“ auf einen angeblichen Scoop des ARD-Tendenzmagazins „Monitor“.

Danach sei der des Mordes an Walter Lübcke dringend tatverdächtige Stephan E. noch in diesem Frühjahr beim Treffen einer Neonazi-Gruppe aufgetaucht: „Es fiel bloß keinem auf.“ Was die FAZ meint: Es fiel dem rechtsblinden, von seinem ehemaligen Präsidenten Hans-Georg Maaßen versauten Verfassungsschutz nicht auf.

Womöglich war dies auch ein bisschen schwierig, denn der Monitor-Bericht hat, wie jetzt herauskam, mutmaßlich Fake News verbreitet, der tratverdächtiger Stephan E. war wohl nicht bei "Combat 18"-Treffen in Mücka. Was machte die „Zeitung für Deutschland“ aus dieser unbequemen Nachricht? Eine spindeldürre Korrektur am Ende ihres aufgeregten Beitrags: "Stephan E. war offenbar doch nicht im März auf einem Neonazi-Treffen in Sachsen. Behörden in Hessen gehen nach dpa-Informationen von einer Verwechselung aus".

Fazit: Tendenziöses nachplappern geht immer, selber recherchieren nimmer.

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Heinrich Johannes / 25.06.2019

Ein weiteres Beispiel dafür, was aus der früher einmal seriösen FAZ geworden ist: “Kassel, Köln, Altena: Die rechtsextreme Szene fühlt sich stark.”, heißt es als Bildunterschrift zu einem Kommentar vom 21.6.  auf der Internetseite der FAZ. Dass der Fall Altena juristisch geklärt ist und nach dem Gerichtsurteil eben nichts mit einer rechtsextremen Szene zu tun hat, wird ignoriert. Ich war bis vor zwei Jahren für mehrere Jahrzehnte Abonnent der FAZ, aber inzwischen hat sich auch die FAZ dem Haltungsjournalismus angeschlossen und ist als seriöse Informationquelle unbrauchbar geworden.

Günter Schlag / 25.06.2019

Zum nun hochgepushten Thema “Hass in den Medien” wird ja meist kein Absender genannt. Als selbstverständlich wird vorausgesetzt, das die Absender Rechte oder AfD Anhänger sind. Heute früh im DLF in den Informationen am Morgen gegen 8,23 Uhr in einem Beitrag unter dem Titel “Bürgermeister in Angst - Umfrage belegt hohe Zahl an Bedrohungen gegen Kommunen” wurden auch mal 2 Absender genannt. Die erste Drohung gegen den Magdeburger Bürgermeister Trümper stammte von empörten Baumschützern aus dem grünen Milieu, die zweite von jemandem, der sich rechtsradikal gab und seine Drohung auch so formulierte, sie aber Rechten nur unterschieben wollte. Also eher wohl ein Linker. Man ahnt ja dergleichen schon, doch hier wurde es mal öffentlich - rechtlich festgestellt.

Ilona G. Grimm / 25.06.2019

Ich probiere mich jetzt mal im Orakeln: Das Urteil über Stephan E. ist längst gefällt und schriftlich, ganz wie Mutti mit ihrer Ziehtochter Annegret es will, sorgfältig begründet. Die Ermittlungsakten sind entweder bereits „verschwunden“ oder für 120 Jahre der Beurteilung entzogen (außer durch zugelassene „Veranwortliche“ natürlich).

P.Gross / 25.06.2019

Leider haben sich die teutonischen Wieder-Mitläufer und “FCK Nazis”  Schreier nur wieder mal DAS in ihre nationalsozialismusähnlich konditionierte Gehirnwindung ( jaja, richtig, singular) reingezogen, was vorfabriziert und schluckfertig von der systemkonformen Merkelpresse serviert wurde. Geht saubere und solide Recherche nicht mehr? Wird alles was ins grünlinke Konzept passt rausgeknödelt? Auf Teufel komm raus, ohne Rücksicht auf Anstand und Moral? Gruselt doch so schön: Killernnazis ante portas…Hinterher den FAZ oder Monitor oder SPON oder von wem auch immer rausgewürgten Göbel sauber wegputzen geht nicht. Da wird sich nur mal en passant der Mund saubergewischt und bierernst weitergemacht. Die “spindeldürre Korrektur” hinterher interessiert die neue Edelkaste der Nation momentan nullkommanix. Jagdfieber bleibt Jagdfieber und unter der Fontanelle bleibt stets das fake. Ist das der tiefere Sinn der Übung? Warum nur müssen sich die Michel Musterfrauen der Nation, stets aufs Neue, stets eruptiv-aggressiv und (beinahe) geschlossen, auf die Reise in den Irrsinn - mit all seinen Folgerungen - machen?

Johannes Brücklmeier / 25.06.2019

Der Anspruch, den wir an “Qualitätsmedien” stellen, ist einfach zu hoch. Wir dürfen von der sogenannten 4. Macht im Staate > Pressefreiheit < nichts aber auch null Komma nichts erwarten. Und schon hält sich die Enttäuschung in Grenzen - geht doch!

Ralf Pöhling / 25.06.2019

Der Verfassungsschutz ist eine Behörde, die durch die Regierung gesteuert wird. Wie alle anderen Behörden auch. Was der Verfassungsschutz tut, wird durch die jeweils amtierende Regierung angeordnet. Was jedoch von der jeweils amtierenden Regierung immer mit Vehemenz bestritten wird, wenn mal etwas schief gegangen ist, da die amtierenden politischen Spitzen natürlich keine politische Verantwortung für ihre Anordnungen übernehmen wollen, obwohl sie es natürlich müssten. Anstatt dessen feuern sie den Behördenleiter, der nichts falsch gemacht hat, aber hierarchisch eben unter ihnen steht und deshalb als Bauernopfer zur Beruhigung der Bevölkerung geopfert wird. Der Verfassungsschutz ist bei jetziger systemische Auslegung kein Verfassungs- sondern ein Regierungsschutz. Die NSU Akten sind nicht für 120 Jahre gesperrt worden, um den Verfassungsschutz zu schützen, sondern um die verantwortliche Politik zu schützen. Es ist überaus entlarvend, dass der Fall Lübcke nun medial der AFD und ihrem außerparteilichen Umfeld angehängt werden soll. Nochmal der klare Hinweis: Nicht die Opposition befehligt die Behörden, sondern die amtierende Regierung. Und die AFD ist klar Opposition und nirgendwo Regierung.

Marion Sönnichsen / 25.06.2019

Ich vergaß noch zu erwähnen, also den Astronauten auf dem F.A.Z.-Kongress im Herbst, den finde ich persönlich jetzt gar nicht so schlecht. Wir rufen doch schon alle „Erde an links-grün, Erde an links-grün, bitte melden. Wo seid ihr?“. So viele Lichtjahre von der Realität entfernt, da könnte es dem Astronauten vielleicht gelingen, noch ein einziges Mal den Funkkontakt herzustellen, bevor links-grüner Haltungs-Journalismus im Universum verglüht.

Karl Biehler / 25.06.2019

Man kann sich - bei allen Ungereimtheiten in diesem “Falle”, durchaus die berechtigte Frage stellen: “Warum wurde hinsichtlich Suizid nicht durchermittelt”? Wäre das nicht opportun gewesen?

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