Chaim Noll / 30.10.2020 / 11:56 / Foto: Pixabay / 125 / Seite ausdrucken

Europa wird seine Kirchen bewachen müssen

Der französische Präsident Macron, gedacht als gut frisiertes Maskottchen einer sorglosen europäischen Vorzeigenation, muss dieser Tage viel im eigenen Land herumreisen und Trauerreden halten. Sie sind der Pietät geschuldet, doch offenbar bewirken sie nichts. Vermutlich wäre auch der Mord an einem Geschichtslehrer nahe Paris – nach einigen pompösen Veranstaltungen – dem bei dieser Art Anschläge verabredeten Vergessen anheim gefallen, hätte nicht wenige Tage später das Massaker in einer Kirche in Nizza erneut auf das Problem aufmerksam gemacht.

„Ein Mann“, wie es so schön in politischer korrekter Medien-Sprache heißt, stürmte Donnerstag Morgen in die Kirche Notre-Dame de l’Assomption im Zentrum von Nizza, rief den seit anderthalb Jahrtausenden bekannten Schlachtruf der Muslime, Allahu Akbar, schnitt einer 70-jährigen Frau den Kopf ab, tötete den Küster und eine weitere Frau, fügte noch anderen sechs Betenden schwere Verletzungen zu und wurde „anschließend“ von der Polizei überwältigt. Er war, nach einem Hinweis der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, nicht der einzige Frankreich heimsuchende Messermann an diesem beliebigen Morgen: „Nach französischen Medienberichten wurden zudem in Avignon am Vormittag ein mit einem Messer bewaffneter Mann von der Polizei erschossen.“ Und es war auch nicht der erste islamische Anschlag in Nizza: Erst am 14. Juli 2016 hatte „ein Mann“, der seinen Lastwagen in die Menge auf der Promenade des Anglais steuerte, 86 Menschen getötet.

Wie immer wird in den nächsten Tagen der Chorus der Beschwichtiger einsetzen: Man dürfe nicht verallgemeinern, keinen „Generalverdacht“ aussprechen, sonst gehöre man zu denen, die „Rassismus“ und „Hass“ verbreiten, die „polarisieren“ und „stören“. Bundeskanzlerin Angela Merkel setzte den Ton: Sie „zeigte sich tief erschüttert über die grausamen Morde“, berichtet ihr Hofblatt, Der Spiegel. „Der französischen Nation gilt in diesen schweren Stunden Deutschlands Solidarität, sagte sie nach Angaben ihres Sprechers.“ Nichtssagender könnte es nicht sein. Das Wort „Islam“ hat sie sorgsam vermieden, sogar die relativierende Erfindung „Islamismus“. Diese Frau weiß Zeichen zu setzen, indem sie nichts sagt. Die ihr immer noch folgen, an ihre Weitsicht glauben, an ihre Besonnenheit und Intelligenz, haben verstanden, dass Kritik am Islam weiterhin unerwünscht ist. Wie viel entschiedener, Konsequenzen fordernder wäre die Erklärung ausgefallen, hätte ein rechtsextremer Franzose die Morde begangen und dazu „Vive la France!“ durch die Kirche gebrüllt.

Das Verleumdungskonzept „Islamophobie“

Dennoch wird es täglich schwerer für die verantwortungslosen Regierenden Europas, ihre generöse Einlass- und Einladungspolitik für gewalttätige, religiös verhetzte junge Männer an die Wähler zu verkaufen. Das Verleumdungskonzept „Islamophobie“ ist gescheitert. Es war ein inflationär benutztes Totschlagargument, oft noch gekoppelt mit dem ganz sinnlosen Vorwurf des „Rassismus“ für Islam-Kritiker, dumm im Kern, denn – um es zum hundertsten Mal zu sagen – der Islam ist keine Rasse. Ich bekenne: Ich bleibe dem Islam gegenüber kritisch bis ablehnend, wie immer man mich deswegen tituliert. Weil ich Frauen, Kinder, Homosexuelle und Andersgläubige wie Menschen achte, kann ich nichts anderes sein. Ich kenne den „heiligen Koran“ und die Hadithe zu gut, ich weiß, was dort seit rund anderthalb Jahrtausenden geschrieben steht über die Art, wie Christen, Juden und andere „Ungläubige“ zu behandeln und zu bestrafen sind. Und ich weiß, dass sich die Mörder von Nizza und anderswo buchstabengetreu, sogar vorbildlich verhalten im Sinne ihrer blutigen Religion.

Denen, die pauschal alle Religionen für intolerant, gefährlich und potenziell gewalttätig halten, sei empfohlen: Lesen Sie in Ruhe und aufmerksam die Grundlagenschriften von Islam, Christen- und Judentum. Dann werden auch Sie begreifen, dass da wesentliche Unterschiede bestehen. Zu den Gewaltorgien des Koran gibt es nichts Vergleichbares im Alten oder Neuen Testament. Die wenigen Gewaltaufrufe der hebräischen Bibel sind historische Überlieferung, nicht mehr existierende Völker betreffend, und daher, so unerfreulich sich diese Stellen lesen, für unsere Zeit gegenstandslos. Während es Christen, Juden, Frauen und andere dem Propheten unliebsame Gruppen immer noch gibt. Folglich das Gewalt-Gebot gegen sie bestehen bleibt.

Solange die Muslime selbst dieses theologische Problem nicht lösen – und nur sie selbst könnten es tun, durch Reformen, moderne Exegese, ernsthaftes Umdenken – bleibt ihre Religion gewalttätig und eine Bedrohung. Die einen praktizieren ihre Religion, indem sie an einem Donnerstag Morgen in ihre Kirche gehen, um dort still zu beten, die anderen, indem sie, Allahu Akbar brüllend, über sie herfallen und ihnen den Kopf abschneiden. Ich fürchte, es ist so simpel und brutal, wie es hier steht. Außerdem muss ich wiederholen, was ich schon früher an dieser Stelle schrieb: Europa wird seine Kirchen bewachen müssen wie bisher die Synagogen.

Foto: Pixabay

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Ulla Schneider / 30.10.2020

Kirchen? Herr Noll, wofür brauchen wir Kirchen? Die meisten davon sind leer, ausser an Weihnachten,  Karfreitag und Ostern. Letzteres vielleicht. Wer will denn auch Segenssprüche von Silberlingen hören. Der, der uns geschaffen hat ist jetzt bei uns zuhause. Der Raum ist weit , 23. Psalm.  - Sollten sie in die Kirchen hinein stürmen, muss es schon an einem dieser hohen Festtage sein, sonst lohnt es sich nicht. Ich bin mir nicht sicher, so weit ich hörte, brannten hier einige G.- Häuser. Andere stehen zum Verkauf. Interessenten sind schon angetreten. Der zweite Pass, “Erfindung” zweier netter Herren - vor Madame, ist der nicht mehr zu ändernde Katastrophenfall. Die Franzosen merken es gerade. Dann treffen wir uns eben gemeisam in der Synagoge. Die Mitbürger jüd. Religion werden ihre Pforten zu sichern wissen. Da - bin ich mir ganz sicher!

Uta Buhr / 30.10.2020

Lieber Herr Noll, würde es denn nicht genügen, gegenüber einem Messerschwinger eine Armlänge Abstand zu wahren oder ihm ein weißes Bändchen mit der Aufschrift “Respekt” entgegen zu halten. Tut mir leid, aber auf alle diese grauenhaften Verbrechen im Namen der Religion des Friedens kann ich nur mit Zynismus reagieren. Es ist wirklich traurig, dass Menschen jetzt nur noch unter Polizeischutz eine Kirche oder Synagoge betreten können. Hat sich eigentlich diese eitle Fönfrisur mit dem Doppelnamen oder der dicke Marx von der Katholika zu diesen “Einzelfällen” zu Worte gemeldet? Ich erinnere mich noch sehr gut B-Strohms “Trauerrede” zum Tode einer durch einen Tunesier vergewaltigten und anschließend ermordeten jungen Frau, deren Vertrauensseligkeit einem Fremden gegenüber er so lobte. Dass die Frau deswegen sterben musste, war wohl aus Sicht dieses widerlichem Pfaffen ein bedauerlicher Kollateralschaden. Wenn ich an das Gesülze denke, wird mir immer noch speiübel. Pfui Teufel!

Magdalena Hofmeister / 30.10.2020

“Die einen praktizieren ihre Religion, indem sie an einem Donnerstag Morgen in ihre Kirche gehen, um dort still zu beten, die anderen, indem sie, Allahu Akbar brüllend, über sie herfallen und ihnen den Kopf abschneiden. ... Europa wird seine Kirchen bewachen müssen wie bisher die Synagogen.” Treffend formuliert, aber nein, ich bin nicht bereit Kirchen, Synagogen, buddhist. Tempel etc. bewachen zu lassen, aber gleichzeitig die Ursache dessen, warum dies nötig ist, unbehelligt zu lassen. Und nein, der Islam ist nicht reformierbar, weil der Hass auf alle Ungläubigen Kern der Lehre macht u. er gleichzeitig Gewalt zur Verteidigung dieser Lehre nicht nur ligitimiert, sondern anbefiehlt. Und Mohammed der Autor der Unlehre, der sich selbst als Vorbild für die Auslegung derselben setzte, ließ keinen Zweifel an der Auslegung. Ohne diesen Kern der Lehre – die Bekämpfung des Unglaubens/Ungläubigen - bleibt vom Koran nichts übrig, was wert ist aufzubewahren. Das kann jeder durch einfachste praktische Exegese nachvollziehen. Man nehme einen Koran u. schneide alle Stellen raus, die sich an Unglauben/Ungläubigen abarbeiten. Dazu schneide man alle Regeln raus, die in eine moderne Welt nicht mehr hineinpassen. Was bleibt übrig? Ein buchstäbliches Nichts außer der Vorschrift zu oberflächlichen Mildtätigkeiten durch Almosen (a. nur Muslimen angedacht) und ein bisschen Mondanheulen. Wir versuchen ja a. nicht andere totalitäre Ideologien zu “reformieren”, sondern verbieten u. bekämpfen ihre Ausbreitung. Sonst könnten wir a. einfach nur fordern, Synagogen zu beschützen, aber gleichzeitig Propaganda für “Mein Kampf” u. Hitler freien Lauf lassen u. darüber diskutieren, ob es richtig ist, Gefühle von Nazis zu verletzen, wenn Hitlerkarikaturen veröffentlicht werden.

Werner Arning / 30.10.2020

Würde in Deutschland jemand Kirchen schützen wollen? Sind das nicht Relikte aus längst vergangenen Zeiten? Allenfalls schön anzuschauende Folklore? Nehmen wir überhaupt wahr, welche Symbolik hinter einem versuchten Köpfen in einer Kirche stehen soll? Kratzt das hier jemanden? Hat denn hier jemand noch ein Verhältnis zu Kirchen? Fühlt sich hier jemand in seinem christlichen Glauben verletzt, angegriffen, oder empfindet jemand diesen Akt als eine Schmach, als eine Gotteslästerung? Sind hier jemandem christliche Werte wirklich wichtig, oder werden diese allenfalls betont, wenn es beispielsweise um das Eintreten für die Rechte von Muslimen geht? Um deren Schutz, um deren Interessen? Auf die Kirchenoberen ist wohl kaum zu zählen, wenn es einmal um die „Verteidigung“ unserer Kirchen gehen sollte. Im Notfall nehmen sie schnell ihr Kreuz ab.

Uta Buhr / 30.10.2020

Nein, @Frank Stricker, die Hofberichterstatter Spiegel, Stern, taz, ZEIT et al hätten berichtet, dass der Lehrer mit dem Zeigen der Karikaturen die muslimischen Schüler aufs Schändlichste provoziert und ihre religiösen Gefühle aufs Tiefste verletzt habe, was dann zwangsläufig zu dieser Bluttat führen musste. Bedauerlich zwar, aber der Lehrer sei bestimmt ein Islamophober und ergo ein ganz pöser Räääächter gewesen. So oder ähnlich läuft es doch in dieser Irrenanstalt, in der die Insassen die Führung übernommen haben.

Dr Stefan Lehnhoff / 30.10.2020

Das strukturelle, historische und politische Problem des Islam ist wie beschrieben- deswegen ist er als Ganzes genauso abzulehnen wie irre Sekten, die Giftgas in japanischen U- Bahnen ausströmen lassen. Weil aber jede Menge Leute als formale Moslems geboren werden- leider- denen aber in Ihrer eigenen Haltung gar nichts vorzuwerfen ist, finde ich es dennoch geschickter sich an den Taten zu orientieren und nicht „den Islam“ zu bekämpfen, das ist ein viel zu wolkiges Ziel. Und natürlich diese Leute nicht mehr ins Land zu lassen. Wenn Leute beweisen wollen und können, dass sie den Islam zu einer friedlichen und toleranten Religion weiter entwickeln- sollen Sie das tun ohne diskriminiert zu werden- allen anderen ist hart zu begegnen, inklusive Kindsentziehung und wegen mir nach Grundgesetzänderung auch einer Entziehung der deutschen Staatsbürgerschaft , was ich für alle Schwerverbrecher befürworte.

Gabriele Schäfer / 30.10.2020

@ Thomas Taterka…. Vielen Dank für den Hinweis auf die Demo am Breitscheitplatz….Das Verhalten unserer „ Gottesanbeterin“ ( in Bezug auf die Tierwelt und nicht auf Religiösität) müsste wöchentlich in der Öffentlichkeit dargebracht werden…Dieses Verhalten einer deutschen Bundeskanzlerin ist an Abscheulichkeit und Widerlichkeit nicht zu überbieten..Ich werde es jedenfalls immer! in Erinnerung haben und auch regelmäßig meine Freunde darauf hinweisen.. Zu Ihrem Artikel, verehrter Herr Noll: Es wird in der Überwachung der christlichen Kirchen erst etwas geschehen, wenn das „ Kind in den Brunnen gefallen „ ist bzw. , wenn das nächste Kind „ geköpft“ ist…Ansonsten geht es diesem Buprä und dieser Kanzlerotte am ........vorbei…

F. Pressler / 30.10.2020

Man musste gestern schon französische Medien konsultieren, um zu erfahren, dass Vertreter der Friedensreligion nicht nur in Nizza und Avignon ihrem Auftrag gemäß gehandelt hatten, sondern auch in Lyon: „Un islamiste radical armé d’un couteau interpellé dans le centre de Lyon.“ Der nette Herr war übrigens ein Afghane. Und gerade ganz aktuell: «Un policier agressé au couteau dans le XVe arrondissement de Paris.»

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