Bevor unsere Politiker ihr Versagen einsehen, wie man auf diesen Skandal angemessen reagiert, nehmen sie die Berichte als Gebrauchsanweisung, wie sie sich selber am Vermögen ihres Volkes bereichern. Angefangen haben sie ja schon damit.
Der Bonner Aufruf ist für die Politik nicht akzeptabel, weil vernünftig und faktenbezogen. BMZ-Politik ist teure Zeichensetzerei von Typen, denen es aus vermeintlich moralischen Gründe völlig gleichgültig ist, dass echte Vorteile nicht generierbar sind, wenn Abhängigkeit und Korruption zwangsläufige Folgen sind. Wo bleiben hier die “Watcher”, die sonst jedes Übel in der Welt lauthals anprangern und die Schuld immer beim weißen Mann suchen? In Entwicklungshilfefragen hätten die verantwortlichen weißen Männer sogar einen Namen! Wir sollten ihr Tun gründlichst evaluieren, Vor-Ort-Personal rotieren lassen und bei den Geldflüssen genau hinsehen! Flüchtlingsströme als Ergebnis der hehren Bemühung um das “Abschaffen von Fluchtgründen” sind eine traurige Tatsache. Auf Geheiß der UN sollen wir Verwerfungen im Geberland in Kauf nehmen. Das ist einigermaßen bizarr. Es gibt nämlich sehr wohl Zahlen und Fakten, an denen man ablesen kann, ob sich die BMZ-Aktionen mit der Geldgießkanne sozioökonomisch angemessen positiv ausgewirkt haben oder eben nicht! Aber hier scheint die Prämisse zu gelten: Sie wollen das Gute und fürchten die Wahrheit. Der Schaden, den Politiker, Diplomaten und vernetzte Aktivisten mit einer solchen Auffassung - egal, ob mit oder ohne persönliche Vorteilsnahme! - anrichten, ist schwerwiegend und wirkt fort, wenn nicht umgesteuert wird. - Und erst die NROs (syn. NGOs)! Aber das ist ein anderes Thema.
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