Es wird trotz aller Ausgaben für die fleißigen Geowissenschaftler, Atomphysiker und Ingenieure nie ein Endlager im mitteleuropäischen Siedlungsgebiet geben. Der Gorlebenfaktor: Aufhetzung der ansässigen Bevökerung vor dem Atomtod wird an jedem Standort wirken. Vor dem Bundesverwaltungsgericht kann man dann immer noch vortragen, daß der Einschlag eines größeren Meteors gerade hier erfolgen könnte.
Angenommen man betoniert in 1000 m Tiefe das Containment (Glas und Stahl) zusätzlich einige Meter dick mit bestem Beton ein (praktisch wasserdicht). Im dümmsten Fall kann Wasser in die Lagerstätten eindringen. Die hoch radioaktiven Elemente (das sind schwere Elemente wie Actionoide) müssen das Containment, dann den Beton, und dann die 1000 m Höhendifferenz überwinden. Um 1000 m zu steigen benötigt man Energie, je schwerer, desto mehr (Hubarbeit). Von den gefährlichen Atomen, die das Containment und den Beton überwunden haben (fast Null), schafft es wiederum nur ein winziger Bruchteil aufgrund der chaotischen Wärmebewegung einige Meter aufzusteigen. Die Konzentration nimmt daher exponentiell mit der Höhe ab. Nach 1000 m ist die Konzentration auch nach ganz langer Zeit praktisch Null. Das chemische Endlager Herfa-Neurode ist viel gefährlicher. ++ Das Einbetonieren wäre jetzt die deutsche Lösung. Intelligentere Länder lagern so ein, dass man wieder dran kommen kann, um die Restenergie (95%) zu nutzen. ++ Ich schätze mal, dass der Homo sapiens innerhalb der nächsten 5000 Jahre als Art verschwindet. In dieser Zeit kommt aus 1000 m Tiefe mit Sicherheit nichts hoch. Der Homo sapiens als Art ist höchstens 300.000 Jahre alt, aber deutsche “Wissenschaftler” wollen 1.000.000 Jahre sicher einlagern.
Eine gute, verständliche Darstellung, danke Herr Humpich. Der politische Kontext ist eh klar wie Kloßbrühe.
Jetzt mal als laienhafte (Rentner, ehem. Pickeldoktor) Verständnisfrage: Wäre es nach den Berichten von Humpich und Haferburg nicht technisch günstiger und nach Stobbe nicht kostengünstiger, die verbrauchten Brennelemente den Russen zur weiteren Verwertung zu schenken, als hier riesige Mengen an Steuermitteln für Endlagerung zu verbraten? Oder um des lieben allgemeinen Weltfriedens willen auch an Tschechen, Polen, Belgier, Niederländer, Franzosen und Schweizer, die ja alle im Verbund unsere Einbrüche der Stromerzeugung bei Dunkelflaute kompensieren sollen? Vielleicht bekommen wir ja dafür das Erdgas für unsere Backup-Heizkraftwerke von den Russen günstiger? Nebenbei bemerkt wird ja außer von Prof. Sinn recht wenig über den noch größeren Energiebedarf an Heiz- und Prozesswärme, sondern vorwiegend über Stromerzeugung diskutiert. Wenn die ganze Wärmeversorgung auch nur noch elektrisch erfolgen soll, ist Elektromobilität unser kleinstes Problem.
“Erst einmal die Probleme schaffen, die man anschließend vorgibt zu lösen.” Da gibt es eine wunderbare Karikatur von Merkel (habe ich vor, ca. zwei/drei Jahren gefunden) und darunter steht, “Frau Merkel versucht Probleme zu lösen, die Deutschland OHNE Frau Merkel nicht hätte.” Es gibt ein Schreiben?/ eine Mail? von Frau Griefahn an Merkel, die ja mal UMWELTMINISTERIN war, über die Asse. Ich hatte ihn auch vor ca. zwei/drei Jahren gefunden und schon mal hier auf der Achse darüber berichtet. Im Nez finde ich in nicht mehr. Die Antwort Merkels enstspricht ihrem Charakter ! “.... kann man schnell mit der Keule „alles Rechtsradikaleüber Merkel.“ zuschlagen.” Im Osten gibt es keinen einzigen ECHTEN RÄÄCHTEN mehr als im Westen, nur im Osten gibt es- zum Glück- genug Menschen, die sich kein X vor ein U machen lassen und weil sie trotzdem von vielen arroganten Politikern nicht gehört werden, die einzige Opposition, die noch eine echte Opposition ist, wählen. Darum müssen sie natürlich “RÄÄCHTS” sein. Ich wohne zwar in Bayern und wäre auch nicht glücklich, wenn in meiner Nähe ein Endlager entstehen würde aber daß etliche Politiker absolut dagegen sind, darf einfach nicht sein. Was die ein “MILLIONEN ” Jahre angeht, ist das entweder zynisch oder aber strunzdumm ! Wer so etwas aussagt, sollte sein Ränzl schnüren und verschwinden- für eine Million Jahre.
Berlin als Endlagerstandort würde mir gut gefallen. Zuerst Mauer rum, dann nicht zu tief verbuddeln, Deckel drauf und Mutationen abwarten. Wenn achtarmige bei rauskommen, können die Post sortieren, wie bei Men in Black ;-)
Ich halte den “Zwischenbericht” für eine ziemlich geniale Volte, die über mehrere Banden (Billard-technisch gemeint, nicht politisch..) zu einer “Win-win”-Situation führt: Die Widerstandsbewegung in Gorleben gewinnt, weil es dort kein Endlager geben wird. Die aktuelle Politikergeneration gewinnt, weil auf absehbare Zeit kein Ort konkret benannt werden wird auch nur für eine ernsthafte Untersuchung als Endlager. Diejenigen, die es sowieso für unsinnig halte, die wertvolle Energiequelle (fälschlich als “abgebrannte Brennstäbe” bezeichnet) dauerhaft zu verbuddeln, statt diese für spätere Generationen zugänglich zu halten. Nur diejenigen, die das alles bezahlen, incl. der zukünftigen Schein-Explorationen, verlieren… Das Ergebnis des Zwischenberichts lautet also: Alles bleibt, wie es ist, Gorleben bleibt ein ewiges Zwischenlager, es wird kein Endlager geben, und die zukünftige Nutzung der Brennstäbe bleibt möglich, ohne daß darüber diskutiert werden muß. Ich finde das ziemlich clever! Jede Debatte darüber, wieso eine geologische Formation (der Salzstock unterhalb von Gorleben) vor 20 Jahren nach geologischen Kriterien als besser geeignet eingestuft wurde als jede andere Formation in D, und jetzt nach den gleichen Kriterien als völlig ungeeignet gilt, der überwiegende Rest der Republik jedoch als gut, kann höchstens als Comedy gemeint sein.
Getroffen : Die (linke) Politkaste schafft ständig neue und groessere Probleme, die sie dann als einzige zu loesen vorgibt. Die Ursache dieser Probleme sind natuerlich nicht die aus diversen Gruenden voellig unfaehigen Damen und Herren, sondern ” der Kapitalismus” oder die “freie Marktwirtschaft” der/die wieder einmal wie ueblich versagt hat. Das “Spiel” laeuft ja nun bereits geraume Zeit sehr erfolgreich auf allen Feldern, was bei “dem Deutschen” und seiner speziellen Mentalität nicht wirklich verwundert. Hinzu kommt die kognitiven Problem mit der Erkennung von Kausalitaeten oder Ursache/Wirkungsketten, von Abhängigkeiten und Folgen, fuer die Allermeisten intellektuell nicht loesbar und auch viel zu anstrengend. Da glauben wir doch lieber Mutti, die es fuer uns macht. “Atom” triggert aehnlich oder sogar noch besser wie “Corona” oder das baldige “Erdevergluehen”, wahlweise das Versinken des Landes in den Fluten, und sorgt fuer die richtige Stimmung. Und nur um die geht es.
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