Es wird wohl keinen Kanditaten geben, dem man zu 100 Prozent zustimmen kann. Immerhin scheibt Driesang selbst, dass er kein Historiker ist und all dies nur Privatansichten sind. In der Außenpolitik gibt es noch keine Linie der AfD. Bleibt zu hoffen, dass die Anti-Amerikaner nicht vor lauter berechtigter Wut auf unsere westlichen Eliten die Oberhand gewinnen. Dennoch ist die AfD die einzige ernst zu nehmende Partei, die sich von den Bundestagspateien unterscheidet.
Der Herr Driesang erinnert mich irgendwie an Chris Sedlmair, falls der Name noch jemandem etwas sagt. Vielleicht sollten diese beiden eine gemeinsame Partei gründen.
Nachdem Akif Pirinçci Gedankengänge über die „Achse“ erfolgreich salonfähig gemacht wurden, sollten die Herausgeber auch anderen Gedankengängen nun etwas mehr Toleranz entgegenbringen.
Ach Herr Miersch, da haben Sie etwas ausgegraben, über einen AfD-Kandidaten, der offensichtlich nicht ganz richtig im Kopf ist und auf einem aussichtslosen Listenplatz kandidiert und deshalb soll die gesamte AfD unwählbar sein….? Die einzige Partei, die gegen den Wahnsinn des Euro und der ‘Vereinigten Staaten von Europa’ klar Stellung bezieht…? Wen schlagen Sie denn stattdessen vor..? Den Ex-Bürgermeister aus Würselen, oder den notorischen Lügner aus Luxemburg..? Wohl kaum und genau deshalb kriegt die AfD (auch) meine Stimme….
Natürlich sind die Gedankengänge irre und dokumentieren das Problem, dass es leider eine an Verschwörungstheorien orientierte Minderheit in der Bevölkerung gibt, die sich die Dinge in einer Mischung aus raffinierter Konstruktion und Beschränktheit zurechtlegt. Einer davon, ein Herr von Bülow, war immerhin Staatssekretär im Verteidigungsministerium. Ich war bei der Nominierung des in der AfD völlig unbekannten Herrn Driesang dabei. Er präsentierte sich sympathisch und unkonventionell und gewann mit einer schwungvollen, unverfänglichen Rede den (aussichtslosen) Kandidatenplatz 11. Jede neue politische Gruppierung zieht merkwürdige Gestalten an. Solange diese nicht dominieren und den Politikkern mitbestimmen, muss man mit solchen Phänomenen leben. Diese Personen werden die AfD auch wieder verlassen. Ich finde die Haltung des Autors, an irgendeiner Stelle solchen Wahnwitz auszugraben und damit die ganze Partei für unwählbar zu halten, für etwas merkwürdig. Damit gibt man den Leuten eine Macht, die ihnen nicht zusteht. Im Übrigen sollte man einfach schauen, ob nicht Vieles aus dem AfD-Programm sehr vernünftig ist und auch von ganz passablen Leuten vorgebracht wird.
Man mag sich gar nicht ausmahlen was diese Pappnase noch alles herausfindet, wenn er erst in Straßburg bzw. Brüssel sitzt. Mit dem Singen läuft es wohl nicht mehr so, weshalb jetzt schleunigst der Wechsel an die EU-Futtertröge vollzogen werden muss. Es ist schier zum Verzweifeln: Die einen erzählen uns fortwährend wie “hochkomplex” doch die Zusammenhänge sind; und weshalb man den Bürger besser außen vor lässt. Und nur um dann den Leuten beispielsweise zu empfehlen, daheim die Heizung von 23 auf 20 Grad herunter zu regeln; oder den Kauf eines neuen Kühlschranks mit 150,00 Euro zu bezuschussen. Und dieser Onkel hier faselt den üblichen Mumpitz von der jüdischen Weltverschwörung; und wird damit auch noch bei der AfD als Kandidat aufgestellt. Bei der AfD sind mir in der Tat mittlerweile ein bisschen zu viele Irre unterwegs (Brief der Jubelperser an Herrn Putin). Deshalb: Machen wir halt einen schönen Ausflug am Wahltag.
Ich wähle Lucke, Henkel und Starbatty; dass sie auf der AFD-Liste stehen, dafür kann ich nichts (ich wähle Persönlichkeiten). Diese Kandidaten werden es nach den derzeitigen Umfragen locker schaffen. Dass man es aber von Platz 11 dieser Liste nach Brüssel/Straßburg schafft, dies ist so wahrscheinlich wie ein Auftritt von Claudia Roth bei Let’s Dance. Aber natürlich ist der beschriebene Kandidat eine Zumutung, aber damit muss eine Partei leben können, die nach einem Jahr noch nicht intern die Spreu vom Weizen trennen konnte. Wollen die von mir geschätzten Herren Miersch und auch Maxeiner jetzt das Geschäft der pauschalen Verdammung betreiben? Die Hochrechnung peinlicher Zwischenfälle auf den gesamten Geisteszustand einer politischen Bewegung? Eine unredliche Vorgehensweise, etwas, was die beiden doch in ihren eigenen Texten bekämpfen. Übrigens: Die Verteilung und Anzahl von Liebhabern von VTs dürfte in allen gesellschaftlichen Gruppen (Parteien, Verbänden, Vereinen etc.) proportional zu denen in der AFD sein. Panik ist also nicht angesagt.
“Wer mit dem Gedanken spielt, bei der Europawahl AfD zu wählen, um gegen die Währungspolitik der EU zu protestieren, sollte sich klar machen, wen er da wählt.” Dazu genügt es, sich die ersten fünf Plätze der Kandidatenliste für das EU-Parlament anzuschauen. Darauf findet man den Parteivorsitzenden und bekannten Professor für Makroökonomie Bernd Lucke, den langjährigen IBM-Lenker und BDI-Präsidenten Hans-Olaf Henkel, den Referatsleiter beim Landesrechnungshof Bernd Kölmel, die Rechtsanwältin Beatrix von Storch und den emeritierten VWL-Professor Joachim Starbatty. Allesamt honorige Persönlichkeiten, auch wenn man nicht mit jedem überall einer Meinung sein mag. Und selbst wenn diese fünf alle ihr Mandat zurückgeben würden (wovon nicht auszugehen ist), würde der problematisierte Kandidat nicht nachrücken. Insofern kann ich hier nur vor Panikmache und Pauschalisierungen warnen. Ich bin AfD-Mitglied und war davor in der CDU. Auch in Letzterer habe ich eine Reihe von Wirrköpfen kennengelernt. Diese gibt es in allen Parteien. Bei kleinen und noch jungen Parteien wie der AfD fallen sie naturgemäß lediglich mehr auf. Mit der Zeit werden sie aber auch dort mangels Rückhalt marginalisiert. Worum es mir bei der kommenden EU-Wahl geht, ist eine Partei zu wählen, die sich gegen den Brüsseler Bürokratie- und Bevormundungswahn wendet. Das darf man von der Partei eines Elmar Brok (CDU), der seit 1980 (!) im Europäischen Parlament hockt und jede Kritik an der ausufernden Kompetenzverlagerung nach Brüssel als “europafeindlich” diffamiert, sicher nicht erwarten. Bei den anderen etablierten Vereinen sieht es ähnlichen miserabel aus. Die einzige Partei im demokratischen Spektrum, die grundsätzliche Kritik übt ohne die EU an sich zu verdammen, ist die AfD. Und genau deshalb wird sie am 25. Mai meine Stimme bekommen - ganz egal, ob auf Platz 11 oder 32 irgendein Spinner kandidiert.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.