Beim Thema Drohnen, ähnlich wie bei der Energiewende oder der Gentechnik, regiert in Deutschland nicht die Vernunft, sondern das “Bauchgefühl” bzw. die Ideologie. Da kommt daher man mit “Argumenten” wie Tötung ohne Gerichtsurteil oder anonymes Töten aus der Ferne, während bei Flächenbombardements oder Cruise Missiles keine Bedenken aufkommen. Dabei haben Drohnen das Zeug für eine wirklich gerechte Kriegsführung. Erstmalig können die Verantwortlichen für Kriegsverbrechen, die sich sonst gut geschützt im Hinterland bewegen, direkt zur Verantwortung gezogen werden. Aber natürlich erwartet der deutsche Gutmensch, dass ein Richter mit Vollstreckungsbeschluss nach Afghanistan fliegt und diesen dem betroffenen Talibanführer vorlegt. Dies zeigt, wie weltfremd inzwischen die Käßmann-Intelligentia geworden ist, wie wenig man sich Gedanken über reale politische Zusammenhänge macht und sich stattdessen ein in Nachhaltigkeitsseminaren zusammengebasteltes Weltbild zueigen macht, in dem man mit dem IS und den Taliban zusammen Tee trinkt und mit Ihnen für den Frieden auf Erden betet. Was natürlich alles Theorie bleibt, denn weiter als bis zur nächsten Friedenspreisverleihung hat sich noch niemand von diesen Herrschaften vorgewagt. Das wäre ja nicht weiter schlimm, wenn dies wie früher die Meinung einer kleinen, verschrobenen Minderheit wäre. Aber leider ist sie inzwischen fast mehrheitsfähig geworden inclusive ihrer antiamerikanischen und antiisraelischen Komponente.
Hier wird - in ungewohnt unswissenschaftlicher Weise - eine klassische Vogelscheuche aufgebaut. Es geht doch überhaupt nicht um die “Wahl” zwischen grosser Materialschalcht oder gezielten Luftschlägen. Wäre dem so, dann liest sich der Text sehr überzeugend. Es kann bei der Diskussion um Drohnenangriffe und deren Beurteilung - abgesehen vom juristischen Aspekt - nur darum gehen inwieweit diese einem übergeordneten Ziel dienen bzw. ob dieses Ziel überhaupt existiert. Unter der Bush Administration sind die Drohnenangriffe ja nicht deswegen weit weniger häufig gewesen, weil das Leben jedes einzelnen Terroristen wichtiger gewesen wäre, oder weil man in die Idee von Massenschlachten verliebt war, sondern weil für eine Änderung der Verhältnisse am Boden eben der Einsatz von “Boots on the ground” unerlässlich ist. Und ohne diesen Einsatz kann man noch so viele Terroristen töten, nichts deutet daraufhin, dass man dadurch die Situation in der Al-Quida Einflussgebieten selbst ändert. Und nur das schafft dauerhaften Frieden.
Exakte Analyse, der ich inhaltlich absolut zustimme. Es geht nicht um Fairness im Kampf gegen den Terrorismus, sondern um die Beseitigung einer Gefahr für unzählige Menschen, ohne dass dabei Unbeteiligte in Mitleidenschaft gezogen werden.
Die Diskussion sollte offen darüber geführt werden, dass terroristische Gruppen mit dubioser Finanzierung einen Krieg gegen die “westliche Welt” führt, deren Regelwerke bisher eine angemessene Reaktion verhindern oder gar verbieten. Empörung über “inhumane Waffen” - ein schöner Pleonasmus! - ist da wenig zielführend, wenn es um Wehrhaftigkeit geht. Der uns aufgezwungene asymmetrische Krieg lässt auf Angreiferseite eine Unterscheidung von Zivilisten und Militär schon längst nicht mehr zu! So gesehen stellt die gezielte Drohnenattacke auf die Terroristen-Führer zwar einen strategische Paradigmenwechsel dar; sie ist durch ihre Selektivität jedoch geeignet, Menschenopfer und Kollateralschäden gering zu halten. Und für all diejenigen, die das Einknicken, die pazifistische Passivität, das Appeasement predigen, die Frage: Haben Sie gedient und würden Sie dieser Nation dienen wollen? Oder: Wer soll es sonst tun? Im Angesicht des Feindes sollten wir uns bewusst machen, dass die moralische Herausforderung des asymmetrischen Krieges uns zwingt, überkommene pazifistische Prinzipien in Frage zu stellen. Es ist allerhöchste Zeit, eine Debatte darüber zu führen.
Sehr richtig. Es wird immer auf die “kleinen"Unfälle verwiesen wenn es um Drohnen geht. Wieviel Menschen hätte ein Angriff wie im 2. Weltkrieg gekostet, auch an Unschuldigen. Bei solchen Angriffen mit Drohnen werden dann die unmöglichsten Argumente hervorgebracht, wie: Ohne Gerichtsverhandlung, so ist es Mord, oder: wie kann man Menschen so ermorden. Einige Beispiele für viele, wieviel Tod und Verderben haben diese Leute schon auf dem Gewissen?
Sind es nicht die islamischen Terroristen, die dem Westen den Krieg erklärt haben? Also nehmen wir den Krieg an, der uns aufgezwungen wird. Im Krieg ist es durchaus üblich, gegnerische Soldaten zu töten. Es gibt zwar Grenzen, aber warum sollte eine Drohne sie überschreiten? Ich rufe alle auf, die gegen den Einsatz von Drohnen sind, mit Sturmgewehr dem Feind gegenüber zu treten. Nein? Dann doch lieber mit Joystick?
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