Bin bestimmt keine Öko-Freakin, stimme J.P. Neumann zu: nach einer Weile ohne Dosenfraß o.ä. geht noch nicht mal mehr eine Fertigpizza, auch teure nicht. Extrem süß!! Nur für den Notfall. Und für selbigen - in meiner Jugend sagte man “falls die Russen kommen” - stehen natürlich Dosen im Schrank. Verhungern wär auch blöd.
Danke, Mr.Warner, sie sprechen mir aus dem Herzen. Lediglich mein angeborener Skeptizismus lässt mich gelegentlich fragen, ob nicht doch, unabhängig von der Lebenserwartung eine Häufung von Konservierungsstoffen dazu führen kann, dass auch im Darm (sie stellen ja mit der Magen-Darm-Passage nicht ihre Wirkung ein) diese selektive Hemmung einzelner Bakterien, ja auch Hefen, ein Ungleichgewicht der Darmflora bei übermäßigem Genuss hervorrufen kann. Ich spreche da nicht von einer Fertigpizza pro Woche oder einer Portion Pommes Rot-Weiß auf dem Jahrmarkt, sondern dem überwiegenden Genuss von Lebensmitteln mit Konservierungsstoffen. Wie schon Paracelsus sagte: allein die Dosis machts, daß dass ein Ding kein Gift sei.
Vor rund 100 Jahren war für die meisten Leute in Europa nicht was es zu Essen gibt , sondern ob es überhaupt was zu Essen gibt ! Unsere Urgroßmütter waren die Chemikerinnen der Küche , sie wußten es nur nicht . ““Gut kochen , ist Chemie vom Feinsten ! “”
Mental leben viele Deutsche noch in der Biedermeierzeit der Gebrüder Grimm. Produktion, Handel und die apolitische Gesellschaft jener heimeligen Märchenwelt werden kanonisiert als „gute alte Zeit“. Alles Spätere, vor allem Demokratie, Industrie und Bankenwesen, gilt dem Deutschen als entfremdet, degradiert, korrumpiert. Einfach gar nicht ignorieren…
Guter Artikel, stimme in vielem zu! Eines würde ich jedoch gerne anmerken: Die geringere Lebenserwartung unserer Urgroßmütter ist sicherlich nicht nur auf die einseitige Ernährung - die übrigens ja auch kriegsbedingt war - zurückzuführen, sondern auch auf die im Vergleich zu heute relativ schlechte gynäkologische Versorgung damals. Auch wenn diese verglichen mit den vorangegangenen Jahrhunderten deutlich hochwertiger war, ist sie mit den heutigen westlichen Standards nicht gleichzusetzen. Zu Herrn Box: Sie schreiben, “der IMMENSE Zusatz von Zucker” sei eines der größten Probleme. “Sogar bei von Natur aus süßen Früchten, wie Birnen, schaffen sie es, immer noch zusätzlich Zucker hinzuzufügen!” Also ich nehme mal an, dass Sie sich hier nicht auf frische Früchte oder getrocknete beziehen, oder? Es wäre mir nämlich neu, dass dort zusätzlich Zucker zugeführt wird (es sei denn, es handelt sich um kandierte Birnen). Dann müssen Sie sich wohl auf Birnenkonserven beziehen, etwas anderes fällt mir nicht ein. In den Konserven wird der Zucker als Konservierungsmittel verwendet, ansonsten wären die Früchte nicht so lange haltbar. Da müssen Sie sich halt entscheiden: Weniger Zucker, dafür weniger lange haltbar oder eben umgekehrt. Ich sehe da kein Problem. Was das Glutamat angeht: Es ist m. W. ein Grücht, dass dieses tatsächlich giftig sein soll. Ab einer gewissen Menge ist letzlich im Prinzip alles giftig, da ist z. B. gewöhnliches Kochsalz sehr “gefährlich”. Große Mengen an natürlichem Glutamat sind übrigens u.a. in Tomaten, Hefe und Soja enthalten. Je weniger Wasser, desto höher natürlich die Konzentration (getr. Tomaten, Sojasoße). Deswegen sind diese Lebensmittel so schmackhaft. Außerdem meinen Sie offenbar, dass eine geschmackliche Gewöhnung an Glutamat mit einer Sucht gleichzusetzen ist. Das ist Unfug. Es handelt sich um ein ganz normales Phänomen, welches man z. B. auch bei Veränderung der Sauerstoffkonz. der Luft oder bei Gewöhnung an Schärfe beobachten kann.
Schön geschrieben und unterhaltsam dazu. Man kann es auf einen Punkt bringen: Das Problem von Ernährungsfehlern liegt nicht bei der Lebensmittelauswahl sondern bei jedem selbst. Was er isst und was er nicht isst, ist weniger das Problem (solange keine Unverträglichkeiten vorliegen) sondern wieviel er davon isst. Man kann sich nicht nur mit einseitigem Trashfood sondern auch mit gesunden Lebensmitteln Schaden zufügen. Eine unter Rohköstlern bekannte Dame (Frutarierin) hat sich im Selbstversuch 10 Jahre ausschließlich von rohen Früchten ernährt und endete mit zerstörten Zähnen, Haarausfall und anderen Blessuren.
Tja, gekaufte Tomaten…. In D der 4. Aggregatzustand von Wasser..
Das in der Gesellschaft generell etwas “faul” ist, dürfte zwischenzeitlich jeder bemerkt haben, der eine ideologiefreie Sicht auf die Dinge praktiziert. Die durchschnittliche Lebenserwartung lag 1980 bei rd. 73 Jahren, 1990 bei 75 Jahren, 2000 bei 79 Jahren und 2015 bei 81 Jahren. Wie kann eine nüchterne Analyse von dem was ist in so krassem Widerspruch zu dem stehen was vor allem medial an Horrormeldungen verbreitet wird, nämlich die ungesunde, umweltschädigende Lebensweise, gesundheitsschädliches rotes Fleisch, zählbare Tote durch Stickoxide in Abgasen und andere gesundheitsschädliche Verhaltensweisen ? Wenn in Kinder-Hörfunksendungen (WDR) den Kindern schon in “Babysprache” von denen erzählt wird die uns vergiften (wollen) steckt dahinter wohl eher eine gezielte Art von Umerziehung.
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