„Wo bitte ist die Diktatur ? Bis auf die Masken kann man sich in Deutschland freier bewegen als fast in jedem anderen Land der Welt.“ Vor allem fahren! Jahrzehntelang hat es mich empört, dass man mir bei Fahrten ins Ausland vorschrieb, wie schnell ich dort fahren durfte, das empfand ich als frech, unverschämt, anmaßend, eines freien Menschen unwürdig. Jetzt im Alter spielt das keine so große Rolle mehr für mich, aber als freier Mensch vergesse ich z.B. permanent die Gesichtsmaske (das geschieht nicht absichtlich) und muss dann halt mit vorgehaltenem Tempotaschentuch durch den Supermarkt oder das Warenhaus flitzen. Wenn unsere Bundeskanzlerin einen Pluspunkt bei mir verbuchen kann, dann den, dass sie zu ihrem „Mit mir wird es kein Tempolimit geben“ steht. Ich bin jetzt zwar (wieder einmal) am eigentlichen Thema vorbeigeschrammt, aber die Bemerkung von Wolfgang Albrecht und mein Gefühl für Fairness lassen mir keine andere Wahl. Deutschland ist in mancherlei Hinsicht immer noch freier als andere Länder. Verteidigen wir unsere Freiheit!
Werter Herr Haferburg, gerade in Priesterseminaren kann ich mir so manch ausgelassene Orgie sehr gut vorstellen…
“Maskenpflicht gibt es bei den Nordlichtern nur in den öffentlichen Verkehsmitteln” - ich war ab Mitte Juni für gut drei Wochen in Schweden, wegen Corona, weil ich sonst nirgendwo hätte verlässlich Urlaub hätte machen können. Dort in Mittelschweden habe ich extra in die öffentlichen Busse hineingesehen und niemanden mit Maske gesehen. Ach war das dort so schön normal dort. Ich bin jetzt Schweden-Fan.
@Wolfgang Albrecht. Es ist jahreszeitlich normal, dass sich das Virus zurückgezogen hat. Hat es auch in Schweden.
Nicht nur in den Nordländern, auch hier in Polen erscheint mir alles etwas weniger verkrampft. Man wird aufgefordert, eine Maske in öffentlichen Verkehrsmitteln zu tragen, was die meisten auch tun. Man wird allerdings nicht böse angeschaut, wenn man es nicht befolgt und für Menschen mit Atembeschwerden gibt es Ausnahmen (Formular ist nicht nötig). Dass man öffentlich angemotzt oder zur Rede gestellt wird, kann ich mir hier nicht vorstellen, dafür ist man zu zurückhaltend und höflich (selbst in Warschau). Ansonsten sitzen die Menschen hier in Restaurants und Cafes, draußen, wie drinnen und genießen den Sommer. Circa 0,03 % der Bevölkerung sind “aktive Corona-Fälle”, davon gelten 99% als in “mild condition”. Es hat sich also als deutlich weniger schlimm herausgestellt als viele im März und April noch dachten. Die peinlich genaue Einhaltung von Abständen und das Ausfüllen von Formularen vor dem Aufsuchen einer Toilette oder bei Restaurantbesuchen - das habe ich nur bei meinem Besuch in Deutschland vor ca. 3 Wochen erlebt. Ich glaube, so eine Gängelung würden die Menschen hier nicht gerne sehen. Ich finde, das ist ein interessanter Unterschied, wo doch Polen in deutschen Medien oft als autoritärer Staat dargestellt wird. Ich erlebe die Gesellschaft hier im Gegenteil als freiheitlicher, nicht nur in Bezug auf die Coronamaßnahmen.
Lieber Herr Haferburg, was unsere niederländischen Nachbarn betrifft kann ich Ihnen nur zustimmen. Auch wir haben den maskenlosen Einkaufsbummel in Roermond sehr entspannt genossen. Keine Panik im Blick der Passanten. Ich finde viele der Corona-Maßnahmen unlogisch, überflüssig, wenn nicht sogar einige gesundheitlich und psychische destruktiv. Und wenn ich das erwähne, bin ich ein Covidiot, ja sogar ein Covidleugner. Die meisten merken gar nicht, dass ich mich dennoch an die Anordnungen halte, um nicht gleich panikartige Reaktionen auszulösen. Das ist wie im Straßenverkehr : Ich halte mich - meistens- an die “E.pfehlungen” der StVO, obwohl ich auch einiges anders sehe. Was mich aber ärgert, sind die, denen die Panik ins Gesicht geschrieben ist, die aber - im Gegensatz zu mir - weder richtige Masken noch diese richtig tragen! Und die sind in der Mehrzahl!
Man könnte sich ja auch in einem griechischen “Flüchtlingslager” erholen. Soweit bekannt, ist keiner dort je erkrankt oder sogar gestorben. Als alternative wäre auch eine Mittelmeer-Überfahrt in einem “Flüchtlings-Boot” möglich. Auch dort ist man sicher, obwohl man ohne Maske dicht gedrängt aneinander sitzt. Die lachen sich sicher kaputt ab unserer Hysterie:)) Spass beiseite: Diese Beispiele allein zeigen doch, der Virus ist so gefährlich nicht. Aber wehe, sie laufen in Italien am Strand ohne Maske und Abstand. Die Carrabinieri sind mit Maschinenpistole sofort zur Stelle, nein, nicht um die illegalen Ausländer am Stürmen vom Strand abzuhalten, sondern Ihnen eine Busse wegen Nichteinhaltens der Corona-Vorschriften aufzubrummen. Und wieder lachen sich die “Frisch-Angekommenen” kaputt:)) Mir ist das Lachen aber vergangen.
Hallo Herr Haferburg, wir haben das Glück, nur wenige Kilometer von der Grenze zu Tschechien entfernt zu wohnen. In diesem Sommer ist das Nachbarland für uns zur Zuflucht der alten Normalität geworden: keine Maskenpflicht! Kein Mindestabstand! Keine wild gewordenen Kellner verfolgen die Gäste mit Desinfektionsmitteln und Putztüchern! Mittags ausgezeichnetes Gulasch, zum Kaffee dann Palatschinken oder Apfelstrudel mit Vanilleeis, Rücken an Rücken auf der vollen Terrasse, während Fußgänger friedlich vorbeiflanieren. Corona ist nicht das Gesprächsthema Nr. 1, die Menschen wirken zuversichtlich und entspannt, “normal” eben. Zum Einschluss geht es abends leider zurück in die JVA äh BRD. - Nebenbei bemerkt, im Verhältnis zur Einwohnerzahl verzeichnet Deutschland etwa drei Mal mehr Todesopfer, die (mutmaßlich) im Zusammenhang mit Corona stehen, als Tschechien.
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