Was den Nicht-Linken vom Linken unterscheidet, ist wohl vor allem sein Realismus. Tendenziell sieht er die Dinge, wie sie sind, und nicht wie er sie sich wünscht. Er betrachtet die Welt nicht durch eine ideologische Brille, sondern bemüht sich, die Welt so anzunehmen, wie sie ist. Mit all ihren Unzulänglichkeiten. Er geht nicht davon aus, dass man diese Unzulänglichkeiten grundsätzlich abschaffen kann. Höchstens kann man sie mindern. Er sucht keinen Schuldigen für diese Unzulänglichkeiten, sondern akzeptiert die Tatsache, dass die Welt niemals perfekt sein wird. Und er hat keine Ideologie anzubieten, die die Lösung aller Probleme verspricht. Er akzeptiert die Begrenztheit der menschlichen Möglichkeiten. Und er ist sich der Unterschiedlichkeit der Menschen bewusst. Er glaubt nicht an daran, dass es möglich ist, Bedingungen zu schaffen, unter denen alle Menschen gleich werden und hält dieses auch nicht für erstrebenswert. Als Realist, ist er weniger emotional bei der Sache und verfällt nicht so leicht in einen „Glaubenskrieg“ um die Meinungshoheit, wie das der Linke nicht selten tut. Von seinem Anspruch her, ist er kein Welten-Retter oder Erlöser, sondern vermag, im Rahmen seiner Möglichkeiten, unter Umständen, viel mehr Gutes zu erwirken, als es der linke Idealist vermag, der zu sehr darauf konzentriert sein mag, sich selber ein Denkmal zu setzen.
Als leidenschaftlicher Anhänger von Bundestagsdebatten und interessierter Beobachter des politischen Geschehens über einen langen Zeitraum sage ich, daß Politiker der linken Seite in der Regel intellektuell den konservativen Politikern unterlegen sind. Ihre geistigen Kapazitäten beschränken sich auf schnelles Denken, emotionsgesteuert, wenig durchdacht und selten ergebnisorientiert und führt dazu, daß der Konservative, der langsam, d.h. abwägend und zielorientiert denkt, in der Regel die schlüssigeren Lösungen zu einem Problem bieten kann. Der Linke ist deshalb selten in der Lage auf intellektueller Basis Paroli zu bieten und wählt alternative Wege. Er brüllt den politischen Gegner nieder (Grünentaktik) oder versucht über die emotionale Darstellung die Logik zu entkräften (Kinder, Ängste) oder durch Gewaltandrohung seine Standpunkte zu erzwingen. Der Linke muß die Antifa verteidigen. Sie ist seine Bodentruppe zur Herstellung der Meinungshoheit auf der Straße. Sie gehört zu seinen politischen Machtinstrumenten. Wer nicht zustimmt oder gar aufmuckt ist rechts und darf deshalb mit allen Mitteln, auch mit der Antifa, bekämpft werden. Marie von Ebner-Eschenbach schrieb einst: Der Mittelmäßige fühlt sich gegenüber dem Ausgezeichneten immer im Zustand der Notwehr. Jetzt wissen Sie, wie sich die Stegners und Augsteins dieser Welt fühlen!
Gerade hat die “Süddeutsche” in einem längeren Stück sehr viel Verständnis für die “Rote Flora” gezeigt. Zumal laut ihrer Darstellung die wirkliche Gewalt bei “G 20” ja überhaupt nicht aus Hamburg oder von der “Roten Flora” kam. Verantwortlich für die Exzesse waren imaginäre weil nicht näher bezeichnete ausländische Radikale. Die Erinnerung verklärt Vieles, sagt man, und der Artikel der “Süddeutschen” lässt die “Rote Flora” dann auch eher als gemütlich-flauschigen Wohlfühlverein erscheinen, denn als als rechtsfreier Raum von gewaltaffinen und - ausübenden Linksradikalen. Herr Stegner bringt genau das auf den Punkt, was vielen Linken abgeht, was ihnen nicht möglich erscheint: Andere politische Einstellungen und Meinungen zu ertragen und damit im eigentlichen Sinne Demokrat zu sein. Wenn er meint Gewalt sei niemals links, physische Attacken und Ressentiments gegen Minderheiten würden nicht zum ideologischen Werkzeugkasten der Linken gehören, muss man ihm Geschichtsunkenntnis bis bewusste Geschichtsklitterung vorwerfen. In seiner politischen Position sollte er sich, ja muss er sich mit deutscher Geschichte und insbesondere der jüngeren deutschen Diktaturgeschichte auskennen. Seine Partei war in Form einer Beteiligung an einer Allmacht beanspruchenden Systempartei in der DDR-Diktatur 40 Jahre lang mitverantwortlich für grausame Unterdrückung und Ausgrenzung politisch Andersdenkender. Die Gefahr, die nach wie vor von “missionarischen Linken” ausgeht, ist ihre Radikalität, mit der sie ihre Ideen umsetzen wollen. Die Analyse des Autors über “Rechte” (Konservative, Bürgerliche), dass diese sich nicht per se als die “Guten” betrachten, trifft sicherlich zu. Sie offenbart aber auch das Manko des Konservatismus: Den Diskurs bestimmen andere. Man sieht es am derzeitigen bundesdeutschen Politik- und Medienkartell nur allzu deutlich.
Die DDR war ein linker Staat. Nur der Schiessbebefehl war rechts.
Und noch eine Ergänzung: die Moralpose korrreliert eins-zu-eins mit intellektuellem Dünkel, da die Vorstellung, den „armen Benachteiligten“ helfen zu wollen mit einer Verachtung eben jener Schutzbefohlenen einhergeht, d.h. unterstellt, dass diese geistig und anderweitig nicht in der Lage sind, ihr eigenes Schicksal zu meistern.
Diese Leute waren immer schon vulgärer Abschaum. Freche Rotzlöffel in der Schule, Schwarzfahrer im Verkehr, Versager im Studium, unzuverlässig in der Arbeit, vulgär impolitischen Diskurs und unfähig als Eltern. Gescheiterte Randexistenzen, die das Gift der Destruktion auch über alle anderen bringen wollen. Deren einzige Motivation ist Hass, der seine Ursache in den eigenen Defiziten hat.
@alexander seiffert.. da stimme ich mit ihnen völlig überein. genau so ist es. im Sozialwesen, in der Drogenszene, in der selbst gewählten Gosse. und noch was; echte “Arme” sind selten bis nie zerstörerisch, sie sind meist anständig und hilfsbereit und eher scheu! und sie tun nicht so als wären sie arm, sie sind es einfach. b.schaller
......Diese feste Grundüberzeugung moralischer Überlegenheit ist es, die Linken immer wieder die Sinne vernebelt und sie zu Äußerungen verleitet und sie Äußerungen dulden lässt, die sich die politische Gegenseite niemals ungestraft leisten könnte….... Genau, Herr Loewenstern, aber sich von eben diesem Kapitalistischen System durchfüttern lassen, sich davon aushalten lassen, das ist den Herrschaften dann doch genehm. Ich nenne das “schei..en ins eigene Nest” . Wir haben uns an vieles gewöhnt, aber es wird nicht ewig weiter gehen. b.schaller
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