Ein Fall fürs Homeoffice

Die Politik schlägt sich überraschend gut in der Corona-Krise. Maß und Mitte bestimmen den Kurs. Deutschland steht besser da als die meisten anderen Staaten.

Dazu folgende Richtigstellung:

Deutschland steht besser da, weil unser Gesundheitssystem besser funktioniert als z.B. in Großbritannien. Es ist eben nicht kaputtgespart worden, wie Kapitalismus-Kritiker behaupteten. Im übrigen: Die Corona-Toten werden am Ende gezählt, nicht jetzt (man denke an Schweden, Taiwan, Südkorea).

Ansonsten die üblichen Mängel der politischen Klasse. NRW-MP Laschet schwätzt konfus daher wie ein Chaot, EU-Chefin von der Leyen bewirkt überhaupt nichts, das aber fließend in drei Sprachen, und von Frau Merkel wusste ohnehin jeder Germanist, dass sie sich nicht stolperfrei ausdrücken kann.

Was früher alternativlos war (nichts ist alternativlos!) und die Unmöglichkeit der Grenzschließung (und wie man Grenzen schließen kann!), sind heute von ihr beklagte „Öffnungsdiskussionsorgien“ (zu deutsch: Sie würde lieber ungestört durchregieren) und „demokratische Zumutung“. Was das nun ist? Merkelsprech oder auch nur Sprachmüll. Recht hat FDP-Kubicki: Nicht die Öffnung des öffentlichen Lebens muss täglich gerechtfertigt werden, sondern die Aufrechterhaltung der Schließung! 

Das ist keine Zumutung, Frau Merkel, das ist Demokratie. 

Ansonsten lässt der SPD-Vorschlag aufhorchen, das Homeoffice gesetzlich zu regeln. Ich finde, das geht die Politik gar nichts an – außer in Behörden. Beispiel: Der DGB feiert die Mitarbeiter der Gesundheitsämter. Wofür? Ein Teil von denen ist nicht mal imstande, am Sonntag dem Robert-Koch-Institut die Zahl der Corona-Fälle zu übermitteln. 

Ein Fall fürs Homeoffice.

Zuerst erschienen im Euro am Sonntag

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Leserpost

netiquette:

Jürgen Althoff / 05.05.2020

Dr echte Brite versteht unter Home-Office das Außenministerium des Vereinigten Königreichs.

Frank-Michael Goldmann, Dänemark / 05.05.2020

Das Nämliche:  Springers Euro am Sonntag auf Broders Achse am Dienstag. Überflüssig. Pfiats Eich!

Sabine Lotus / 05.05.2020

Wat wollnse denn Herr Tiedjen? Unserer Elite geht’s doch splendiiiid im Home-Office. Ohja, der Elfenbeinturm wird gekuschelt, Joga und Coaching und das ganze Seelenheilpaket. Und so labern die vor sich hin über all die Engel, die sie noch auf die Nadelspitze setzen wollen. Wären da nur nicht wir(r), die wir ihnen tüchtig in die Suppe spucken. Schade, daß Sie schon 3/4 raus raus dem Spiel sind. Macht Spaß gerade, nie waren die Hirnis so leicht zu quälen wie heute.

Sebastian Weber / 05.05.2020

Treffer, versenkt. Aber - im Merkelsprech - leider nicht “hilfreich”. Basta.

Beate Müller / 05.05.2020

“Ansonsten lässt der SPD-Vorschlag aufhorchen, das Homeoffice gesetzlich zu regeln…” ja was denn sonst! Wieso sollte das Innenministerium ohne gesetzliche Regelung agieren dürfen? oder was meinen Sie mit “Homeoffice”? Helfen sie bitte meinen schlechten Englischkenntnissen.

Rudhart M.H. / 05.05.2020

Wozu Zahlen erheben ? Gesundheitsämter brauchen wir sowieso nicht, denn wir haben doch Johns Hopkins ! ÖR lassen keine Nachrichtensendung beginnen ohne Johns Hopkins. Hat diese Einrichtung Hellseher oder woher weiß sie alles so ganz genau bis auf den Einzelfall ? Warum fragt keiner nach den ominösen Quellen eines Johns Hopkins Institutes ? Haben die überall eigene Agenten sitzen ? Oder müssen alle amtlichen Angaben zuerst nach Amerika geschickt werden, denn nur da kann man Angaben von Dritten genau und formgerecht addieren. Kann bei uns keiner mehr 1 und 1 zusammenzählen? Mir scheint das so ! Von höheren Aufgaben, die dann auch noch Korrelationen erfordern will ich gar nicht sprechen. Was denken die Nachrichtensprecher eigentlich selbst über die Inhalte der Texte , die sie verkünden? Wahrscheinlich nichts, denn sonst wären sie schon schreiend weggerannt. AUf der anderen Seite wären sie eben auch nicht auf diesem Platz , wenn sie denken würden. Beispiele für die Entsorgung von Mitdenkern gibt es ja genügend. Noch ist aber immer noch genügend Masse da, die nachdrängt. Und bei der jetzigen Schulbildung wird dieser Strom wohl eher nicht versiegen sondern zunehmen.

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