Wußte ich’s doch: Es war 2013, und man findet es unter Green TecAwards / Galileo Wissenspreis! (Fortsetzung meines ersten Kommentars)
Das Dumme an dem Ganzen ist, dass in der Vergangenheit massiv Vertrauen verspielt wurde. Das, was landläufig als “Atom-Lobby” bezeichnet wird, hat im Verbund mit willfährigen Politikern durch Ignoranz und überbordende Arroganz dafür gesorgt, dass Kernkraft bis auf Weiteres schlecht beleumundet ist. Wer sich verhält wie, sagen wir mal, die Tabakindustrie, mit beharrlichem Leugnen und Relativieren, und dabei ständig erwischt wird, der darf sich halt nicht wundern, dass auch neue Wege in der Kernkraft erst mal diskreditiert sind. Dabei geht es noch nicht mal um Unfälle (was wurde da nicht alles versprochen) wie in Tschernobyl (ja, selbst einen sowjetischen Risikoreaktor kann man sicher betreiben, wenn man sich an die Gebrauchsanleitung hält) oder Fukushima oder Three Mile Island oder oder oder, sondern um all die kleinen und großen Unzulänglichkeiten und Ungereimtheiten, wie etwa der Entsorgung und die damit verbundenen Herausforderungen. Jetzt ist das Klima vergiftet (was für ein Wortspiel!) . Da hilft es auch nicht zu bedauern und “wenn wir doch nur…” wie ein Mantra aufzusagen. Kontinuierlich Dranbleiben, Forschen, Untersuchen, Experimentieren, Verbessern und vor allem, unangenehme Ergebnisse nicht verschweigen und Skeptikern zuhören und darauf eingehen - so könnte man Schritt für Schritt wieder Vertrauen aufbauen. Vielleicht gibt es dann eine zweite Chance für Kernkraft. Nur ist Kernkraft eben etwas, wo Schlamperei, Leichtsinn und Ignoranz sehr schnell üble Folgen haben. Sollte da nochmal ruchbar werden, dass Profit höhere Priorität als Sicherheit hat, dann kann man das gleich vergessen.
Über diesen Reaktortyp habe ich vor geschätzt fünf Jahren schon gelesen (Ich habe noch nicht gesucht, vielleicht ist es ja auch - wie so oft - viel länger her?). Ich erinnere mich auch an eine Website mit anspruchsvoller farbiger Grafik. Mich wundert, daß ich dazu hier von anderen nichts lese! Der Dual-Fluid-Reaktor war seinerzeit Gewinner eines alternativen Innovationspreises - eigentlich. Das wurde aber gestoppt und irgendein mir lächerlich erscheinendes wurde an seine Stelle gesetzt. (Und jetzt suche ich mal.) Übrigens herzlichen Dank für die Nachricht samt Stellungnahmen hier!
Als Gegner der irrwitzigen „Energiewende“ bin ich hellauf begeistert, dass in Deutschland trotz des heftigen Gegenwinds immerhin noch an Stromgewinnung mit Hilfe des malefizischen Atoms geforscht wird. Und ich bedanke mich recht herzlich für die ausführliche Beantwortung der aufgeworfenen Fragen. Ich habe großes Vertrauen in die Macher, aber überhaupt keins in die zuständigen Politiker. Deswegen sehe ich vollkommen schwarz (besonders abends, wenn der Strom ausgefallen ist), dass es DFR zu meinen Lebzeiten in Deutschland geben wird. Zum Glück gibt es in unserer Nachbarschaft noch ein paar Länder, die nicht so blöd sind wie die Energiewender hierzulande und uns dann wenigstens zu gesalzenen Preisen im Bedarfsfall mit Strom aushelfen. Den mutigen Entwicklern und allen Zuarbeitern wünsche ich erstklassigen Erfolg bei dem Projekt! Die Grünen können ja derweil auf ihren Bäumen im Hambacher Forst oder in diversen Höhlen, die in den zurückliegenden Jahrhunderten frei geworden sind, hausen und ihr grünes nichtsnutziges Leben führen.
Es ist doch selbstverständlich, dass die Ökomafia an den neuen Reaktorkonzepten herummäkelt. Wir tun das umgekehrt an deren Zukunftskonzepten auch. Hauptargument der Ökos ist, dass man nicht weiß, ob der DFR funktioniert, weil er noch nicht gebaut wurde. Wenn das ein Argument sein soll, kann ich mir kaum ein blöderes vorstellen. Da hätten wir noch nicht mal Pfeil und Bogen. Wäre man an die Entwicklung des Autos in gleicher Weise herangegangen, würden wir uns heute noch mit analogen PS fortbewegen und es würde bedeutend weniger Verkehrstote geben. Technischer Fortschritt kann viele technischen Probleme lösen, aber die wichtigsten Geburtsfehler nicht. Selbst, wenn irgend jemand einen brauchbaren Energiespeicher für Wind- und Solarstrom erfindet, bleiben geringe Leistungsdichte bzw. niedriger Wirkungsgrad, nicht vertretbarer Ressourcenverbrauch, regionale Bindung, Umweltzerstörung und schwer handhabbare Periodizität erhalten, während auf der anderen Seite funktionierende Atomkraftwerke existieren und die neuen Konzepte Weiterentwicklungen mit geringeren Investitionen, höherer Sicherheit und größerer Leistungsdichte darstellen, so, wie jedes heute gebaute Verbrenner-Auto zwar noch auf dem Grundprinzip des Prototyps funktioniert, aber sonst mit dem wenig zu tun hat. Ein Problem haben jedoch beide Konzepte gemeinsam. Bei anhaltender, von Merkel bis ganz links favorisierter Umvolkungspolitik wird es immer schwieriger werden, Fachleute für die Entwicklung und Erhaltung entsprechender Techniken zu finden.
Wenn ein Fachautor auf einem so diffizilen Gebiet auf Fragen eingeht, lernt man wirklich dazu. Also vielen Dank, Herr Haferburg. Ich habe, nebenbei, gehört, dass Ihr Frogs und Frogliebhaber ohne Maske ins Restaurant könnt sowie einkaufen. Es geschehen noch Wunder, wenn Makronen die Wähler weglaufen.
Aus den in dem Artikel oben zitierten Kritiken erkennt man ganz deutlich das alte Problem mit einer Herangehensweise an neue Ideen in Deutschland. Die Mask`s, Appel´s, Google´s und die vielen Startups in den USA in deren Umfeld sind nur deshalb so erfolgreich, weil sie ganz anders an neue Ideen und deren Umsetzung hergehen. Dort wird jeder noch so verrückten Idee eine Chance gegeben sie zu entwicklen und auszuprobieren, und es wird Geld hierfür zur Verfügung gestellt. So entstehen echte Innovationen. In Deutschland wird eine neue Sache auf halber Strecke gestoppt, mit der Begründung: funktioniert doch nicht und damit es nicht noch mehr Geld kostet, stoppen wir die Sache. In den USA entstehen so Innovationen, in Deutschland begnügt man sich mit Produktmodifikationen und vermarktet diese dann als große Innovationen als Mittel den Verkaufspreis zu erhöhen. (Dieses Konzept funktoniert beispielsweise seit Jahrzehnten sehr gut in der deutschen Autoindustrie)
Rein technisch betrachtet: ist diese ganze nukleare Stromerzeugung nicht etwas kompliziert? Beim Betrachten der Anlagen fällt doch auf, dass da ein modernes Verbindungsstück zwischen den fissionierenden oder fusionierenden Kernen auf der einen und den Elektronen (dem Strom) auf der anderen Seite fehlt. Kurz, wie denken die Herren Physiker und Ingenieure, die olle Wärmekraftmaschine da rauszuwerfen? Ich musste letzthin lachen, als in einer Dokumentation über den angedachten Fusionsreaktor einer der dort tätigen Professoren inmitten des Draht- und Computergewirrs seiner Laboreinrichtungen sagte, ja, und irgendwie kommt dann hier der Dampferzeuger und die Turbine dran.
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