Interessant ist die Vergleicheritis. Man sah Frankreich schon nach Brasilien (1962) und Italien (1938) als dritte Mannschaft seinen Titel verteidigen und verglich Mbappé mit Pélé. Nur: Pélé war im Endpiel gar nicht dabei, denn er hatte sich im zweiten Spiel einen Muskelfaserriss zugezogen. Die Brasilianer gewannen also das Finale ohne Pélé, der zwar im Team war, aber nicht spielen konnte, mit drei verschiedenen Torschützen. Dies beweist, dass ein Torschütze mit vier Toren im Zweifelsfall nichts nutzt, wenn die Mannschaft keine Strategie hat. Das Elferschießen wurde verdient gewonnen. Der Trainer (Scaloni) war der jüngste erfolgreiche Trainer bei einem WM-Turnier und wurde von Carlo Ancelotti sehr gelobt, leicht, wenn man gar nicht dabei war. Schön ist, wenn die eigene Mannschaft ausscheidet, dass man unbefangen und unparteiisch genießen kann. Der Emir konnte das locker angehen, denn die Stars beider Mannschaften spielen bei PSG. Viel Gezeter, gutes Ende, der Sport hat am Ende dominiert. Politik muss raus aus dem Sport. Auf Staatschefs oder Innenminister, die sich vor Ort in Szene setzen, kann jeder verzichten. Basti Schweinsteiger fand ich gut, da capo.
“Deutschland, das Land, das berühmt dafür ist, Dinge herzustellen, die die ganze Welt will, produziert und exportiert derzeit vor allem Dinge, die niemand auf der Welt haben will: Belehrungen, Heuchelei, Selbstherrlichkeit und Hochmut. ” (Julian Reichelt in seinem aktuellen Video)
Schön geschrieben, vielen Dank! Mancher meinte, das Endspiel erinnerte ein wenig an das Viertelfinale in Mexico, als der Franz sich endlich spät (0:2) des Balls annahm. Übrigens waren damals in Léon satte 55°Celsius und das vor 52 Jahren. Vielleicht ist ja die Klimalegende eher ein Rückblick. Schön auch das Spiel Frankreich gegen England und Argentinien gegen Oranje. Die wenigstens Kartons hatte England, nämlich keinen im ganzen Turnier, woraus sie auch mal gewisse Schlüsse ziehen sollten….“Naja, Donald Trump wäre schon ein ernst zu nehmender Konkurrent auf dem Feld des Entertainments, auch wenn ihm zur Zeit das Pech an den Füßen klebt wie dem armen Donald Duck. Aber mit etwas Fußball-Glück wird er ja ein gastgebender Präsident, wenn die nächste Weltmeisterschaft in Amerika stattfindet. Allerdings braucht er dazu wohl noch mehr Glück und noch mehr Geld als Emir Tamim, der Gustav Gans und Dagobert Duck von Katar.” Deswegen war doch Elon vor Ort. Mit Kushner an seiner Seite. Außerdem saß auf der Ehrentribüne noch eine Witzfigur, die mit den Armen strampelte und sich mehrfach bei Mbappé einschmeicheln wollte, totales fail. Es gab kein gemeinsames Frontalbild, tant pis.
Es war ein abwechslungs- und ereignisreiches Endspiel und damit überraschend unterhaltsam, es aber reflexartig zum “spannendsten Endspiel der Weltmeisterschafts-Geschichte” zu küren, ist ein ebenso verfehlter wie unnötiger Griff zum durch sensationshungrige Medien längst semantisch gesättigten Superlativ…
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