Ein Bekannter von mir hat bis letztes Jahr auf seinem Resthof jährlich ein paar Rinder großgezogen. Der notwendig gewordene Umbau des Misthaufens ( Bodenplatte, Güllegrube für den Misthaufen und Dach usw. ) hätte 20 000 Euro gekostet. Jetzt kaufen er und seine Nachbarn das Biofleisch aus Argentinien.
Wenn schon “die Landwirtschaft” und womöglich die “halbe Menschheit” abgeschafft werden soll, wie sieht es dann mit der “industriellen Landwirtschaft” aus? Die Riesenschläge mit monokulturellen Raps- und Maisanbau sind “fürs Klima” und die “Energiewende” unumgänglich? Sagen das nicht die Grünen?
Die Weltbevölkerung wird ohne Landwirtschaft von ganz alleine kleiner werden, keine Sorge. Die Landwirtschaft wird ja auch nicht vollständig abgeschafft. Abgeschafft wird nur der Teil, der für die Versorgung der Massen gebraucht wird. Die, die sich für die Elite halten, werden nach wie vor Fleisch essen, Wein trinken und Zigarren rauchen. Verhungern ist nicht schön, aber wenn’s z.B. in Afrika passiert - je nach Sichtweise entweder, weil neuerdings die Chinesen den Kontinent ausbeuten, oder weil die Bevölkerung es einfach immer noch nicht selbst hinbekommt -, juckt’s doch in der Politik niemanden, sofern es keine unschönen Bilder und Nachrichten von dort gibt. Was wird passieren? Die Menschen von dort werden auf ihr Schicksal aufmerksam machen, allerdings nicht mit Spruchbändern und Gratis-Konzerten, sondern mit spektakulären Aktionen, die hierzulande zwar unter den Stichworten Terror und Terrorismus eingeordnet werden, es aber gerade deswegen in die Nachrichten schaffen. Schafft die (industrielle) Landwirtschaft ab, dann geht das Pulverfass hoch. Als Journalist von ARD und ZDF sollte man den Kontinent dann meiden, wenn man nicht unter dem Beifall der Passanten als verstümmelte und geschändete Leiche durch die Straßen einer staubigen Stadt gezerrt werden möchte.
Ja, das wäre ein schöner Traum, Frau Stephan. Wir scheinen im Dauertraum zu verharren. Erst wurden den Bauern Subventionen aufgedrängt, die sie gern genommen haben, um sich 100.000 Euro teure Trecker kaufen zu können, sich wie ein Unternehmer zu fühlen. Jetzt ist plötzlich die Natur im Fokus, kein Unternehmertum, Rückwärtsgang ist angesagt. Globalisierung rund um den Globus erledigt den Rest an Dekadenz. Die Schlauen haben dem Ganzen misstraut und auf BIO gemacht. Angebot und Nachfrage bestimmt immer noch den Markt. Da kann der Trecker noch so groß sein…..,
Wenn die Bauern erledigt werden sollen, dann werden sie auch erledigt. Oder konnte hierzulande schon mal irgendeine Minderheit ihre Auslöschung verhindern, sobald diese vom Staate beschlossen? Freilich, im Untergrund und Abseits bleiben immer ein paar Restexemplare erhalten.
Die Bauern sind selbst schuld. Sie sind zu deutsch. Wären ein paar Fremdkulturen auf den Demos dabei, würden zumindest Grüninnen und Grüne Hilfe anbieten und Schweine durch Schafe ersetzen.
Hab mal gehört, das Römische Reich sei unter gegangen, weil alle vom Land in die Stadt, die ewige wollten - bald gab es dann aber nix mehr zu fressen dort, das war’s dann. Ist’s auch nicht wahr, so ist’s doch gut erfunden.
Ist ja alles richtig, aber eine Bemerkung sei mir doch gestattet zur Rettung der Ehre der Rindviecher: So eine Kuh mag manchmal etwas störrig sein, weshalb sie den einen oder anderen Bauern schon zu dem Ausruf “Du blöde Kuh!” provoziert haben mag, zumal nachdem sie ihm auf den Fuß getreten war. Aber als soziales Herdenwesen ist sie absolut nicht doof und kann es mental mit vielen Abgeordneten und auch so manchem Bauern aufnehmen- zumindest sofern sie in naturnaher Freilandhaltung leben darf und nicht als überzüchtetes Eutermonster im vollautomatisierten Megastall in einer einer Art Hospitalismus vor sich hindämmern muß. Ich würde ja fast wetten, daß so eine normal glückliche Kuh, den Stallausgang leichter findet als unsere Bundeskanzlerin;-) Und abgesehen davon, so eine schöne Braunviehkuh würde sogar auch bei GNTM jederzeit gewinnen können.
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