Cora Stephan / 03.11.2022 / 10:00 / Foto: Parpan05 / 44 / Seite ausdrucken

Die Stimme der Provinz: In den Untergang verliebt

Was für eine Vorstellung. Weltuntergang! Das ist es, was die Gemüter bewegt. Massensterben durch ein Virus hat sich mittlerweile erledigt. Faszinierender sind die apokalyptischen Visionen von Feuersbrünsten und Wassermassen. Der Untergang ist größer als alles andere. 

Der Mensch braucht etwas, das größer ist als er selbst. Insbesondere, wenn mensch noch jung ist. Soll er sich etwa mit dem Leben der Eltern begnügen: Schlafen, schaffen, essen, fernsehen, schlafen? Das kann doch nicht alles gewesen sein? 

Eine uralte Frage, bekanntlich, in tonnenweise Dichter- und Denkerschweiß getunkt, gewendet, geknetet, geläutert. Da muss doch noch was kommen!

Früher konnten Frauen wenigstens Kinder kriegen, was ja heute nicht mehr sicher zu sein scheint. Aber Männer? Zu Olims Zeiten erbte in den bessergestellten Kreisen der Erstgeborene Haus und Hof, der zweite ging zum Klerus und der dritte wurde Soldat. Heute ist erben unmoralisch. Gott ist erst recht aus der Mode gekommen, wie man nicht erst am Streit über das rekonstruierte Berliner Stadtschloss merkt. Erst störten sich die Weltoffenen am Kreuz auf der Kuppel, und nun möchte Claudia Roth dafür sorgen, dass auch der Spruch, der dort als umlaufende Inschrift in 34 Zentimeter hohen, goldgefassten Lettern unterhalb des Gesimses steht, zumindest „temporär überblendet“ wird – mit buntdiversen, multikulturellen Botschaften, dürfen wir annehmen. Denn in dem Spruch, den Friedrich Wilhelm IV. einst der Bibel entlehnt hat, heißt es, „dass in dem Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind.“

Darf man das? Nein! Damit, heißt es, werden „Alleinvertretungsansprüche“ proklamiert. Und wo kämen wir da hin? Es könnte sich jemand gekränkt fühlen. In Sinne des Guten und Wahren gilt es auch die Vergangenheit zu säubern

Die Luft im Inneren des Puma-Panzers  

Die Kölner Muslime sind da allerdings weit entspannter. Im Gebetssaal der neuen Moschee steht zu lesen, an Allah gerichtet: „Du bist unser Schutzherr. So verhilf uns zum Sieg über die Ungläubigen.“ Alleinvertretungsanspruch? Ach, reden wir nicht drüber.

Für Christen jedenfalls scheint man in diesem Land nicht mehr viel übrig zu haben. Und fürs Militär, der einstmals letzten Karrieremöglichkeit für den dritten Sohn, erst recht nicht. Nicht nur ist männliches Heldentum verpönt. Auch hat man es hierzulande nicht so mit der Verteidigung von Freiheit und Vaterland, das bewundert man lieber an anderen. (Natürlich sind die Plätze im Schützenpanzer Puma nicht nur für schwangere Frauen reserviert – doch seine Hersteller beklagen Vorgaben, denen zufolge die Luft im Inneren des Puma so sauber sein müsse, dass selbst Schwangere gefahrlos mitfahren könnten.) Was sind schon all die anderen Gefahren, mit denen man im Verteidigungsfall als Panzerinsasse so rechnen muss?

Welch größerer Sache soll sich also heute eine Person (m/w/d) im idealaffinen Alter noch verschreiben, wenn Gott und Kriegsheldentum nicht mehr angesagt sind?

Klimaschutz. Das ist schon mal nicht schlecht. Und ist erheblich anspruchsvoller als das neue Normal des „Energiesparens“. Und viel größer als so ein bisschen Umwelt- oder Naturschutz. Kampf! Und wenn‘s mit Suppe auf irgendwelche alten Gemälde ist, wenn alles vorbei ist, sind die eh perdu!

Was für eine Vorstellung. Weltuntergang! Das ist es, was die Gemüter bewegt. Massensterben durch ein Virus hat sich mittlerweile erledigt. Faszinierender sind die apokalyptischen Visionen von Feuersbrünsten und Wassermassen (von denen sich einige allerdings bereits in der Bibel finden lassen).

Untergang berauscht. Weshalb es auch nichts geben dürfte, was feurige junge Menschen davon abhalten könnte, sich auf Straßen zu kleben und Gemälde zu besudeln. Keine pragmatische Lösung, kein genialer Einfall, kein technisches Wunderwerk. 

Der Untergang ist größer als alles andere. 

Was macht man nur, wenn er partout nicht eintritt?

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Leserpost

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Harald Hotz / 03.11.2022

Naja, die Jugend könnte zumindest in Teilen und in der Provinz auch klüger sein als die Alten, zumindest klüger als die Alten in der Stadt. Im Zusammenhang mit dem Tod der Radfahrerin in Berlin wird jetzt jedenfalls gegen zwei 63 und 59 Jahre alte Klimakleber ermittelt. Da fragt man sich doch auch, was so zwei alte Deppen im Vorruhestand noch auf die Straße treibt? Die Angst um die Enkel oder die postraumatische Aufarbeitung von Sitzblockaden in den 80igern? Womöglich handelt es um Beamte, denen das dauerhafte Festkleben am Bürostuhl nach vielen Jahren zu langweilig wurde;) - Ich vermute, der größte Teil der Jugend ist immer noch weltverliebt und durchaus nicht untergangsgläubig. Wer etwas gelernt hat, wer in einem Auslandssemester eine fremde Sprache alltagstauglich und verhandlungssicher gelernt hat, der wird sich im Zweifelsfall nicht mehr lange Gedanken machen über ein Shithole-country in spe, in dem ewig-gestrige Altlinke und höhere Söhne und Töchter nichts produktveres zu tun haben als sich auf die Straße zu kleben. Laßt sie doch einfach mal kleben, bis die Hose naß wird und stellt das Video dann ins Netz! Die haben doch sicher auch Freunde und Eltern, die das Abmachen dann besorgen können, einem Polizisten ist das eigentlich nicht zuzumuten.

S. Gerhard / 03.11.2022

Aktuelle Sprüche auf Mauern gibt es auch: Bei meiner Fahrt durch die Stadt lese ich jeden Tag: “Es ist nicht unser Krieg”. Darf man das so sehen? Muss übertüncht werden?

Wilfried Düring / 03.11.2022

Das Reichspresse-Amt hat soeben bekanntgegeben, daß die Berliner Radfahrerin, deren rechtzeitige medizinische Versorgung durch Klima-Terroristen aktiv verhindert wurde, ihre schweren Verletzungen erlegen ist. ‘Wie viele sterben? | Wer kennt die Zahl? | An Ihren Wunden | seht die Qual | Der Namenlosen, die hilflos gebleiben | weil Klima-SCHÄDLINGE es so entschieden.’ (nach Max Zimmering; Dresdener Heidefriedhof)

W. Renner / 03.11.2022

Im Rahmen der Inflation sind jetzt auch die Fahrpreise in den Untergang dramatisch gestiegen. Von 9 Euro auf 49 Euro. Aber das sollte einem die Teilnahme an einem einmaligen Ereignis, wie dem Weltuntergang doch Wert sein, selbst wenn noch ein Wumms-Zuschlag oben drauf kommt.

Dietrich Herrmann / 03.11.2022

Wenn alles vorbei ist, gibt es auch keine Suppe mehr und auch kein achgut.

Thomin Weller / 03.11.2022

Die Sonne, Mond, Raki Claudia Roth nun wieder. In Köln kreischt der Muezzin und sie stört sich an einem Satz den die Personen, die das stören könnte, großteils nicht einmal lesen oder verstehen kann. Zusätzlich, das Kuppelkreuz ist in 70m Höhe, bis zum Dach 35m. Kranke Politiker, schade das Perscheid gestorben ist. Eines seiner passend prämierten Meisterwerke ist der “Orthognomer kalottischer Drubel”. Wie würden Politiker reagieren wenn dieser mit seiner Frau als Anhang zu Besuch kommt? Durchweg restlos kranke Politiker die alles für sich persönlich instrumentalisiert. Böse Bauten, böse Schrift, böse Menschen…. das kranke Menschenbild der rot-grünen Pestilenz. Nebenbei, es gibt Urheberrechte. Der Bundesadler der hinter dem Panzergraben im Reichstag hängt, um den gab es massive urheberrechtliche Probleme. Möge er sich lösen und die Regierung erschlagen ist nur ein Wunschtraum.

giesemann gerhard / 03.11.2022

Niemand ist “in den Untergang verliebt”. Die Allermeisten fürchten sowas eher. Ich nicht, bin bekanntlich Moslem und wir lieben den Tod - ihr aber liebt das Leben. Selber schuld. Gebt ihr uns den Tod, dann sind wir euch dankbär dafür und ihr könnt weiter das Leben lieben, ihr Dummköpfe.

S. Wietzke / 03.11.2022

Das ist Quatsch. In deren vollständig hohlen “Gemütern” bewegt sich überhaupt nichts. Das einzige was diese Degenerierten antreibt ist (zu recht) die Befürchtung der völligen Sinnlosigkeit der eigenen Existenz. Schließlich wird die Lücke die ihr dereinstiges Verschwinden hinterlässt, sie nicht nur vollständig ersetzen, sondern es wird nicht einmal eine Lücke entstehen. Und da ihre narzisstische Persönlichkeitsstörung damit natürlich schon mal gar nicht umgehen kann muss der resultierende Selbsthass halt irgendwie nach außen gekehrt werden. Sonst bleibt ja nur noch die sofortige Selbstentleibung.

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