Land und Dorf heute ist nicht gleich Land und Dorf zu Zeiten der ,Bonner Rebublik’. Auch in den Dörfern scheinen die Menschen ,urbaner’ geworden zu sein. Zwar bestehen die dörflichen sozialen Institutionen weiter, aber parallel haben sich urbane Strukturen gebildet. Nicht zuletzt durch eine mediale Dauerbeschallung und Druckbetankung mittels neuer Medien wie Internet und Smartfone.
@ Dr. R. Moeller Lassen Sie doch mal den Adolf außen vor. Die “Hauptstadt der Bewegung” war auch eher München. Berlin war Hauptstadt von 1871 bis 1945 und danach “Hauptstadt der DDR” bis 1990 und ist es wieder. Wer hätte das nur ahnen können.
Teile von Bonn sind so bunt, dass es manchen schon länger hier Lebenden schon zu bunt wird, und Abwanderungsgedanken aufkommen. Wenn den Leuten in der grossen , weltoffenen Stadt die Decke auf den Kopf fällt,oder es manchem richtig dreckig geht , dann erinnern sich so manche an ihre Verwandtschaft in der zurückgebliebenen Provinz. Vor fast 80 Jahren tauchten ganz weitschichtig Verwandte aus FFM bei meinen Vorfahren auf,die Decke war noch da, aber eine Wand nicht, so wie die Nachbarwohnung. Und sie sollten nicht die Einzigen sein, die das primitive Landleben auf einmal so zu schätzen wussten, Ein alter Bauernhof mit Kühen, Hühnern, Schweinen.. war mehr wert, als Aktien und das feine Haus in der Stadt. Es könnte sich wiederholen,auch ohne Weltkrieg,der Feind bombt nicht, nein, er wird eingeladen, und macht sich den “Kartoffel” zum Untertan. Heute reicht ein langes Messer. Mobbing schlägt Atombombe, die Stadt muss nicht aufgebaut werden, es wohnen nur andere Leute dort. Nur diesmal,liebe “Citizens” ,Pech gehabt, der Hof ist weg.Vielleicht ist in der “Containersiedlung” im Nachbardorf noch ein Bett frei.Die “eingeladenen Gäste” dort warten auf ein Domizil in der Stadt, also eine win-win Situation.Ob es Taschengeld,Kost und Logie gratis, auch für die Stadtflüchter gibt , eher nicht, ausser der Pass ist weg und das Zauberwort “A..l” wirkt bei den Behörden.
Die Leute in der Provinz sind davon überzeugt, daß die Spinner in Berlin einen an der Klatsche haben. Und ja, dem stimme ich unumwunden zu. Es ist äußerst schwierig weltfremdere Menschen zu finden, die gegen ihre Überzeugung, jedoch für viel Geld, all diesen Unsinn verzapfen. Sich damit eine Bevölkerung zu formen, die das auch noch ungeprüft akzeptiert, das nimmt groteske Züge an.
Tja, die Sehnsucht nach dem einfachen, überschaubaren Leben ... . Manche mögens heiß, manchen ists zu heiß.
Liebe Frau Stephan, Bonn ist immer noch die größte deutsche Stadt, die ohne Fußball-Bundesliga auskam. Das allein reicht dicke schon zur Qualifikation als Hauptstadt.
Welche Entscheidung über die Hauptstadtfrage die absurdere war, das sehen wir ja wohl heute…
Der Umzug von Bonn nach Berlin war und ist symptomatisch für die jüngste Dekade deutscher Politik. Der Versuch, das Dritte Reich und die DDR vergessen zu machen, um vermeintlich direkt wieder an die Weimarer Republik (mit Regierung in Berlin) anknüpfen zu können. Ausserdem Ausdruck der neuen Grossmannssucht (Grossfrausucht) deutscher “Spitzen"politik. Nobel renovierte oder neu errichtete Politikpaläste für die anschwellende Zahl der Abgeordneten und die geltungssüchtige Elite der deutschen Regierung. Schein statt Sein. Geradezu symbolträchtig auch die mit dem Umzug verbundene Ostorientierung der Republik. Hier wackelte seitdem bereits viel zu oft der Schwanz mit dem Hund, ob finanziell oder ideologisch. All dies begleitet von verheerenden Fehlplanungen zur teilweise immer noch andauernden “Zweigleisigkeit” von Behördenstandorten in Berlin und Bonn, resultierend in unzähligen Hin- und Herflügen und -fahrten zu horrenden Kosten, unnötigem Verbrauch effektiver Arbeitszeit - und vermeidbarem CO2-Effekt… Bonn mag “provinziell” erscheinen, im Vergleich mit der Regierungsfestung in Berlin jedoch geradezu sympathisch und bürgernah. Man denke allein an die Regierungssitzungen im ehemaligen Wasserwerk - eine andere Republik. Eine bessere Republik, in fast jeder Hinsicht.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.