Gastautor / 21.04.2022 / 12:00 / Foto: SPD-Hessen / 76 / Seite ausdrucken

Neue Aussiedler-Beauftragte: Antifa und Ahnungslosigkeit

Von Viktoria Penz. 

Wenn sich die Auslandsdeutschen auf die aktuelle Bundesregierung verlassen, dann sind sie verlassen. Die neue Aussiedlerbeauftragte wurde als Quotenfrau ins Amt gehievt – Kompetenz war bei dieser Personalauswahl nachrangig.

Nicht wenige Aussiedler in Deutschland oder Angehörige deutscher Minderheiten im Ausland hängen nach wie vor dem Irrglauben an, dass die Bundesregierung ihr Bestes wolle und die Kultur der Minderheiten mit allen möglichen Kräften fördern möchte. Doch die Zeiten, in denen das noch der Fall war, sind schon lange vorbei. Wenn sich die Auslandsdeutschen auf die aktuelle Bundesregierung verlassen, dann sind sie verlassen – denn die Regierungskoalition ist eher Gegner als Helfer ihrer Anliegen.

Eine weitere Bestätigung dieser traurigen Tatsache ist die Berufung der unerfahrenen 29-jährigen SPD-Politikerin Natalie Pawlik zur neuen Aussiedlerbeauftragten und die plötzliche Entlassung ihres Amtsvorgängers von der CSU.

„Ich wurde von Frau Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) darüber informiert, dass eine kurzfristige Beendigung meiner Tätigkeit als Beauftragter der Bundesregierung – bei höchster Anerkennung meines bisherigen Wirkens – entschieden worden sei. Diese Entscheidung habe ich zur Kenntnis genommen und mich für die ausgesprochene hohe Anerkennung meines Wirkens bedankt.“

Die Überraschung von Dr. Bernd Fabritius (CSU), der bisher als Aussiedler-Beauftragter der Bundesregierung fungierte, so plötzlich seine Arbeitsstelle zu verlieren, ist aus dieser öffentlichen Stellungnahme deutlich herauszulesen. Unweigerlich fragt man sich, wie hoch diese „höchste Anerkennung“ gewesen sein kann, wenn man nach mehrjähriger Erfahrung auf einem Posten durch eine Anfängerin ersetzt wird.

Wo liegt „Siebenbürger Sachsen“?

Seine Nachfolgerin Pawlik ist eine Quotenfrau ohne sichtbare Qualifikationen. Sie soll sich ab sofort um Russlanddeutsche, Rumäniendeutsche, Ungarndeutsche, Sudetendeutsche, Karpatendeutsche usw. im In- und Ausland kümmern. Minderheiten- und Aussiedlerexperten ist sie bisher nicht nennenswert aufgefallen – außer im negativen Sinne: Sie gendert gerne die deutsche Sprache (also das wichtigste Identitätsmerkmal der Auslandsdeutschen) kaputt und blamierte sich im Mai 2018 bei einer Podiumsdiskussion der „Bundeszentrale für politische Bildung“ in Köln, als sie sinngemäß fragte, wo genau in Deutschland denn dieses „Siebenbürger Sachsen“ liege.

Die Siebenbürger Sachsen in Rumänien (die mit Klaus Johannis sogar den dortigen Präsidenten stellen) werden sich als älteste deutsche Minderheit weltweit (sie leben seit dem 12. Jahrhundert auf dem Gebiet des heutigen Rumäniens) über so viel Kompetenz bei der Frau, von deren politischen Handeln sie nun abhängig sind, sehr „freuen“.

Nach vielen peinlichen Stellenbesetzungen im aktuellen Regierungsapparat könnte Frau Pawlik der nächste Reinfall sein. Neben Ahnungslosigkeit und Genderismus zeichnet sie sich besonders durch ein gehöriges Maß an Linksradikalismus aus – ganz wie ihre Vorgesetzte, Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD). Während Frau Faeser für die Zeitschrift der über lange Jahre vom Verfassungsschutz beobachteten DKP-Vorfeldorganisation VVN-BdA (sie wurde noch bis 1989 von Honeckers und Mielkes SED-Regime bezahlt) tätig ist, bezeichnet sich ihre SPD-Genossin Frau Pawlik auf ihrer Internetseite stolz als Mitglied einer linksradikalen Organisation namens „ANTIFA-BI“.

Schnell irgendjemanden, der in Russland geboren wurde

Natalie Pawlik wurde zufällig 1992 in Russland geboren, wuchs aber ganz überwiegend in Deutschland auf, wo sie in die linke Szene abrutschte. Von der Geschichte und den Befindlichkeiten der Aussiedler bzw. der deutschen Minderheiten in Osteuropa hat sie wenig Ahnung. Zu ihrer Amtseinführung war von ihr zu hören, dass sie „Türöffnerin für Russlanddeutsche zur deutschen Demokratie“ sein wolle. Das impliziert die unverschämte und überhebliche Behauptung, dass die schon lange in Deutschland lebenden Deutschen aus Russland keine Demokraten seien und ausgerechnet von einer Antifa-Sympathisantin erst zu solchen „gemacht“ werden müssten.

Ihr Amtsvorgänger Dr. Bernd Fabritius (CSU) ist nicht nur in Siebenbürgen/Rumänien geboren, sondern auch dort bis zu seinem Abitur aufgewachsen. Schon lange vor seiner Amtszeit als Aussiedlerbeauftragter war er Chef des Bundes der Vertriebenen sowie Verbandspräsident der Siebenbürger Sachsen im In- und Ausland. 2018 wurde der Rechtsanwalt aufgrund seines Wissens, seiner Erfahrungen und seines bisherigen ehrenamtlichen Engagements in das wichtige Amt für die Deutschen in und aus Osteuropa berufen. Seine Vorstöße für die Anliegen der Auslandsdeutschen liefen jedoch in der unter Angela Merkel nach links driftenden CDU/CSU oft ins Leere, denn seit deren Amtsantritt liegen den meisten Christdemokraten die deutschen Minderheiten im Ausland nur noch auf dem Papier am Herzen. Die noch größere Geringschätzung des Themas durch die neue Scholz-Regierung schlägt sich nun in dieser kaum nachvollziehbaren Personalentscheidung nieder.

Foto: SPD-Hessen

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Leserpost

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Torsten Hopp / 21.04.2022

Ah, immer in der öden Politikblase gelebt und in der Jugend auch schon mal für den Führerschein in der Kneipe gejobbt. Wenn das keine lupenreine Empfehlung ist. Alles ist möglich, wenn Leistung kein Maßstab mehr ist. Hauptsache das Gehaltskonto wird kräftig aufgestockt. Die Linken organisieren sich.

Thorsten Gutmann / 21.04.2022

Am Weibe hängt, zum Weibe drängt doch alles. Da ist ein Honigkuchenpferdgesichtslächeln fast schon der Qualifikation Übermaß - zumindest für irgendwas im politischen Raum.

Wladimir kap / 21.04.2022

Bin selbst Russland Deutscher mir geht die alte am Allerwertesten vorbei. Von der Antifa sowieso nicht. Solche Gestalten haben keine Ahnung selbst wo die Vorfahren her stammen.

Roland Stolla-Besta / 21.04.2022

Da mußte offensichtlich mal wieder eine Quoten-Tussie von ihrer Badei zwecks Versorgung irgendwie untergebracht werden. Immerhin schaut das Madel sexy aus, wenn man sowas mag.

Günter H. Probst / 21.04.2022

Ich habe noch nie gehört, daß für Minister oder Beauftragte Kompetenz verlangt wird. Für diese gut bezahlten Jobs, die sich nach jeder Wahl vermehren, braucht man die richtige Parteimitgliedschaft. Wie sagten die stalinistischen Dichter: “...die Partei hat uns alles gegeben….”

Robert Ballhaus / 21.04.2022

Die schon länger hier Lebenden und die Auslandsdeutschen haben weder Merkel interessiert, noch interessieren sie Scholz. Da beide Lakaien der Globalisten und deren ‘No nations, no borders’-Ideologie sind, geht es eben gerade darum, den Nationalstaat zu zerstören. Dass dies passiert ist also kein Zufall der Geschichte, sondern folgt einem ausgeklügelten Plan. Wenn der Nationalstaat durch Massenmigration am Ende ist, die Familie von den SPD-Linken erst ausgehöhlt, dann zerstört wurde, wenn schließlich auch das Individuum zerstört ist, dann haben die linksgrünen Ideologen die Saat gesetzt für einen Faschismus in Deutschland, der sich Demokratie nennt.

Martin Michael Kunkies / 21.04.2022

Da wird einem Angst und Bange von was für Voll Pfosten dieses Land regiert wird.

Curt Handmann / 21.04.2022

Na ja das ist ja der Trick. Setze die größtmöglichen Flaschen in die Ämter, dann kannste alleine und ohne Widerspruch durchregieren. Die Politik hat von Merkel gelernt! Die Zeche für diese bornierte, hochgradig schädliche Quoten- und Niveaulimbo-Politik zahlen aber am Ende wir.

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