Ja, Macht ist eine der stärksten Drogen, die es gibt, selbst ein unscheinbaren Dosen. Und wie bei anderen Rauschmitteln, hat eine Drogenerfahrung in jugendlichem Alter oft verheerende Folgen für das ganze Leben. Sprich, manche entschließen sich „Politiker zu werden“, um sich endgültig dem Rausch hinzugeben.
Als mir nach Beendigung meines Wehrpflichtdienstes bei der NVA 1985 beim Abholen des Personalausweises die Tätigkeit eines “freiwilligen Helfers der Volkspolizei” angeboten wurde, was mit dem Tragen einer dementsprechenden Binde bei der Ausübung dieses Amtes verbunden war, lehnte ich dankend ab. Es gab auch niemanden in meinem damaligen Freundeskreis, schon gar keine Frauen, den ich damit beeindruckt hätte, eher im Gegenteil. Aber selbst wenn, ich hatte die Nase von Uniformen, vom Befehlsempfang und Befehlsweitergabe gestrichen voll. Ich will damit sagen, dass früher und auch heute nicht alle geil auf solche Symbole waren bzw. sind, trotzdem oder gerade deswegen vielen Dank für das “Outing”!
Bei Armbinde fällt mir ein: eine schwarze Armbinde, Trauerflor bestickt mir dem Wort - Grundgesetz - würde ich mir jederzeit umbinden. Leider kann ich nicht gut sticken, sonst hätte ich jetzt schon so eine.
Deutschland ähnelt Kindergarten und KZ zugleich. Die Funktionshäftlinge oder Kapos sind froh Befehle verantwortungslos zu vollstrecken
Sehr geehrter Herr Ackner, mit wissenden Vergnügen und einer selbstkritischen Rückbesinnung las ich ihren Beitrag. Wir haben zwar nicht die Gemeinsamkeit, Mitglied einer FDJ- Ordnungsgruppe gewesen zu sein, aber den Beruf eines Maschinen- und Anlagenmonteurs habe auch ich erlernt, ich speziell den eines Rohrleitungsmonteurs, weiter im DDR- Süden, in Karl- Marx- Stadt. Nach Musik der Beatles, Kinks, Hollies, Manfred Mann und der Bee Gees, letzterer der langsamen Titel wegen, habe auch ich in der 10. Klasse, auf selbst organisierten Tonbanddiscos, die damals allerdings noch nicht Discos hießen, getanzt. Dies unsere zweite Gemeinsamkeit. Mich hat das Leben, hier endet vorerst unsere Gemeinsamkeit, dann mit damals wirklich ehrlicher, durch Vorbilder gestützter Überzeugung, aber auch persönlichem Ehrgeiz in die SED und auch „in die Reihen der Kampfgruppe“, wie man damals auf der rechten, also eigentlich der linken Seite sagte, geführt. Mein Erleuchtungserlebnis kam später. Ein gewisses Verständnis für indoktrinierte junge Menschen habe ich mir deshalb erhalten, verbunden mit der Hoffnung, daß auch diese lernfähig sein werden. Heute, Herr Ackner, haben wir wieder Gemeinsamkeiten; ich schreibe gern und sehe die gesellschaftlichen Linkssentwicklungen genau so kritisch wie Sie.
ganz toller Beitrag! Vielen Dank. Hannover hat der Kommunistin Zetkin auch einen Weg gewidmet. Er geht direkt zum Polizeipräsidium. Kein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Schön für Sie Herr Dr. Vogel ,was Sie alles sind und können. Absolut keinen Neid,einfach Glück gehabt. Mit der nötigen Anpassung konnte man viel erreichen in der DDR. Und mit den richtigen Netzwerken ist man auch heute noch gut im Geschäft . Mein Urgroßvater musste den gelben Lappen tragen. Mich als Kind hat man über die Zeit gerettet. Den man schon damals anspuckte ,den Flüchtlingsjungen aus dem Osten. Der dann irgend wann alt genug war das man ihm seinen Einberufungsbefel zu schicken konnte. Grün ist meine Waffenfarbe. “Einberufung deiner “Wahl” gab es nur, mein Vater war kein Genosse,also musste man da durch. Auch auf das bei jeder Vergatterung, drufffhalten Genossen wen ihr sie nicht kriegen könnt. Das war in den Sechzigern. Urgroßvater lag irgendwo unter der Erde im KZ Stutthof und sein Urenkel stand mit der Kalaschnikow auf Lauer um alles abzuknallen was da rüber oder hinüber wollte. Lieber Gott lass es nicht geschehen, lass mich die 1,5 Monate Scheiß Zeit nicht den Finger krumm machen müssen. Falsche Zeit falscher Ort. Scheinwerfer,Leuchtmunition. Es war eine Entscheidung von Sekunden. Rechter Flügelmann. Es waren die beiden Kinder die sich warscheinlich von der Mutter entfernt hatten. Sie trugen in jehner Nacht auch eine Kurzwaffe ,so der Militäranwalt und der anwesende Herr vom Milke Verein, hatte die Waffenkontrolle ergeben. Finger nicht krumm gemacht , Schwedt, Berndhof bei Ückermünde. Den abgeschnitten Gartenschlauch zum Frühstück ins Kreuz und die Dunkelhaft auf der Klapppritsche im Berdshof. Ja,soweit ist es noch nicht aber die Antifaschisten und Andere sind schon mal am üben. Und die Arbeitsplatzbindung danach und das sich “Auslassen” an meiner Frau und den Kindern - wir vergessen solche wie Euch nicht. Mutter nannte sie Blockwarte ,die mit den Arm binden . Es sind die, die heute wieder entscheiden ,geimpft oder nicht Geimpfter, Menschen gibt es bei Jenen nicht. nicht mehr. Man ruft wieder ungestraft ,Juden ins Gas .
Stimmt, das Ochsenkopf abknicken gab es in den 1950er Jahren in der DDR. Ich war da zu klein und kenne das nur aus Erzählungen. In den 1980er Jahren, war es schon längst usus, dass man Westen schaute. In meinem Neubaugebiet, in das ich 1984 einzog, war das Westfernsehen inbegriffen, aber ich habe auch nicht im Tal der Ahnungslosen gelebt. Ich persönlich habe nie jemanden der FDJ-Ordnungsgruppe gesehen. Es wäre angebrachter gewesen, den Missbrauch der Jugend auf einem anderen Gebiet zu erzählen. In den 1980er Jahren wurde festgelegt, dass die Jugendlichen der großen Klassen zur Wehrausbildung mussten und das war obligatorisch, im Gegensatz zu irgendwelchen FDJ-Zeugs. Das fand ich total abartig und erinnert doch sehr an die HJ.——- Masken: Was ich in letzter Zeit immer mehr feststelle, dass sich zwar die übergroße Mehrheit an die Masken gewöhnt haben, aber man nicht mehr schief angeschaut wird, wenn man sie nicht trägt oder nur proforma irgendwo im unteren Gesichtsbereich geschoben hat. Die Menschen bei uns, wollen das mitnichten. Ein paar junge Verkäuferinnen motzen oft noch ein bisschen, aber das war es schon. Wenn man denen nicht nachgibt, stehen die sowieso im Regen. Man wird nicht mehr angebrüllt. Es wird einem nicht gesagt, dass man zu parieren habe oder man dürfe nicht mehr in den Laden kommen. Nichts mehr. Ruhe!
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