Notabene: Die Leichtigkeit des Alter-weißer-Mann-Seins.
Ich weiß nicht, was der Begriff Frolleinwunder genau bezeichnet. Ich spüre eine ganz negative Aura. Die ist so negativ, dass ich in der S-Bahn den Platz wechseln würde, wenn sie in meinem Blickfeld wäre.
Lieber@ Herr Giesemann, aufgrund Ihres Hinweises, habe ich gerade ein Fläschchen Sekt geöffnet, um mit meinem AWM, (Gott, bin ich froh noch einen Hetero! abbekommen zu haben) auf die glückliche Fügung des Schicksals anzustoßen, die es uns ermöglichte, in Freiheit unser Leben zu entwickeln, um so zu werden, wie wir heute sind! Mit dem Rucksack per Interrail durch Europa, ohne Helme, ohne Lebensmittelunverträglichkeiten, meine Freundin und ich, ohne unverschämte Anmache, ohne Angst vor „südländisch aussehenden Jungs“, sondern im angenehmen internationalen respektvollen Austausch untereinander. „All inklusive“ waren bei uns noch dreckige Klos, eine Nacht im Rucksack beim Bauern auf dem Feld oder in einer Sammelunterkunft und nicht fressen bis zum Selbstmord! Zur Finanzierung des Studiums wurde dazuverdient, die Arbeitswelt nebenbei erkundet, die Studentenbude selbstverständlich selbst gesucht, ebenso der mobile Untersatz selbst erarbeitet. ( Fließbandarbeit bei Mercedes-Benz finanzierte mir mein damaliges Traummotorrad, DIE XT 500) Selbst ist der Mensch, das kennt unsere Generation, - und Haare, an Männerbeinen und überhaupt! Mir vorzustellen, ich rasiere mir zusammen mit meinem Freund morgens die Beinhaare im Bad ab, läßt mich schaudern und dann ständig diese Flennerei heutzutage, Himmel hilf! Hoch das Glas, auf die Freiheit! Übrigens, Herr Röhl, ein klasse Beitrag!
Wer sich als AWM zwecks Selbstdemontage mit Sophie Passmann (wieso hat die nicht längst den Nachnamen ändern lassen?) trifft, damit sie anschließend ein Buch daraus macht mit dem Fazit “Die Welt sähe ohne alte Männer besser aus”, der hat diese ehrenwerte Bezeichnung nicht verdient.
Das einzige, was ich den AWM übelnehme, ist ihre offenbar mehrheitliche Neigung, die dicke Raute zu wählen und zu goutieren und damit Teile der Bevölkerung sehenden Auges in Willkommensmesser laufen zu lassen. Als AWF (alte weiße Frau) muß ich feststellen, daß es neuerdings auch verboten ist, fremder Leuts niedliche Kinder omamäßig anzuflirten, ohne anfassen, natürlich. Einfach nur bewundernd und erfreut angrinsen, wie es Omas früher machen durften. Steinerne Gesichter der Mittdreißiger-Erzeuger statt mildem Stolz. Freud- und Charmelosigkeit. Und schade ist außerdem, daß ich meinem nostalgischen Drang nicht nachgeben kann und mir Maggi kaufe - die Inhaltsstoffe!! Eine Stulle mit Teewurst und Maggi drauf!
Die Zeit ist reif für eine Böse Alte Weiße Mann Pride-Parade!!!!!
@Gudrun Dietzel - Herr Röhl schreibt “Weil ich ganz ernsthaft glaube, dass die emanzipatorische Bewegung gerade dazu führt, dass die Stunden für den alten weißen Mann gezählt sind.” - Sie, Frau Dietzel, schreiben, “aber wehe, wenn irgendwann das richtige Leben vor der Tür steht und das Frollein fordern sollte. Ich ahne, wer dann hilft: die Mama.” - Sehen Sie, und indem Sie die Mama als die Glückseligmachende hinstellen, mit keinem Wort den “Papa” erwähnen, wirken Sie mit an der Zerstörung des Urvertrauens in den AWM. Wenn ich das jetzt auch spaßig meine so gibt es aber einen wahren Kern. AWM können leicht beobachten wie es zu Kumpaneien kommt zwischen Töchtern und Müttern, bei denen ein Einfluss der Väter abgeblockt wird. Sind Mütter und Väter dann später beide Alte weiße Frauen und Männer dann kann man DAS WERK gemeinsam unterstützen.
Alte weisse Männer ? Würde sagen ein Ergebniss von “Gruppenbezogener Menschenverachtung” Die Geschichte widerholt sich wohl doch,
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