Immer schon hatte man unter Grünen ein gemischtes Gefühl von evangelischem Hausfrauennachmittag und Kindergeburtstag. Kleidung, Haartracht und Sprechweise vermitteln eine Aura von Limonade, Selbstgebackenem, Hausschuhen, Pubertätspickel und Früchtetee. Das Welt-, Lebens- und Selbstverständnis entspricht dem hundertprozentig, und natürlich dem Gesamteindruck Merkel- geführter CDU-Politik, auf deren Protagonisten eben diese Sphäre mittlerweile genauso faszinierend wirkt wie auf die sämtlicher “Altparteien”. Für das ganze politische Spektrum ist mittlerweile grassierender Infantilismus kennzeichnend. Wie frei die AFD davon ist, wird man erst nach einer Regierungsbeteiligung beurteilen können, denn die Ansteckungsgefahr bei dieser Epidemie ist beträchtlich.
Österreicher nennen dieser Menschenklasse ironisch “Bobos” - Bourgois Bohémiens. Die unerträgliche und unverdiente Leichtigkeit ihres fremdfinanzierten Seins gepaart mit schlechtem Gewissen flattuliert in Weltrettungsphantasien, in denen sie Erlösung finden wollen. Als Trittbrettfahrer diese Wirtschaftssystems und der Wohlstandswelt versuchen sie sinngebend die Menschheit zu retten und den Job als Betroffenheitsbeauftragte oder dgl.. Bestätigung gibt es in der eigenen Blase. Die Mehrheit der Journalisten kommt aus dieser Ecke.
Wegen solcher Artikel liebe ich Achgut.
Der Beitrag ist so gut, dass ich ihn mir gebookmarkt habe. Wirklich pointiert analysiert. Man hätte vielleicht noch Begriffe wie “Sekte” oder “religiöse Überlegensheitspropaganda” einbauen können. Eigentlich ist die grüne Welt wenig anders als die des klischeehaften Dorf-Stammtisches, an dem sich alle Anwesenden nach dem Maul reden, während sie auf die anderen schimpfen. Ganz kritisch für unsere Gesellschaft ist (und vielleicht schreibt der Autor noch mal was dazu), dass dieses Wohlgefühl der grünen Richitigkeit und des grünen Besonderssein nicht nur auf die jungen Lenas beschränkt. Die 55-jährige Krankenschwester aus der Provinz, die noch nie Europa verlassen hat, möchte auch dabei sein. Oder der bodenständige Kleinunternehmer, der glaubt jetzt auf einmal auch daran, dass sich Deutschland Afrika öffnen muss. Hier im bodenständigen Schwaben kenne ich viele solche. Es ist wegen diesen Leuten, die es besser wissen müssten, dass unsere Gesellschaft dabei ist, ins Chaos zu kippen.
“Wenn dann noch ein Kultur- oder Politikwissenschaftler kommt und ihnen erzählt, dass sie die neue globalisierte Elite repräsentieren, dann ist das grüne Glück perfekt.” Die taz läßt z.B. Cornelia Koppetsch immer wieder ihre “Kosmopoliten” bauchpinseln.
Wieder einmal ein sehr guter Bericht, der die Geisteswelt der pseudolinken Salonbolschewiken, die in letzter Zeit überall aus ihren Löchern kriechen, absolut treffend darstellt. Um gleich den ganzen Nazi-Schreiern den Wind aus den Segeln zu nehmen, ich habe selber Migrationshintergrund und zwar deutlich mehr, als diverse Vorzeigemigranten, die durch verschiedenste deutsche TV-Formate geschleift werden. Was viele wohlstandsverwahrloste GrünInnen so zum Thema Ausländerfeindlichkeit und Ausgrenzung von sich geben, habe ich am eigenen Leib erfahren. Merkwürdigerweise viel weniger vom ungebildeten, abgehängten Pack, als viel mehr von den hochgebildeten, supertoleranten Grünwählern. Natürlich nicht so offen, sondern eher heuchlerisch und perfide. Ich hatte es in meinem Leben mit rechten und linken Gruppierungen zu tun. In meinem Wohnzimmer saßen bereits Skinheads, Hooligans, Rastafaris, Punks, linke Weltverbesserer usw. und die intolerantesten Idioten waren dabei eindeutig auf der linken Seite angesiedelt. Es gibt Trachtenvereine, die multikultureller sind, als die meisten linken Organisationen. Und genau aus diesem Grund bleiben sie gerne unter sich. Ich nehme auch an, dass genau deshalb der Suff und die Drogen so beliebt bei den Linken sind. Bei so einer verlogenen Lebenseinstellung muss jede Möglichkeit genutzt weren, um die Realität draußen vor der Tür zu lassen.
“......heute -befreien wir- Deutschland, morgen die ganze Welt!” Was hätten -oder haben- wohl diese bauschaumausgefülllten grünen Kohlköpfe, und ihre mehr oder weniger heimlich gepriese SRV*in/Führerin für Karrieren gemacht, Anno 33/45, 49/89, und werden diese beginnen, jetzt auf ihren (Vor-)Reichs/WeltParteiTagen 2.0 im Jahr 14nM?
Immer interessant und auch beruhigend, wenn sich gescheite Leute ernsthaft Gedanke machen. Aber die Küchenphilosophen und -psychologen möchte ich doch hier verteidigen. Denn Sieger ist gewöhnlich nur einer, Gewinner sind immer eine Minderheit, Verlierer in diesen ersten Gesellschaftsspielen gibt es dagegen viele. Denn schon theoretisch sind Spiele zwar möglich, aber nicht sinnvoll, wo viele gewinnen und wenige verlieren. Ohne diese solide Basis hätte es nie eine marxistische Revolutionstheorie geben können. Ein vernunftbegabtes Wesen geht kein großes Risiko ein, wenn der mögliche Gewinn lächerlich klein ist. Daher sind die Gepflogenheiten, Weltsichten und Ideologien der Verlierer in so einer Gesellschaft immer zuletzt dominant und strukturbildend. Also die Zukunft, wenn man dieses Wort gerne hört. Jedenfalls, solange es Reste demokratischer Prozeduren gibt. (Auch der bewaffnete Kampf hat ja einen demokratischen Aspekt! Was gerne verschwiegen wird.) Ob die gefühlten Eliten da grün, rot, schwarz oder braun auftreten, bleibt historisch und soziologisch nebensächlich.
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